Unser 17-jähriger Sohn (im Februar wird er 18) hat sich in ein Mädchen verliebt, das 230 km von uns entfernt wohnt. Wir treffen uns mit den Eltern auf halber Strecke ab, um die lange Hin- und Rückfahrt zu ersparen. Das Mädchen wird im November d.J. 18 und macht einen ganz lieben Eindruck. Die beiden kannten sich über Internet und wollten sich unbedingt im Februar kennenlernen. Nun zu meinem Problem: Mein Sohn ist leichter Autist und das Mädchen scheint auch ein Problem zu haben. Sie wirkt wie eine 14-jähige. Aber die zwei lieben sich unwahrscheinlich. Unser Bub hält sich jetzt die Ferien über zum Teil bei ihr auf und sie bei uns.(Wir wohnen in Frankreich). Da sie anderen Ferien haben, sitzt unser Bub den ganzen Tag bei ihr zu Hause herum. Ihr Vater hat eine Frittenbude, in der er sage und schreibe 2 Stunden am Tag arbeitet. Die Mutter arbeitet 6 x die Woche und ist sehr fleissig. Sie denkt schon an Scheidung. Unser Sohn hat durch ihn einen schlechten Umgang. Er fragt doch tatsächlich, ob er bei ihm arbeiten könnte. Dann möchte sich gerne unser Bub wie er tätowieren lassen. Mein Mann und ich haben Angst, streng durchzugreifen. Wir reden nicht schlecht bei ihm über den Vater. Ich hatte den Vater nur einmal am PC per Video gefragt, wie er sich das Arbeiten vorstellt. Ich als Aussenstehender sehe einen Mann, der zwei Stunden Fritten verkauft und die Frau geht arbeiten. Er meinte, dafür mache er ja den Haushalt. Daraufhin sagte ich ihm, ich kann nicht vor ihm den Hut ziehen. Fritten verkauft man nach der Arbeit oder vielleicht am Wochenende nebenbei. auch den Haushalt kann man abends erledigen. Darauf begann er tatsächlich eine Arbeit in einer Gärtnerei, die er nach 8 Tagen beendete.Unser Sohn ist aber ganz von ihm begeistert.
Was können wir tun, wenn er im Februar 18 wird? Wie sollten wir uns jetzt verhalten. Unser Bub dreht durch, wenn sie sich die Ferien dort nicht sehen dürften, sondern nur an den Wochenenden.
Hallo Zimmerling,
ich habe hier ein Video, welches dieses Thema behandelt. Ich hoffe Sie finden dort Tipps, wie Sie mit Ihrem Sohn bzw. dem Umgang Ihres Sohnes umgehen können.
http://www.youtube.com/watch?v=-eOca7PJZJo
Viele Grüße,
SurvivalGuideForParents
zu meinem Problem: Mein Sohn ist
leichter Autist und das Mädchen scheint auch ein Problem zu
haben. Sie wirkt wie eine 14-jähige. Aber die zwei lieben sich
unwahrscheinlich. Unser Bub hält sich jetzt die Ferien über
zum Teil bei ihr auf und sie bei uns.(Wir wohnen in
Frankreich). Da sie anderen Ferien haben, sitzt unser Bub den
ganzen Tag bei ihr zu Hause herum. Ihr Vater hat eine
Frittenbude, in der er sage und schreibe 2 Stunden am Tag
arbeitet. Die Mutter arbeitet 6 x die Woche und ist sehr
fleissig. Sie denkt schon an Scheidung. Unser Sohn wohnt. Wir
treffen uns mit den Eltern auf halber Strecke ab, um die lange
Hin- und Rückfahrt zu ersparen. Das Mädchen wird im November
d.J. 18 und macht einen ganz lieben Eindruck. Die beiden
kannten sich über Internet und wollten sich unbedingt im
Februar kennenlernen. Nun zu meinem Problem: Mein Sohn ist
leichter Autist und das Mädchen scheint auch ein Problem zu
haben. Sie wirkt wie eine 14-jähige. Aber die zwei lieben sich
unwahrscheinlich. Unser Bub hält sich jetzt die Ferien über
zum Teil bei ihr auf und sie bei uns.(Wir wohnen in
Frankreich). Da sie anderen Ferien haben, sitzt unser Bub den
ganzen Tag bei ihr zu Hause herum. Ihr Vater hat eine
Frittenbude, in der er sage und schreibe 2 Stunden am Tag
arbeitet. Die Mutter arbeitet 6 x die Woche und ist sehr
fleissig. Sie denkt schon an Scheidung. Unser Sohn hat durch
ihn einen schlechten Umgang. Er fragt doch tatsächlich, ob er
bei ihm arbeiten könnte. Dann möchte sich gerne unser Bub wie
er tätowieren lassen. Mein Mann und ich haben Angst, streng
durchzugreifen. Wir reden nicht schlecht bei ihm über den
Vater. Ich hatte den Vater nur einmal am PC per Video gefragt,
wie er sich das Arbeiten vorstellt. Ich als Aussenstehender
sehe einen Mann, der zwei Stunden Fritten verkauft und die
Frau geht arbeiten. Er meinte, dafür mache er ja den Haushalt.
Daraufhin sagte ich ihm, ich kann nicht vor ihm den Hut
ziehen. Fritten verkauft man nach der Arbeit oder vielleicht
am Wochenende nebenbei. auch den Haushalt kann man abends
erledigen. Darauf begann er tatsächlich eine Arbeit in einer
Gärtnerei, die er nach 8 Tagen beendete.Unser Sohn ist aber
ganz von ihm begeistert.
Was können wir tun, wenn er im Februar 18 wird? Wie sollten
wir uns jetzt verhalten. Unser Bub dreht durch, wenn sie sich
die Ferien dort nicht sehen dürften, sondern nur an den
Wochenenden.
Liebe unbekannte Mutter,
Ihre Situation ist nicht leicht zu bewältigen. Zuallererst möchte ich Sie davor warnen, in irgendeiner Form gewaltsam vorzugehen, also Ihren Sohn davon abzuhalten, das Mädchen zu sehen, ihre Eltern schlecht zu machen o.ä. Das würde Sie nicht weiterbringen, sondern u.U. Ihren Sohn dazu bringen, ganz zu der Familie des Mädchens zu ziehen. Und das wollen Sie nicht.
Versuchen Sie es anders herum: Seien Sie offen dem Mädchen gegenüber. Respektieren Sie die Gefühle Ihres Sohnes. Ich denke, das tun Sie ohnehin schon. Ich sehe eine Möglichkeit darin, dass Sie dem Mädchen anbieten, bei Ihnen zu leben. Dann haben Sie beide halbwegs unter Kontrolle und aus dem Einfluss der Eltern des Mädchens heraus.
Aber bedenken Sie bei allem, was Sie tun: Ihr Sohn ist ein fast erwachsener Mann, ebenso wie das Mädchen, das demnächst volljährig wird. Wenn die beiden keine rechtliche Betreuung brauchen, sind sie für sich selbst verantwortlich. Sie können nur versuchen, hilfreich zu sein und sie zu leiten. Wenn Sie das sehr behutsam machen, können Sie auf Erfolg hoffen. Falls die jungen Leute tatsächlich so ineinander verliebt sind, müssen Sie das unterstützen, wenn Sie Ihren Sohn nicht verlieren wollen.
Bedenken Sie auch, dass die Eltern des Mädchens offenbar etwas unkonventioneller sind als Sie und die beiden Kinder da leichter ein offenes Ohr finden werden.
Mein Rat: Schaffen Sie eine Atmosphäre, in der sich die beiden wohl fühlen können, so dass sie bei Ihnen bleiben möchten. Wenn beide ein Problem haben, werden sie sich aneinander klammern und sich nicht so schnell trennen. Darauf können Sie also nicht hoffen.
Ihnen bleibt also nur, die beiden zu unterstützen und Ihnen ein liebevolles Zuhause zu bieten, in dem Sie ein Auge auf die Beziehung haben können.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen. Wenden Sie sich gern jederzeit wieder an mich.
Lieben Gruß, Erika
Liebe Erika,
ich danke Ihnen von Herzen für Ihren Rat, den mir auch eigentlich in diesen Worten eine Bekannte gegeben hat. Ich habe schon dem Mädchen angeboten, bei uns zu leben, als unser Sohn dorthinziehen wollte. Aber sie möchte lieber dort noch ein Jahr Schule machen. Ich kann wirklich nur hoffen, und diese Unterstützung fand ich durch Sie, dass das Mädchen zu uns käme. Ich habe mir fest vorgenommen, nicht schlecht über den Vater zu reden. Denn ich bin mir bewußt, was auf dem Spiel steht. Ich bin sehr traurig, weil ich nicht richtig weiss, ob wir richtig gehandelt haben, und die beiden zusammenführten. Aber es war doch der Wunsch der beiden, sich persönlich kennenzulernen. Ich danke Ihnen, liebe Erika, für Ihre vielen Zeilen.
Eine Mama, deren Kind aus dem Nest fliegt, und sich dennoch für das richtige Nest entscheidet.
Liebe unbekannte Mama,
wenn Sie Ihren Sohn und das Mädchen, das er liebt, zusammengeführt haben, haben Sie sicher nichts verkehrt gemacht. Dass den beiden und möglicherweise auch Ihnen die Sache über den Kopf wächst, konnten Sie nicht ahnen. Aber ich bin sicher, dass Sie ausreichend Feingefühl besitzen, um die Geschichte zu einem guten Ende zu bringen. Sie schaffen das. Bleiben Sie geduldig.
Liebe Erika,
ich habe ebenfalls im Gefühl, dass Mutterinstinkt nichts verkehrt macht, wenn man sein Kind nicht verlieren möcht. Im Gegenteil, man möchte ja ein „Kind“ hinzugewinnen.
Danke
Hallo,
wenn Dein Sohn volljährig ist, kann er machen was er will (quasi) - er braucht keine Erlaubnis der Eltern um zu arbeiten und auch nicht um sich tätowieren zu lassen.
Obwohl es doch toll ist, dass er seine große Liebe kennengelernt hat, kann ich die Sorge um ihn schon nachvollziehen. Mit Verboten kommt ihr da nur nicht weiter. Besser ist dann Nähe und Gespräche (aus der pubertären Trotzphase ist er sicherlich schon raus).
Es stellt sich die Frage, ob der Vater der Freundin tatsächlich „ein schlechter Umgang“ ist, oder ob er einfach nur ein anderes für euch nicht nachvollziehbares Leben führt. Er ist Hausmann und arbeitet zwei Stunden am Tag - darin sehe ich erstmal keine Gefahr. Das mit der bevorstehenden Scheidung - ist das eine Vermutung? Und die Gründe der Scheidung sind auch bekannt? Den Job in der Gärtnerei - warum hat er den angenommen und warum hat er aufgehört? Du vermutest, dass er angefangen hat, weil Du ihn auf seinem faulen Dasein kritisiert hast und dass er dort aufgehört hat, weil es ihn zu anstrengend war? Es kommen aber noch viele andere Gründe in Frage.
Ich würde einfach mal mit dem Sohn sprechen und ihm sagen, dass eine Ausbildung die Grundlage für die spätere Existenz ist und dass Tätowierungen sich nicht einfach wegradieren lassen. Vielleicht kann er ja alles mal probieren: Ferienarbeit in der Frittenbude und ein temporäre Tatoo - lass ihn seine Erfahrung machen - vielleicht verliert es dann seinen Reiz.
Viele Grüße
Hallo,
ihr scheint mir recht liebevolle Eltern zu sein.
Sehr gut,…ich an eurer Stelle, würde es, so lange ihr es vertreten könnt laufen lassen, das gibt eurem Sohn Vertrauen und Sicherheit,redet offen mit ihm über eure Sorgen…das baut die Bindung zu ihm auf und zeigt ihm das ihr ihm vertraut.
Ihr dürft auf keinen Fall versuchen ihm den Kontakt zu verbieten, haltet euch im Hintergrund,aber zeigt ihm das ihr immer für ihn da seid!
Dann wird er den richtigen Weg finden,er wird euch auch als Mann vertrauen und euren Rat suchen…
Liebe Grüße
danke vielmals. ja, ich kenne die Familie kaum. Es stimmt, die Tochter liebt ihren Papa sehr, das sieht man, wie sie ihn liebevoll drückt und küsst. Sicher, diese Leute haben einen ganz, ganz einfachen Lebensstil. Da gibt es kaum Steak, Fisch oder andere teuren Mahlzeiten. Da gibt es Kartoffeln gebraten mit Brot abends. Ich denke mittlerweile, warum auch nicht. Jedenfalls schmeckt es unserem Jungen besser als Steak. Ja, ich werde mir meine Gedanken machen und positiv nach Vorne blicken. Unser Junge fühlt sich natürlich dort wohl, weil es in seinen Gedankengängen so ein Mensch ist wie unser Sohn auch. Er fühlt sich wohl mit ihm auf einer Ebene. Das gibt ihm Sicherheit. Bei uns schimpft Papa viel, weil er nichts richtig anpacken kann. Fakt ist: Wir freuen uns wahnsinnig, am Sonntag nach 4 Wochen unseren Buben wieder zu Hause zu haben. Dann kommt das Mädchen für 4 Wochen. Ich freue mich so auf diese Zeit mit den beiden. Ich werde mit dem Mädchen gemeinsam kochen, Kuchen backen, weil sie das letzte Mal großes Interesse gezeigt hat. Auch möchte ich ihr das Bügeln beibringen und vor allen Dingen, die beiden viel zu ihren Zielen fahren,d a wir hier in einem kleinen Dort wohnen. Zum Schwimmbad, ind ie Stadt usw. usw. Die Zeit wird es bringen.
Danke
auch Ihnen möchte ich danken, für Ihren Ratschlag. Es geht mir jetzt viel besser, weil ich vorher nicht richtig wusste, wie ich persönlich handeln sollte. Mein Mann sah es auch gelassener. Ich hoffe auch, dass die beiden zusammenbleiben. Es wäre wohl besonders schlimm für unseren Jungen, wenn diese Beziehung enden würde. Er klammert sich ganz an dieses Mädchen. Danke nochmals. Ich bin froh, dass es so ein forum gibt, wenn man verzweifelt ist.
Hallo Zimmerling, erstmals sorry, dass ich mich etwas später melde.
Zu Ihrer Fragen:
- Ihr Sohn ist fast 18, er kann, darf und soll sich verlieben, in wen er will. Das ist der Lauf der Dinge- auch wenns uns Eltern manchmal nicht passt.
- Ob das Mädchen nun Ihnen gefällt, oder nicht, das ist Ihre Geschmachsache- die Sie für sich behalten sollten und nicht ungefragt an ihn richten.
- Was nun tatsächlich mit dem Vater des Mädchens ist, können Sie aus der Ferne weder richtig beurteilen, noch täten Sie gut daran, überhaupt über ihn zu urteilen.
- Wenn Ihr Sohn ihn mag und mit ihm arbeiten will, dann soll er das probieren, er wird schon seine Erfahrungen machen und etwas für sein Leben lernen.
- Er soll zu seiner Freundin und die schöne Zeit des Verliebtseins mit ihr geniessen.
Nun zu Ihnen:
- vermutlich haben Sie verlustängste und können ihn schlecht loslassen- jetzt wo er langsam ausfliegen will- das verstehe ich sehr gut
- Sie lieben ihn aber, deshalb sollten Sie ihn auch in Liebe losslassen und seine eigene Wege gehen.
- Das unbedingte festhalten und bevormunden hindert den Sohn nur, am wirklichen Leben teilzunehmen.
- Signalisieren Sie ihm nur, dass Sie immer ein offenes Ohr für ihn hätten- und bestärken Sie ihn in all seinen Vorhaben.
Ich wünsche alles Gute und viel Vertrauen ans Leben!
Vielen Dank. Super, genauso haben wir auf Anraten des Psychologen meines Sohnes reagiert. Und siehe da, es hat sich von ganz alleine gelöst. Heute ist er einfach er. Hat einen tollen Umgang. Wir sind glücklich. Reden, reden, reden, das ist das Zauberwort