hallo kerstin,
gleich vorneweg, ich hab nicht alle postings gelesen, weil mein pc gerne mal abkackt, also wenn ich hier was wiederhole -sorry.
erst einmal, ich kann dich und deine gefühle gerade sehr gut verstehen, du machst dir sorgen um deinen sohn, um sein und euer leben.
nach dem durchlesen deines artikels würde ich nicht unbedingt sagen, dass dein sohn gleichaltrigen hinterher ist. im gegenteil, nur die wenigsten wissen über das leben bescheid und ziehen sich gerne in ihre traumwelt zurück. aber um das beurteilen zu können, muss man das betreffende kind erst einmal kennen, was ich aber nicht tue.
ich denke, dein sohn hat an der gesamtsituation zu knabbern, er sieht seinen vater nur wenige tage im jahr, und ich denke, dass das für ihn einfach zuwenig ist. kinder suchen nach ihren wurzeln und das geht eben nicht ohne intensives kennenlernen. nur das ist eben bei 30 tagen im jahr nicht gegeben. schon garnicht ohne den stressigen alltag.
stell dir vor, du bist ein kind, lebst aber bei muttern, vater lebt weit weg, irgendwie fehlt ein teil, irgendwann belastet dich das und die nullbock-phase tritt ein. du hast mit dir selbst genug zu schaffen und kein nerv mehr für schule und den anderen mist. weißt aber genau was falsch läuft und suchst dann nach ausreden. klingt logisch, oder?
aber nun einmal zu den beschriebenen problemen:
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schule: was geschieht alles gegen die probleme dort? wie eng arbeitest du mit den lehrern zusammen? wie sind seine schulischen leistungen? besteht die möglichkeit über die jugendhilfe ein schulbegleiter zu bekommen? oder eine häusliche familienhilfe, die in einem clearing versucht herauszufinden, welch genauen probleme bestehen? wurde evtl. schon einmal ein psychologe zu rate gezogen, der ihn testet? überforderung/ unterforderung?
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alltagssituationen / entwicklung: was machst du außer konfrontation dagegen? evtl. schon tipps bei einer erziehungsberatungsstelle eingeholt?
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interessen: was sind genau jungenbeschäftigungen? villt ist er ein " sensibelchen" der nicht auf rauhe sportarten steht? villt versucht er durch „süße“ sachen sein elternteilverlust zu kompensieren? was wäre so schlimm daran?
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aufenthaltsort des kindes: wer kann bestimmen wo es dem kind gut geht, wenn niemand genau weiß was in ihm vorgeht? er scheint ein " problemkind" zu sein, aber es wird ihm nicht geholfen, dass diese probleme minimiert werden.
ich denke es wird sich an seinem leben nichts ändern, wenn er mal eben nachbayern umzieht, oder weiterhin mit dieser situation in thüringen lebt. sieh es mal aus dieser perspektive: der vater macht sich auch gedanken und versucht die probleme so zu lösen. was aber so nicht funktionieren kann.
sinnvoller wäre es mit dem kindsvater gemeinsam zu klären, was in den jeweiligen aufenthalten passiert ist, warum ein wechsel überhaupt zur debatte steht.ob es nicht sinnvoller wäre, den jungen da zu belassen wo er jetzt gerade ist und ihm in seinem gewohnten umfeld alle mögliche hilfe angedeiht werden lassen sollte.
im endeffekt wird es darauf hinauslaufen, dass das jugendamt/jugendhilfe eingeschaltet wird. und obwohl viel geschumpfen wird, aber die leute dort sind immer bemüht, das kindeswohl nicht aus den augen zu verlieren, auch wenn es dem einen oder anderen elternteil ungerecht erscheint. es werden erst einmal gespräche geführt und ein psychologisches gutachten wird erstellt. aus dem ersichtlich ist, was gut oder schlecht für ihn ist. für jeden furz wird erst einmal eine stellungnahme gebraucht, also mach dir keine sorgen, dass dein junge von heut auf morgen in bayern wohnt.
meist läuft es so ab, dass alle beteiligten im einzelnen ein gespräch führen, dann gemeinsam. da stellt sich heraus wie weit dein sohn ist ( reife)erst daraufhin werden lösungsvorschläge gemacht.ich denke ein aufenthaltswechsel sollte die letzte möglichkeit sein.
villt sollten du und der kindsvater auch erneute besuchsregelungen treffen. nicht nur in den sommerferien, sondern ebn auch mal ein verlängertes wochenende, oder einmal im monat an einem wochenende. da sollten die entfernung keine rolle spielen. für alles gibt es eine lösung. entscheidend ist, dass egal wie weit dein sohn zu sein scheint, er mitreden darf und das gefühl hat dass es auch wirklich um ihn geht.
ich hoffe dass ihr für euch alle eine gute lösung findet.
bei fragen zu dem ein oder anderen anregungspunkt kannst du mir auch gerne eine e-mail schreiben.
lg tadi
Vielleicht hat jemand einen hilfreichen Tip für mich. Also:
Mein Sohn wird 14, sein Vater zog aus, als er 4 war. Er ist
für ca 30 Tage im Jahr bei seinem Vater. Der Vater wohnt in
Bayern, wir in Thüringen.
Das Problem ist, mein Sohn ist körperlich vielleicht 14, aber
geistig nicht. Nicht, daß er behindert oder doof ist. er ist
sogar recht intelligent, aber er weigert sich sozusagen gegen
alles, was mit Unannehmlichkeiten und damit Entwicklung
allgemein zu tun hat. Ich konfrontiere ihn jedoch damit, also
verhätschle ihn nicht und damit bin ich natürlich die Blöde.
Schule - da blockt er total, versteckt Leistungskontrollen
(gut, hoffentlich jetzt nicht mehr), schreibt sich Sachen
nicht ein und meint, der Lehrer habe das nicht gesagt etc. Die
Lehrer sind schuld, weil er schlechte Noten hat, Hausaufgaben
notiert er nicht, vergißt sie, sagt, das sei nicht seine
Schuld etc…
Er ist auch so etwas zurückgeblieben. Er will nix wissen von
Jungsbetätigungen, Sport etc. Liebt seine Kuscheltiere und ist
begeistert von allem, was süß und niedlich ist. Dabei ist er
aber nicht mädchenhaft. Überhaupt sind seine Kumpels „weiter“.
Mein Exmann behauptet nun, mein Sohn habe wiederholt gesagt,
er wolle bei ihm bleiben.
Mein Sohn sagt, sein Vater habe ihn gefragt, ob er gern bei
mir sei.
Ich persönlich gehe davon aus, daß dieser Wunsch, zum Vater zu
gehen, leicht manipuliert wurde. Mein Sohn will niemandem
wehtun (Zitat), redet allen nach dem Mund.
Was so ein Umzug eigentlich bedeutet, behauptet er zu wissen,
fragt man jedoch nach, hat er nicht die geringste Ahnung. Es
interessiert ihn auch nicht, weil er nur sieht, daß bei den
Besuchen dort keine Schule war. Logisch! Was alles daran hängt
realisiert er nicht, bzw will sich auch gar nicht damit
auseinandersetzen.
Ganz abgesehen davon, ist ein Wechsel von einer Integrierten
Gesamtschule in eine bayrische Schule - meiner Meinung nach -
nur etwas für Kinder, die sich da durchbeißen können.
Schon den Wechsel von Lehrern, Schule und Kumpels würde er
nicht verkraften, daß die Fächer ganz anders wären und er
einige Fächer nachholen müßte - das geht schon mal gar nicht.
Mein Sohn hat 1en und 4en auf dem Zeugnis - ganz klar, daß da
die Faulheit bisher siegt.
Mein Ex denkt nun, dem Kind gehe es hier furchtbar schlecht,
weil er immer Theater macht, wenn er ihn zurückbringt
(logisch, er bekommt ja auch viel Aufmerksamkeit dafür).
Nun hat er aber eingerührt, daß das Jungendamt sich um die
Umgangsrechtsfrage kümmern soll. Ich habe da echt Angst!
Mein Ex geht von völlig falschen Voraussetzungen aus,
behauptet er kenne seinen Sohn, aber das kann ja bei 30 Tagen
im Jahr schlecht gehen. Zudem erzählt mein Sohn nur Dinge, die
ihn im guten Licht erscheinen lassen, bzw biegt sich die
Realität zurecht.
Gibt es die Möglichkeit einen Psychologen vom Jugendamt zu
beauftragen? Damit jeder von uns erfährt, was eigentlich in
meinem Sohn vorgeht bzw damit meinem Sohn klar wird, daß das
Leben auch Verantwortung bedeutet?
Kann das Jugendamt bestimmen, daß mein Sohn zum Vater geht,
wenn er das sagt, auch wenn es nicht zum Wohle des Kindes
wäre? Mit anderen worten - wiegt das wort eines 14 Jährigen,
der nicht weiß, wovon er redet, genug, WEIL er 14 ist???
Hoffe, ihr könnt mir Tips geben, ich bin schon ganz
verzweifelt. Grundsätzlich bin ich nicht dagegen, daß mein
sohn zum Vater geht. Nach der 10. meinetwegen, wenn er will.
Aber nicht unter diesen Voraussetzungen!
Besorgte Grüße
Kerstin