Ich bin sehr traurig. Nachdem ich den dritten Platz in einer Anthologie „Märchen“ erzielt hatte, gelang es mir, bei dem Verlag im Jahre 2011 Jahressieger zu werden und erhielt einen Autorenvertrag. Verlagsvertrag wurde im Februar 2012 geschlossen.Ich hatte das fertige Manuskrippt, lustige, spannende, Tiergeschichten, vor einer Woche dem Verlag übergeben. Leider teilt mir der Verlag gestern mit, daß er schließt. Im Vertrag wurde festgehalten, dass nach Schließlung des Unternehmens alles ungültig wird.
Wie soll ich jetzt vorgehen?
Wie finde ich den passenden Verlag?
Alles umsonst?
Hallo Zimmerling,
ich bedaure, was Ihnen bzw. Ihrem Verlag widerfahren ist. Vor allem, wenn nach Ihrer guten Platzierung ein „Durchstarten“ Ihres Werkes möglich schien.
Ich würde Ihnen empfehlen, einen neuen Verlag zu suchen. Und um Ihnen die Suche zu erleichtern, schlage ich Ihnen unseren Verlag edition winterwork vor.
Wir geben nicht nur Kinderbüchern ein gutes Zuhause, sondern fördern die Vermarktung Ihres Werkes und bieten es u.a. in unserem kleinen, aber gut laufenden Buchshop an.
Weitere Einzelheiten und eine Kontaktmöglichkeit finden Sie auf hier: http://www.edition-winterwork.de/
Viele Grüße,
Martin Kusch
Lieber Zimmerling,
Es ist nicht so schwer, für ein Manuskript einen Verlag zu finden, wie allgemein angenommen wird.
Es gibt allerdings ein paar kleine Regeln, die man unbedingt beachten sollte beim
Verlag-Finden.
Erstens: Verlage werden mit Manuskripten, die unverlangt eingeschickt werden,
nur so überschüttet. Daraus folgt: Nicht das Manuskript schicken, nicht
anrufen. Keinen Ansprechpartner ermitteln. Hat überhaupt keinen Zweck.
Zweitens: Der Verlag veröffentlicht Manuskripte nicht aus Interesse oder aus
Mitleid, sondern nur aus dem Gesichtspunkt des Profit machens. Selbst wenn
irgend ein grüner Lektor einem etwas anderes erzählt, auch der muss erst zum
Cheflektor und der wieder zur Marketingabteilung, bevor irgendetwas
veröffentlicht wird. Und erst wenn die ein Projekt abnicken, dann gehts.
Es gibt Verlage, die bei Autoren akquirieren gehen und ihr Geld damit
verdienen, dass sie von Autoren sog. Druckkostenzuschüsse verlangen. Die sind
immer so kalkuliert, dass sie bereits damit genug Gewinn machen, auch wenn
kein einziges Buch verkauft wird. Diese Angebote sind also strikt abzulehnen.
Ein „richtiger“ Verlag zahlt zwischen 5 und 8 Prozent vom Verkaufspreis an
den Autor. Wenn der Titel sehr interessant und/oder der Autor bekannt ist,
gibt es eine Vorschuss von ein paar Euro bis zu ein paar Millionen.
Ist der Autor unbekannt, ist ein Vorschussangebot unwahrscheinlich und immer ein Zeichen, dass der Verlag sehr ordentlich ist und sich wirklich für den Titel interessiert. Dass er deshalb in Mengen verkauft wird, ist damit natürlich nicht gesagt.
Um einen solchen Verlag zu finden, muss man ein Exposé schicken. Das Exposé
enthält die Daten, die ein Verlag braucht, um zu entscheiden, ob er sich für
die Veröffentlichung eines Buches interessiert. Wie gesagt, das Interesse
hängt weniger mit dem Thema oder dem Inhalt des Buches zusammen als mit der
Chance, die der Verlag im Abverkauf sieht.
Regel zwei: Viele, viele Verlage mit dem Exposé beballern. Mindestens 100.
Allermindestens. Eine gute Quelle für Verlagsadressen und Art des Verlags ist das Ausstellerverzeichnis der Frankfurter Buchmesse www.buchmesse.de. Ansprechpartner zu ermitteln ist nicht notwendig.
Regel drei: Nie nachtelefonieren. Die Verlage in Deutschland sind sehr
höflich. Sie schicken freundliche Absageschreiben oder fordern in höflichen
Worten das Manuskript an. Dann das Manuskript schicken. Nie nachtelefonieren.
Die Verlage lesen das Manuskript wirklich (zumindest Teile davon - sie haben
es ja selbst angefordert) und schicken dann eine Absage oder ein Angebot,
selbst wenn dies einige Zeit dauern kann (manche schicken einem sogar eine
Art Zwischenbescheid, dass man sich mit dem Manuskript befasse und der Autor
sich doch bitte noch etwas gedulden möge).
Ein Wort zu Konzept und Inhalt des Buches: Das Buch sollte nicht nur einem
kleinen Kreis von wohlwollenden Verwandten oder Fans gefallen, sondern für
einen größeren Leserkreis geeignet sein, damit ein guter Verlag die
Veröffentlichung in Erwägung zieht. Je schlüssiger man diesen Punkt im Exposé
darlegen kann, umso größer die Chancen einer Anfrage nach dem Manuskript.
Das Manuskript selbst wird wiederum auf rein geschmackliche Zustimmung oder
Ablehnung stoßen. Das bedeutet, dass man sich für die Gründe einer Ablehnung,
falls der Verlag sie überhaupt mitteilt, niemals zu interessieren braucht.
Es ist vollkommen unwichtig, was ein untergeordneter Lektor über ein
Manuskript denkt. Es kann sein, dass der Lektor einfach schlecht geschlafen
hat und das Manuskript deshalb ablehnt, oder er hat gerade eine neue Freundin
und nimmt es an. Ich selbst habe für mein erstes Buch tatsächlich ein zweites
Mal ein Exposé an Verlage geschickt - auch an diejenigen, die beim ersten Mal
abgelehnt oder überhaupt nicht geantwortet hatten. Und prompt weitere
Anfragen erhalten. Angenommen hat es schließlich ein Lektor, der zuerst eine Absage geschickt und dann noch an meiner penetranten Briefeschickerei herumgemäkelt hatte.
Viele Grüße, Stephan
Hallo,
Das ist erstmal gut für dich, dass dein Vertrag nicht Bestandteil der Konkursmasse ist.
Du musst dir einfach einen neuen Verlag suchen.
Dass dein Text bereits anderswo gut angekommen ist, könnte dabei hilfreich sein.
Mach daraus ein E-Book, schicke es herum und veröffentliche den halben Text in einschlägigen Foren als Werbung.
Und schicke den Text mir, man weiß ja nie: [email protected]
Gruße
Titus
Sehr geehrter Herr Kusch,
für meine Arbeit möchte ich bezahlt werden und nicht umgekehrt. Ich mag keine Druckkostenzuschußverlage.
Mit freundlichem Gruß
Zimmerling
Wer sind Sie überhaupt, daß ich Ihnen den Text schicken soll?
Gruß
Zimmerling
Hallo Zimmerling,
das ist alles sehr schade, aber ganz offenbar erst einmal nicht zu ändern. Obwohl ich mir zwar denken kann, was du mit „schließen“ bzw. „zumachen“ meinst, würde ich erst einmal genau wissen wollen, was das konkret bedeutet: Insolvenz? Gewerbeabmeldung?
Was für ein/welcher Verlag war dies konkret? Was genau stand hierzu im Verlagsvertrag?
Es wäre also zum einen zu prüfen, ob Ansprüche aus einem nicht erfüllten Vertrag bestehen. Ganz offenbar schließt du dies (entschuldige bitte, aber deine Frage ist leider rundum etwas unscharf formuliert) aus.
Einen anderen Verlag zu finden dürfte nicht schwer sein, wenn dein alter Verlag einigermaßen etabliert war, gar einen Namen hatte oder sonst wie belegbar ist, dass der Wettbewerb und alles durmherum einigermaßen seriös war.
Sollte dies nicht der Fall sein, dann bleibt dir die Möglichkeit, die du auch gehabt hättest, wenn du nicht am Wettbewerb teilgenommen hättest: Du suchst dir also aus den fast unendlich vielen Verlagen und gewerblichen Einzelverlegern jemanden aus, in dessen Profil dein Manuskript passt. Du stellt dem Verlag dich und das Manuskript oder eine aussagefähige repräsentative Leseprobe vor und erzählst (kurz!) die Vorgeschichte.
Bei einem schon vorhandenen aber verlagsseitig (noch) nicht betreutem Manuskript bleibt dir schließlich noch der Weg des Selbstverlegens. Dieser jedoch ist steinig, bedarf eingiges an Wissen um die Buchherstellung und den Vertrieb u.v.a.m.
Soviel erst einmal.
Gern mehr bei konkreterer FRagestellung.
Gruß, O.T.
Lieber Stephan,
ich danke Ihnen für Ihre ausführliche Hilfe. Ich gebe www.buchmesse.de ein und komme nicht weiter. Wie finde ich dort die Verlagsadressen bzw. das ausstellerverzeichnis.
Liebe Grüße
Vielleicht sollten Sie etwas positiver an die Sache herangehen. Sonst könnte sich die Verlagssuche etwas schwierig gestalten.
Wer sind Sie überhaupt, daß ich Ihnen den Text schicken soll?
Gruß
Zimmerling
Hallo Zimmerling,
ich kenne den genauen Wortlaut des Vettrages nicht und bin auch kein Jurist, aber ich befürchte, Du solltest wieder von vorne beginnen und einen passenden (vielleicht solventeren) Verlag suchen. Wer hat bereits Vergleichbares im Programm, was durch Dein Manuskript gut ergänzt würde? Dort anfragen und eine Zusammenfassung Deines Werkes sowie ein Probekapitel schicken.
Viel Glück!
Tut mir leid, ich verstehe nicht, was Sie meinen. Schreiben Sie doch bitte etwas ausführlicher.
Danke
Zimmerling
Hallo,
es war ein sehr seriöser Verlag. Kein Druckkostenzuschußverlag. Ich möchte den Namen des Verlags nicht preisgeben, da es bis jetzt vertraulich behandelt wurde. Nachdem, was ich unterschrieben habe, bestehen keine Ansprüche bei Erlöschen des Unternehmens. Mir ist bekannt, daß es tausende und abertausende Verlage gibt. Den richtigen darunter zu finden, ist die Nadel im Heuhaufen. Selbstverlegen werde ich auf gar keinen Fall. Mein Ziel ist es, im Deutschen Schriftstellerverband aufgenommen zu werden.
Danke für die Antwort
Zimmerling
Wollte nicht „spionieren“, sondern ggf. helfen.
Na dann! Viel Erfolg bei der Kariere.
Hallo Zimmerling,
das ist ja doof! Vor allem, weil ich mir vorstellen kann, dass andere Verlage Manuskripte nicht so ohne weiteres übernehmen würden.
Ich sehe für Dich folgende Möglichkeiten:
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Du machst Dich ganz konventionell auf die Suche nach einem anderen Verlag. Das kannst Du entweder selbst machen, oder Du suchst Dir einen Agenten bzw. eine Agentin, die dann zwar bezahlt werden muss, aber vielleicht am besten weiß, wo man Dein Manuskript unterbringen kann.
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Du suchst Dir einen Druckkostenzuschuss-Verlag. Davon gibt es viele und obwohl sie einen schlechten Ruf haben, würde ich nicht grundsätzlich davon abraten. Ein Druckkostenzuschuss-Verlag funktioniert so, dass er Dir die ganze Arbeit eines Verlags abnimmt, dafür aber eben von Dir Geld haben möchte. Sozusagen ein Verlagsdienstleister.
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Du druckst Dein Buch selbst. Das könnte über Print-on-Demand gehen oder über eine andere Plattform. Diese Anbieter nehmen Dir als Autor alles ab, was Layout und Druck angeht. Werbung und Vertrieb musst Du aber meistens selbst übernehmen. Das ist allerdings nur dann günstig, wenn Du wenig farbige Seiten (Illustrationen) in Deinem Buch hast.
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Du gibst Dein Buch als E-Book heraus. Entweder selbst oder in einem E-Book-Verlag. Da ist der Zugang wesentlich offener. Du könntest auch zum Beispiel bei Amazon ein E-Book produzieren, ich habs zwar noch nicht gemacht, aber es soll ziemlich einfach sein.
Man braucht keinen Verlag, um ein Buch machen zu können. Je nachdem, wie aktiv Du selbst werden möchtest, kannst Du „Self-Publisher“ werden und das Schicksal Deines Buchs selbst in die Hand nehmen. Reich wird man als Autor ohnehin nicht, auch wenn manche Erfolgsstories einen das glauben machen wollen. Als Verleger wird man übrigens auch nicht reich …
Zu guter Letzt: Falls Du die Hoffnung gehabt hast, in meinem Verlag unterzukommen, das geht leider nicht. Und zwar, weil ich gar keine Autoren habe, mein Verlag hat sich auf Sprüchebücher spezialisiert.
Viel Erfolg und alles Gute
Christine
Hallo Christine,
nein, Hoffnung habe ich mir keine gemacht.
Niemals würde ich mich an einen Druckkostenzuschußverlag wenden oder es selbst in die Hand nehmen.
Ich nehme das ganze in die Hand und versuche, einen Verlag zu finden. Ich hatte diese ganze Arbeit schon einmal gemacht für einen Roman. Ein Verlag hatte sich dafür interessiert, aber das Budjet war voll. Dann habe ich diesen Roman (eine Biographie von mir, die mich fast um den Verstand brachte) vernichtet. Ja, dachte ich, und fand noch einen Stecker. Aber ich möchte nie wieder damit konfroniert werden.
Jetzt beginne ich wieder von vorne. Danke trotzdem für die Nachricht.
G.B.
Das Leben geht weiter?
Auf zum nächsten Verlag. Am besten mal bei den Büchervertriebsseiten gucken, was andere Kunden, die das auch gekauft haben, noch gekauft haben und darüber die Verlage heraussuchen