Hallo, mein Sohn ist 11 und er macht immer noch ins bett, d.h., er war noch nie trocken. das ist für uns alle eine große Belastung, körperlich und seelisch, jetzt kommt er so langsam in das Alter, wo er auch mal woanders übernachten will. Gibtes eine Lösung dass er das machen kann und es niemand mitbekommt? Ich will nicht dass er ausgelacht wird.
Bis jetzt konnten wir das ganz gut verheimlichen, nur die Familie und die engsten Freunde wissen von seinem Problem, das ist oft schon schwer genug.
Hatte schon mal an windeln gedacht, aber da ist er mit 1,60 m einfach rausgewachsen.
Weiss jemand was oder kann mir Tipps geben?
Wär echt dankbar!
Hallo,
…und nach 11 Jahren fragt Ihr in einem Forum nach???
Da wären Kinderpsychologen,Blasen- und Nierenfachärzte usw. schon viel früher mal befragt werden müssen.
Euer Verschweigen hat nichts gebracht,im Gegenteil…
Also werdet vorstellig bei Ärzten.
LG Oscara
Hallo,
neben einer ausreichenden Diagnostik (!!!),würde ich zum schalfen ausser haus dem kind Pyjama Pants mitgeben, die sind dünn und wirklcih groß, gibt es bei DM. die sieht man nicht, die knistern nicht, und dann ist das bett nicht nass.
Nehmen Bekannte von uns. Die kurze hat einen schließmuskeldefekt an der blase.
lg
brenna
Hallo,
mein Sohn ist 11 und er macht immer noch ins bett,
d.h., er war noch nie trocken. das ist für uns alle eine große
Belastung, körperlich und seelisch,
Leider schreibst Du nicht, was bis jetzt passiert ist im Hinblick auf Diagnostik. Was sagt denn der Kinder- / Jugendarzt bzw. Fachärzte?
jetzt kommt er so langsam
in das Alter, wo er auch mal woanders übernachten will. Gibtes
eine Lösung dass er das machen kann und es niemand mitbekommt?
Ich will nicht dass er ausgelacht wird.
Das ist verständlich.
Bis jetzt konnten wir das ganz gut verheimlichen, nur die
Familie und die engsten Freunde wissen von seinem Problem, das
ist oft schon schwer genug.
Durch das Verheimlichen wird der Druck nur noch größer und alles schlimmer. Hört auf mit dem Verheimlichen und sucht so schnell wie möglich mit dem Kind ärztliche Hilfe auf.
Hatte schon mal an windeln gedacht, aber da ist er mit 1,60 m
einfach rausgewachsen.
So Teile gibt es zwar, weil auch Erwachsene krankheitsbedingt in die Situation kommen können Einlagen zu brauchen, aber für einen Elfjährigen ist das meiner Meinung nach nicht die erste und beste Verhaltensmöglichkeit.
Weiss jemand was oder kann mir Tipps geben?
Siehe oben.
Wär echt dankbar!
Deine Sohn ist sicher auch froh und dankbar, wenn die Heimlichkeit aufhört und er Hilfe bekommt.
Alles Gute für Euch
Iris
Hallo,
ich gehe da nicht ganz und gar mit. Leider zeigt die allgemeine Zustimmung auf Deine Antwort, dass dieses Thema mit viel Unwissenheit behaftet ist.
Richtig ist, dass ein Arzt konsultiert werden sollte. Organische Ursachen können mit sehr einfachen und unkomplizierten Methoden ausgeschlossen werden. Bei der primären Enurisis handelt es sich aber in der absoluten Mehrheit der Fälle NICHT um eine organische Ursache - vor allem nicht im Bereich der Blase / Niere, sondern meistens ist es auf eine Entwicklungsverzögerung des Zentralnervensystems.
So beschränkt sich die Behandlung dann auch darauf, die Eltern und das Kind zu beruhigen und zu stärken und eventuell unterstützende Maßnahmen zu probieren (z.B. Klingelhosen oder Hormonbehandlungen).
Und was die psychische Komponente betrifft: Wenn psychische Belastungen auftreten, so sind es eher eine FOLGE des Bettnässens und nicht die URSACHE.
Dass darüber nicht gesprochen wurde / wird, mag man für falsch halten, ist aber ganz normal. Wenn darüber offen gesprochen werden würde, dann würde man sich wundern, wie viele andere ebenfalls das Problem haben. Die offizielle Statistik besagt ca. 2 & der über 10 Jährigen (also genauso viele, wie Hochbegabte oder ADHSler) - die Dunkelziffer liegt aufgrund des Schweigens sicher höher.
Bei Übernachtungssituationen / Klassenfahrten kann man auf spezielle Hosen mit Einlagen zurückgreifen.
Viele Grüße
Hallo Chili,
die unten stehende Feststellung deinerseits ist - mit Verlaub gesagt - die bisher unbewiesenste Behauptung, die ich je zu diesem Thema gehört habe.
Vielleicht solltest Du Dich, bevor Du hier solche Aussagen triffst, intensiv mit dem Thema „Bettnässen“ beschäftigen…
Für die/den Betroffenen und ihr/sein Umfeld sind solche Feststellungen ohne Grundlagenkenntnis nämlich überhaupt nicht hilfreich!
Herzliche Grüße
Helmut
Und was die psychische Komponente betrifft: Wenn psychische
Belastungen auftreten, so sind es eher eine FOLGE des
Bettnässens und nicht die URSACHE.
Hallo,
kannst Du Deine Meinung auch etwas präzisieren? So geschrieben kann ich auch nicht auf das eingehen was Du bemängelst.
Viele Grüße
Hallo Chili,
aber gern:
Anhaltendes oder sporadisches Einnässen während des Schlafes in einem Alter > 3-4 Lebensjahre hat gemäß mir bekannter einschlägiger Literatur (mal ganz abgesehen von eigener Erfahrung) in den allermeisten Fällen psychische Ursachen - und zwar „je älter, desto mehr“!
Nur wenn diese gesucht und angegangen/beseitigt werden, kann dem verdammt armen Probanden geholfen werden - physische Ursachen können allermeist in kurzer Frist gefunden und abgestellt werden.
Natürlich ist das Einnässen selbst und die momentane Unmöglichkeit des Verhinderns für den Betreffenden ein ganz erhebliches psychisches Problem - aber hier bitte nicht Ursache und Wirkung verwechseln!
Herzliche Grüße
Helmut
Hallo,
danke dafür dass Du mir Recht gibst,dass ein Arzt aufgesucht werden sollte.
Ich bin bloß der Meinung,dass so etwas früher geschehen sollte.
Auch ich hab eine Tochter die anfing ins Bett zu machen(6 Jahre),daher weiß ich dass das nervig ist.
Jedoch mit Hilfe eines Arztes und mir wurde alles geklärt.
LG von Oscara
Himmel…
Guten Abend Helmut,
Anhaltendes oder sporadisches Einnässen während des Schlafes
in einem Alter > 3-4 Lebensjahre hat gemäß mir bekannter
einschlägiger Literatur (mal ganz abgesehen von eigener
Erfahrung) in den allermeisten Fällen psychische Ursachen -
und zwar „je älter, desto mehr“!
Oh Gott, von wann ist denn diese „Literatur“? Das stimmt alles so nicht.
Bis zum Alter von 5 Jahren gilt das nächtliche Bettnässen noch als absolut normal. Man spricht da auch nicht von Bettnässen, sondern von verzögerter Entwicklung.
Bei primärer Enuresis sind psychische Ursachen eher uninteressant (im Gegensatz zur sekundären Enuresis) - daran ändert sich auch nicht wenn das Kind älter wird. Vielmehr ist das Zentralnervensystem noch nicht entsprechend ausgelegt, die Produktion von Vasopressin kann gestört sein, bzw. hat sich noch nicht auf den Tag/Nachtrhythmus eingestellt. Eine weitere sehr verbreitete Ursache ist Vererbung.
Nur wenn diese gesucht und angegangen/beseitigt werden, kann
dem verdammt armen Probanden geholfen werden - physische
Ursachen können allermeist in kurzer Frist gefunden und
abgestellt werden.
Was soll gesucht und gefunden werden? Ich glaube Du hast nicht den Unterschied zwischen primärer und sekundärer Enuresis verstanden. Vielleicht mal googlen - da gibt es in der Darstellung so gut wie keine Widersprüche - es sei denn die Artikel sind von 1970 (aber da gab es ja noch kein Internet…)
Natürlich ist das Einnässen selbst und die momentane
Unmöglichkeit des Verhinderns für den Betreffenden ein ganz
erhebliches psychisches Problem - aber hier bitte nicht
Ursache und Wirkung verwechseln!
Doch genau das wird verwechselt, denn sie stehen in Interaktion miteinander!
Psychische Ursachen kommen häufig bei der sekundären Enuresis vor (was ja hier klar nicht der Fall ist). Bei der Primären kommen die psychischen Auswirkungen eher als Reaktion (Frust über das eigene Einnässen, Angst z.B. bei Übernachtungen oder Druck durch die Eltern).
Und ja, ich habe mich eingehend mit Enuresis beschäftigt - und zwar nicht nur über das Internet oder durch veraltete Fachliteratur.
Aber ausnahmsweise erhält man zu diesem Thema recht vernünftige Auskunft über das Internet. Wer lieber einen Kittel glaubt, darf auch einem fortgebildeten Kinderarzt befragen.
Wenn Du etwas gegenteiliges Behauptest, dann bitte mit Belegen. Ich selbst verzichte darauf, denn die zu findenden Antworten in unserer gemeinsam zugänglichen Quelle Internet sind eindeutig und entsprechen das, was die Kinderärzte auch vertreten.
Viele Grüße
Hallo,
wirklich „behandeln“ kann man es nicht, aber die entscheidenden zwei Faktoren bei einem Arztbesuch sind:
(1) eine objektive Person mit ins Boot geholt wird und das Kind hinterher mit dem Gefühl herausgeht, dass es nicht krank ist, sondern „es wird schon“ (auch wichtig für die Eltern). Dann können Maßnahmen erprobt werden (z.B. Klingelhosen / Matten oder Hormontabletten), aber immer mit der Bemerkung „man kann es probieren“ - es soll also kein Frust dahinter stehen, wenn es nicht funktioniert.
(2) organische Ursachen auszuschließen
Viele Grüße
Hallo Chili,
gut, daß wir darüber gesprochen haben - ich lerne ja auch nie aus…
Und - Du hast recht - mein Informationsstand kommt aus der 2. Hälfte der 60er…
Durch Deine ausführliche Replik steht aber nun in diesem Thread eine fundierte, ausführliche Aussage zum Thema - das kann nur positiv sein.
So hatte mein - auf alten Weisheiten gefußter - Einwurf auch sein Gutes…
Herzliche Grüße
Helmut
Guten Abend Helmut,
Deine Reaktion ist ganz groß *
Viele Grüße
geh mal mit deinem Sohn zu einem Urologen.
Es kann sich durchaus um eine Hormonstörung handeln. Dein Sohn ist zumindest kein Einzelfall. ich kenne in meinem Umfeld sechs Kinder die „nie trocken“ waren. Der Urologe hat ihnen Tabletten verschrieben und allen geht es besser. Dieses Hormon entwickeln Kinder normalerweise in der Pubertät selbst und dann gibt sich das Problem sowieso. Zumindest habe ich das so verstanden.
Hallo,
das (künstliche)Hormon nennt sich Desmopressin und bewirkt, genauso wie das körpereigene Vasopressin, dass nach der Einnahme weniger Harn gebildet wird. Wichtig dabei ist aber, dass das Kind vor der Einnahme nur sehr, sehr wenig trinkt. Nicht weil es dann doch zum nasse Bett führen könnte, sondern weil es dann zu ernsten Komplikationen (bis hin zum Hirnödem) kommen kann. Ich schreibe das nur deshalb, weil ich auch erfahren habe, dass manche Ärzte es sehr lässig mit der Aufklärung nehmen. Ein Kind, das viel trinkt, insbesondere am späten Nachmittag (z.B. wenn ein Kind nachmittags im Sportverein ist) sollte das Medikament nicht nehmen - und es ist eben ein Medikament.
Das gleiche gilt auch für Übernachtungen oder Klassenfahrten - kein Lehrer wird sich die Verantwortung annehmen zu kontrollieren wieviel das Kind vor dem Schlafengehen trinkt und in Verbindung mit Desmopressin die möglichen Konsequenzen tragen. Bei Übernachtungen bei Freunden müssen die Eltern informiert werden.
Viele Grüße
Hallo, ich war bis 11 auch so ein Bettnässer. Es passierte nicht jede Nacht aber doch noch ab und zu. Wenn ich mich zurückerinnere träumte ich immer auf der Toilette zu sitzen wenn es passierte und schlafwandelte auch. Ich hatte einen sehr tiefen Schlaf. Als ich dann einmal bei meinen Eltern im Bett schlief riss mich mein Vater eines nachts aus meinen Träumen, denn er hatte auch schon Alpträume deswegen und schrie mich an, weil er dachte ich hätte schon wieder ins Bett gemacht. Seltsamerweise hatte ich gar nicht ins Bett gemacht, was die Ironie dabei war. Deshalb verstehe ich wenn sie sagen - eine psychische und seelische Belastung für alle.
Nun, bei mir hatte diese Schrecktherapie geholfen, ich machte fortan nie wieder ins Bett.
Eine humanere Methode könnte ich mir vorstellen wäre, ihm ein handy mit netter Melodie am Bett einzustellen, dass er nachts zuerst 4x, dann wenn es gut geht 3x usw. langsam reduziert geweckt wird und zur Toilette geht oder so eine Flasche zum Urinieren im Bett wie im Krankenhaus besorgen. Am Anfang würde ich ebenfalls nachts aufstehen und kontrollieren ob er auch aufgestanden ist. Legen sie sein Kuscheltier an die Toilette, dass er je nach Nachtzeit immer an anderer Stelle platzieren muss damit sie sehen ob er da war.
Ich würde mit ihm besprechen, dass einer Übernachtung nichts mehr im Wege steht, wenn er diese „Therapie der Blasenerziehung“ erfolgreich durchzieht und die Sache auch nicht mehr mit der ganzen Familie diskutieren sondern nur mit dem Jungen. Es wäre für ihn erst wirklich beschämend wenn ihm das bei seinen Freunden passiert und Kinder können sehr grausam und verständnislos sein bei solchen Geschehnissen.
Lassen sie ihn abends eine Windelhose für Erwachsene anziehen (die gibt es in der Apotheke wie im Internet oder Sanitätshaus), damit das Bett und die Wäsche sauber bleiben und dadurch dieser Stress-und Diskussionsfaktor schon mal wegfällt.
3 Monate würde ich aber dennoch einplanen um Erfolgsdruck zu vermeiden und Rückschläge einplanen und ihm dies auch so sagen um Druck von ihm zu nehmen.
Er schämt sich sicher für diesen Makel und es ist vielleicht mitunter ein Grund warum es nicht besser wird, eben weil schon so viele von diesem doch sehr persönlichen Problem wissen. Es sollte nicht mehr Gesprächsthema in der Familie sein sondern nur eine Sache zwischen ihnen und ihm.
Kaufen sie ihm in der Apotheke ein Fläschchen placebo-Tabletten und erzählen sie von der wundersamen Wirkung der Pille bei Bekannten deren Kind das auch hat. Er wird sich dann besser fühlen und der Glaube ist die halbe Heilung.
Die Blase kann erzogen werden und wenn er darauf achtet, dass er am Abend vor dem Zubettgehen noch mal die Toilette aufsucht und vor dem Zubettgehen 2 Std. zuvor nach Möglichkeit nichts mehr trinkt wird es bestimmt bald Geschichte sein wenn er nicht ernsthaft krank ist. Dann sollten sie mit ihm auf jeden Fall zum Facharzt oder vielleicht auch Psychologen.
…alles Gute