Mein Gehstock

Verehrte Experten,

zwar bin ich erst fast 50, aber seit einiger Zeit gehe ich gerne mit Stock. Ich bin nicht gehbehindert, kann am Tag mühelos 40 km wandern; aber wenn ich lange stehen muß, hilft mir der Stock, und bei schlechter Sicht fühle ich mich sicherer damit.

Mein Stock ist ein Erbstück. Er besteht aus einem regelmäßig, leicht schraubenförmig geschwungenen, recht dünnen Stab von enormer Stabilität, hat keinen Gummipfropf, sondern eine ausgeprägte Stahlspitze und einen am Übergang mit Silber verblendeten Griff aus Hirschgeweih. Mein Vater, Wagnermeister, hat den Stock gemacht, und er hatte dafür lange nach dem richtigen Holz gesucht.
Das Erscheinungsbild dieses Stockes sagt nicht „Therapie“.

Mit Stock findet meine Frau mich eleganter, ich komme mit älteren Leuten leichter ins Gespräch, und die Jugendlichen verhalten sich respektvoller.

Mit freundlichen Grüßen,

Taro

und was soll uns das sagen? willst Du Applaus???

:smile:
moin,

haste dazu etwa auch nen hut? dann ist ja klar, fuer wen der selige franz wiedemann die mutter aller lieder geschrieben hat…

gruss
khs

Hallo, Taro,

ich komme mit älteren Leuten leichter ins Gespräch,

na klar, gleich und gleich gesellt sich gern :smile:

und die Jugendlichen verhalten sich respektvoller.

auch klar, Du bist ja bewaffnet :smile:
Wenn ich auch vorziehen würde mit den Jungen (noch) besser ins Gespräch zu kommen und den Respekt der Älteren zu erhalten.

Aber mal im Ernst und generell zu „körperlichen Hilfsmitteln“: Ich finde daran nichts Unübliches. Natürlich macht man sich das Leben so einfach wie möglich. Ob das nun eine Brille, ein Stock oder ein Hörgerät ist.
Es ist halt so, das man versucht, die Lebensqualität so gut wie es geht aufrecht zu erhalten. Und wenns der Körper nicht mehr tut, dann behilft man sich eben.

Grüße
Eckard.

Aber bitte doch!

Erkennst Du als Künstlerin denn nicht diese ausgewogenen Wortwahl über die Entsehungsgeschichte jenes Stockes? Da schwingt doch Lebensart mit oder „lifestyle“, wie das jetzt heißt, zumal wenn es sich um ein Erbstück handelt.

Natürlich haben schon zu allen Zeiten in fast allen Kulturen die Herren gesetzten Alters sich mit einem Spazierstock geschmückt, oder ausgesuchten Pfeifen aus edlen Hölzern etc.

Was macht man(n) nicht Alles, um sich putzabblätternderweise mit entsprechendem Outfit zu zieren? Dürfen das nur Frauen mit Klunker & Klimbim?

Gruß Richard
(der lange schon nicht mehr hier war)

und was soll uns das sagen? willst Du Applaus???

2 Like

Lieber Taro, der Text über den Gehstock gefällt mir sehr, ich kann ihn mir richtig vorstellen! Welches Holz hat der Vater denn dafür gewählt? Haben Sie noch andere Erbstücke vom Vater? Und woran kann es liegen, daß Sie mit Älteren leichter ins Gespräch kommen? Über den Stock oder weil Sie damit zum Clan der Älteren gehören? Ich werd ab jetzt mehr auf Gehstöcke achten! ))) Mit freundlichen Grüßen, Beate

PS:Gibt es einen Unterschied zu Spazierstöcken, oder ist das ein regionaler Sprachunterschied?