Mein Hund macht mich wahnsinnig

Hallo ihr lieben,
mich würde mal interessieren wie ihr das deutet:
Ich hab eine Weiße Schäfi Maus, sie ist jetzt knapp 2 Jahre alt und ihr Wesen ist recht sensibel.
Heute haben wir uns mit einem Bekannten getroffen mit seinem Hund und wir sind gemeinsam raus. Dieser hat einen recht ruhigen Hund. Meine ist bei jedem gassi gehen (sobald sie von der Leine ist), wie als sei sie das aller erste mal auf Erkundungen. Nase unten, wirres rumgelaufe, jede Markierung von anderen Hunden muss mehr als gründlich abgeschnuppert werden, verrauslaufen und zurückbleiben bis zu Ca + - 20m und das stürmische begrüßen anderer Hunde + die letzten Meter gehüpfe - neuerdings auch Hasen und Enten jagen und derens Spuren verfolgen. Ist sie mir und anderen Hunden gegenüber respecktlos oder was soll das sein? War heute echt fertig. Normalerweise zieht sie auch nicht an der Leine, doch heute fast durchgehend, besonders wenn mein Sohn vorrennt. Sie beachtet mich draußen trotz vorlaufen. Bleibt stehen, schaut wo ich bin usw.
Drinnen ist es so dass sie mir viel hinterher rennt.

Hundetrainer sagen, sie ist einfach so und ich nehme es zu ernst. Also wir sind in der Hundeschule und hatten öfter mal privaten Besuch eines Trainers.

Ah, ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll.

Würde mich über einpaar interessante Zeilen freuen.

Liebe Grüße

Hallo,
Nun, außer den Experten Deiner Rasse bin ich vielleicht euner der relativ viel über den Weßen Riesen zu erzählen weiss, denn meine Mutte Cousine war Kurt Kron seine Frau. Daher habe ich diese Rasse von Anfang an mitbekommen. Selbst habe ich Siberian Husky Hunde.
20 Meter ist ja keine Distanz und wie Du schreibst beachtet sie Dich ja auch andauernd, verhält sich Sozial, freut sich, spielt gerne mit anderen und will immer mit dabei sein.
So wie Deine Hundetrainer sagen, kann ich auch kein Problem sehen.
Der Weiße Riese ist ein sehr intelligenter und aktiver Gebrauchshund, (oder auch Arbeitshund). Er ist immer aktiv, aufmerksam, braucht viel Beschäftigung, und sowohl körperliche als auch geistige Herausforderungen.
Meine Vermutung ist, daß Deine Hündin gerne mehr „die Sau rauslaßen“ möchte, also so richtig abpowern. Was Du über die Jagd schreibst, deutet meines Erachtens auch darauf hin. Versuch mal täglich 5 Km Radfahren, so daß sie nebenher rennen kann, das wird sie begeistern (bevorzuge Naturwege, die sind schonender für die Gelenke). Damit wird sie den inneren Ausgleich finden, jedoch auch richtig fit werden und gerne eine feste Rutine aus diesem Lauf machen.
Selbst habe ich vor Jahren mal einen Schäfer gehabt, der war auch „zuvorderst in den Schuhen“. Damit er sich überhaupt auf das Training konzentrieren konnte bin ich mit ihm immer die 20 Km zur Hundeschule geradelt, und da hat er immer noch Energiüberschuß gehabt. Der hat mir dann im Alter meinen ersten Husky erzogen.
Und nun, so ein Siberian Husky, die Energi ist mit nichts zu vergleichen.
Und dann auch die Ruhe und das wunderbare Sozialverhalten. Das kann der Weiße Riese auch.
Hoffe Dir mit der Antwort weiterhelfen zu können.
Grüße cgp
PS:
Find ich super, daß Du so eine ausführliche Beschreibung gesendet hast, da kann man sich ein ordentliches Bild Deiner Situation machen.

Hui :smiley:
Danke für deine super Antwort. Gerne würde ich mit ihr Rad fahren nur geht es durch den liegenden Schnee im Moment leider nicht. Das lässt sich hoffentlich bald ändern.
Also ist es nicht unhöflich wenn sie zu anderen Hunden hüpft?
Wir arbeiten viel mit dummy, ball, leichte Unterordnung (wobei ihr das keinen Spaß macht) und anderen Hunden. Wie gesagt, machen wir viel. Naja, vielleicht hab ich es wirklich alles zu ernst genommen. Vielleicht sollte ich an mir arbeiten bevor ich dem Hund die Schuld gebe.

LG :wink:

Ja, der Schnee und das Fahrrad sind sich nicht besonders Freund.
Da gibt es oft gefährliche Situationen. Zur Zeit ligt bei mir nicht allzuviel Schnee, und der ist weich so daß man gut abrutscht.
Trotzdem benutze ich das Fahrrad (jedoch ein ziemlich spezielles Mountain Bike) um den Welpen zu trainieren, mit einem Erwachsenen der Rücksicht nimmt. Die ziehen ja mit voller Kraft durchschnittlich 23-25 Km/h und spitze 33-36 Km/h.
Aber in ein oder zwei Wochen wird der Schnee weg sein, dann kannst Du mit einem normalen Fahrrad auch raus.
Wenn Du geerne mit Deiner Weißen Schäferhündin Fahrrad fahren willst gibt es (für den nächsten Winter) auch die Möglichkeit ein dreirädriges Fahrrad zu fahren. Ihe werdet ja etwa eine Geschwindigkeit von 10-15 Km/h haben, da eignet sich so ein Fahrrad gut, denn Du kannst Dich auch mal in der Fahrt umdrehen wenn sie ein paar Meter zurück bleibt, ohne die Balance zu verlieren. Da ist es am besten, an der Hinterachse zwei Räder zu haben.
Dreirädrige Fahrräder haben zwar einen schlechten Ruf (anfänger, behinderte, usw), sind jedoch super zum fahren und haben meist noch Platz für den Transport von Trinkwasser für den Hund (zB an einem heißen Sommertag). Sowas hab ich als Stadtrad für den Einkauf (mit Sitzplatz für ein Kind), echt Super.
LG cgp

Hallo!

Zunächst einmal habe ich mich gefragt, was denn das für Hundetrainer sind, die solch „geistreichen“ Mist von sich geben??? In gewisser Weise mögen sie wohl Recht haben… aber der Zusatz: Du nimmst es zu ernst - da frage ich mich schon, was sich so alles Hundetrainer schimpft *kopfschüttel*

Du hast einen jungen, temperamentvollen Hund, der - schon von den Rassemerkmalen her - zum Arbeiten geboren ist. Oder anders gesagt: Dein Hund ist möglicherweise ganz einfach nicht ausgelastet? Wenn die Maus so schnüffeltechnisch drauf ist: Lege ihr doch mal Fährten. Mach’ Suchspiele mit ihr usw.

Lange vorweg- und hintendranlaufen, Dich aber immer im Blick… sie schaut schon, dass sie alles „unter Kontrolle“ hat (dafür spricht auch das Verhalten zu Hause) - gib’ doch einfach mal den Ton an und sage DU an, was wie zu laufen hat.

Über die Informationen, die Du gibst, drängt sich mir erst einmal der Eindruck auf, dass die Motte alles kontrollieren und dabei möglichst viel Spaß haben will :wink:

Viele Grüße

Moni

Hallo,

zuerst einmal muss ich sagen, dass du mit 2 Jahren einen noch sehr jungen Hund hast, der seine Grenzen austestet.
Das herumschnüffeln und Nase auf dem Boden, sieht für mich aus der Ferne so aus, als ob sie sehr jagdlich motiviert ist. Da musst du aufpassen, dass sie sie keinen Erfolg hat, denn dass verstärkt das Verhalten, und du kannst Probleme bekommen, da der Hund sein Verhalten selbst bestimmt und auf eigene Faust Entscheidungen trifft.
Du musst ihr klar machen, dass du derjenige bist, der hier die Entscheidung trifft, nimm sie an die lange Leine, vorzugsweise eine Schleppleine, und biete ihr Alternativen an, lass sie einen Futterbeutel suchen und apportieren, immer an der Schleppleine, wenn sie nicht von allein zurückkommt. Beschäftige dich sehr ausgiebig mit ihr und stell dich dabei in den Mittelpunkt, du musst interessanter werden, als die Enten ringsherum.

Viel Erfolg
Inge

Hallo,
also heute bin ich direkt mit meiner Kleinen in Wald. Dort hatte ich bisschen gewartet wegen entleeren und denn sind wir erstmal ca 3 km im leichtem Trab rumgerannt. Alles an der Schleppleine.- Somit hatte sie keine Zeit zum extremen schnuppern und lies sich auf dem nachhause Weg sogar von mir, von der Nachbarskatze ablenken. Nach den 3 km haben wir mit dem Dummy gespielt, indem ich den zwischen die Bäume versteckt habe und sie ihn suchen sollte (kennt sie alles und unterscheidet „such“ = nicht im Blick oder „bring“ - sichtbar) und mich von ihr entfernt gabe und ihn den geworfen hab, sie warten musste und auf kommando los. Das haben wir so etwa 25- 30min gemacht.
Ich denke ich hab mich tatsächlich weniger als sonst mit ihr beschäftigt :frowning:
Sie war heute viel aufmerksamer, hatte kein interesse an fremden Hunden und hatte spaß am Spiel.
Kennt ihr noch andere Unternehmungen/Beschäftigungen mit Hund?
Also Dummys haben wir, arbeiten auch mit 2 Dummys mal (klickern find ich doof) und Unterordung machen wir nebenbei, macht uns aber jetzt nicht gerade Spaß, Ball spielen tun wir auch- aber auch verstecken nicht hetzen.

Das mit dem kontrollfreak hab ich mir auch schon so manches mal gedacht. Eigentlich habe ich gute Erfahrungen mit Hunden und training, aber daran sieht man das man doch bei jedem Hund anders arbeiten muss :wink:

Freue mich auf neue Post

Huhu,
also die Hundetrainer kennen meine Hündin schon lange, bis auf einen, der gesagt hat, dass das einzige Problem zwischen mir und dem Hund ist: keine klaren Regeln… Die anderen finden sie nur leicht unerzogen. Ich würde sagen, dass das eine zum anderen geführt hat.
Sie ist soweit super erzogen (so für meine Bedürfnisse reicht es). Sie ist im Haus ein Musterhung (hier fehlen auch die Reize) und draußen denn ab und an bellt sie Hunde an, denn an anderen Tagen nicht, mal schnuppert sie sooo lange dass ich abrufen muss, mal hält sie eine gewisse distanz, mal zieht sie an der Leine und mal kann ich ohne Leine raus und sie läuft neben mir :-\
Alles in allem liegt es wahrscheinlich manchmal an falscher Kommunikation und Körpersprache und manchmal haben sowohl der Hund als auch ich n doofen Tag.

Hallo, ich werde mein Mountainbike die Tage rauskramen und denn übe ich es mit ihr am Rad wieder zu laufen. Bin gespannt wie viel das wirklich ausmacht. Bei Huskys kann ich es verstehen aber Schäfis brauchen (denke ich) mehr geistige Beschäftigung.
Danke für den Tipp

Ja Hallo,

das hört sich doch aber schon sehr positiv an, findest du nicht?
Ihr könntet noch, falls du jemanden findest der dir hilft, dich selbst suchen lassen.
Versteck dich, und wenn sie dich findet, Mega-Fete feiern und belohnen.
Auch kannst du ein Leckerchen so verstecken, dass sie es nicht sieht, Stelle merken und sie darauf aufmerksam machen, so dass du in den Augen deines Hundes derjenige bist, der die tolle Nase hat und mit ihr gemeinsam sucht.

Viel Spaß weiterhin
Inge

Hallo,
Natürlich ist die mentale Beschäftigung nicht wegzulassen.
Der Schäfer den ich hatte war jedoch so aktiv, daß er die 20 Km lauf brauchte um sich überhaupt konzentrieren zu können. Dann kam eine 10 min. Pause. Anschließend 30 min. Hörigkeitstraining, doch so locker gehalten, daß er nach einer weiteren Pause von ca. 30 min. noch fit war für Agility.
(Im Training war er immer Super im Agility, jedoch nicht an den Wettkämpfen. Da hat er sich nie auf den Lauf konzentriert, sondern immer Seitensprünge gemacht um andere Hunde zu begrüßen. Da war er unmöglich.)
Nach dem Training kamen dann die 20 Km zurück, die ich mit ihm geradelt bin.
Dieses Training war einmal die Woche.
Für einen „normalen“ Hund reichen jedoch die 5 Km die ich Dir empfohlen habe.
Täglich 10-15 min. Hörigkeitsübungen als Spiel getarnt kann ich bei jedem Hund empfehlen. (Das mache ich sogar mit Husky, da jedoch mit anderen Übungen da diese sich nicht ununterbrochen an mir orentieren sollen, sondern nach meinen Kommandos selbstständige Entscheidungen treffen müßen. Schlittenhunde werden ja nur über Kommandos gesteuert, bei der Arbeit darf weder eine läufige Hündin oder ein Hase die Aufmerksamkeit stehlen.)
A Propos Hörigkeitstraining, da gibt es gute Litteratur. Besonders empfehlen kann ich Klickertraining, das kannst Du als Ergänzung zu Deiner Hundeschule anwenden.

  • Karen Pryor, Don’t shoot the Dog, sie hat in den '70ern das Klickertraining gestartet. Das ist die Bibel.
  • Martin Pietralla, Klickertraining für Hunde, Cosmos Verlag, ist eines der Besten Klickerbücher.
    Es gibt jedoch noch Andere die auch ausgezeichnet sind.
    Wichtig ist, daß der Hund dabei selbst arbeitet, und der Hundehalter nur als Coach tätig ist.
    Viel Spaß,
    LG cgp

Hallo, seitem ich geschrieben habe. Gaben wir jeden Tag was gemacht. Dummy, Rad fahren und super viel wandern. Sie ist jetzt immer so kaputt, dass sie am Ende keine Lust mehr hat auf andere Hunde einzugehen. Bis auf einen Vorfall am Sonntag. Ist nichts mehr passiert.
Durch das Dummytraining hat sie bisschen gelernt Dinge zu unterscheiden- Ball, Dummy, Leine usw. Diese kann ich mir schön von ihr apportieren lassen.
Wegen des Klickern, muss ich einfach sagen, dasa es mir keinen spaß macht. Sowohl ich als auch meine Hündin sind lieber in Bewegung und Aktion als das und das chillige klickern glücklich macht. Vielleicht mal bald wenn die Hundeschule wieder Einleitungen gibt.
Danke für deine netten Worte