Guten Abend.
Mein Chihuahua Rüde Sunny (im April 2 Jahre) beisst seit kurzem.
Angefangen hat es damit das mein einer Sohn (9) den Hund auf dem Schoss liegen hatte, mein kleiner Sohn (3) setzte sich daneben und wollte sich an den großen Bruder anlehnen. Da biss Sunny meinen Sohn in den Kopf. Ich dachte er hat ihn bestimmt erschreckt oder irgendwas kommt nicht wieder vor.
Montag: Mein Sohn (3) spielt, Sunny sitzt daneben und beisst aus heiterem Himmel zu. Diesmal Schläfe und man sieht es heute (Donnerstag) noch.
Mittwoch mein Sohn (16) ruft unseren anderen Rüden beugt sich zu ihm runter, Sunny kommt und beisst ihm in den Kopf. Mein Mann schimpfte den Hund. Er hat ihn NICHT geschlagen oder sonst was ihm angetan, Sunny geht gegen meinen Mann und will ihn beissen. Sunny beisst wieder und wieder unseren anderen Rüden (Juli 1 Jahr), wenn ich mit ihm schimpfe knurrt er mich an will ich dann auf ihn zu versucht er zu beissen. Ich war immer sein A und O mir hat er nie was gemacht. ich weiss nicht mehr weiter alle Kinder und auch mittlerweile wir haben Angst vor ihm auch wenn er ein kleiner Hund ist auch sein Biss tut weh.
Wir haben insgesamt 3 Hunde. Die Hündin ist im Moment läufig kann es vielleicht sein das er deshalb so ist?
Ich weiss nicht was ich machen soll, doch so geht es nicht weiter.
Hallo,
das geht gar nicht - ihr solltet euch Rat bei einer Hundeschule holen. Erzieherisch selber „herumdoktorn“ wenn man sich mit der Hundepsyche und Erziehung von Hunden nicht so auskennt würde ich in so einem Fall lassen.
Normalerweise akzeptieren ältere Hunde (also aus dem Welpenalter herausgewachsen) jüngere Kinder nicht, aber Rudelmitglieder (dazu zählen auch Deine Kinder) sind Tabu und insbesondere das Gesicht - das muss dem Hund klargemacht werden.
Wenn ihr das nicht „abgestellt“ bekommt, dann muss der Hund abgegeben werden. Lass bis dahin NIEMALS das Kind und den Hund alleine zusammen sein!
Chihuahuas können bissig sein, das ist nicht ungewöhnlich. Wir hatten damals als ich Kind war auch so ein Exemplar und ich erinnere mich heute noch an die vielen Anzeigen, die meine Eltern von Joggern bekommen haben, weil sie wie denen wie eine tollwütige Ratte am Hosenbein hing. Besonders gerne schnappte sie auch im Menschengedränge zu wenn sie auf dem Arm war - aber Familienmitglieder oder Kinder im Haus hat sie nie gebissen - durch knurren zwar ihre Grenzen gezeigt, aber nie zugeschnappt.
Viele Grüße
Mein Chihuahua Rüde Sunny (im April 2 Jahre) beisst seit
kurzem.
Hallo Letania,
„seit kurzem“, auf welchen Zeitraum bezogen? Wie lange ist das
Hundchen schon bei euch?
Wissende hier können dir sicher schon sagen ob es sein kann
daß diese Wesensänderung von der läufigen Hündin kommen könnte.
Würde das Hundchen nur eine Person attackieren denke ich mir
zwischen beiden ist was auch immer geschehen.
Aber es werden ja mehrere Personen attackiert.
Deshalb trifft ein Verdacht in der Hinsicht m.E. nicht zu.
Ich werf mal in den Ring, vllt. will er sich grad seine Position
in der Rangfolge verbessern/erhöhen, vllt. Alphatier werden.
Gruß
Reinhard
Hallo,
ein Hund im Haushalt, der kleine Kinder attakiert, ist schlicht nicht akzeptabel. Da würde ich nicht lange rumprobieren. Entweder direkt auf die Hundeschule oder weggeben.
Wie wirst Du dich fühlen, wenn ein Biss mal tiefer geht oder ein Auge trifft?
Gruß, Paran
moin!
ist der hund jemals traniert worden? ist in der familie jeder im umgang mit den hunden geübrt? kastriert oder noch alles da? wurde tierärztlicher seite abgeklärt, ob der hund gesund ist?
so[tm] fragend,
nils
Hallo,
ich sehe das so: bei euch ist wahrscheinlich richtig Stimmung in der Bude mit so vielen Kindern und so vielen Hunden. Nun ist die eine Hündin auch noch läufig und der kleine Köter mächtig gestresst. Mit zwei Jahren ist er vielleicht ein bisschen spät dran, aber vielleicht ist gerade (auch im Zusammenhang mit der läufigen Hündin) zum Macho-Kerlchen erwacht.
Es wäre hochinteressant zu wissen, ob er kastriert ist (hoffe ich mal!) und ob der andere Hund kastriert ist. Und, wie bereits geschrieben, wie lange dieser Zustand schon anhält.
Unter einfacheren Umständen hätte der Hund bei mir bereits beim ersten Mal eine Flugstunde in Richtung Garten erhalten. Das Problem ist, dass bei so kleinen Hunden meist viel zu spät mit der Erziehung angefangen wird, der ist ja sooo klein und sooo niedlich und tut nix
.
In Euren Fall würde ich unbedingt einen Hundetrainer schauen lassen, was hinter der Agressivität steckt.
Gruß Inge
Hallo,
dein Rüde verweist die Familie dorthin, wohin sie seiner Meinung nach gehört: Auf den Platz hinter ihm. Solches Verhalten entsteht nicht von jetzt auf gleich. Es bildet sich über Wochen und Monate, manchmal Jahre, in denen der Hund immer wieder in seiner Rolle bestärkt wird.
Meist natürlich, ohne dass den Menschen dies bewusst ist. Gerade bei Kleinhunden werden Frechheiten gegenüber dem Menschen meist gar nicht als solche registriert. Der Hund stellt sich in den Weg, kläfft Leute an, verfolgt auf Schritt und Tritt oder springt hoch. Er beansprucht menschliche Sitzplätze, wie die Couch, zieht an der Leine und drängt vor den Menschen durch die Tür.
Einzeln betrachtet alles kein Problem, in Summe und über einen längeren Zeitraum für den Hund aber die Bestätigung, dass er sich all diese Rechte herausnehmen darf.
Dann kommt irgendwann der Moment, in dem der Hund aus seinen Rechten ableitet, dass die anderen nun auch gewisse Pflichten in Sachen Respektsbekundung zu demonstrieren hätten. Zunehmend beginnt er nun zu entscheiden, wer wo sitzen darf, wer sich wie zu bewegen hat und wer mit wem Kontakt haben darf.
Das macht er nicht sofort über Aggression - allerdings fallen die Vorwarnstufen den meisten Menschen ebenso wenig auf, wie ihnen die zunehmende Rechte-Erweiterung aufgefallen ist. Der Hund fixiert mit den Augen, wird steif oder hebt die Rute an. Erst wenn darauf keine (für ihn) angemessene Reaktion erfolgt, greift er zu weiteren Mitteln. Vielleicht zieht er ein wenig die Lefzen hoch oder knurrt.
Und irgendwann kommt dann der Punkt, an dem er massiv wird und verwarnt. Das erste Mal war möglicherweise nur ein Abschnappen, bei dem es nur leichten Kontakt mit den Zähnen gab - in jedem Fall ist daraufhin keine Reaktion passiert, die ihm deutlich gezeigt hätte, dass dieses Verhalten auf keinen Fall akzeptiert wird.
Inzwischen nimmt sich der Hund das Recht heraus, euch nach Belieben zu bedrohen und zu beißen, wenn ihr es wagt, ihm Widerstand zu leisten. Dass ihr vor ihm Angst habt, hat er längst begriffen.
Was tun? Ich würde mir Arbeitshandschuhe anziehen, den Hund provozieren und ihm bei einer Attacke kräftig eine aufs Maul hauen. Fasst er nach, gleich nochmal. Das Ganze verbunden mit einem ordentlichen Donnerwetter. Aggression gegen den Menschen ist ein no go.
Desweiteren würde ich ihm ab sofort alle Privilegien streichen: Runter von der Couch - und zwar mit beherztem (Handschuh-) Griff, verbieten, dass er einem folgt, wenn er irgendwo rumliegt zum Aufstehen und Weggehen zwingen und ihm sämtliches Spielzeug wegnehmen.
Futter kriegt er nicht mehr aus dem Napf, sondern nur noch, wenn er sich das erarbeitet. Macht er nicht, was er soll (natürlich muss sichergestellt sein, dass er versteht, was er soll), gibt’s auch kein Futter.
Er wird ansonsten über die nächsten 6 Wochen nicht mehr beachtet. Zuwendung kriegt er nur beim Arbeiten. Kommt er von sich aus zum Schmusen, wird er ignoriert.
Heißt: Komplette Umstellung im Umgang mit dem Hund.
Oder abgeben.
Schöne Grüße,
Jule
Guten Tag,
du hast recht, so kann das nicht weitergehen. Bei einem Aggressiven Hund selbst „herumdocktorn“ halte ich aber für höchst bedenklich. Zu erst einmal mußt du die Sicherheit der Kinder gewährleisten können, auch wenn das heißt der kleine Hund bekommt einen Maulkorb! Ja, es gibt auch Maulkörbe für so kleine Hunde! Desweiteren empfehle ich dir einen Problemhundetherapeuten dazuzu holen, dabei solltest du aber bitte darauf achten, dass dieser ohne Gewalt am Hund arbeitet, denn dies wird dein Problem aufjedenfall verschlimmern. Als Therapeut würde ich dir allerdings nahelegen über eine abgabe des Tieres nachzudenken, weil es für die Kinder sehr riskant ist.
LG
grundlos beisst kein Hund …
evtl. stekt etwas Organisches dahinter (meist wenn es plötzlich ist) also Erkrankung, Schmerzen etc.
oder es gibt Verhaltensauffälligkeiten die zuvor übersehen oder Ignoriert worden sind!
Hallo,
mit „grundlos“ meinte ich ja auch eher, ohne dass das Kind ihm einen Grund gegeben hätte, es zu beissen.
LG
Sticky
Gründe hat die ganze Familie dem Hund mit Sicherheit seit Monaten gegeben. Die Erwachsenen haben das nur nicht begriffen.
Den Hund nicht bedrohen
Hallo,
mir ist bei deiner Beschreibung etwas aufgefallen:
Mittwoch mein Sohn (16) ruft unseren anderen Rüden beugt sich
zu ihm runter
Kann es sein, dass ihr nicht wisst, dass es gewisse Verhaltensweisen gibt, die auf einen Hund bedrohlich wirken. Z.B. das über den Hund beugen (wie hier und vielleicht anderen Situationen) oder das „dem Hund in die Augen schauen“. Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Problem hinter vielen dieser Situationen steckt (so genau ist es ja nicht beschrieben). Viele Hunde fühlen sich davon bedroht. Sie senden Beschwichtigungssignale, die nicht erkannt werden, weil die Besitzer schlicht nichts davon wissen (z.B Gähnen oder übers Maul schlecken). Weil die Menschen niemals darauf reagieren, hilft sich der Hund irgendwann mit Beißen.
In unserer Hundeschule sahen wir ein Video zu diesem Thema. Ein Polizeihundeführer zeigte einem anderen Mann seinen Schäferhund. Dieser beugte sich über ihn, um ihn zu bewundern. Der Hund schleckte sich kurz übers Maul - niemand hat das als Beschwichtigungssignal erkannt. Als nächstes biss der Schäferhund ohne weitere Vorwarnung den Mann ins Gesicht!
Ich denke auch, dass das Problem mittlerweile sich schon verselbständigt hat, und es nicht mehr genügen wird, nur darauf zu achten. Du hast schon einige gute Tips bekommen. Ich wollte nur zusätzlich darauf hinweisen, dass die ganze Familie lernen muss, dass man sich nicht über einen Hund beugt oder ihm nicht direkt in die Augen starrt, und auch, Beschwichtigungssignale zu erkennen und zu beachten. Ist natürlich schwierig bei einem Minihund, aber man kann sich daran gewöhnen, in die Knie zu gehen, seitlich zu stehen usw.
Das reine Unterwerfen des Hundes wie unten beschrieben halte ich nicht für die Maßnahme, die als EINZIGE auf Dauer wieder zu einer sicheren und guten Beziehung zwischen Hund und Mensch führen wird. Damit will ich aber nicht einer „Verwöhnung“ des Hundes das Wort reden. Die Sicherheit der Kinder steht an oberster Stelle! Sie müssen als erstes geschützt werden. Dazu gehört aber auch, dass sie lernen, worauf sie im Umgang mit Hunden achten müssen. Auch wenn ihr hundeerfahren seid: Jeder Hund reagiert anders.
Viel Erfolg,
Julia
Hier noch was, ab Zeit 14.30 über einen aggressiven Chihuahua (hier finde ich ziemlich schlimm, zu sehen, wie die Besitzerin strahlt, wenn der Hund aggressiv wird). Man sieht hier gut, dass keine extremen oder gar brutalen Methoden notwendig sind, obwohl dieser Hund noch deutlich aggressiver zu sein scheint als deiner:
Problemhundetherapeuten
Das Problem ist doch der Mensch?
(Zumindest in geschätzt 90 % der Probleme)
Da tuts doch auch ein guter Hundetrainer (von denen die meisten mittlerweile gewaltfrei arbeiten), oder?
Hier gibts zumindest keine „Problemhundtherapeuten“
Hallo Jule, zu deiner Bemerkung
Futter kriegt er nicht mehr aus dem Napf, sondern nur noch,
wenn er sich das erarbeitet.
habe ich folgende Frage, die mich beschäftigt:
Soll er sein Futter aufspüren?
LG Sylvia
Hallo Sylvia,
Soll er sein Futter aufspüren?
Nein. Er soll dafür arbeiten: Unterordnungsübungen, Tricks lernen, wasauchimmer…
Das Futter ist der Lohn für Wohlverhalten. Bleibt dieses aus, fällt auch das Fressen aus. Erhöht die Bereitschaft zum Gehorsam ungemein.
Schöne Grüße,
Jule
Danke für Antwort Jule,
der Digge ordnet sich immer unter, manchmal zwar erst nach einigem Nachdenken, wie schon oben in meiner neuen Frage beschrieben, im Hause immer und sofort.
Tricks lehren: welche Tricks sind hundeentsprechend?
Das fragt jemand, der keinem Hund den Dogdance oder das Reiten auf einen Pferderücken aus Zeitgründen beibringen kann.
LG Sylvia
Ich komme nach all diesen Fragen langsam dahinter, dass mein Hund vollkommen in Ordnung ist, so wie er ist. Er ist im Haus perfekt gehorsam, macht sich nur manchmal Gedanken über unser Unverständnis.
Er ist nunmal kein ausgestopftes Plüschtier, sondern ein charaktervoller Mitbewohner.
Und das soll so sein.(Ich hoffe, das war nicht allzusehr romantisiert)
Nochmals LG
Tricks lehren: welche Tricks sind hundeentsprechend?
Das ist dem Hund völlig hacke . Es geht um Kommunikation und Kontakt. Beides dient der Bindung.
Er ist nunmal kein ausgestopftes Plüschtier, sondern ein charaktervoller Mitbewohner.
Der in deinem Fall dennoch tut, was er soll und nicht allzu viel von dem, was er nicht soll. Und hierin unterscheidet er sich gravierend vom Hund im UP.
Es gibt Mensch-Hunde-Teams, die funktionieren einfach. Oft sogar ohne dass Mensch irgendeine Ahnung von Hunden hätte. Manchmal hat Mensch dann schlicht und ergreifend eine entsprechend klare Ausstrahlung. Meist ist aber auch nur der Hund unproblematisch. Solche Hunde gibt es. Die gehen mit ihren Menschen dann so um:
Er ist nunmal kein ausgestopftes Plüschtier, sondern ein charaktervoller Mitbewohner.
Planen lässt sich sowas leider nicht.
Schöne Grüße,
Jule
Hundetrainer arbeiten oft nur an der Erziehung, dies hier hat aber was mit Problemlösung zu tun, diese beiden Bereiche sollten unterschieden werden. Wenn ich weiß woher kann ich dir evtl. jemand empfehlen