Meine 12 jährige tochter rutscht ab,was tun?

um kurz einzuleiten:meine scheidung ist nach dem trennungsjahr jetzt eingereicht,meine beiden töchter 12 und 15 leben bei mir,der vater hat sich selten um die kids gekümmert,ist extrem sparsam,deshalb hat es auch schon während der ehe starke probleme gegeben zb. strom sparen.er hat die kids schon damit terrorisiert,das sie ständig schon angst hatten,was natürlich nicht ohne folgen geblieben ist,meine 12 jährige hat sich seitdem mit teils kriminellen leuten im alter von 15-20 jahren angeschlossen von denen sie sagt,sie seien ihre freunde und die hören ihr zu,sind für sie da.mittlerweile hat sie schon einige polizeiliche einträge,spätabends wurde sie draussen aufgegriffen und 3 mal wegen alkohol.sie lässt nicht mit sich reden und verbieten lässt sie sich erst recht nichts!das jugendamt hat sich auch schon eingeschalte.weil sie die schule vernachlässigt und oft wegen bauchschmerzen nicht besucht macht die schule jetzt auch noch stress,will nur noch über schularzt eine entschuldigung gelten lassen.ich habe fast jeden tag einen kampf das sie überhaupt in die schule geht.ich bin mit schule,polizei und jugendamt ständig in kontakt,musste aber feststellen das ich eigentlich alleine stehe. ich MUSS dafür sorgen das meine tochter in die schule geht,sie NICHT sich nachts draussen aufhält,sie keinen alkohol trinkt,nicht raucht usw. aber, man sagte mir vom jugendamt das das jugenschutzgesetz vorsieht das ich sie NICHT dazu zwingen darf. ich bin völlig ratlos und weiss mir nicht mehr zu helfen,meine tochter sieht nicht mal das sie sich schon fast selber ins heim bringt.ich habe bis jetzt immer mit allen ämtern zusammengearbeitet das ich das sorgerecht nicht verliere,aber niemand hilft. ich muss für alles geradestehen was mit meiner tochter passiert und was sie macht.ich wäre sehr dankbar wenn mir jemand helfen könnte.

Hallo,

die größte Chance würde ich für euch in einer stationären Unterbringung deiner Tochter sehen. Es gibt Situationen, in denen haben die Eltern als Erziehungspersonen soviel Boden verloren, dass es ihnen nicht mehr möglich ist, sich wirksam um die Erziehung ihrer Kinder zu kümmern.

Bleibt an Möglichkeiten, es trotzdem irgendwie weiterzuversuchen und mit hoher Wahrscheinlichkeit zu scheitern oder in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt über eine Unterbringung des Kindes in einer Heimgruppe oder einer Jugendwohngruppe zu beraten.

Auch das ist kein Garant für Erfolg, und gerade Kinder, die sich zuhause bereits größtmögliche Freiräume durch konsequente Verweigerungshaltung geschaffen haben, versuchen eine solche Maßnahme unter allen Umständen zu verhindern. Vorwürfe, wie abgeschoben oder nicht mehr geliebt zu werden, gehören dazu. In Wahrheit geht es in aller Regel aber darum, das wilde freie Leben ungestört weiterzuführen. Man sollte damit rechnen, mindestens ebenso viele Vorwürfe wie Besserungsversprechen zu erhalten (die meist aber kaum länger gehalten werden, bis die Bedrohung vom Tisch ist).

Man muss sich also dagegen wappnen, wenn man diesen Weg gehen möchte, möglicherweise erst mal in Ungnade bei den Kindern zu fallen. Helfen tut hier manchmal wirklich nur, wenn man sich immer wieder ehrlich vor Augen führt, was passiert, wenn das Kind zuhause bleibt. Zumindest die Schulausbildung dürfte dabei den Bach runtergehen.

Wenn du dich für diesen Schritt entscheidest, ein Tipp: Das Ganze hat am Ehesten eine Aussicht auf Erfolg, wenn das Kind möglichst weit von Zuhause entfernt untergebracht wird. Nur wenn es komplett aus dem bisherigen Freundeskreis entfernt wird, hat es eine Chance, einen neuen Weg für sich zu finden. Andernfalls verhindert die Clique sehr oft, dass das Kind sich anders orientieren kann.

Schöne Grüße,
Jule

danke für deinen rat,du hast mir damit wirklich geholfen.
ich weiss aber nicht genau wie ich das in die wege leiten soll.
soll ich diesbezüglich über den arzt meiner tochter gehen?
oder wie sonst könnte ich noch vorgehen um sie in ein geeignetes internat oder einrichtung zu geben wo man ihr wirklich helfen kann?
ich selber kann ihr leider nicht mehr helfen,sie nimmt sowieso keine
hilfe an von mir oder sonst wem.

Hallo,

der Weg für eine Unterbringung im Heim/ Jugendwohngruppe führt übers Jugendamt, das - wenn es der Maßnahme zustimmt - auch die Finanzierung übermimmt.

Wenn du es dir finanziell leisten kannst, könnte ein „normales“ Internat, das weit genug von Zuhause weg ist, vielleicht auch helfen. Die Kosten dafür musst du aber selbst tragen.

Schöne Grüße,
Jule