Liebe Experten,
mein Sohn (15 Jahre alt) raucht heimlich Zigaretten. Ich habe es schon häufiger gerochen, dass er nach Qualm stank aber nun habe ich eine Schachtel Zigaretten in seinem Schulranzen gefunden und bin ehrlich gesagt überfragt, was ich nun tun soll. Sollen Kosequenzen folgen oder soll ich einfach hoffen, dass er sich einfach ausprobiert?
Ich bin überfragt und hoffe auf eure Erziehungstipps und Ratschläge!
Vielen Dank und alles Liebe!
Greta
Liebe Tacheless85,
mit 15 Jahren kann Ihr Sohn schon etwas erwachsen sein und dann helfen keine Verbote mehr.
Was haben Sie denn schon gemacht? Ich entnehme Ihren Worten, sie haben bisher nur stillschweigend beobachtet?
Bei meinen Kindern (und Enkeln) habe ich rechtzeitig bei vielen Gelegenheiten von kleinauf auf vermeintliche Gründe für das Rauchen wie „männlich aussehen“, Gruppenzwang (Unterwerfung unter die Meinung anderer gegen die eigene Selbstständigkeit) hingewiesen.
Sie aufgeklärt, dass sie Opfer von süchtig machenden Substanzen werden, Illusionen kaufen von Leuten, die bloß ihr Geld wollen, und dafür überteuert schön verpacktes krankmachendes Heu anbieten und so weiter.
Aufklärung über die schädlichen Nebenwirkungen kann man heute ja nicht mehr übersehen.
Dazu kam selbstverständlich, dass weder mein Mann noch ich geraucht haben. Allerdings waren die Großväter starke Raucher, so konnte man bei Gelegenheit auf deren bemitleidenswerte Abhängigkeit hinweisen.
Bewusst habe ich das Rauchen nicht verboten sondern die Entscheidung in die Verantwortung meiner Kinder gegeben. Beide sind Nichtraucher und deren Lebenspartner auch.
In dem Alter gibt es so viel, über das man sich auseinandersetzen muss, da sollte heimliches Rauchen nicht zur Entfremdung führen. Das Vertrauensverhältnis sollte dafür nicht beschädigt werden.
Verbieten kann man nur, was man auch durchsetzen kann, sonst wird man unglaubwürdig. Ein offenes Gespräch - auch über die enormen Kosten und was man sich besseres dafür leisten könnte - ist ganz bestimmt besser.
Man sollte dem Kind zeigen, dass man ihm zutraut sich richtig zu entscheiden. (Sollten Sie selber rauchen, so muss man vermuten, dass durch Passivrauchen Ihr Kind schon latent süchtig ist und es darum schwerer hat, damit nicht selbst anzufangen.)
Eltern haben nicht an allem Schuld, auch die Kinder haben die Freiheit sich zu entscheiden. Aber diese Entscheidung sollte durch Trotz nicht unfrei werden.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen helfen.
Mit freundlichen Grüßen,
p.s.k
mein Sohn (15 Jahre alt) raucht heimlich Zigaretten. Ich habe es schon häufiger gerochen, dass er nach Qualm stank aber nun habe ich eine Schachtel Zigaretten in seinem Schulranzen gefunden
Liebe Greta,
danke erstmal für Dein Vertrauen.
Okay, also mit 15 ist Dein Sohnemann ja kurz vor der Schwelle des Erwachsen werdens.
Wie ist das in Eurer Familie? Gibt es da Raucher? Ist es eher sein Freundeskreis, wo es als „cool“ gilt?
Wenn Du Dir sicher bist, daß er tatsächlich raucht, finde ich, dass es am besten ist, wenn Du in Ruhe mit ihm darüber sprichst. Am besten zu einem Zeitpunkt, wo Ihr beide Zeit habt, z.B. an einem Samstag Nachmittag oder Abend. Mach Euch eine Tasse Kakao/Tee/Kaffee und versuch ruhig mit ihm zu sprechen. Gib ihm das Gefühl, daß er sich Dir anvertrauen kann, aber gib ihm auch zu verstehen, daß Du es nicht gut heißt. Mach ihm klar, was Rauchen für Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Erklär ihm Deine Angst! Du kannst notfalls eine gute Freundin oder Verwandte hinzuziehen. Was sagt sein Vater dazu?
Gibt es Beratungsstellen, an die Du Dich wenden kannst(Gesundheitsamt/Diakonie)? Das wäre quasi der nächste Schritt.
So würde ich handeln, wenn es mein Sohn wäre. Ich hoffe, ich konnte helfen und drücke die Daumen!
Gruß, Coolette
Hallo Greta,
rein erziehungstechnisch würde ich immer nur Konsequenzen folgen lassen, wenn man diese vorher so besprochen hat.
Ich bin Erzieherin und Mutter, aber alle Kinder sind unter 10 Jahre, also kann ich nur meine Einschätzung sagen, ohne Erfahrungswerte…
Ich denke, dass mit 15 Jahren es am besten sein könnte, das Gespräch zu suchen und die Gründe herauszufinden. Zu viel Druck endet in der Pubertät glaub ich eher mit Trotz und noch mehr rauchen.
Ich könnte mir vorstellen, dass es hilft herauszufinden, warum er raucht und dort anzusetzen, ihn anderweitig zu unterstützen und zu stärken (z.B. weil alle Freunde es tun etc. am Selbstbewusstsein und sich selber sein arbeiten…)
Ich wünsche Dir viel Erfolg und hoffe, dass ich weiter helfen konnte!
MfG
Petra
Liebe Greta,
Meine Tochter hat ebenfalls mit 15 angefangen zu Rauchen. Ich hab mich mit ihr zusammengesetzt und ihr ruhig versucht nochmal zu erklären, warum ich es nicht gut finde. Ich hab ihr vorgerechnet, was sie an Geld brauchen wird, weil der Konsum ansteigen wird, mit ihr über den Gruppenzwang gesprochen, über die gesundheitlichen Risiken natürlich auch nochmal und dann mit ihr Regeln aufgestellt. Es war mir klar, dass sie ein Verbot sowieso nicht einhalten wird. Ich hab also folgendes mit ihr abgesprochen:
- Es gibt keinen Cent mehr Taschengeld. Ist das Geld aufgrund des Rauchens Mitte des Monats weg, muss sie sehen, wie sie klar kommt
- Es wird nicht im Zimmer geraucht und auch nicht in der Nähe des Hauses. Ich erklärte ihr, dass ich mich nicht vor irgendwelchen Nachbarn für ihre Raucherei rechtfertigen werde.
- Sollte ich Zigaretten bei ihr finden (Schulranzen, Jackentasche…) nehm ich sie an mich und mach alle kaputt.
- Sollte sie von der Polizei beim Rauchen erwischt werden und ich von denen informiert werden, zahlt sie mir 10€. (was tatsächlich 2x passiert ist)
Mittlerweile ist sie 18, raucht noch immer hat sich aber an all die Regeln immer gehalten.
So konnte ich es zwar nicht verhindern, aber immerhin eindämmen. Für sie war dieser Weg gut, weil sie nicht mit Drohungen („wenn du nicht sofort damit wieder aufhörst…!“) oder riesigem Stress konfrontiert wurde, sondern ernst genommen wurde. Sie hat mir dann auch während der restlichen „Pubertätsproblemen“ viel erzählt und Vertrauen geschenkt.
Ich denke, verbieten nutzt da nicht viel. Dann raucht er heimlich weiter und hat jedes Mal ein schlechtes Gewissen, weil er dich hintergeht. Und das in der Phase des „Erwachsen-Werdens“ ist sicher nicht förderlich in Hinblick auf das was da noch kommen mag.
Ich weiß nicht, ob mein Weg der Richtige für dich und deinen Sohn ist, ich wünsch dir alles Gute und hoffe, ihr bekommt das so hin, dass es für euch beide einigermaßen zu ertragen ist
Liebe Grüße, Andrea
hallo greta,
das ist eine sehr schwierige situation. ohne die verhältnisse, das umfeld und die persönlichkeiten zu kennen sind ratschläge immer so eine sache. allerdings könnten ein paar tipp´s helfen. sie sollten zunächst mit ihrem (falls vorhanden) partner darüber sprechen. auch sollten sie für sich selbst entscheiden, wie wichtig ihnen eine durchsetzung von konsequenzen ist, denn sind sie (und ihr partner) sich dessen selbst nicht sicher, geht der schuss meist nach hinten los.
da ihr kind mit 15 noch schulpflichtig ist, empfiehlt es sich zb. bei einer elternsitzung dieses thema anzusprechen. auf diesem wege ist es oft möglich in zusammenarbeit mit schule / lehrer für die klasse ihres kindes eine „aufklärungsstunde“ zu organisieren. video, bild und statistische materialen (zb. bilder von raucherlungen, raucherbeinen die amputiert werden müssen ect) zur aufkläung und abschreckung wirken oft wunder. besonders wenn die mädels in der klasse mit ihrem „eckel“ auch großen einfluss auf die jungen haben (war bei uns damals auch so).
wenn sich ihr kind weiter zigaretten kauft, kann man ihm die „möglichkeiten“ nehmen (zb. taschengeld). wichtig ist hier aber ihrem kind nicht das gefühl der willkür zu vermitteln, da sie dann meistens „bocken“ und gerade dann blödsinn anstellen. ich weiß bei 3 kindern das daß sehr sehr schwierig ist, aber ihr kind muss verstehen das sie es gut meinen. desshalb sollten sie ihre maßnahmen auch immer dahingehend deutlich begründen, und, dabei konsequent bleiben.
auch können sie, sollte sich eine günstige „streitfreie“ möglichkeit ergeben, ihrem kind ein angebot machen. rechnen sie ihrem kind vor was er in einem jahr verqualmt. ein 15 jähriger hat immer wünsche, musikanlage, skateboard ect. bieten sie ihm doch an stattdessen für das „nichtrauchen“ immer etwas geld zurückzulegen, um ihm diese wünsche zu erfüllen, evl auch im vorraus.
wenn sie allerdings selbst rauchen, wird das ganze noch viel schwieriger.
ich hoffe sehr diese überlegungen helfen ihnen, und viel glück & durchsetzungsvermögen bei dieser wirklich schwierigen situation.
mfg&have a´nice day
steve
hallo liebe greta,
ich empfehle dir das gespräch mit ihm zu suchen, mach offen, dass du schon länger den eindruck hattest, dass er rauchen würde und nun ja die bestätigung gefunden hast. natürlich ist es ganz wichtig position zu beziehen.du solltest deutlich machen, dass du dieses von deiner seite aus nicht billigst und nicht unterstützen wirst.das heißt: natürlich darf er nicht zuhause rauchen oder ähnliches. in wie weit du es ihm „verbietest“ mußt du selber entscheiden( da gibt es ja auch die möglichkeit das taschengeld zu kürzen,jedesmal wenn er nach raucht riecht oder, oder oder…) aber erst einmal ist das gespräch wichtig. nicht wegsehen. frag nach wie lange schon, wieso weshalb warum… nicht drohen und nicht provozieren. sprechen ist der erste schritt. du kannst dir ja auch noch offen halten wie du reagierst und kannst deinem sohn auch sagen, dass du jetzt erst einmal über konsequenzen nachdenken mußt.ich wünsche dir viel erfolg. laß dir eher zeit wegen der konseqenzen, damit du alles gründlich überlegen kannst und gefestigt bist in deiner entscheidung. viel erfolg!
Hallo Greta,
rauchst du selbst?
Aber egal ob du Raucherin bist oder nicht, ihn einfach ausprobieren zu lassen würd ich nicht machen. Bis er Volljährig ist, hast du die rechtliche Verantwortung für ihn.
Ich würd ihn allerdings auch nicht mit irgendwelchen Strafen drohen. Das kann in diesem Alter leicht das Gegenteil erreichen.
An deiner Stelle würd ich mich erstmal im Internet schlau machen, was das Rauchen alles negativ beeinflusst: Lungenkrebs,zu hoher Blutdruck, aber was in diesem Alter für die Teenis wichtiger ist: Rauchen mindert die Potenz, man kriegt gelbe Zähne und Mundgeruch und es entstehen immense Kosten. Verwende dazu ruhig ein paar Bilder. Das macht es verständlicher.
Dann schnapp dir den jungen Mann und erklär ihm, dass du weißt dass er raucht und du ihn nicht kritisieren willst, sondern ihm nur ein paar Folgen des Rauchens aufzeigen willst. Sprecht darüber und appelier an seine Vernunft!
Ich hoffe ich konnte dir helfen!
Würd mich freuen von dir zu hören, wie du im Endeffekt mit dem Thema umgegangen bist!
Starke Nerven und alles Liebe wünscht Corina
Hallo Tacheles85,
ich selbst war Raucher und bin 16 Jahre alt (Schweizer). Freiwillig hätte ich nie aufgehört, da der Geschmack der Zigaretten gut war.
Ich bin seit zwei Tagen auf Entzug (NICHT FREIWILLIG)
Mit klassischem abschrecken wie Bilder von Raucherlungen wirst du allerdings auf taube Ohren stossen. Bei mir war das ebenfalls so. Einer meiner Grossväter ist daran gestorben, der andere folgt ihm.
Diese Ganze Anti-Tabak Kampagne ist ein Witz.
Statt dass du ihm Fotos von 90 Jährigen Teerfängern zeigst und von Gesundheitsmüll redest (Sorry aber das interessiert keinen 15 Jährigen) würdest du ihm lieber sagen, dass Frauen den Gerjch von Zigaretten verabscheuen etc.
So fängt er eher an nachzudenken, ob er weiter rauchen soll.
Ein Verbot ist sinnlos, sowie den Rauchstopp aufzuzwängen. Ich werde mir wieder Zigaretten kaufen, da ich selbst weiterrauchen möchte.
Beim Geld rede nicht von 1000 Franken eem Euros, sondern so; Einmal Europapark, Fussballmatch mit einem Freund etc.
Ich würde ihm auch eine Prämie anbieten wenn er aufgehört hat zu rauchen.
Wenn du nicht sicher bist, ob er regelmässig raucht probiere das (bei meinen Kumpels und Freundinnen isses jedenfalls so) durch das nikotin entstehen gelbliche Färbungen am Anfang und zwischen den Fingern.
Überlasse deinem Sohn freiwillig den Rauchstopp, somst wird er sich nicht daran halten.