Meine 14jährige tickt aus

Hallo Xelya,

an Deinem Beitrag kann ich jedes Wort nachvollziehen. Genau das ist bei uns auch der Knackpunkt. Und auch ich habe mich in etwas verrannt - dabei wäre es meine Aufgabe gewesen, den Überblick zu behalten.

Wie lange deine Tochter im Bett liegt, welche (zB) Farbe ihre
Haare haben (meine hatten nacheinander alle Farben *g*), ob
sie ihr Zimmer aufräumt und ob ihre Sachen gebügelt sind (soll
sie doch ihre Sachen selbst zur Waschmaschine bringen, wenn
sie sie gewaschen zurück will oder selbst waschen)… ist das
wirklich so wichtig für dich?

Stell Dir vor, vor ein paar Wochen kündigte sie an, sich die Haare färben zu wollen. Da ich mit diesem Vorhaben irgendwann sowieso gerechnet hatte, war ich gewappnet und fragte nur, ob dunkel- oder hellrot oder schwarz. Ich glaube fast, sie war enttäuscht ob der mageren Reaktion. Sie hat sich dann für Hellblond entschieden. Das ist allerdings schon ihre Naturfarbe…

Gruß
Aia

Selber huhu!

Das Zimmer ist ihres; soll sie doch Schenisenschlagen müssen,
um ins Bett zu kommen - egal. Wäsche wird nur dann gewaschen,
wenn sie vor der Waschmaschine/in der Schmutzwäsche liegt.
Bügeln? Vergiss es! Kann man mit 14 notfalls selber.
Einziger Punkt: Lebensmittel müssena us dem Zimmer raus, das
sonst das ganze Haus Ungeziegerprobleme bekommen kann.

Ja, so werden wir es künftig handhaben. Ich habe heute den Staubsauger in der oberen Etage liegenlassen und sie gefragt, ob sie noch saugen wolle. Zu meinem Erstaunen, hat sie bejaht (was jetzt nicht heißt, daß sie es auch wirklich tut).

Und nun zu den ‚Blamier sie‘ Vorschlägen: finde ich eine sehr
schlechte Idee. Klar, helfen wird es unter Umständen.
Aber beliebter machst du dich damit auf Dauer garantiert
nicht! Finde ich irgendwie unwürdig; ich hätte meine Eltern
für eine solche Aktion gehasst und jegliche Kommunikation
verweigert.

Ja, sehe ich auch so. Kann ich auch verstehen. Und ich glaube nicht mal, daß es helfen würde.

Aber bei den Katzen und bei der Schule darf es eigentlich
keine Kompromisse geben, da stimme ich den anderen zu. Aber
wie man einen Totalverweigerer zur Schule kriegt? Hmmh, keine
Ahnung.

Na ja, von Totalverweigerung kann im nachhinein ja nun gar nicht die Rede sein. Der Kelch ist an uns vorbeigegangen. Zum Glück…

Gruß
Aia

Hi,

denke mal das Deine Tochter vernünftig ist und wahrscheinlich
maximal bei einer ihrer Freundinnen übernachtet. Sowas habe
ich damals auch gemacht, ging eine Woche lang, meine Eltern
habe ich nur indirekt informiert (Großeltern). Denke Deine
Tochter wird schon keinen Mist bauen. Auch wenn Du sie
vielleicht noch als kleines Mädchen siehst ist sie
wahrscheinlich (abgesehen von ihrem Benehmen zu Hause) viel
erwachsener und reifer als Du ahnst.

Hallo Julia -
wie recht Du hattest! Sie war ja tatsächlich vernünftig…

Gruß
Aia

Das wichtigste ist aber, die übertragenen Aufgaben auch auf
Erfüllung zu kontrollieren. Gut das ist schwierig, wenn Du
erst spät abends nach hause kommst, da muß die Familie halt
zusammenhaltn.

Hallo Dobbs,

da stimme ich Dir zu. Wobei es oft einfacher und bequemer ist, die Dinge selbst zu erledigen, als auf der Durchführung zu bestehen und diese dann auch noch zu kontrollieren - und ggfs. Konsequenzen zu ergreifen. Im Haushalt der besten Freundin meiner Tochter gibt es eine Putzfrau - die räumt auch auf! Also schon mal ein Reibungspunkt weniger. Und wenn die Tochter zwischendurch alles liegenläßt, räumt es die Mutter weg. So jedenfalls erzählt es meine Tochter. Ich habe aber nicht das GEfühl, daß meine Tochter DAS gut findet…

Gruß
Aia

Deine Tochter ist ja schulpflichtig - und wenn Du die
Peinlichkeit überlebst, laß sie von der Polizei zur Schule
abholen! Hier greift die Polizei in Kaufhäusern Kinder auf,
die zu den zeiten eigentlich in der Schule sein sollten und
bringt sie dort hin - das kann ein heilsamer Schock sein.

Hallo Wendy-

das habe ich nicht ernsthaft in Erwägung gezogen. Meine Tochter ist ja keine notorische Schulschwänzerin. Vielleicht habe ich das hier nicht ganz richtig dargestellt. Und ich glaube, der Schock mit dem Partyverbot war schon schlimm genug.

Gruß
Aia

Hallo -

Was befürchtest Du, was passieren wird? Wird Deine
Tochter nun völlig verschlampen, Drogen nehmen, der
Prostitution nachgehen? Nein, wird sie nicht, denn Deine
Tochter ist ein wunderbarer Mensch! Sie ist gut in der Schule
und sie beginnt gerade damit, Ihr Leben auszurichten. Wenn Sie
dabei die Grenzen austestet und das Leben der anderen
beeinträchtigt, dann dürfen die anderen auch aufschreien (Bad
besetzt, Katzen vernachlässigt, gebügelte Wäsche verknittert,
etc.).

Sehe ich auch so.

Wichtig ist, wie die Kritik geäußert wird. Dabei sollte man
nicht allgemein reagieren bzw. sie als Persönlichkeit
herabsetzen. Leider läuft es doch oft genauso ab. Beispiele:
„Du bist unmöglich“, „Ich weiß nicht mehr, was ich mit Dir
noch machen soll“, „Dein Bruder war nie so“, etc.! Besser wäre
wohl: „Du bist klasse, die Sache X war aber kacke, weil …“

Den Vergleich mit dem Bruder habe ich ihr gegenüber ganz bewußt niemals gebracht. Wenigstens das hab ich wohl richtig gemacht…

Ich habe über Deinen Sohn viele gute Dinge gehört (beliebt,
gut in der Schule, geht ins Ausland, toller Hecht). Was habe
ich über Deine Tochter gelernt? Fast nur Negatives!

Ja, das ist mir selber auch aufgefallen. Ich bin ja in letzter Zeit auch fast nur noch schimpfend mit ihr umgegangen, und ihre Haltung wurde entsprechend immer abweisender.

Kinder wollen doch gefallen. Geniesse sie und
bewundere sie, für die Dinge, die sie besser kann als der Rest
der Familie. Auch wenn diese Sachen in Deinen Augen noch so
unwichtig erscheinen. Lob, Lob, nochmals Lob.

Ja, das ist sicher richtig. Ich habe da wohl so einiges falsch gedeutet in letzter Zeit.

Sie ist schon die ganze Woche über sehr aufgeräumt, und die Stimmung im Haus ist viel positiver als vorher. Insofern hat dieses negative Erlebnis doch etwas Positives bewirkt.

Gruß
Aia

verbote wiederum erzeugen aggression, ja sogar hass: der
heranwachsende kann + will nicht verstehen, dass diese
vermeintliche eigene staerke nicht automatisch alle freiheiten
bringt, die man doch so sehnlich herbeisehnt = open end beim
partyfeiern, unkontrollierter umgang mit anderen, voellige
freiheit beim gestalten seiner umgebung, etc…
diese freiheiten widersprechen naemlich den ansichten der
eltern: sie halten ein behutsames zugeben und erlauben fuer (
voellig richtigerweise ) besser, als das ploetzliche ueber den
haufen werfen der bisherigen erzieherischen massnahmen.

Ja, das hast Du sehr schön beschrieben.

bleibt wirklich gelassen: wenn der dreckige teller wochenlang
im zimmer steht, lasst ihn stehen, bis er verschimmelt und die
ratten kommen. wenn dreckige waesche rumfliegt, lass sie
liegen…

Rumfliegende Wäsche wasche ich schon lange nicht mehr. Das wird auch nicht erwartet. Ob ich aber schimmelige Essensreste in ihrem Zimmer aushalten kann (auch in ihrem Interesse, denn das wird ja irgendwann zum Gesundheitsproblem) - da bin ich nicht so sicher. Ich mußte nur ihre völlig verdreckte und verschimmelte Lieblings-Getränkeflasche entsorgen, die sie mir vorgestern in die Küche stellte. Jetzt muß sie sich selber eine neue besorgen, wenn sie ein SChulgetränk mitnehmen will. Sie hat nicht mal protestiert…

Gruß
Aia

Hallo Tanja -

Ich denke, es ist ein bißchen von beidem.

Wie wahr! Ich habe ihr bislang wohl unterstellt, sie selber wüßte, was sie will, und wenn keine Antworten kamen, habe ich das für Trotz und VErweigerung gehaben. Ich glaube einfach, es ist zur Zeit ein riesiges Durcheinander in ihrem Kopf…

Wenn es allerdings um Dinge geht, die die Familie
mitbetreffen, müssen Regeln eingehalten werden. Ich habe
bemerkt, je klarer die Grenzen gezogen werden, desto leichter
ist der Umgang miteinander.
Wenn die Regeln nicht befolgt werden, dann folgt die Strafe
auf dem Fuss und zwar da, wo es ihr wehtut. Für sie ist es das
Schlimmste, wenn sie nicht weg darf.

Nun ja, genau das habe ich ja am vergangenen Wochenende praktiziert. Es war aber wohl doch unangemessen.

Schule ist ihr „Job“ und da bin ich konsequent. Wenn sie nicht
ihren Kopf unter dem Arm trägt, geht sie da hin. Auch
Begründungen wie, heute ist doch nur Ausflug oder Sportfest
zählen nicht.

Da bin ich großzügiger. Wenn sie bisher entschieden hat, daß sie wegen Unwohlseins oder Kopfschmerzen zuhause bleiben will, habe ich sie gelassen. Sie hat das nie ausgenutzt. Das lief und läuft wirklich perfekt. Selbst an besagtem Montag war sie ja entgegen meiner Annahme in der Schule. - Was ja wirklich dafür spricht, mehr Eigenverantwortung zuzulassen und weniger Druck zu machen…

Blamier sie!
Zieh sie notfalls im Pyjama aus dem Bett, pack sie ins Auto
und fahr sie zur Schule.
Wenn sie mal wieder unerlaubt auf eine Party gehen will, dann
fahrt da hin und holt sie da raus. Was glaubst Du, wie
peinlich ihr das ist?

Ersteres - definitiv nein! Letzteres - sollte das wirklich je passieren, würde ich vermutlich wirklich so reagieren. Aber nicht DAMIT, sondern OBWOHL das für sie oberpeinlich wäre.

Ich hab das Gefühl, Du bist hin- und hergerissen zwischen "
Ich muss doch zu ihr stehen" und „Ich möchte, dass sie sich an
die Regeln hält“.

Ja, so ist es.

Zu jemandem stehen, heisst nicht jede seiner Handlungen zu
akzeptieren. In jeder Gruppe gibt es Regeln, wenn sich jemand
nicht daran hält, dann steht er automatisch ausserhalb der
Gemeinschaft.

Sehe ich auch so.

Sie muss lernen mit den Konsequenzen zu leben für ihr
eigenmächtiges und a-soziales Verhalten.

Ich glaube, mangelnde Konsequenz ist nicht so sehr mein Problem, auch wenn das hier so rübergekommen sein mag. Mal sehr ins Unreine gedacht, glaube ich fast, daß es auch ein Zuviel an Konsequenz geben mag. Ich glaube einfach, meine Tochter hat sich gewünscht, daß ihr auch mal was durchgeht. Ich glaube, sie hatte einfach die Nase gestrichen voll von der geballten erzieherischen Konsequenz ihrer Mutter…

Nicht, daß ich jetzt was Besseres wüßte. Aber ich denke zur Zeit eher in Richtung Loslassen und Aushalten.

Gruß
Aia

Hallo Julia,

schön, hier auch die Sicht einer noch sehr jungen Frau zu hören!

Zum Zimmer : nicht drum kümmern , und die Unordnung in ihrem
Zimmer ihre sein
lassen. Wenn es ihr zuviel wird, räumt sie schon auf, und ohne
Druck geht das
sogar schneller als mit, weil dann die bockige Haltung keine
Chance hat.
Wegen der Wäsche: wasch was sie dir hinlegt, aber räume es
nicht in die Regale
und ja nicht bügeln.

Mache ich ab sofort so. Einräumen tue ich auch nichts mehr. Gebügelt habe ich schon seit ein paar Wochen nichts mehr.

Viel Glück in der schwierigen Zeit, vieleicht ein
Hoffnungsschimmer, seit ich 18
bin ist das Verhältniss zu meinen Eltern supergut!

Mir ist aufgefallen, daß ich selber als Jugendliche diese Kämpfe mit meinen Eltern überhaupt nicht hatte. Dafür kam es dann ganz knüppeldick, als ich längst erwachsen war. Vielleicht sind wir mit unserer Tochter dann doch schon eher im Reinen…

Gruß
Aia

Hallo anteff,

danke für Deinen sehr einfühlsamen Beitrag. Ich habe dem nichts hinzuzufügen. Leider ist Gelassenheit so gar nicht meine Stärke - aber ich werde dran arbeiten.

Gruß
Aia

Hallo Kerbi -

auch in Deinem Beitrag kann ich jedem Wort nur beipflichten. Danke!

Gruß
Aia

Hallo Bine -

Ich befürchte,
dass das nach wie vor an Dir hängenbleiben wird. Hier kannst
Du ja auch schlecht wirkliche Konsequenzen ziehen, einfach
verhungern lassen kann man die Tiere nicht, und weggeben wäre
sehr hart.

Weggeben kommt überhaupt nicht in Frage, weil nicht nur meine Tochter an den Tieren hängt. Und die Tiere an uns. Ich greife aber Deinen Vorschlag, die Futterdosen woanders zu deponieren, auf und bringe jetzt morgens, wenn ich die Tiere füttere, gleich schon die ABenddosen mit nach oben. Es hat keinen Sinn, alles immer ins Grundsätzliche zu ziehen. Diese Woche hat es zumindest schon mal funktioniert.

Ich sehe es im Nachhinein immernoch so. Es waren meine Zimmer
. Ich bin der Meinung, dass man auch als
Jugendlicher schon SEINE Freiräume braucht. Mir ist noch
keiner untergekommen, dessen Eltern Erfolg gehabt hätten.

Mir auch nicht. Ich muß mich an den Gedanken bloß erst gewöhnen…

gebe Dir allerdings gerne die Tipps weiter, die eine
Psychologin meinen Eltern zu der Zeit geraten hat…z.B. alles
was rumliegt in eine Mülltüte füllen, diese nach einer
gewissen Zeit (ich meine es war 1 Monat) wegschmeissen, egal
was drin ist. Dafür waren meine Eltern aber nie hart genug (es
hätte mich auch sehr sehr schwer getroffen). ´

Du wirst lachen, aber das habe ich auch schon mal gemacht. Nach vorheriger Warnung. Gebracht hat es überhaupt nichts.

Oder, für jede schön erledigte Aufgabe Punkte sammeln, und bei Erreichen eine
rbestimmten Punktzahl hätte ich mir was wünschen dürfen.

Sowas haben wir auch schon gehabt. Listen mit Punkten und Gutschriften und Überträgen und wasweißich. Ich hatte sehr bald das GEfühl, ich brauche Extra-Personal für die Überwachung und Führung dieser Listen. Das war sehr aufwendig und sehr fehleranfällig, und ständig gab es Diskussionen über Gerechtigkeiten und Ungerechtigkeiten (da war ja auch noch der Bruder…) - hat sich als nicht praktikabel erwiesen. Obwohl der theoretische Ansatz ja sehr schön ist.

Ich meine damit, es ist sehr verletzend, wenn man sozusagen
ausgeschlossen wird. Man ist ja nur das Kind, und irgendwie
ein bisschen Eindringling in das Reich der Eltern.

Interessanter Gesichtspunkt! Habe ich bislang nicht so gesehen.

Den Zahn ziehe ich grade meinem Mann *schmunzel* Der hat auch
nie aufräumen müssen, und Mutter hat ja alles für ihn gemacht.
Wie bei mir. Nur, jetzt sieht er an mir hautnah, wie ich oft
den Tränen nahe die verknuddelte und haarige (Tiere…) Wäsche
zum xten Mal waschen muss, weil er sie unauchtsam auf den
Boden wirft. Und er hat selbst gemerkt, wie mühsam es ist,
ständig riesige Wäscheberge waschen zu müssen.

Ach ja…

Ich habe sie jetzt dazu verdonnert, bis
Schuljahresende (noch eine gute Woche) das Gästebad unten zu
benutzen. Das paßt ihr überhaupt nicht, und angeblich
„vergißt“ sie es jeden Tag. Das gibt jeden Morgen Theater.

Hm, hört sich vielleicht blöd an, aber warum benutzt der Rest
der familie nicht das Gästebad, bis ihr zumindest die anderen
Ärgernisse einigermassen aus dem Weg geräumt habt?

Muß man wirklich drüber nachdenken, aber ich wüßte nicht, wie ich das meinem Sohn verkaufen sollte… (Schuljahr ist ja auch in ein paar Tagen zu Ende, und nach den Sommerferien werden die Karten neu gemischt, denn dann ist sie ja unser Einzelkind, was ihr sicherlich guttun wird) - und ich muß zugeben, da sträubt sich in mir alles. Eine Person stellt sich quer, und die ganze Familie richtet sich danach - also damit hab ich ein Problem, und der Rest der Familie auch.

Alles andere, was du schreibst, finde ich einleuchtend und nachvollziehbar.

Gruß
Aia

Bei uns ist es zur Zeit ganz ähnlich,-nur hier ist es unser 17
jähriger Sohn.

Interessant - überwiegend höre ich im Bekanntenkreis, daß eher die Mädchen problematisch zu sein scheinen. Kann man wohl nicht verallgemeinern.

So viele Verspätete S und U Bahnen kann es eigentlich nicht
geben. Busse fahren einfach an Haltestellen durch und wir
warten wieder mal auf einen Aruf von ihm.Nur das geht halt
nicht weil der sch… Akku vom Handy schon wieder leer war.

Also - da kann ich zum Glück nicht mitreden. Pünktlich und zuverlässig ist sie. Was den Rest angeht - ich hab neuerdings wieder Hoffnung…

Gruß
Aia

Hallo Aia,

Wie wahr! Ich habe ihr bislang wohl unterstellt, sie selber
wüßte, was sie will, und wenn keine Antworten kamen, habe ich
das für Trotz und VErweigerung gehaben. Ich glaube einfach, es
ist zur Zeit ein riesiges Durcheinander in ihrem Kopf…

Ja, das ist es sicherlich. Und das sollte man nie vergessen.
Sie wissen so gar nicht was sie wollen, das beginnt mit der Auswahl der Klamotten über evtl. zukünftige Berufswünsche…
Und in diesem ganzen Wirrwarr gehen schonmal Mutters „wichtige“ Wünsche verloren:smile:

Nun ja, genau das habe ich ja am vergangenen Wochenende
praktiziert. Es war aber wohl doch unangemessen.

Jedes Kind ist anders, darum hab ich meine Aussage auch nicht allgemein gehalten, sondern von MEINER Tochter geschrieben. Du bist diejenige, die Deine Tochter kennt ( auch wenn es Dir derzeit sicher manchmal nicht so vorkommt *g* )und Du weißt letztendlich wann und wie Du Kosequenzen einsetzt.

Da bin ich großzügiger. Wenn sie bisher entschieden hat, daß
sie wegen Unwohlseins oder Kopfschmerzen zuhause bleiben will,
habe ich sie gelassen. Sie hat das nie ausgenutzt. Das lief
und läuft wirklich perfekt. Selbst an besagtem Montag war sie
ja entgegen meiner Annahme in der Schule. - Was ja wirklich
dafür spricht, mehr Eigenverantwortung zuzulassen und weniger
Druck zu machen…

Um Mißverständnissen vorzubeugen: Klar, bei „normalem“ Unwohlsein lass ich sie natürlich auch zu Hause. Aber wir hatten auch schon Phasen, da lag die plötzliche Übelkeit daran, dass sie abends viel zu spät ins Bett gegangen ist. Und zu Verantwortung gehört auch, seine Pflichten ernst zu nehmen und nicht nur, selbst zu entscheiden, wann man ins Bett geht.

Ersteres - definitiv nein! Letzteres - sollte das wirklich je
passieren, würde ich vermutlich wirklich so reagieren. Aber
nicht DAMIT, sondern OBWOHL das für sie oberpeinlich wäre.

Genau DAS meinte ich auch damit. Eben in letzter Konsequenz.

Ich glaube, mangelnde Konsequenz ist nicht so sehr mein
Problem, auch wenn das hier so rübergekommen sein mag. Mal
sehr ins Unreine gedacht, glaube ich fast, daß es auch ein
Zuviel an Konsequenz geben mag. Ich glaube einfach, meine
Tochter hat sich gewünscht, daß ihr auch mal was durchgeht.
Ich glaube, sie hatte einfach die Nase gestrichen voll von der
geballten erzieherischen Konsequenz ihrer Mutter…

Dann hab ich es falsch herausgelesen. Nix für ungut:smile:

Alles Liebe
Tanja

Aia,

an Deinem Beitrag kann ich jedes Wort nachvollziehen. Genau
das ist bei uns auch der Knackpunkt. Und auch ich habe mich in
etwas verrannt - dabei wäre es meine Aufgabe gewesen, den
Überblick zu behalten.

Das zeigt doch nur, dass auch Du ganz einfach ein Mensch bist.

Lieben Gruß, Karin