Hallo!
Ich habe seit ca. 3 Wochen einen Hund und eigentlich hört sie schon ziemlich gut. Ich trainiere viel mit ihr und es ist eigentlich auch klar, dass ich hier der Chef bin. Da ihre Krallen aber ziemlich lang waren, wollte ich ihr gestern die Krallen schneiden. Ich bin mir absolut sicher, dass ich ihr NICHT wehgetan habe. Sie schnappte daraufhin nach meinen Fingern und fletschte die Zähne. Ich denke mal es war reine Verteidigung (vor Angst). Ich fasste ihr daraufhin mit der Hand an die Schnauze und drückte ihren Kopf nach unten, um ihr klarzumachen, dass ich mich nicht beißen lasse. Allerdings muss ich ihr die Krallen schneiden und sehe es auch nicht ein wegen so einer Kleinigkeit zum Tierarzt zu rennen. Ich schickte sie daraufhin in ihr Körbchen und sie blieb auch dort liegen und drückte ihren Körper total auf den Boden wenn ich mit ihr sprach. Sie wusste genau was sie getan hat. Daraufhin habe ich sie erstmal ignoriert und habe sie als Strafe nicht in unserem Bett schlafen lassen.
Sie beißt mich auch nicht mehr wenn ich an ihre Krallen gehe…es hat also wenigstens ein bisschen was gebracht. Sobald ich aber die Zange in Richtung krallen bewege, geht das ganze wieder von vorne los. Ich hab ihr auch schon leicht ins Ohr gebissen aber sie will das einfach nicht mit sich machen lassen. Mir ist auch klar, dass sie Angst hat und das in der Natur des Hundes liegt sich zu verteidigen. Aber irgendwie muss ich ihr ja klar machen, dass sie mich nicht zu beißen hat. Meine Frage ist jetzt einfach…wie kann ich dem Hund klarmachen, dass das Krallenschneiden nichts schlimmes ist. Ich denke, dass was ich vorher gemacht habe bringt vielleicht was wenn ihr nicht klar ist, dass ich der Chef bin aber nicht wenn sie Angst hat. Deshalb würde mir das wirklich sehr helfen, wenn mir jemand sagen könnte, wie ich ihr zeige, dass es überhaupt nicht weh tut und sie keine Angst haben muss?
Hi
spannend an der Sache finde ich daß du Tiermed studierst
Was wirst du später machen?
Aber zu deiner Frage.
- wenn der Hund gegen die Zange allergisch reagiert denk an Pavlow und wende es an.
Zu Deutsch, neben den Futternapf legen, später dann auf Distanz zeigen, dann nähern,letztlich bis vor die Pfote, dann schneiden versuchen. Jedesmal mit Futter bestärken wenn er die Klappe hält.
Allerdings… dauert in dem Fall ewig.
Daher Gang zum TA, Maulkorb um, du Festhalten, TA knipst, und fertig.
- Was wenn du zu tief kommst. Krallen bluten total übel. Sofortige Blutstillung ist dann nötig. Daher ist der Gang zum TA nicht der schlechteste.
Wenn du beim TA warst(hast die Experten doch vor Ort) dann bau es langsam auf.
Steffen
Die Innervation der Krallen kann man super sehen, da die Krallen weiß sind und wie man Krallen schneidet weiß ich auch.
Die Methode ist nicht so gut, da sie die Zange anknurrt und sich dann nicht mehr zum Futternapf traut (habe ich schon ausprobiert) und sobald ich die Zange in der Hand halte knurrt sie auch. Sie hört aber nicht auf…ich kann sie also nicht bestärken, wenn sie nicht irgendwann mal aufhört zu knurren. Ich habe quasi keine Chance zu sagen…das hast du gut gemacht.
Und ja ich studiere Tiermedizin…der Unterschied zum „Berufsleben“ ist einfach nur, das ich meinen Hund nicht zu etwas zwingen möchte. Ich will schließlich, dass sie Vertrauen zu mir hat und will nicht riskieren das kaputt zu machen, wenn ich ihr das Maul zuhalte und einfach die Krallen schneide.
Das Tiere den TA nicht mögen ist ja schließlich auch bekannt oder?
Beim eigenen Hund seh ich das nur etwas anders…mir geht es darum, dass sie merkt das es nicht weh tut und ich ihr nichts böses will.
Hallo Brittstift,
darf ich mal fragen wie alt der Hund ist?
Meiner ist 7 und wir haben noch „nie“ die Krallen geschnitten.
Schon mal einen Wolf gesehen der sich die Krallen manikürt?
Gruß Motorradmieze
Der Hund ist 3 und die Krallen sind 100% zu lang, da die Vorbesitzer die Krallen anscheind nie geschnitten haben! Teilweise biegen sich die Krallen schon leicht nach oben und das wird dem Hund sicherlich irgendwann Schmerzen bereiten.
Wenn du die Krallen deines Hundes nicht schneiden musst dann sei froh!
Hallo,
Ich
schickte sie daraufhin in ihr Körbchen und sie blieb auch dort
liegen
So weit so gut
und drückte ihren Körper total auf den Boden wenn ich
mit ihr sprach.
Das hat für den Hund schon keinen Bezug mehr zu den Bissversuchen, weil zu viel Zeit vergangen ist.
Sie wusste genau was sie getan hat.
Das kannst Du vergessen. Was Du als schlechtes Gewissen interpretierst, ist ein Beschwichtigungsverhalten aufgrund Deines für den Hund bedrohlichen Verhaltens.
Daraufhin
habe ich sie erstmal ignoriert und habe sie als Strafe nicht
in unserem Bett schlafen lassen.
Auch dies kann der Hund seinem Abwehrschnappen nicht mehr zuordnen. Es ist ziemlich schlimm für einen Hund, wenn er aufgrund seines Beschwichtigungsverhaltens noch weiter bestraft wird. Was bleiben dem Hund denn noch für Alternativen, wenn der Rudelführer auf Unterwerfung und Beschwichtigung nicht korrekt reagiert?
Da der Hund erst so kurz bei Dir ist, würde ich im Moment noch nicht darauf drängen, jetzt sofort die Krallen zu schneiden. Es ist schön, dass Du der Chef zu sein glaubst, aber ich vermisse in Deiner Beschreibung ein wenig die Begriffe Bindung und Vertrauen. Für das Vertrauen des Hundes ist es wichtig, dass der Rudelführer in gewissem Maße berechenbar ist. Wenn Du aber erst lange Zeit (= länger als ein paar Sekunden) nach einem Vorfall den Hund bestrafst, kann er die Strafen dem Fehlverhalten nicht zuordnen und es kommt für ihn aus heiterem Himmel.
Ich würde als erstes viel Bindungsarbeit empfehlen. Füttern nur aus der Hand, oft rufen und beim Kommen belohnen, Spielen (von Dir initiiert), ein bißchen Kontaktliegen. Den Hund spielerisch überall anfassen, mit Bürste, Bürsthandschuh oder ZoomGroom (je nachdem, was der Hund am liebsten mag). Ich bin kein Fan vom Hund im Bett, aber das kommt auf den Hund an. Sinnlos ist es, den Hund als Strafe ohne (für den Hund) nachvollziehbaren Grund aus dem Bett zu schicken.
Wenn die Krallen ernsthaft zu lang sind, dann geh halt zum Tierarzt, der dann mit einer Maulschlaufe den Hund am Schnappen hindert und die Sache in kurzer Zeit durchzieht, ohne gleich ein Trauma zu verursachen. Dann kannst Du in Ruhe an der Beziehung zu Deinem Hund arbeiten.
Gruß,
Myriam
Ich habe sie sofort nachdem sie mich bebissen hat ins Körbchen geschickt und daraufhin hat sie das erst gemacht. Daraufhin bin ich dann aus dem Zimmer gegangen und sie ist in ihrem Körbchen geblieben und ist die ganze Nacht auch nicht ins Bett gekommen.
Ich denke schon das sie verstanden hat, dass sie mich nicht zu beißen hat, denn sonst würde sie mich immernoch beißen wenn ich ihre Krallen berühre. Das tut sie nicht mehr. Eben nur noch mit der Zange.
Ich spiele mit ihr, bürste sie regelmäßig und sie hört auf mich. Also insofern ist die Beziehung zum Hund eigentlich super.
Und meine Frage ist einfach nur wie ich dem Hund klarmachen kann, dass ich ihr nicht weh tun möchte! NICHTS ANDERES.
Hallo (soviel Zeit muss sein),
Und meine Frage ist einfach nur wie ich dem Hund klarmachen
kann, dass ich ihr nicht weh tun möchte! NICHTS ANDERES.
Bitte versuche nicht, mir zu zeigen, wer hier der Chef ist. Das mag bei Deinem Hund klappen, bei mir geht das nicht.
Ich habe Dir einen Rat gegeben, wie Du Deinem Hund in kleinen Schritten beibringen kannst, dass sie Dir auch beim Krallenschneiden vertraut. Wie Du die Krallen jetzt aktuell kurz bekommst, habe ich Dir auch gesagt.
Es gibt keinen Kunstgriff oder Trick, mit dem Du dem Hund innerhalb von 5 Minuten das Abwehrschnappen beim Krallenschneiden abgewöhnst. Ohne den Hund zu sehen und zu kennen kann man ja nicht mal genau sagen, ob der Hund Angst hat oder ob er einfach nicht zulassen will, dass man an ihm herummanipuliert. Was soll Dir jemand im Internet empfehlen, ohne Dich und den Hund zu kennen? Bachblüten? Man kann hier nur nach der Beschreibung gehen. Deine erste Beschreibung wich von der zweiten in meinen Augen stark ab. Ein entscheidender Faktor ist für mich die Tatsache, dass Du den Hund erst kurz hast - darauf gründet sich meine Empfehlung.
Gruß,
Myriam
Hi
Nochmal, der einzige Weg ist über Pavlow und Skinner.
Wenn du auf Anregungen und Nachfragen so wie bei den Anderen und mir reagierst wunder dich nicht daß man dich bald hier schneidet.
Wir kennen deinen Hund nicht, sehen seine Körpersprache nicht, sehen nicht wie du ihn anfasst etc. etc. und wenn du so mit deinen Dozenten umgehst wirst du nicht lang ruhig studieren können.
Wir versuchen zu helfen aber dann komm vom hohen Ross runter, du suchst Hilfe nicht wir.
Merk dir einen guten Tipp im Leben:#
Wer mit großen Hunden sich anlegen will sollte das Bein heben gelernt haben…
Steffen
Hallo zurück.
Krallen aber ziemlich lang waren, wollte ich ihr gestern die
Krallen schneiden. Ich bin mir absolut sicher, dass ich ihr
NICHT wehgetan habe.
Du vielleicht nicht. Aber was war bei den Vorbesitzern? Es muss ja noch nicht mal unbedingt sein, dass es beim Krallenschneiden weh getan hat. Vielleicht hat sich dein Hund auch mal die Kralle angerissen und verbindet es mit der Hand die nach der Kralle greift oder mit der Zange die die verletzte Kralle voll entfernt hat. Unser Hund hat beim Tierarzt panische Angst vor dem Krallenschneiden, nachdem schon 2 x eine Kralle eingerissen war, einmal ist sie als Welpe in einem Gartenfilz hängen geblieben, einmal beim Spielen mit einem anderen Hund am Halsband. Schuld war letztendlich aber immer der Tierarzt der die Kralle zurückgeschnitten und gekaudert hat (in den Augen unseres Hundes).
Sie beißt mich auch nicht mehr wenn ich an ihre Krallen
gehe…es hat also wenigstens ein bisschen was gebracht.
Sobald ich aber die Zange in Richtung krallen bewege, geht das
ganze wieder von vorne los.
Sie muss erst der Zange und dir vertrauen lernen, das geht nicht von heute auf Morgen. Gewöhn sie an die Zange, wie auch andere es schon empfohlen haben.
Meine Frage ist jetzt einfach…wie kann ich dem Hund
klarmachen, dass das Krallenschneiden nichts schlimmes ist.
Mit viel Geduld und Spucke. Und vielleicht bringt es wirklich was es die ersten 1 bis 2 Male mal von einem Tierarzt machen zu lassen. Maulkorb zur Sicherheit anlegen. Zu zweit gehts mit Sicherheit besser. Unser Hund hat z.B. panische Angst wenn er Spritzen sieht. Also haben wir es so gemacht. Einer hält den Hund fest und lenkt ihn ab. Er durfte die Spritzen einfach gar nicht mehr sehen. Und es hat prima geklappt.
Du darfst ja auch eins nicht vergessen. Wenn du dem Hund die Krallen schneidest und das Leben auch noch so gut siehts. Ein Zucken von ihm, sei es aus Angst oder weil er in dem Moment schnappt und du schneidest vielleicht zu weit weg. Und dann? Wir persönlich haben immer einen Lötkolben zum Kaudern in der Nähe, wenn ich ihn auch seit 8 Jahren nie einsetzen musste (der Lötkolben ist mit unserer Tierärztin abgesprochen, ebenso die Anwendung).
Ich weiss nicht wie dein Hund bisher gehalten wurde, aber vielleicht war ja auch zuwenig unterwegs um sich seine Krallen selbst abzuwetzen. Ich würde ihm wie gesagt mal die Krallen beim Tierarzt zurückschneiden lassen und dann sehen ob sie überhaupt wieder so weit nachwachsen. Vielleicht erledigt sich ja alles von alleine.
Grüße Ute
PS: Bei unsere Tierärztin gehört das Krallenschneiden übrigens zum Service dazu. Bei einer Routineuntersuchung oder beim Impfen wirds einfach auf Wunsch kostenlos miterledigt. Ansonsten haben wir glaube ich früher 10 DM dafür bezahlt heute glaube ich kostet es 8 Euro, wenn man extra dafür hingeht.
Hallo Brittstift1,
ich gehöre eigentlich auch zu der Sorte Rudelführer, die dem Hund gegenüber zeigt, wer der Chef ist. Ist ja auch größtenteils richtig. Bedenke aber bitte, dass Du den Hund erst 3 Wochen hast. Den Titel des Chef’s muss man sich verdienen. Dazu gehört auch „hündisch“ zu lernen und zu leben! Und das braucht vor allem eins: ZEIT. Zeit um Vertrauen aufzubauen. Woher soll der Hund nach nur 3 Wochen wissen, dass du es eigentlich gut mit ihm meinst?
Unseren Hund haben wir mit 5 Jahren bekommen. Was genau er vorher erlebt hat, wussten wir nicht. Er hatte ein paar kleinere Verhaltensstörungen. Die konnte ich über die Chef-Schiene gut in den Griff bekommen. Allerdings habe ich 3 Jahre gebraucht, um problemlos an seine Pfoten zu kommen. Und das, obwohl wir von Anfang an eine gutes Team waren. Mittlerweile gibt er sogar Pfötchen.
Für den Hund ist der Stress wesentlich kürzer, wenn der TA es macht. Und du bist nicht die Böse und kannst weiter Vertrauen aufbauen.
Kleiner Tipp am Rande: Halte Dein Gesicht in solchen Situationen weg vom Kopf. Es gibt auch Angstbeisser!
LG
Sunny
Woher eigentlich?
Hallo
Ich bin mir absolut sicher, dass ich ihr NICHT wehgetan habe.
Wie kannst du dir da eigentlich so sicher sein?
Hat sie eigentlich direkt geschnappt, nachdem du ihre Pfote in die Hand genommen hast, oder konntest du die erste Kralle noch ungestört abschneiden?
Viele Grüße
Hallo Steffen,
Nochmal, der einzige Weg ist über Pavlow und Skinner.
das würde mich aber sehr wundern, falls es nur einen einzigen Weg gäbe, dieses „Problem“ zu lösen.
Wer mit großen Hunden sich anlegen will sollte das Bein heben
gelernt haben…
Nichts für ungut, aber aus dem „Wettpinkelalter“ bist du doch auch schon raus .
Gruß
Johnny
Hi Johnny
der einzige Weg ist die Thesen von Pavlow etc anzuwenden.
In welcher Form, das ist jedem sein eigener Weg.
Oder kennst du noch einen Hauptweg außer Pavlow der die Erziehung von Hunden ermöglicht?
Zum Rest… no comment
Steffen
Hallo Steffen,
der einzige Weg ist die Thesen von Pavlow etc anzuwenden.
In welcher Form, das ist jedem sein eigener Weg.
ich hätte vermutlich durch noch mehr „Augenzwinkern“ deutlicher machen müssen, dass es mir mit dem Posting nicht ganz sooo ernst war.
Wenn du dir neben wissenschaftlich fundierten Theorien (welche auch keineswegs immer unumstößlich sind) noch z.B. die ganze Esotherikschiene im weitesten Sinn anschaust, verstehst du vielleicht eher, was ich damit gemeint habe, dass es mich wundern würde, wenn es nur einen „einzigen Weg“ gäbe, das „Problem“ zu lösen.
Gruß
Johnny