Mein Hund gibt nicht Laut, wenn er nachts muss

Hallo,

mein Hund ist 3 Jahre alt und ich habe ihn damals auch sehr schnell stubenrein bekommen, indem er nachts in einer Transportbox neben meinem Bett stand und er sich zwangsläufig gemeldet hat, weil er nicht auf seine Schlafstätte machen wollte. Tagsüber war das auch kein Problem, da ich ihn gleich geschnappt habe und mit ihm raus bin, wenn er aussah, als würde er müssen.

Grundsätzlich ist er also stubenrein, nur er hat die furchtbare Macke, dass er nicht etwa fiept oder bellt, wenn er mal nachts muss (was nicht jede Nacht passiert), sondern sich stumm in den Türrahmen vom Schlafzimmer setzt. Das kriege ich im Schlaf natürlich nicht mit und wenn er es nicht mehr aushält, macht er in die Wohnung.
Dass er da stumm sitzt, habe ich auch nur durch Zufall mitbekommen, als ich selbst nachts hoch musste.

Wie kann ich ihm beibringen, dass er nachts Laut geben soll, damit ich wach werde? Soll er wieder in eine Transportbox an’s Bett? Es muss doch auch noch eine andere Möglichkeit geben, auf die ich nur noch nicht gekommen bin. Hat jemand eine Idee?

Hallo!

Zunächst einmal finde ich es sehr ungewöhnlich, dass Dein Hund nachts das Bedürfnis hat, sich zu lösen. Deshalb muss ich natürlich fragen, wann er das letzte Mal abends die Möglichkeit hat, sein Geschäft zu erledigen und wann er morgens dann das erste Mal wieder hinaus kann.

Bitte gib mir noch diese Info, damit ich mir Gedanken machen kann.

Simone

Zunächst einmal finde ich es sehr ungewöhnlich, dass Dein Hund
nachts das Bedürfnis hat, sich zu lösen. Deshalb muss ich
natürlich fragen, wann er das letzte Mal abends die
Möglichkeit hat, sein Geschäft zu erledigen und wann er
morgens dann das erste Mal wieder hinaus kann.

Oh sorry Simone, ich habe mich da leider nicht genau ausgedrückt. Sich in der Wohnung lösen tut er nicht, sondern bei meiner Frage dreht es sich um’s Pinkeln.
Er kommt gegen 23 Uhr das letzte Mal raus und morgens gegen 6 das erste Mal. Tagsüber zeigt er durch Unruhe und zur Tür rennen an, wenn er zwischendurch raus will.

Danke für die schnelle Reaktion!

Nadine

Hallo,

lerne tagsüber auf ganz kleine signale vom Hund zu achten, reagier darauf lob ihn ung geh gleich raus mit ihm.
Verknüpfe danach die Signale mit einem bestimmten Zeichen des Hundes, und kondizioniere ihn darauf dieses Signal zu verstärken und daß er dir tagsüber dieses Zeichen gibt wenn er raus muß. So lernt er das signal auch nachts zu geben und du wirst da aufwachen.

Ich weiß daß sich das ganz simpel anhört, es ist jedoch eine menge Arbejt die dahinter steckt. das wichtigste ist daß Du ein ganz neues, intensives verhältnis zu Deinem Hund bekommst. Das erreichst Du niemals durch sauer werden, jedoch durch empatie und Verständnis. Sei Dir immer bewußt daß es Dein fehler ist, denn der Hund gibt ja ein Zeichen, jedoch ist sein dasitzen wenn Du schläfst von Dir nicht wahrnehmbar. Sitzt er tagsüber auch einfach da wenn er raus muß? Hier kannst Du ansetzen: zB kondizionier ihn aufs Pfote geben oder irgendwas das Dich im Schlaf aufweckt.
Aus Deiner Beschreibung kann ich rauslesen daß er ja nicht gerne reinmacht, jedoch keine andere Möglichkeit sieht da Du ja nicht aufwachst. Vielleicht muß er ja die gesammte Zeit still zuhausesitzen daß Du in Ruhe was anderes machen kannst? Deshalb nochmals. intensiviere Dein Verhältnis zum Hund und werdet ein team.

Viel Erfolg,
Christian

Hallo Christian,

lerne tagsüber auf ganz kleine signale vom Hund zu achten,
reagier darauf lob ihn ung geh gleich raus mit ihm.

Wir leben auf dem Land und sind ohnehin meistens draußen, wenn das Wetter es zulässt. Unser Haus steht direkt am Waldrand und das Tor zum Wald steht immer offen. Unser Hund kann jederzeit nicht nur in den Garten oder mit zu meinen Joggingrunden, sondern kann auch so wie bei uns auf dem Dorf üblich seine eigenen Runden außerhalb des Gartens drehen, wenn ihm danach ist.

Verknüpfe danach die Signale mit einem bestimmten Zeichen des
Hundes, und kondizioniere ihn darauf dieses Signal zu
verstärken und daß er dir tagsüber dieses Zeichen gibt wenn er
raus muß. So lernt er das signal auch nachts zu geben und du
wirst da aufwachen.

Zippo wird unruhig, rennt zur Tür und wird natürlich umgehend rausgelassen. Er ist sonst für einen Jack Russel Terrier eher ein leiser Geselle. Er schlägt nur an, wenn jemand an der Tür ist, er eine Katze sieht oder ich die Seifenblasen raushole. Kann ich letzteres vielleicht nutzen?

Ich weiß daß sich das ganz simpel anhört

Nein, das tut es ganz und gar nicht, denn ich muss ihn ja erstmal tagsüber darauf bringen zu bellen, wenn er raus will. Er fiept übrigens wenn er dann rein will. Da hat er von selbst festgestellt, dass wir ihn ja sonst nicht bemerken, wenn er wieder an der Terrasse steht.

Sitzt er
tagsüber auch einfach da wenn er raus muß?

Nein, er wird deutlich unruhig und rennt zur Tür. Aber er macht keine Geräusche dabei.

Wir sind ein tolles Team und Zippo ist der lebende Beweis, dass es auch gehorchende Jack Russel Terrier gibt, die auch ohne Leine spazieren gehen können, ohne gleich durchzudrehen. :wink:
Nur eben nachts Laut geben, wenn er Pinkeln muss, klappt leider nicht …

Hallo Nadine,

hatte Dich schon richtig verstanden: Wenn ein Hund „sich lösen“ muss, bedeutet das, dass er pinkeln oder einen Haufen machen möchte.

Von den Zeiten her - 23 bis 6 Uhr - sollte ein gesunder Hund es nachts eigentlich schaffen durchzuhalten. Weil Du aber ja schreibst, dass es nicht jede Nacht ist, gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass organisch bei Deinem Hund alles in Ordnung ist. Vielleicht hat er an den Tagen, an denen er nachts dann muss, deutlich mehr getrunken als sonst? Bitte auch noch mal im Auge behalten.

Das Training, Deinem Hund beizubringen zu bellen, wenn er ´raus muss, ist sehr komplex, denn es setzt voraus, dass Dein Hund schon auf Signal laut geben kann. Kann er das? Falls nicht, müsstest Du erst das Bellen auf Signal sicher antrainieren. Wenn diese Voraussetzung geschaffen ist, wäre folgendes eine Möglichkeit: Zeigt Dein Hund tagsüber, dass er ´raus muss, könntest Du, bevor Du die Tür öffnest, das Signal fürs Bellen geben. Dieses müsstest Du, damit er es mit dem Pinkeln in Verbindung bringt, aber auch jedes Mal machen. Auf keinen Fall darfst Du es machen, wenn Du ihn nur einfach so herauslässt, weil Du sonst irgendwann einen Hund hast, der vor der Tür sitzt und kläfft, weil er gerade mal Lust hat ´rauszugehen. Bis er dann von sich aus zur Tür geht und bellt, weil er muss, dürfte ein sehr langer Weg werden. Deshalb bist Du eigentlich mit der Box für die Nacht vorerst am besten beraten - Hauptsache, er schläft auch gerne darin… Übrigens setzt sich unser Hund auch nur stumm vor die Haustür, wenn er muss. Allerdings hat er nachts (zum Glück) nie das Bedürfnis, denn das würden wir auch nicht merken.

Lieben Gruß
Simone

hallo,
hunde brauchen ,wie menschen übrigends auch rituale.
grundsätzlich hält ein hund, wenn er gesund ist, die ganze nacht durch.hündinen können ihre blase auf einmal entleeren, ein rüde braucht geruchsanregungen, bis er dann in oft 10mal bein heben seine blase entleeren kann.es ist also notwendig vor dem schlafen gehen mit dem hund noch einmal raus zu gehen.
ich vermute, dass der hund keine „gassigeh“ rituale hat??
hunde lernen schnell, so würde er auch das ritual, mein frauerl geht in der nacht mit mir hinaus, auch schnell lernen. auf jeden fall kann man auch den wassernapf am abend wegstellen.
noch einmal, ein gesunder hund, der sich tagsüber ausreichend lösen konnte, muß nachts nicht hinaus.
alles liebe! edeltraud

Hallo Simone,

hatte Dich schon richtig verstanden: Wenn ein Hund „sich
lösen“ muss, bedeutet das, dass er pinkeln oder einen Haufen
machen möchte.

Wieder was dazu gelernt! :smile:

Von den Zeiten her - 23 bis 6 Uhr - sollte ein gesunder Hund
es nachts eigentlich schaffen durchzuhalten. Weil Du aber ja
schreibst, dass es nicht jede Nacht ist, gehe ich jetzt
einfach mal davon aus, dass organisch bei Deinem Hund alles in
Ordnung ist.

Wir verreisen ja auch mit ihm und da schläft er in einer Tansportbox in unserer Nähe. Da hat er sich noch nie gemeldet.

Vielleicht hat er an den Tagen, an denen er
nachts dann muss, deutlich mehr getrunken als sonst? Bitte
auch noch mal im Auge behalten.

Vielleicht werde ich einfach mal die Fütterungszeit verschieben. Er bekommt eigentlich erst um 18 Uhr etwas und trinkt dementsprechend abends auch.
Ich werde ihm in Zukunft morgens Futter hinstellen, während ich frühstücke und abends ab 18 Uhr den Wassernapf zur Seite stellen. Möglicherweise bringt das ja schon etwas.

denn es setzt voraus, dass Dein
Hund schon auf Signal laut geben kann. Kann er das?

Nein, das kann er nicht. Bisher gab es dafür keine Notwendigkeit, da wir keinen Hundesport mit ihm betreiben und ihn auch nicht jagdlich führen.

Bis er dann von sich aus zur Tür geht und bellt,
weil er muss, dürfte ein sehr langer Weg werden.

Das hört sich danach an…

Deshalb bist
Du eigentlich mit der Box für die Nacht vorerst am besten
beraten - Hauptsache, er schläft auch gerne darin…

Das tut er. Sie steht immer tagsüber immer offen und ist einer seiner Rückzugsplätze.

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Nadine

Hallo Edeltraud,

es ist also notwendig
vor dem schlafen gehen mit dem hund noch einmal raus zu gehen.
ich vermute, dass der hund keine „gassigeh“ rituale hat??

Mein Hund geht jeden Abend gegen 23 Uhr das letzte Mal und morgens gegen 6 Uhr das erste Mal raus. Solange er möchte, denn wir wohnen am Ortsrand und der Hund dreht wie bei uns auf dem Dorf üblich nicht nur mit mir seine Runden, sondern kann jederzeit, wenn er möchte, auch allein außerhalb des Gartens spazieren gehen. So habe ich ihm z. B. beigebracht, dass er keine Haufen im Garten hinterlässt und er würde auch nie beim Spazieren gehen auf die Idee kommen, irgendwo auf den Gehweg oder direkt an den Rand zu machen. Er braucht immer ein bisschen Gras was ihn kitzelt, was aber z. B. bei einem Besuch in Berlin dazu geführt hat, dass er unbedingt musste, aber nicht machen wollte, weil die Vorraussetzungen nicht gegeben waren :wink: Nach endloser Suche habe ich dann irgendwann mal einen Grünstreifen gefunden, der wild genug bewachsen war. :smile:
Er hat also durchaus seine Rituale.

hunde lernen schnell, so würde er auch das ritual, mein
frauerl geht in der nacht mit mir hinaus, auch schnell lernen.

Er weiß ja, dass ich mit ihm rausgehen würde, deshalb sitzt er ja im Türrahmen. Er weiß nur nicht, dass er bellen muss, um mich darauf aufmerksam zu machen.

auf jeden fall kann man auch den wassernapf am abend
wegstellen.

Das werde ich mal probieren.

Vielen Dank, Nadine

Hallo

Das hørt sich ja gut an, wenn er tagsüber unruhig wird und zur Tür rennt. Forder ihn da auf ein geräusch von sich zu geben, oder/und Dich deutlich zu berühren.
Mit klikkertraining geht das in Minutenschnelle, bedingt jedoch dass man selbst das Prinzip des Klickens richtig verstanden hat… (ich kenn richtig tüchtige Hundeleute, die jedoch Klicker-analphabeten sind).
Kurz:

  1. der Hund zeigt selbst ein gewünschtes Verhalten (leichtes auffordern und animieren ist erlaubt). Und natürlich nicht in die Länge ziehen bis alles aus ihm rausläuft.
  2. sofort „Klick“
  3. Lob, spiel, Leckerli, oder (in Deinem Fall) eben auch rauslassen. - rauslassen geht natürlich nur einmal, und dann setzt das training eben das nächste mal fort (wieder einmal). Zippo wird sich dabei spätestens nach dem 3ten mal erinnern und selbst anfangen das Zeichen zu geben.
  4. nun wird das Zeichen das er gibt über Lob und Auwahl der Besten Anzeichen die Zippo gibt verstärkt, und weitertrainiert bis es grundfest sitzt (jedesmal wenn er tagsüber muss, bis er es auswendig kann). Dass er dann nachts dieses Zeichen das er mit Freude verbinden soll anwenden wird, folgt dann von selbst.
  5. Und lass Deinem Hund die Zeit die er dazu braucht. Schimpfen verstärkt nur die Unnote, da der der Hund die Situation mit unbehagen veknüpfen kann. Positive Verstärkung wirkt nachhaltiger als schimpfen.

Viel Erfolg
Christian

Hallo Christian,

Mit klikkertraining geht das in Minutenschnelle, bedingt
jedoch dass man selbst das Prinzip des Klickens richtig
verstanden hat… (ich kenn richtig tüchtige Hundeleute, die
jedoch Klicker-analphabeten sind).

An’s Klickertraining hab ich ja noch gar nicht gedacht! :smile: Es ist mir zwar bekannt und ich weiß im Prinzip auch wie das funktioniert, aber ich habe bisher noch keinen Hund damit erzogen. Das werde ich mal probieren.
Ich muss mir nur nochmal überlegen, wie ich Zippo zum Bellen bekomme :wink:

Vielen Dank,

Nadine

Hallo,

Dein Hund kann schon bellen. Du musst nur den richtigen Moment abpassen und bereit sein, sofort klicken, dann loben.
Der Hund kann zB erst lernen auf komando zu Bellen,
dann lernen zu Bellen wenn er tagsüber raus muss. Wenn er verstanden hat dass er Bellen soll wenn er raus will/muss, so wird er es almählich auch nachts so machen.

Auf deutsch gibt es 2 gute Bücher zum Thema Klickertraining, welche ich empfehlenswert finde:
1.
„Positiv bestärken - Sanft erziehen“
Karen Pryor (hat klickertraining entwickelt und betreibt das Prinzip seit den 60’er Jahren)
ISBN 3-440-07695-4 Buch anschauen
Hier wird der gesamte Hintergrund des Klickens sehr detailiert erläutert, fundamental.
2.
„Clickertraining für Hunde“
Prof. Dr. Martin Pietralla
ISBN 3-440 08012-9
Extrem praxisnah und alltagstauglich. Eines der besten Bücher die das Clickertraining beschreiben.

Viel Erfolg
Christian