Gerhard Roth ist einer der führenden Neurobiologen in Deutschland, welcher die Auffassung vertritt, dass der frei Wille nur ein soziales Konstrukt sei, welches fern jeglicher Realität sich entfaltet und dem Menschen die bewusste Steuerung vorgaukelt. Allerdings habe ich einen begabten jungen Mann des Nächtens im Fernsehen gesehen, welcher die gleiche These vertrat, diese aber auch gleichzeitig mit prägnanten Beispielen versah, also dass zum Beispiel eine Hirnaktivität bereits dann zu messen sei, wenn man vorhat etwas zu tun, obwohl man im Nachhinein angeben wird zu dem Zeitpunkt als die Forscher die Gehirnaktivität gemessen haben, noch gar nicht an die Ausführung der Endhandlung (zum Beispiel Hand zur Tasse führen) gedacht zu haben. Meiner Erinnerung nach war es ein Holländer, wie gesagt, relativ jung und hat sich in einer Radiofernsehsendung (meine es wäre der Sender von diesem Psychoheini Domian gewesen) den Fragen des Journalisten gestellt. Kann mir jemand den Namen sagen und gegebenenfalls seine besten Publikationen?
Hallo Schrotbrot
(Schrotbrot passt irgendwie zu Gerhard Roth)
Gerhard Roth ist einer der führenden Neurobiologen in
Deutschland, welcher die Auffassung vertritt, dass der frei
Wille nur ein soziales Konstrukt sei, welches fern jeglicher
Realität sich entfaltet und dem Menschen die bewusste
Steuerung vorgaukelt.
Das hat der olle FREUD ja nun schon vor hundert Jahren gesagt und dargestellt in Theorie und Praxis, also vielen Patienten-Beispelen.
FREUDs Satz „Das Ich ist nicht Herr im eigenen Hause“ beinhaltet ja gleichsam den nicht-existenten „freien“ Willen.
Gruß,
Branden
…nach längerer Zeit wieder einmal eine interessante Fragestellung.
Hallo Schrotbrot (auch interessant),
bevor wieder jede Menge an Theorien auftauchen, möchte ich gleich in den Raum stellen, daß dieses scheinbare „Phänomen“ erst dann endlich richtig beantwortet weden kann, wenn man endlich auch von einer richtigen Denkgrundlage dabei ausgeht.
Nämlich, daß „ich“ und „mein Körper“ zwei dabei zu bedenkende Aspekte darstellen, die hier zusammen spielen.
Die Frage „was bin ich?“ (mit der Betonung auf: was!) haben unsere seitherigen „Theoretiker“, allen voran der olle Freud, nämlich immer konsequent aus den Überlegungen weg gelassen.
Was dabei heraus gekommen ist, kennen wir bis zum Überdruß.
Erst dann würde nämlich vestehbar, daß es genügt, daß „ich“ schon mit einer „Intention“ bewirke, daß dadurch ein „Impuls“ zu körperlich feststellbaren „Symptomen“ führt, ohne daß eine Handlung ausgeführt worden wäre.
Würdest Du mir nun aber die Frage stellen: ja was bin „ich“ dann?, dann müßte ich darauf antworten: eine lange Geschichte!
Daher belasse ich es hier auch nur bei diesem Beitrag als Denkanstoß.
Grüße
Gert
Hallo Branden
Das hat der olle FREUD ja nun schon vor hundert Jahren gesagt
und dargestellt in Theorie und Praxis, also vielen
Patienten-Beispelen.
Nietzsche hat das Problem einmal unter
ein größeres problem subsummiert: die
Anziehung der Theorien für Widerlegende
(Freud kam später, iirc
An einer Theorie ist es wahrhaftig nicht ihr geringster Reiz,
daß sie widerlegbar ist: gerade damit zeiht sie feinere Köpfe an.
Es scheint, daß die hundertfach widerlegte Theorie vom \>\>freien WillenGrüße
CMБ
(vgl. auch
http://www.students.uni-marburg.de/~Michler/philosophie/freier\_wille\_zitate.html)
Hallo Branden!
Das hat der olle FREUD ja nun schon vor hundert Jahren gesagt
und dargestellt in Theorie und Praxis, also vielen
Patienten-Beispelen.
FREUDs Satz „Das Ich ist nicht Herr im eigenen Hause“
beinhaltet ja gleichsam den nicht-existenten „freien“ Willen.
Wieso sollte dann das „Ich“ mittels PsA Ordnung schaffen können?
Ist das nicht ein Widerspruch?
Gruß
HC
Hallo schrotbrot,
hier findest du einen interessanten Beitrag zu deinem Thema:
http://www.politikforum.de/forum/archive/1/2001/11/3…
Grüße
Chris
Hallo HC
Wieso sollte dann das „Ich“ mittels PsA Ordnung schaffen
können?
Ist das nicht ein Widerspruch?
Das „Ich“ schafft das ja auch nicht alleine innerhalb einer Psychoanalyse. Da ist der Psychoanalytiker, auf den in schöner Regelmäßigkeit die „Übertragung“ abgespult wird und da sind die anderen Instanzen, die alle „mitmachen“: Das „Es“ und das „Über-Ich“ dürfen ja mitspielen bei der freien Assoziation in der Regressions-förderneden Couchlage und die Arbeit mit Träumen ist ja nun ein wesentlicher Bestandteil, bei dem die beden Untermieter aus dem Unbewußten mithelfen können.
Gruß,
Branden
Hallo schrotbrot
So alle paar Wochen biete ich das hier an (wie Sauerbier):
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
Vielleicht findest du es ganz interessant.
Gruss, Tychi
Hallo Branden,
Das „Ich“ schafft das ja auch nicht alleine innerhalb einer
Psychoanalyse.
Ist es aber nicht der Initiator, der sich mittels Hilfe anderer seine
Herrschaft zurückzuholen oder überhaupt erst zu erringen gedenkt?
Da ist der Psychoanalytiker, auf den in schöner
Regelmäßigkeit die „Übertragung“ abgespult wird und da sind
die anderen Instanzen, die alle „mitmachen“: Das „Es“ und das
„Über-Ich“ dürfen ja mitspielen bei der freien Assoziation in
der Regressions-förderneden Couchlage und die Arbeit mit
Träumen ist ja nun ein wesentlicher Bestandteil, bei dem die
beden Untermieter aus dem Unbewußten mithelfen können.
Und ist das „Ich“ dann nach erfolgreicher Therapie Herr im Hause?
Ganz klar ist das ein Prozess, soweit reicht meine Frage schon.
Verstehst du worauf ich hinauswill? Ist die „Herrschaft“ lediglich eine Frage der Erkenntnis, dann ist es die Freiheit möglicherweise auch.
Gruß
HC
Hallo HC
Ist die „Herrschaft“
lediglich eine Frage der Erkenntnis, dann ist es die Freiheit
möglicherweise auch.
Weilmein Computer anstürzte bzw. mein langes Antwortposting ncht ankam, hier jetzt nur kurz:
Es geht imho natürlich um das Zusammenspiel von Ich, Es und Über-Ich bzw. eine Integration. Die „Verdrängungsdecke“ soll transparenter werden.
Allein der intelletuelle Weg ist zwar lobenswert, reicht aber oft nicht aus. Ergänzung durch PA ist da sinnvoll.
Gruß,
Branden
Hallo,
ich habe heute noch letzte Korrekturen an meinem Manuskript erledigt und mir dann die Threads hier gegeben.
Weil eine ganz bestimmte Konfusion mit Begriffen auch hier eine Grundlage für ewige Mißverständnisse darstellt und ich jetzt auch im Manuskript konkret darauf eingegangen bin, habe ich mir gedacht, ich kopiere diese 1 1/2 Seiten, wo ich Bezug darauf nehme, aus gegebenen Anlaß auch hier herein.
Die Konfusion hängt nämlich direkt mit der ich-Frage zusammen.
Vielleicht können ja einige was damit anfangen und vielleicht reduzieren sich damit dann auch manche Mißverständnisse.
Grüße
Gert
Manuskriptauszug:
Abschließend muß im Zusammenhang mit der „ich“-Fragestellung auch auf das scheinbare Problem eingegangen werden, welches sich daraus ergibt, daß mit der Thematisierung der Frage immer auch bekannte Begriffe gesprächsrelevant werden.
Die Fragestellung „was bin ich?“ wird letztlich nur deshalb so merkwürdig unlogisch empfunden, weil sie dann scheinbar in Konflikt zu geraten scheint mit Begriffen wie z.B.: Das „Bewußtsein“, die „Seele“, der „Geist“, das „Ego“, und viele andere mehr.
Die Konfusion entsteht dann aber nur deshalb und zwangsläufig, weil bisher zwar tatsächlich nicht verstanden wurde, welche Bedeutung diese Begriffe wirklich haben, gleichzeitig aber die Vermutung „unbewußt“ eine Rolle zu spielen beginnt, es würde neben „ich“ und „meinem Körper“ auch noch andere, davon unabhängige und konkrete Faktoren geben!
Tatsächlich haben diese Begriffe aber nur eine rein praktische und keine konkrete Bedeutung.
Warum das auch wirklich so ist, wird allerdings erst dann klar, wenn man sie in Vergleich mit bestimmten anderen bekannten Begriffen betrachtet, wie z.B. mit solchen, welche im Zusammenhang mit einem anderen Lernprozeß, nämlich dem des menschlichen Körpers verwendet werden.
Wenn man nämlich das Lehrbuch „Die Erklärung des menschlichen Körpers“, also Anatomie studiert, dann wird im Zuge dieses systematisch aufbauenden Lernprozesses der gesamte Körper ja abschnittsweise besprochen und erlernt, bis man am Ende dann den Körper auch als die Einheit (Gesamtheit) verstehen kann, die er eben darstellt.
Jeder einzelne Lernabschnitt muß dafür in sich bereits sehr umfangreich beschrieben werden, und das logischerweise deshalb, weil nur so auch jemand anderer, der das noch nicht versteht, die gesamte Anatomie verstehen lernen kann.
Dafür gibt es dann eben auch alle diese bekannten „Lehrbücher“, in denen diese Abschnitte umfangreich und einzeln beschrieben sind. Und jemand, der das ebenfalls lernen möchte, muß sich dafür einerseits mit den entsprechenden Lehrern und Büchern herum schlagen und andererseits praktische Untersuchungen und Übungen durchführen, weil man ja nur so irgend wann auch selber etwas verstehen und in der Praxis dann damit umgehen kann.
Und alle diese Abschnitte wiederum haben viele Kapitel in den Lehrbüchern und diese Kapitel, wie auch schon die Bücher selber, haben dann auch entsprechende Überschriften !!
So gibt es im Gesamtlehrbuch „Die Anatomie des menschlichen Körpers“ (Buchüberschrift) neben vielen anderen z.B. auch die „Überschrift“ zu einem Kapitel, welches „Das Zentralnervensystem“ lautet.
Nun ist aber „das Zentralnervensystem“ nicht irgend was, was selber und unabhängig vom ganzen Körper existieren bzw. funktionieren würde. Der Begriff, das Wort ist also in Wirklichkeit nur deshalb erfunden worden, weil man natürlich irgend ein Wort brauchte, um eine Überschrift über ein Kapitel überhaupt bilden zu können.
Wenn dann allerdings jemand das ganze Kapitel studiert hat und daher auch selber versteht, dann wird er, wenn er über diesen Teilbereich des Körpers mit einem anderen reden will, der das auch kennt, nicht immer das ganze Kapitel wiederholen, sondern nurmehr die Kapitelüberschrift verwenden, weil der andere dann ohnedies weiß, was in dem ganzen Kapitel beschrieben ist.
Das Wort hat also nur eine praktische Bedeutung im Zuge von Diskussionen und Lernprozessen im Zusammenhang mit dem menschlichen Körper. Es bezeichnet also nichts vom Gesamtkörper unabhängig und konkret Existierendes.
Nun verhält es sich aber mit den bekannten Begriffen wie „Geist“, „Bewußtsein“, „Seele“, u.v.a.m., völlig ident.
Sie haben ebenfalls nur eine rein praktische Bedeutung, aber im ganz gleichen Sinne. Der Unterschied ist nur, daß sie dann solche Überschriften darstellen, welche gewissermaßen für das Lehrbuch „Die Erklärung für ich“ erfunden werden mußten!
In anderen Sprachen sind natürlich andere Begriffe, aber für den ganz gleichen Erklärungszusammenhang erfunden worden…
Daher ist z.B. eben auch „der Geist“ nicht irgend was, was selbständig neben einem selber etwas sein würde, sondern nur ein Wort, welches solche Menschen aus rein praktischen Gründen verwenden, welche „was bin ich?“ entweder erlernen wollen oder bereits verstehen.
Denn logischerweise kann es ja auch dafür nur ganz genau so sein, daß dann ebenfalls viele Kapitel und Übungen schrittweise aufbauend zu erlernen sind, wenn man „ich“ verstehen lernen will. Mit der Betonung auf: Wenn man es will!
Muß ist es ja genau so nicht, wie auch nicht jeder die ganze „Anatomie“ lernen muß.
Daher wären alle diese bekannten und bisher als so „unverständlich“ empfundenen Begriffe letztlich hinsichtlich ihrer Bedeutung ebenfalls nur so zu verstehen.
Sie haben auch keinen für sich selbständigen Sinn, sondern erfüllen genau so nur einen praktischen Zweck für diese spezielle Wissensvermittlung.
Und die entsprechenden „Lehrbücher“ gibt es natürlich seit je her und deshalb natürlich auch die Begriffe. Der einzige Unterschied, den es auf diesem Gebiet zu allen anderen gibt, und das auch seit je her, ist der, daß es leider einen eklatanten „Lehrermangel“ gibt!
Das aber nicht deshalb, weil es nie welche gegeben hätte oder auch heute nicht geben würde, oder weil das Ganze so etwas „Geheimnisvolles“ darstellen würde, sondern ganz prosaisch nur deshalb, weil man genau diese interessanterweise regelmäßig zu verfolgen, zu verjagen oder umzubringen pflegt(e).
Aber dazu näheres im Kapitel über die missionierenden Religionsformen.
war das die sendung : das philosophische quartett oder so ähnlich - ZDF?
nur interessehalber denn die inhalte meine ich zu erinnern.
gruss
nina