Meine 14jährige tickt aus

und ich bin zum ersten Mal in meiner Elternlaufbahn (und diese Erfahrung teile ich mit meinem Mann) wirklich vollkommen ratlos.

Unsere gerade 14 gewordene Tochter ist mittendrin in dem Alter, das wir Eltern so lieben, und sie versucht, da durchzukommen, indem sie sich supercool gibt, nichts und niemanden an sich heranläßt und sich verweigert, wo sie nur kann. Außerdem hat sich ein (bisher) lebenslanges Problem mit ihrem 2 Jahre älteren Bruder (schulischer Überflieger, netter, überall beliebter und inzwischen sehr umgänglicher Kerl, Pubertät - bislang? - spurlos, dafür vorher jahrelang sehr schwierig, nicht daß jemand denkt, der Junge wäre perfekt; aber irgendwie konnte man immer damit umgehen, und jetzt haben wir es erfolgreich ausgesessen. Und nächsten Monat geht er für ein Jahr ins Ausland.).

Trage ich ihr irgendwelche Pflichten auf, kann ich davon ausgehen, daß sie die Erfüllung zunächst mal aufschiebt bzw. völlig „vergißt“. Selbst die Fütterung der von ihr heißgeliebten Katzen erfolgt oft erst auf Zuruf, dabei ist es abends allein ihre Aufgabe. Das war ganz fest geklärt, bevor wir die zweite Katze bekamen. Oft komme ich erst spät nach Hause und stelle fest, daß die armen Viecher noch Hunger haben. Dann haben sie nur den Rest aus irgendeiner Dose bekommen, weil meine Tochter den Weg in den Keller, wo die Vorräte stehen, nicht gefunden hat…

Ihr Zimmer sieht aus - also ich will Hempels und das, was unter ihrem Sofa ist, nicht beleidigen. Ist doch mein Zimmer, sagt sie. Den Kampf kennen wahrscheinlich hier recht viele Eltern. Durchsetzen geht nur mit Ultimatum-Setzen und Drohungen. Ich habe ihr schon das Taschengeld um meinen Putzfrauen-Lohn gekürzt, aber weder hat es etwaws bewirkt noch paßt mir das wirklich. Eigentlich bin ich es leid und sollte sie in ihrem Unrat verkommen lassen, aber so abgebrüht bin ich leider längst nicht. Und es ist auch nicht IHR Zimmer. Es ist UNSER Haus. Aber diese Einsicht hat sie nicht. Gebügelte Wäsche zieht sie ungeordnet aus ihrem Schrank und stopft sie wieder zurück, so daß ich ihre Wäsche seit kurzer Zeit nicht mehr bügle. Wenn sie ihr Zimmer dann doch mal aufräumt, landet Kleidung stapelweise - getragene und ungetragene - der Einfachheit halber im Wäschekorb. Denn dann kommt sie zumindest gewaschen wieder zurück, und bis vor kurzem eben sogar noch gebügelt.

Jeden Morgen kämpft sie mit ihrem Bruder ums Badezimmer. Es gibt eine feste Absprache über einen Zeitpunkt, bis zu dem sie fertig zu sein hat. Sie hält diese Absprache an zwei von drei Tagen nicht ein, und unser Sohn wird dann nervös und auch schon mal laut. Ich habe sie jetzt dazu verdonnert, bis Schuljahresende (noch eine gute Woche) das Gästebad unten zu benutzen. Das paßt ihr überhaupt nicht, und angeblich „vergißt“ sie es jeden Tag. Das gibt jeden Morgen Theater. Mein Mann hatte schon den Vorschlag, sie ins Gartenhäuschen auszuquartieren, dann könne sie morgens die Grundwasserpumpe benutzen…

Es kommt noch besser.
Diese Woche hat sie es durch nachmittägliches Blockieren des Badezimmers fertiggebracht, daß ich etwa 20 Minuten zu spät zu meinem Arbeitsplatz gekommen bin. Ich hatte ihr gesagt, sie solle es bis halb vier räumen (Badewannen-Orgie), erinnerte sie um viertel nach drei, und rein konnte ich dann um zehn vor vier. Was soll denn der Aufstand, fragte sie mich dann ganz cool, Du mußt doch erst um halb fünf da sein…

Dann habe ich sie am Freitag gebeten, die Kiste mit Utensilien, die von ihrer Geburtstagsfeier übriggeblieben waren (Servietten, Kerzen u.ä. Zubehör) zu leeren und die Sachen in einen bestimmten Schrank zu räumen. SErvietten in die Servietten-Schublade, Kerzen in die Kerzen-Ecke usw. Freitagabend, als ich spät nach Hause kam, war die Kiste weg. Samstagmittag bemerke ich, daß sie sie komplett mit einem Handgriff in irgendeinen Schrank befördert hat. Von Räumen keine Spur. Daraufhin habe ich meiner Tochter - in Absprache mit meinem Mann - untersagt, auf den geplanten Freundinnen-Geburtstag zu gehen, stattdessen mal in Ruhe aufzuräumen und zu überlegen, was hier wohl alles verkehrt gelaufen sei. Ich mußte dann weg, meinen Sohn zu einem Seminar bringen, und mein Mann erzählte mir bei meiner Rückkehr, jetzt sei alles schiefgelaufen. Sie habe gesagt, wir KÖNNTEN sie gar nicht daran hindern, zu diesem Geburtstag zu gehen, denn sie würde jetzt einfach das Haus verlassen. (Er HAT sie daran gehindert, und die Tricks, die er aufwenden mußte, waren ziemlich peinlich.) Und was immer wir uns einfallen lassen würden, Taschengeldentzug oder so, wäre ihr egal.

Seither hat sie ihr Zimmer kaum verlassen. Ich bin regelmäßig zu ihr raufgegangen, habe sie gefragt, was sie möchte und ob sie nicht doch runterkommen will. Ich habe versucht, mit ihr zu reden. Sie will nicht. Mein Mann hat versucht, mit ihr zu reden (er kann das normalerweise besser und ist auch geduldiger - ohne ERfolg). Sie nimmt an keiner Familienmahlzeit teil und hat sich heute morgen geweigert, in die Schule zu gehen (das ist mein geringstes Problem, sie ist eine sehr gute SChülerin mit Einsen in allen Hauptfächern, nur in den Fleiß-Fächern ists nicht so doll, und wird schon nichts Wichtiges verpassen). Um nicht noch einen draufzusetzen, habe ich auf Androhung irgendwelcher Konsequenzen verzichtet.

Ich weiß im Augenblick ehrlich nicht, was ihr Problem ist. Ist es ein Zuviel oder ein Zuwenig? Will sie mehr in Ruhe gelassen werden (was ich nicht durchgehen lassen könnte, denn ein Minimum an Aufgaben muß hier jeder erfüllen) oder mehr Zuwendung (was schulische Dinge angeht, weiß ich zum Beispiel eher schlecht Bescheid; sie macht sich lustig über Mütter von Freundinnen, bei denen täglich Hausaufgaben abgefragt werden und alle bestens Bescheid über tägliches Hausaufgaben-Pensum und Klassenarbeiten wissen - da kann ich nicht mithalten, habe alles von Anfang an in ihre Verantwortung gestellt, und sie schafft ohne großen Aufwand beste Zensuren)? Bei meinem Sohn habe ich das übrigens nicht anders gehandhabt. Zu regulären Elternsprechtagen bin ich nach ein, zwei Erfahrungen nicht mehr gegangen, habe stattdessen mit den Kindern an den freien Tagen etwas unternommen. Wenn es allerdings Schwierigkeiten gab, konnten sich beide Kinder stets darauf verlassen, daß ich in Kontakt mit den entsprechenden Lehrern trat (was meine Tochter aber dann auch eher ablehnte).

Das mag jetzt alles etwas diffus formuliert und nur ein Teil der Wahrheit sein - aber es würden mich schon Eure Meinungen interessieren.

Was soll ich jetzt tun? Morgen ist unterrichtsfrei. Was tue ich, wenn sie am Mittwoch immer noch nicht gehen will?

Gruß
Aia

Hallo Aia,
kurzum, das ist die Pupertät.
Damit ist Dir zwar nicht geholfen, aber das ist der erste Ansatzpunkt.
Der zweite wäre die Beantwortung der Frage hat sie zu viel oder zu wenig. Ich denke sie hat zu viel Freiheiten un dzu wenig Pflichten.
Das allerdings in der jetzigen Situation umbiegen zu wollen halte ich für unmöglich.
Die Idee mit dem GArtenhaus finde ich ehrlich gesagt genial. Nehmt eine Campingliege, einen Schlafsack und (vielleicht ja schon vorhanden) einen kleinen Schrank, räumt die Hütte ein, geht in Ihr Zimmer offenbart Ihr, daß sie mitnehmen kann, was Ihr am wichtigsten ist und „verbannt“ sie dort hin. Anschließend verschließt Ihr ihr Zimmer.
Das wichtigste ist aber, die übertragenen Aufgaben auch auf Erfüllung zu kontrollieren. Gut das ist schwierig, wenn Du erst spät abends nach hause kommst, da muß die Familie halt zusammenhaltn.
Ergänzend wäre da noch die Methode, daß Ihr mit ihr nur dann redet, wenn Sie auch Euch gegenüber offen ist. So lange sie Euch gegenüber auf Stur schaltet, redet Ihr sie auch nicht an.
Essen gibt es zu klar festgelegten Zeiten, wer nicht da ist und keine wichtige Begründung hat bekommt nichts.
Ich rede hier nicht aus den blauen vom Himmel, eine ähnliche Situation hatten wir auch durch. Unsere Große kam (und kommt) frühestens gegen Mittag aus dem Bett (WE und Ferien). Frühstück ist länst vorbei und wenn das mIttag auch vorbei ist muß sie eben bis Abends warten. Wenn Sie weg wollte mußte sie erst nachweisen, daß die geforderten Leistungen erbracht worden sind. Und Fernsehen war eh eher ein Tabuthema. Mittlerweile ist sie 17 und den größten Teil haben wir geregelt bekommen. OK das Aufstehen nicht, aber damit können wir leben. So lange sie damit leben kann, daß es ab spätestens 9:30 laut wird ind er Wohnung, weil mal gebohrt, Staub gesaugt oder gehämmert wird, ist das Ihr Problem.
Gruß Dobbs

Das mag jetzt alles etwas diffus formuliert und nur ein Teil
der Wahrheit sein - aber es würden mich schon Eure Meinungen
interessieren.

Was soll ich jetzt tun? Morgen ist unterrichtsfrei. Was tue
ich, wenn sie am Mittwoch immer noch nicht gehen will?

Gruß
Aia

Hallo Aia,

wenn Du Probleme mit einem pubertierenden Teenager hast, dann befindest Du Dich zunächst einmal ganz sicher in guter Gesellschaft. Entscheidender als die Heftigkeit der auftretenden Probleme ist doch, wie die Eltern darauf reagieren. Was befürchtest Du, was passieren wird? Wird Deine Tochter nun völlig verschlampen, Drogen nehmen, der Prostitution nachgehen? Nein, wird sie nicht, denn Deine Tochter ist ein wunderbarer Mensch! Sie ist gut in der Schule und sie beginnt gerade damit, Ihr Leben auszurichten. Wenn Sie dabei die Grenzen austestet und das Leben der anderen beeinträchtigt, dann dürfen die anderen auch aufschreien (Bad besetzt, Katzen vernachlässigt, gebügelte Wäsche verknittert, etc.).

Wichtig ist, wie die Kritik geäußert wird. Dabei sollte man nicht allgemein reagieren bzw. sie als Persönlichkeit herabsetzen. Leider läuft es doch oft genauso ab. Beispiele: „Du bist unmöglich“, „Ich weiß nicht mehr, was ich mit Dir noch machen soll“, „Dein Bruder war nie so“, etc.! Besser wäre wohl: „Du bist klasse, die Sache X war aber kacke, weil …“

Ich habe über Deinen Sohn viele gute Dinge gehört (beliebt, gut in der Schule, geht ins Ausland, toller Hecht). Was habe ich über Deine Tochter gelernt? Fast nur Negatives! Sie entwickelt doch gerade ihre zukünftige, erwachsene Persönlichkeit. Hier nun meine Empfehlung: Sei gelassen, sie ist doch gut in der Schule. Was kann sie denn sonst noch besonders gut? Gib ihr ein positives Feedback, wenn sie etwas Positives macht. Kinder wollen doch gefallen. Geniesse sie und bewundere sie, für die Dinge, die sie besser kann als der Rest der Familie. Auch wenn diese Sachen in Deinen Augen noch so unwichtig erscheinen. Lob, Lob, nochmals Lob. Nicht von oben herab, ganz ernsthaft und ehrlich. Die Trotzreaktionen werden dann sicher bald abnehmen. Und zuletzt ganz konkret. Wenn sie am Mittwoch nicht in die Schule will, dann laß sie zu Hause. Aber nicht so: „Dann bleib doch hier, wird halt nichts aus Dir (nichts so Tolles, wie Dein Bruder)“. Sondern: „Hey, Du bist eine ausgezeichnete Schülerin. Wenn Du einen Tag fehlst, dann wird das auch nicht so schlimm sein.“ Dann laß sie den Tag mal geniessen. Schau nicht böse oder ironisch, wenn sie dann doch irgendwo im Haus auftaucht, sonder freu Dich, daß sie da ist"

Hallo Aia,

Deine Tochter ist ja schulpflichtig - und wenn Du die Peinlichkeit überlebst, laß sie von der Polizei zur Schule abholen! Hier greift die Polizei in Kaufhäusern Kinder auf, die zu den zeiten eigentlich in der Schule sein sollten und bringt sie dort hin - das kann ein heilsamer Schock sein.

Ich sehe keinen Grund, warum Du das als Erziehungsberechtigter das nicht auch „anfordern“ könntest! Vielleicht kriegt Sie da mal mit, daß sie auch Pflichten hat und auch jemand die notfalls durchsetzt!

Klingt jetzt hart - aber evtl. braucht sie genau das und nicht immer Schmusekurs und „ich kann Dich ja verstehen…“

Habe öfter auch mti Azubis den Eindruck - von zu Hause nimmt man nichts an, von Fremden sind manche Sachen, für die man seine Eltern verstoßen hätte auf einmal akzeptabel.

Grüße

Wendy

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hallo,
zuallererst mal: du bist mit diesen problemen nicht allein - jeder, der mit pubertaeren monstern zu tun hat, erlebt solche situationen - der eine mehr, der andere weniger.
in der pubertaet versuchen ehemalige kinder ihre grenzen kennenzulernen und auszutesten. sie sind sogar manchmal selbst erschrocken ueber ihre macht, die sie ausueben koennen, wollen dann aber auch mal „bis zum limit gehen“. diese nie erlebte staerke geht einher mit verboten: die wenigsten eltern sind in der lage, genau abgewogen diejenigen freiheiten zuzugestehen, die der heranwachsende benoetigt.
verbote wiederum erzeugen aggression, ja sogar hass: der heranwachsende kann + will nicht verstehen, dass diese vermeintliche eigene staerke nicht automatisch alle freiheiten bringt, die man doch so sehnlich herbeisehnt = open end beim partyfeiern, unkontrollierter umgang mit anderen, voellige freiheit beim gestalten seiner umgebung, etc…
diese freiheiten widersprechen naemlich den ansichten der eltern: sie halten ein behutsames zugeben und erlauben fuer ( voellig richtigerweise ) besser, als das ploetzliche ueber den haufen werfen der bisherigen erzieherischen massnahmen.
loesungen gibt es individuell keine fuer diese schwere zeit, aber:

redet mit betroffenen eltern darueber - allein die erkenntnis zu wissen, dass es nichts aussergewoehnliches ist, was mit den kids passiert, nimmt einem selbst schon die hilflosigkeit und versagensaengste.

redet permanent mit dem monster… aber redet bitte und SCHREIT NICHT - bleibt cool - lebt dem kind durch gelassenheit vor, dass es mit seinen problemen nichts besonderes darstellt. wenn ihr schreit, wenn ihr eure emotionen nicht mehr kontrollieren koennt, dann verspueren die monster naemlich genau wieder5 lust auf diese machtspielchen!
bleibt wirklich gelassen: wenn der dreckige teller wochenlang im zimmer steht, lasst ihn stehen, bis er verschimmelt und die ratten kommen. wenn dreckige waesche rumfliegt, lass sie liegen… irgendwann ist nichts mehr zum anziehen da.
schritt 1: warum waescht deine tochter eigentlich nicht selbst? auch das gehoert zum erwachsenwerden dazu…

gruss + viel kraft
khs

Hallo Aia,

Ich weiß im Augenblick ehrlich nicht, was ihr Problem ist. Ist
es ein Zuviel oder ein Zuwenig?

Ich denke, es ist ein bißchen von beidem.
Meine Grosse ist auch 14 und Deine Geschichte deckt sich quasi mit dem, was ich täglich erlebe:smile:
Ich kenne diese tausende kleiner Unachtsamkeiten. Von Gefriertruhe nicht richtig zumachen, über Essen wegwerfen ( weil 6 Toasts vielleicht doch ein bißchen viel waren *g* ), etc.
Ich habe ( Für mich und sie )einen recht akzeptablen Weg gefunden, damit umzugehen.
Zum einen rege ich mich nicht mehr über alles auf. Pubertierende Zicken haben tausend Dinge im Kopf und IHR wichtig ist eben nicht MEIN wichtig und umgekehrt.
Ich hab gelernt, wenn ich etwas von ihr fordere, muss ich sie es SOFORT tun lassen, sonst ist es vergessen. Also z.b. „Du machst den Käfig von Deiner Ratte JETZT sauber!“ klappt gut, ein " Du müsstest mal wieder den Käfig saubermachen" dagegen, wäre vollkommen fruchtlos.
In den Bereichen, die ihre sind und die Gemeinschaft nicht „stören“, lasse ich ihr ihren Freiraum. Ob ihr Zimmer nun aufgeräumt ist, oder die gebügelte Wäsche nun in den Schrank „geknödelt“ ist, ist mir wurscht. Wenn sie sich so wohlfühlt, prima.
Wenn es allerdings um Dinge geht, die die Familie mitbetreffen, müssen Regeln eingehalten werden. Ich habe bemerkt, je klarer die Grenzen gezogen werden, desto leichter ist der Umgang miteinander.
Wenn die Regeln nicht befolgt werden, dann folgt die Strafe auf dem Fuss und zwar da, wo es ihr wehtut. Für sie ist es das Schlimmste, wenn sie nicht weg darf.
Ich habe festgestellt, dass ständiges Nörgeln absolut nichts bringt, im Gegenteil: sie hört sowas gar nicht mehr. Also lasse ich ein paar Ärgernisse zusammenkommen und dann ist ein ernsthaftes Gespräch fällig. Hält dann meist wieder ein paar Wochen an:smile:
Schule ist ihr „Job“ und da bin ich konsequent. Wenn sie nicht ihren Kopf unter dem Arm trägt, geht sie da hin. Auch Begründungen wie, heute ist doch nur Ausflug oder Sportfest zählen nicht.
Wie Du Deine Tochter immer kriegen kannst, wenn sie mal wieder meint, sie lässt sich nichts sagen:
Blamier sie!
Zieh sie notfalls im Pyjama aus dem Bett, pack sie ins Auto und fahr sie zur Schule.
Wenn sie mal wieder unerlaubt auf eine Party gehen will, dann fahrt da hin und holt sie da raus. Was glaubst Du, wie peinlich ihr das ist?

Ich hab das Gefühl, Du bist hin- und hergerissen zwischen " Ich muss doch zu ihr stehen" und „Ich möchte, dass sie sich an die Regeln hält“.
Zu jemandem stehen, heisst nicht jede seiner Handlungen zu akzeptieren. In jeder Gruppe gibt es Regeln, wenn sich jemand nicht daran hält, dann steht er automatisch ausserhalb der Gemeinschaft.
Und das ist schon der Punkt. Sie MÖCHTE ja Teil der Gemeinschaft sein, fühlt sich benachteiligt, nicht ausreichend geliebt ( wie das so Teenie-Weibchen ja gerne mal empfinden ).
Sie muss spüren, dass Du nicht auf ihrer Seite stehst, wenn sie Dinge eigenmächtig gegen Deinen Willen tut. Ich vermute, Du wirst sie in der Schule entschuldigen, wenn sie dort nicht erscheint. Ich vermute, sie wird sich irgendwann etwas zum essen machen, ausserhalb der gemeinsamen Mahlzeiten, an denen sie nicht teilnehmen möchte.
Lass ihr das nicht durchgehen!
Sie muss lernen mit den Konsequenzen zu leben für ihr eigenmächtiges und a-soziales Verhalten.
Verbünde Dich mit Ihrer Lehrerin, vielleicht kann sie ja ein paar Stunden „nachholen“,die sie versäumt hat.
Verbiete ihr das Essen, wenn sie nicht an den Mahlzeiten teilnimmt.
Ich weiß, das kostet erstmal viel Überwindung, weil man seinem Kind ja nichts schlechtes will, aber letztendlich ist es die einzige Möglichkeit.

Ich wünsch Dir viel Kraft!
Alles Liebe
Tanja

Hallo,

Ihr Zimmer sieht aus - also ich will Hempels und das, was
unter ihrem Sofa ist, nicht beleidigen. Ist doch mein Zimmer,
sagt sie. Den Kampf kennen wahrscheinlich hier recht viele
Eltern. Durchsetzen geht nur mit Ultimatum-Setzen und
Drohungen. Ich habe ihr schon das Taschengeld um meinen
Putzfrauen-Lohn gekürzt, aber weder hat es etwaws bewirkt noch
paßt mir das wirklich. Eigentlich bin ich es leid und sollte
sie in ihrem Unrat verkommen lassen, aber so abgebrüht bin ich
leider längst nicht. Und es ist auch nicht IHR Zimmer. Es ist
UNSER Haus. Aber diese Einsicht hat sie nicht.

bei diesem Absatz frage ich mich - entschuldige bitte, du wirst sicher nicht meiner Meinung sein, aber ich wollte doch meine wenigstens gesagt haben -, wer denn da der uneinsichtige Part ist. Solange es aus ihrem Zimmer nicht „herausmüffelt“ und also den Part des Hauses, den ihn für euch als Eltern nutzt, diskreditiert, spricht doch nichts dagegen, sie in ihrem Zimmer machen zu lassen, was sie will. Wenn es ihr zuviel wird, wird sie schon von sich aus dort etwas unternehmen. Deine Betonung von „IHR Zimmer“ und „UNSER Haus“ weckt in mir den Verdacht, dass ihr da einen Pseudo-Konkurrenzkampf austragt, denn die „Konkurrenz“ besteht ja im Grunde nicht wirklich, sondern benutzt einfach einen Teil der Wohnung, weil sie ein Teil der Familie ist. Dieser Wohnraum, der ihr zugeteilt ist, sollte sich auch in ihrer Obhut befinden. Ich weiß, dass das für Eltern sehr schwer einsehbar ist, aber nur durch die Erprobung von Eigenverantwortung kann sie wirkliche Verantwortung lernen - und dafür ist die Pubertät genau die richtige Zeit.

Gebügelte Wäsche zieht sie ungeordnet aus ihrem Schrank und stopft sie
wieder zurück, so daß ich ihre Wäsche seit kurzer Zeit nicht mehr bügle.

Genau! Sehr richtig! Warum auch? Will sie die Wäsche gebügelt haben, soll sie fragen oder - noch besser - selbst bügeln (ich bin sogar der Meinung, dass Bügeln eine völlig unnötige Tätigkeit ist, abgehen vielleicht von einzelnen Wäschestücken wie Oberhemden oder feine Hosen etc., aber das tut ja nichts zur Sache; ich finde es aber überlegenswert).

Da ihr an den Verhaltensweisen eurer Tochter nichts ändern könnt, müsst ihr an euch selbst etwas ändern (auch wenn es schwer fällt). Ihr könnt euch ja immer noch sagen, dass es nur ein paar Jahre (vielleicht 3 oder 4) dauert.

Jeden Morgen kämpft sie mit ihrem Bruder ums Badezimmer. Es
gibt eine feste Absprache über einen Zeitpunkt, bis zu dem sie
fertig zu sein hat. Sie hält diese Absprache an zwei von drei
Tagen nicht ein, und unser Sohn wird dann nervös und auch
schon mal laut. Ich habe sie jetzt dazu verdonnert, bis
Schuljahresende (noch eine gute Woche) das Gästebad unten zu
benutzen. Das paßt ihr überhaupt nicht, und angeblich
„vergißt“ sie es jeden Tag. Das gibt jeden Morgen Theater.

Hier allerdings würde ich hart sein, eben weil es sich um gemeinsames Gut handelt. Das ist eine ganz andere Situation als bei den Verhältnissen in ihrem Zimmer. Sie hat ihre Ansprüche, ihr habt eure. Das ist richtig und wichtig. Lasst ihr ihre Eigenheiten, solange sie euren Bereich nicht berührt, besteht aber gleichzeitig auf euren eigenen. Vielleicht solltet ihr einen Kompromiss versuchen (ich weiß: auch das ist schwierig), dass sie früher aufsteht, um ihre Sachen (die naturgemäß länger dauern) früher zu erledigen.

Diese Woche hat sie es durch nachmittägliches Blockieren des
Badezimmers fertiggebracht, daß ich etwa 20 Minuten zu spät zu
meinem Arbeitsplatz gekommen bin. Ich hatte ihr gesagt, sie
solle es bis halb vier räumen (Badewannen-Orgie), erinnerte
sie um viertel nach drei, und rein konnte ich dann um zehn vor
vier. Was soll denn der Aufstand, fragte sie mich dann ganz
cool, Du mußt doch erst um halb fünf da sein…

Diese Streitigkeiten kommen überall vor, und man muss wohl als Eltern lernen, sie zu ertragen. Deine Tochter versucht, ihren Einflussbereich hinauszuschieben. Hast du vielleicht die Möglichkeit, deine Zeit anders zu planen? Die meisten Eltern regen sich darüber auf, was Pubertierende machen, sind aber nicht bereit, für die gesunde Entwicklung ihres Kindes zeitlich etwas zurückzustecken. Sie nehmen lieber den täglichen Streit in Kauf. Da ist aus meiner Sicht mehr Gelassenheit auf der Elternseite gefragt. Fragt euch, was euch wirklich wichtig ist - und bei den anderen Sachen lasst ihr mal „fünfe gerade sein“. Das tut euch vielleicht auch mal ganz gut, oder?

Dann habe ich sie am Freitag gebeten, die Kiste mit
Utensilien, die von ihrer Geburtstagsfeier übriggeblieben
waren (Servietten, Kerzen u.ä. Zubehör) zu leeren und die
Sachen in einen bestimmten Schrank zu räumen. SErvietten in
die Servietten-Schublade, Kerzen in die Kerzen-Ecke usw.
Freitagabend, als ich spät nach Hause kam, war die Kiste weg.
Samstagmittag bemerke ich, daß sie sie komplett mit einem
Handgriff in irgendeinen Schrank befördert hat. Von Räumen
keine Spur.

Also ich finde z. B., dass das nicht zu den Dingen gehört, die wirklich wichtig sind.

Daraufhin habe ich meiner Tochter - in Absprache
mit meinem Mann - untersagt, auf den geplanten
Freundinnen-Geburtstag zu gehen, stattdessen mal in Ruhe
aufzuräumen und zu überlegen, was hier wohl alles verkehrt
gelaufen sei. Ich mußte dann weg, meinen Sohn zu einem Seminar
bringen, und mein Mann erzählte mir bei meiner Rückkehr, jetzt
sei alles schiefgelaufen. Sie habe gesagt, wir KÖNNTEN sie gar
nicht daran hindern, zu diesem Geburtstag zu gehen, denn sie
würde jetzt einfach das Haus verlassen. (Er HAT sie daran
gehindert, und die Tricks, die er aufwenden mußte, waren
ziemlich peinlich.) Und was immer wir uns einfallen lassen
würden, Taschengeldentzug oder so, wäre ihr egal.

Es ist - Entschuldigung - absurd, solche Dinge mit Taschengeldentzug zu regeln, denn der Sinn des Taschengeldes ist ja zu lernen, mit Geld umzugehen. Ihr lasst eure Tochter nicht lernen, fällt mir auf, sondern ihr versucht, eure Sicht der Dinge (die für euch sicher richtig ist), eurer Tochter aufzudrängen. Ihr baut ein Machtgefälle auf, dass sich im Scheitern perpetuiert. Warum das Ganze?

Seither hat sie ihr Zimmer kaum verlassen. Ich bin regelmäßig
zu ihr raufgegangen, habe sie gefragt, was sie möchte und ob
sie nicht doch runterkommen will. Ich habe versucht, mit ihr
zu reden. Sie will nicht. Mein Mann hat versucht, mit ihr zu
reden (er kann das normalerweise besser und ist auch
geduldiger - ohne ERfolg). Sie nimmt an keiner
Familienmahlzeit teil und hat sich heute morgen geweigert, in
die Schule zu gehen (das ist mein geringstes Problem, sie ist
eine sehr gute SChülerin mit Einsen in allen Hauptfächern, nur
in den Fleiß-Fächern ists nicht so doll, und wird schon nichts
Wichtiges verpassen). Um nicht noch einen draufzusetzen, habe
ich auf Androhung irgendwelcher Konsequenzen verzichtet.

Endlich! Genau das ist richtig! Strafen müssen - wenn überhaupt - sehr geziehlt eingesetzt werden, wenn sie sinnvoll sein sollen. Macht ihr klar, dass ihr da seid, aber drängt sie nicht. Das macht alles noch schlimmer.

Ich weiß im Augenblick ehrlich nicht, was ihr Problem ist.

Sie möchte erwachsen werden, und das heißt: selbstbestimmt leben. Dazu braucht sie gewisse Freiräume (dazu gehört auch der Raum, in dem sie selbst lebt), und eure Aufgabe ist es, ihr die Schwierigkeiten, die mit dieser Entwicklungsstufe verbunden sind, nicht unnötig noch zu steigern.

Ist es ein Zuviel oder ein Zuwenig?

Frag sie!

Will sie mehr in Ruhe gelassen werden

Frag sie!

(was ich nicht durchgehen lassen könnte, denn ein Minimum an Aufgaben muß hier
jeder erfüllen)

Ja, aber die Frage ist, wo und vor allem für sie verstehbar dieses Minimum anzusiedeln ist. Ich habe nicht den Eindruck, dass du über die Art des Minimums schon genügend nachgedacht hast. Die Formulierung „muss hier jeder erfüllen“ lässt mich eher eine Trotzreaktion von deiner Seite aus vermuten. Das aber wäre genau die falsche Reaktion, denn wenn du jetzt und für die nächste Zeit etwas brauchst, dann ist es ein klarer Kopf, der dir die nötige Gelassenheit ermöglicht, mit Unvermeidlichem zurechtzukommen.

Wenn es allerdings Schwierigkeiten
gab, konnten sich beide Kinder stets darauf verlassen, daß ich
in Kontakt mit den entsprechenden Lehrern trat (was meine
Tochter aber dann auch eher ablehnte).

Mehr als es anzubieten (manchmal auch gegen dein eigenes Gefühl) kannst du nicht tun.

Das mag jetzt alles etwas diffus formuliert und nur ein Teil
der Wahrheit sein - aber es würden mich schon Eure Meinungen
interessieren.

Bitte schön, ich vermute, dass dir meine Antwort nicht passt, aber vielleicht kannst du ja doch etwas damit anfangen.

Was soll ich jetzt tun? Morgen ist unterrichtsfrei. Was tue
ich, wenn sie am Mittwoch immer noch nicht gehen will?

Wenn die Sache noch nicht ganz verfahren ist (was ich so nicht beurteilen kann), hilft nur der Regress auf die Vernunft. Zeig ihr die Alternativen auf, die von staatlicher/gesellschaftlicher Seite (nicht von eurer Seite!) drohen (Arbeitslosigkeit, wenig Geld etc.), aber entscheiden muss sie das wirklich selbst. Denn auch wenn du sie zur Schule bringst, müsstest du sie schon dort anketten, um sie dort zu halten, wenn sie nicht will.

Entschuldige bitte meine abweichende Meinung!

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Danke bis hierher -

alles gut und richtig, was Ihr schreibt, ich fühle mich durch nichts provoziert oder in die Enge gedrängt. Überall war irgendwas dran, habe jetzt keine Zeit zum Differenzieren. Ich werde aber sicherlich nicht die Polizei holen oder mehr Druck machen. Auf die anderen Vorschläge gehe ich noch ein.

Habe den Vormittag, nachdem weitere (vorwurfslose!) Kontaktaufnahmen mit Tochter erfolglos waren, mit Telefonaten mit Freundinnen verbracht. Muß jetzt los und was völlig anderes organisieren. Ich gehe später auf Einzelheiten ein. Heute abend oder morgen. Fakt ist, daß meine Tochter seit einer halben Stunde weg ist. Ihr Zimmer ist leer, die Schuhe, die sie täglich trägt, nicht da. Ich mache mir jetzt Sorgen.

Aia

Sorgen? Warum?

Danke bis hierher -

alles gut und richtig, was Ihr schreibt, ich fühle mich durch
nichts provoziert oder in die Enge gedrängt. Überall war
irgendwas dran, habe jetzt keine Zeit zum Differenzieren. Ich
werde aber sicherlich nicht die Polizei holen oder mehr Druck
machen. Auf die anderen Vorschläge gehe ich noch ein.

Richtig! Mehr Druck wäre jetzt m. E. völlig verkehrt.

Habe den Vormittag, nachdem weitere (vorwurfslose!)
Kontaktaufnahmen mit Tochter erfolglos waren, mit Telefonaten
mit Freundinnen verbracht.

Telefonate mit Freundinnen? Etwa über Deine Tochter? Die sitzt in ihrem Zimmer, fühlt sich fremdbestimmt, will anerkannt werden und muß hören, wie ihre Mutter die Problematik mit ihren Freundinnen diskutiert? „Die x tickt völlig aus, was soll ich bloß machen?“

Fakt ist, daß meine Tochter seit
einer halben Stunde weg ist. Ihr Zimmer ist leer, die Schuhe,
die sie täglich trägt, nicht da. Ich mache mir jetzt Sorgen.

Weshalb machst Du Dir Sorgen oder besser: Wovor hast Du Angst? Soll eine 14jährige an einem schulfreien Tag bei dem Wetter im Zimmer bleiben und sich Deine Telefonate anhören oder auf den nächsten (vorwurfslosen) Kontaktversuch warten?

Hai, Aia,

bleib erstmal gaaanz cool…

Schnapp Dir Dein Gör und mach mit ihr feste Regeln ab; eine der Regeln sollte sein: kümmer Dich um Dein Zimmer und Deine Sachen alleine. Das bedeutet von Deiner Seite, daß Du nie nie wieder irgendetwas zum Aussehen ihres Zimmers sagst oder womöglich meinst, da jetzt mal aufräumen zu müssen - Du betrittst ihr Zimmer ausschließlich auf ihre Einladung und enthältst Dich jeglichen Kommentars…
Stell vor ihre Tür einen geteilten Wäschekorb auf; soviele Teile, wie Du normalerweise die Wäsche sortierst und ein Brett drüber, wo dann die saubere Wäsche hinkommt - Du betrittst ihr Zimmer nicht! Du bügelst ihre Wäsche nicht (wenn sie fragt, kannst Du ihr ja erklären, wie man bügelt). Du wäschst ihre Sachen so, wie sie sie in die Körbe sortiert hat, Du legst die saubere Wäsche auf’s Regalbrett - die Räumerei ist ihr Problem.
Sollte sie andere Teile des Hauses vollmüllen, tritt der einzige Grund für Dich, ihre Zimmertür zu öffnen, ein: Tür auf, Zeug reinschütten, Tür zu (mach die Augen solange zu) - nehme dabei in Kauf, daß Dinge eingesaut werden oder sogar mal kaputt gehen - sie wird sich schnell abgewöhnen, halbvolle Cola-Gläser überall rumstehen zu lassen, wenn sie Glas und Inhalt in ihren Lieblings-Schuhen findet…
Wenn sie Freunde zu Besuch hat - bitte, sie hat doch ein Zimmer…

Schule: das ist PFLICHT - und Blamage ist die beste Waffe, die Eltern gegenüber renitenten Teenagern zur Verfügung steht - sie hat heute keinen Bock auf Schule, benimmt sich also wie 'ne 5-jährige mit Trotzanfall? Dann behandele sie so: besorg Dir so’n Stullen-Kästchen, mit Pumukel drauf oder so - je Baby-hafter, desto besser - fahr sie zur Schule, bring sie in die Klasse, an der Tür der Klasse übergibst Du ihr das Brote-Paket, fragst sie laut, ob sie nochmal Pipi muß, wischst ihr noch einen imaginären Fleck von der Wange (Du weißt schon - die entsetzliche Aktion mit dem bespukten Taschentuch) und achtest dabei darauf, daß möglichst viele Klassenkameraden das mitkriegen…
glaub mir, wenn sie das nächste mal keinen Bock auf Schule hat, brauchst Du nur sagen „Moment, mein Schatz, ich bring Dich hin…“

Katzen: laber Dir nicht den Mund fusselig, wenn sie die Pelztiere nicht füttert, texte sie nicht zu, fütter die Kleinen heimlich - drei Tage lang, dann bringst Du sie unauffällig bei Freunden unter - wenn Dein Gör fragt, wo denn die Katzen wären, frag sie, was sie eigentlich glaubt, wie lange Katzen ohne Fressen überleben können… Wenn die Nachricht bei der Dame angekommen ist, kannst Du die Mietzen von den Freunden zurückholen.

Generell scheint es eine brauchbare Methode zu sein, sonstiges Fehlverhalten betont zu ignorieren: sie kommt nicht zum Essen? Na, dann nicht, wenn sie jedoch 'ne halbe Stunde später in der Küche steht, um sich ein Brot zu machen, räum ihr die Sachen vor der Nase weg - sieh sie dabei gar nicht - schließlich gab es doch gerade Essen, oder? Sie hängt ewig im Bad rum - ignorier sie, sie ist nicht da! Sie liegt noch in der Badewanne, Deine Zeit ist aber dran? Geh ins Bad, zieh den Stopsel, schimpf dabei ein wenig darüber, daß sie das Wasser dringelassen hat, Kaltwasser an und Badewanne ausspülen (Du erinnerst Dich? SIE kann gar nicht kreischen, sie ist nicht da…)

…und im Notfall verfrachtet ihr sie eben tatsächlich ins Gartenhäuschen…

Gruß
und Kopf hoch
Sibylle

Hallo Aia,

ach je, das kenne ich doch noch zu gut, was du da schreibst. Allerdings nicht aus der Elternposition, sondern aus der Tochterposition. Zugegeben, ist ein bisschen her, aber dennoch sehr präsent.

Bei meiner Mutter und mir war der Knackpunkt, dass ich mich seit meinem 13. Geburtstag dem Leben durchaus gewachsen fühlte

Ich bin ein eher temperamentvoller Typ, für den Möglichkeiten, frei zu entscheiden (auch jetzt noch) superwichtig sind und wollte jegliche Einschränkungen oder Belehrungen in Bezug auf mein Leben von aussen vehement abwehren. Meine Eltern sahen mich (logo) noch als Kind, dem man zeigen sollte, wie es geht, das Leben, damit es sich keine blutige Nase holt.

Reichlich konträre Standpunkte also, vor allem, weil keiner von uns so richtig in der Lage war, seinen eigenen Standpunkt verständlich darzulegen. Ich konnte es nicht, weil ich einfach viele Dinge noch gar nicht klar hatte und somit nicht benennen konnte (Pubertät halt) und meine Mutter, weil sie es nicht verstanden hatte, was so plötzlich anders war. Also hat sie immer mehr desselben Verhaltens angewandt, um mich zu „kriegen“ (irgendwann MUSS das Kind es doch verstehen). Und ich hab immer mehr Aggression an den Tag gelegt, um mich zu wehren… und auch um anzugreifen und nicht mehr so hilflos zu sein

Über meine Reaktionen, die so automatisch kamen teilweise, war ich selbst erstaunt, zumal ich sie oft nicht wirklich gut steuern konnte. Mir hätte geholfen, mich einfach zu lassen; an die Regeln des Zusammenlebens hätte ich mich durchaus noch halten könne, wenn ich ein bisschen mehr Raum gehabt hätte, meine eigene Entscheidungen zu treffen für mein Leben, meine Umgebung und zB mein Aussehen.

Wie lange deine Tochter im Bett liegt, welche (zB) Farbe ihre Haare haben (meine hatten nacheinander alle Farben *g*), ob sie ihr Zimmer aufräumt und ob ihre Sachen gebügelt sind (soll sie doch ihre Sachen selbst zur Waschmaschine bringen, wenn sie sie gewaschen zurück will oder selbst waschen)… ist das wirklich so wichtig für dich?

Vielleicht kann sie sich leichter an die allgemeinen Familienregeln halte, wenn sie dafür mehr Entscheidungsfreiheit in anderen Dingen hat (damit meine ich jetzt nicht den Schulbesuch).

Diese Situation (nicht mehr Kind, noch nicht erwachsen, manchmal nix von beidem, manchmal beides zugleich) erfordert sicherlich von beiden Seiten viel Stressresistenz und Toleranz.

Für viele Teenies in der Situation deiner Tochter ist die Anerkennung ihres Person, unabhängig von ihrem Verhalten, enorm wichtig. Sie probieren sich aus und brauchen Feedback… in Form von vernünftigen, nachvollziehbaren Regeln und ehrlich gemeinter liebevoller Zuwendung/Anerkennung.

Das ist sicherlich nicht leicht, aber für deine Tochter ist nicht unbedingt das gut, was für dich gut ist. Und vielleicht auch nicht das, was du glaubst, was für sie richtig ist :smile:

Viel Power und Erfolg wünscht
Xelya
(mensch, waren DAS damals Zeiten *g*)

Huhu!

Hier mal was aus ‚Teeniesicht‘, kann mich noch leidlich an diese Zeit erinnern *g*

Das Zimmer ist ihres; soll sie doch Schenisenschlagen müssen, um ins Bett zu kommen - egal. Wäsche wird nur dann gewaschen, wenn sie vor der Waschmaschine/in der Schmutzwäsche liegt. Bügeln? Vergiss es! Kann man mit 14 notfalls selber.
Einziger Punkt: Lebensmittel müssena us dem Zimmer raus, das sonst das ganze Haus Ungeziegerprobleme bekommen kann.

Und nun zu den ‚Blamier sie‘ Vorschlägen: finde ich eine sehr schlechte Idee. Klar, helfen wird es unter Umständen.
Aber beliebter machst du dich damit auf Dauer garantiert nicht! Finde ich irgendwie unwürdig; ich hätte meine Eltern für eine solche Aktion gehasst und jegliche Kommunikation verweigert.
Bei uns war es so, dass ich am WE erst weg durfte, wenn ein (sehr geringes) Pensum Arbeiten erledigt war. Je eher ist fertig war, desto eher durfte ich weg. Das klappte so halbwegs. Vor allem sollten sich Eltern da einfach nicht einmischen :wink: Denn dann kommt der Dickkopf im Teenie noch mehr durch.

Aber bei den Katzen und bei der Schule darf es eigentlich keine Kompromisse geben, da stimme ich den anderen zu. Aber wie man einen Totalverweigerer zur Schule kriegt? Hmmh, keine Ahnung.

Starke Nerven wünscht Vanessa

Hallo

ich bin jetzt auch noch nicht so lange der Pubertät entkommen, und kann mich
noch ziehmlich daran erinnern.
Ich glaub ich hab mich fast ununterbrochen mit meinen Eltern gestritten.
Deswegen: ja nicht blamieren!!! Das ist die absolut falsche Methode das
Vertrauen seines Kindes zu gewinnen und was glaubst du was das dann für ein
Verhältniss ist ? Willst du dein Kind aus dem Haus treiben ???
Zum Zimmer : nicht drum kümmern , und die Unordnung in ihrem Zimmer ihre sein
lassen. Wenn es ihr zuviel wird, räumt sie schon auf, und ohne Druck geht das
sogar schneller als mit, weil dann die bockige Haltung keine Chance hat.
Wegen der Wäsche: wasch was sie dir hinlegt, aber räume es nicht in die Regale
und ja nicht bügeln. Mit 14 ist sie absolut in der Lage selber zu waschen, und
wenn sie nicht will hat sie halt schmutzige Sachen, aber das wird sie bald
rausfinden wenn sie ihren Freunden dann so gegenübertreten muss.
Ich würde sie nicht zwingen zum essen zu kommen, weil sonst rufst du gleich
wieder Widerstand hervor , lass sie und wenn sie sich was zum essen macht, dann
soll sie das machen , solange sie es nicht von dir verlangt.
Bitte versuche trotz allem immer für sie da zu sein, weil 14 eine unheimlich
schwierige Phase ist und ( auch wenn man es nicht zugeben will) es wichtig ist
das die Eltern immer da sind.aber eben unaufdringlich, dann wenn sie kommt.
Zur Schule: ist vieleicht irgendetwas vorgefallen? Hat sie sich mit jemanden
gestritten oder sich irgendwie blamiert und will nicht mehr hin, weil sie denkt ,
sie kann sich da nicht mehr blicken lassen ( was übrigens passieren wird, wenn du
auf die Blamier-Vorschläge eingehst) ? Ich hoffe es bringt dich ein bisschen
weiter , es ist halt aus der Sicht einer 14 jährigen.

Viel Glück in der schwierigen Zeit, vieleicht ein Hoffnungsschimmer, seit ich 18
bin ist das Verhältniss zu meinen Eltern supergut!

Hallo Aia,

…also eine gewisse Sicherheit, was deine Tochter unternehmen darf ohne sich fürchten zu müssen dass das
unter Strafsanktionen fällt.
Bei meiner Mistbiene hat es geholfen und mir selber auch. Es ist sehr verlockend eine Party zu verbieten,
es ist aber eher hilflose Rache als eine sinnvolle Maßnahme. Erinnere dich zurück, in dem Alter geht eine Welt unter wenn man bei einer Fete nicht dabeisein kann.
Es ist eine Blamage den Freundinen gegenüber und von denen kommt ganz sicher keine Hilfe zur Einsicht, die Mädels schauckeln sich mit „dann würde ich davonlaufen“…„ich esse nichts mehr bis ich verhungere“…und so Blödsinn gegenseitig auf.

Du mußt es von einer ganz anderen Seite sehen, dein Mädel kommt sich mikrig vor, mag sich selber nicht wenn sie was nicht auf die Reihe bekommt und ist sehr sehr unsicher…sie ist jetzt fast erwachsen und entwickelt ihre eigenen Wichtigkeiten (die haben mit dir und der Familie nichts zu tun - kann sogar genau das Gegenteil von deinen Wichtigkeiten sein)…und
die sind für sie wichtig!! Wenn es dir auch sinnlos scheint, deiner Tochter sind momentan deine Werte - gemeinsames Essen, den blöden Korb wegräumen usw. einfach unwichtig und lästig.

Wenn du ihr jetzt unangemessen die Party verbietest, dann kannst du damit rechnen dass dein Mädel (glaube ja nicht, dass Kinder nicht genau wissen was Eltern besonders plagt und trifft) genauso unangemessen revangieren wird…und wenn sie sich dabei ins eigene Fleisch schneidet!!

Ihr Zimmer (außer Lebensmittelreste) ist ihre Zone, das ist mehr für die Mutter wichtig, weil sonst gehen deine Nerven sinnlos kaputt.

Badezimmerzeiten, laß deinen Sohn das für sich regeln…(Riegel/Schlüssel entfernen) und genieße :wink:)

Ihre persönlichen Dinge (im Haus verstreut)…fliegen in ihr Zimmer, dazu hast du das Recht ihre Zimmertüre ungefragt zu öffnen.

In der letzten Woche nicht in die Schule zu gehen, wäre ja nicht so tragisch…nur wenn alle Kinder das machen?

Sei froh, wenn sie dir gegenüber zugibt nicht in die Schule zu gehen und nicht heimlich in einem einschlägigen Schulschwänzerlokalen rumhängt, Alk ist dort noch die sanfteste Droge!

Wenn sich deine Tochter so schlecht fühlt, dass sie die Schule nicht besuchen kann, dann muß sie eben daheim bleiben…auch wenn Freundinen nach der Schule zum Vergnügen rufen, das hat mein Mädel noch immer auf Trab gebracht.
Auch von mir noch mal die Warnung…bitte blamiere deine Tochter nicht!! Du nimmst dir dein stärkstes Zugmittel das du deiner Tochter gegenüber hast…ihre Freunde!

Etwas Humor und die Zügel etwas lockern hilft bei Pubis sehr, natürlich mußt auch du mit der veränderten Situation erst mitwachsen.
Ich erinnere mich an eine ganz verfahrene Situation in der mir mein Mädel den Satz „dann bring ich mich um“ entgegengeworfen hat…ich war kurz geschockt!
Dann habe ich gesagt „Das kannst du doch nicht machen…dann muß ich dein Zimmer aufräumen“…dann mußten wir beide lachen :wink:)

Dein Mädel will ihre Persönlichkeit testen, hilf ihr dabei auch wenn es noch ein kleines Persönchen für dich ist. Vergiss nicht…du bist für sie die Starke - dagegen wehrt sie sich, wenn du noch mehr Stärke zeigst - wehrt sie sich um so mehr, auch wenn sie sich selber am meisten schadet.

Meiner Erfahrung nach war im nachhinein sehr selten ich als Mutter der Verzweiflungspunkt…meistens war Kummer mit Freundinen oder etwas Verliebtheit der Auslöser für extreme Pubi-Schübe, da ist dann ein Verbot auf diese wichtige Party zu gehen das Letzte, was die Kummerseele noch brauchen kann.

Du mußt nicht mit deiner Tochter kämpfen, du brauchst deine Kraft um ihren Kummer auszuhalten…das tut mir z.B. viel mehr weh! Aber man kann Pubis nicht vor Kummer schützen wenn sie so verdammt klug und lebensweise sind…*knirsch*…ich schwanke momentan zwischen boshafter Genugtuung und mitleiden…aber wenn sie mich braucht und ruft…bin ich auf ihrer Seite.

Es geht noch schlimmer :wink:) aufbauende Muttergrüße von
Kerbi

hallo aia,
ich bin auch mutter.
kann also voll verstehen worum es dir geht. es sind nicht die einzelheiten der verstöße sondern die ganze haltung,die das „kind“ den eltern gegenüber an den tag legt. man kann nicht immer alles mit pubertät entschuldigen. schließlich waren wir alle schon einmal in der selben phase. —und trotzdem sind wir groß geworden und unsere eltern–sofern noch vorhanden --lieben uns auch heute noch.
lapidar zu sagen es geht vorbei wäre zu einfach.
HEUTE hat man nerven. HEUTE IST MAN ALS ELTERN VERZWEIFELT!!! da helfen keine sprüche wie : ach hab ich doch auch durchgemacht oder du warst ja auch mal jung… scheiße sowas. wer keine kinder hat weiß wirklich nicht was man als eltern da durchmacht. die verzweiflung, selbstvorwürfe, wut und tränen.
ich weiß nur soviel, mein kleiner terrorist ist jetzt 15 und geht genau diesen weg wie deine tochter. trotz, kuscheln und wut mir gegenüber. seine freundin ist gleichaltrig und ist das totale gegenteil. ein wahrer schatz. jedenfalls mir gegenüber und meiner ihren eltern gegenüber.
mit anderen worten. das sind die besten schauspieler die wir haben.
ich für meinen teil habe beschlossen diese abwehrhaltung zu ignorieren. ich rege mich nicht mehr auf. dumme attacken werden von mir nur noch belächelt.
als mein sohn neulich den abwasch machen sollte, hat er nur seinen teil abgewaschen. der rest blieb für uns stehen.
hm, hab ich gedacht. also gut. wäsche aussortiert und nur meinen kram gewaschen.
daraufhin stand er mir empört gegenüber mit dicken backen.
tja…wie du mir, so ich dir.
aia, laß den kopf nicht hängen. wenn sie mit auszug droht, dann gib ihr geld für brötchen mit.
ich kann wirklich nachvollziehen, was ihr im moment durchmacht.
nochn kleiner tip zum thema badezimmer.
zieh den schlüssel ab. dann kann jeder jederzeit rein und du kommst nicht mehr zu spät zur arbeit.
alles liebe und ganz viel kraft wünscht euch anteff

Hi,

denke mal das Deine Tochter vernünftig ist und wahrscheinlich maximal bei einer ihrer Freundinnen übernachtet. Sowas habe ich damals auch gemacht, ging eine Woche lang, meine Eltern habe ich nur indirekt informiert (Großeltern). Denke Deine Tochter wird schon keinen Mist bauen. Auch wenn Du sie vielleicht noch als kleines Mädchen siehst ist sie wahrscheinlich (abgesehen von ihrem Benehmen zu Hause) viel erwachsener und reifer als Du ahnst.

Gruß Julia

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Hallo Aia!

Ich möchte Dir gerne mal schildern, wie es bei mir „damals“ so abgelaufen ist, und was ich mir gewünscht hätte bzw. wie man mit mir besser klargekommen wäre…vielleicht sind ja einige Anregungen dabei.

Selbst die Fütterung der von ihr
heißgeliebten Katzen erfolgt oft erst auf Zuruf, dabei ist es
abends allein ihre Aufgabe. Das war ganz fest geklärt, bevor
wir die zweite Katze bekamen.

Das Thema hatten wir mit unseren Hunden…mittlerweile bin ich 22 und lebe seit 3 Jahren alleine. Den einen Hund habe ich mitgenommen, und muss mich zwangsläufig darum kümmern.
Das Thema konnten wir allerdings nie aus der Welt schaffen, und mir tut es heute noch leid, dass ich mich so wenig um die Tiere gekümmert habe. Letztendlich war es mein Vater, der meine Hündin täglich mit in den Park genommen hat und mit „seiner“ danach noch eine Runde drehen musste. Futter haben meine Eltern gegeben, Wasser haben sie gegeben. Wenn ich im Urlaub war haben sie sich drum gekümmert…
Allerdings haben sie mir auch immer wieder mal gezeigt, dass es so nicht ok ist. Wenn ich z.B. mittags heimkam und die Hunde auch bis Abends die leere Wasserschüssel nicht aufgefüllt bekommen haben. Da hat sich mein schlechtes Gewissen sehr geregt, geholfen hats aber nicht. Ich befürchte, dass das nach wie vor an Dir hängenbleiben wird. Hier kannst Du ja auch schlecht wirkliche Konsequenzen ziehen, einfach verhungern lassen kann man die Tiere nicht, und weggeben wäre sehr hart.

bekommen, weil meine Tochter den Weg in den Keller, wo die
Vorräte stehen, nicht gefunden hat…

Und wenn ihr vorübergehend die Dosen wo anders hinpackt, wo Deine Tochter quasi drüberfällt? Sozusagen für gegenseitiges entgegenkommen, Du erinnerst sie dran, und sie füttert?

Ihr Zimmer sieht aus - also ich will Hempels und das, was
unter ihrem Sofa ist, nicht beleidigen. Ist doch mein Zimmer,
sagt sie.

Ich sehe es im Nachhinein immernoch so. Es waren meine Zimmer (Haus mit mehreren freien Räumen, auf die ich mich verteilen durfte, dementsprechend viel Zeug hatte ich und konnte es auch verteilen…). Ich bin der Meinung, dass man auch als Jugendlicher schon SEINE Freiräume braucht. Mir ist noch keiner untergekommen, dessen Eltern Erfolg gehabt hätten. Ich gebe Dir allerdings gerne die Tipps weiter, die eine Psychologin meinen Eltern zu der Zeit geraten hat…z.B. alles was rumliegt in eine Mülltüte füllen, diese nach einer gewissen Zeit (ich meine es war 1 Monat) wegschmeissen, egal was drin ist. Dafür waren meine Eltern aber nie hart genug (es hätte mich auch sehr sehr schwer getroffen). Oder, für jede schön erledigte Aufgabe Punkte sammeln, und bei Erreichen eine rbestimmten Punktzahl hätte ich mir was wünschen dürfen. Dafür waren sie aber zu „faul“, ich habe mir damals nichts mehr gewünscht als mehr Zeit mit ihnen zu verbringen. Nach einem erreichten Kinonachmittag war Schluss.

Und es ist auch nicht IHR Zimmer. Es ist
UNSER Haus. Aber diese Einsicht hat sie nicht.

Darf sie euch sagen wie ihr euer Schlafzimmer einzurichten habt?
Ich ärgere mich heute noch, wenn mein Mann und ich meine Eltern besuchen. Wir wohnen 700km auseinander, dementsprechend sind wir dann meistens einige Tage zu Besuch. Ständig muss ich mir anhören, es wäre IHR Haus und SIE könnten bestimmen was wie zu laufen hat. Ich war schon drauf und dran, sie nicht mehr zu besuchen, so unerwünscht kam ich mir vor. Und ich habe aber meine eigenen vier Wände, wo ich ganz alleine entscheiden kann was ich will und wie es aussieht.
Ich meine damit, es ist sehr verletzend, wenn man sozusagen ausgeschlossen wird. Man ist ja nur das Kind, und irgendwie ein bisschen Eindringling in das Reich der Eltern.
Meine Eltern haben mir übrigens, als sowieso nichts half, meine Räume so gelassen wie sie waren. Sie haben meinen Besuch ungeniert einfach zu mir hochgeschickt, egal wie es aussah. Zu dem Zeitpunkt verschwand zumindest die Schmutzwäsche aus dem Sichtbereich :wink:
Ansonsten hatte ich trotzdem meinen Unrat rumliegen, und es war ok. Besucher meiner Eltern hatten keinen Zutritt, und alle anderen kannten mich ja.

Wenn sie ihr Zimmer dann doch mal aufräumt, landet
Kleidung stapelweise - getragene und ungetragene - der
Einfachheit halber im Wäschekorb. Denn dann kommt sie
zumindest gewaschen wieder zurück, und bis vor kurzem eben
sogar noch gebügelt.

Den Zahn ziehe ich grade meinem Mann *schmunzel* Der hat auch nie aufräumen müssen, und Mutter hat ja alles für ihn gemacht. Wie bei mir. Nur, jetzt sieht er an mir hautnah, wie ich oft den Tränen nahe die verknuddelte und haarige (Tiere…) Wäsche zum xten Mal waschen muss, weil er sie unauchtsam auf den Boden wirft. Und er hat selbst gemerkt, wie mühsam es ist, ständig riesige Wäscheberge waschen zu müssen.
Lass sie ihre Wäsche selbst waschen. Wenn sie mit dreckigen Klamotten rumlaufen muss, lass es ihr Problem sein. Keiner wird das in ihrem Alte rnoch auf Dich schieben.
Übrigens, vom Bügeln musste ich meine Mutter damals kurieren, die hat sogar Bettwäsche gebügelt. Ich brauche mein Bügeleisen nur, wenn ich meine Kittel für die Arbeit glatt bekommen muss, und selbst das geht meistens ohne.

Ich habe sie jetzt dazu verdonnert, bis
Schuljahresende (noch eine gute Woche) das Gästebad unten zu
benutzen. Das paßt ihr überhaupt nicht, und angeblich
„vergißt“ sie es jeden Tag. Das gibt jeden Morgen Theater.

Hm, hört sich vielleicht blöd an, aber warum benutzt der Rest der familie nicht das Gästebad, bis ihr zumindest die anderen Ärgernisse einigermassen aus dem Weg geräumt habt? Wenn man jede kleine Sache aufbauscht, kommt man irgendwann nicht mehr aus dem Streiten und Ärgern raus, weil alles einen ankotzt. Als Jugendlicher macht man dann einfach zu und lässt sich gar nichts mehr sagen.

Was soll denn der Aufstand, fragte sie mich dann ganz
cool, Du mußt doch erst um halb fünf da sein…

Schliesst ihr das Bad mit einem Schlüssel ab? Wenn ja, weg damit, Schildchen basteln, wenn jemand ungestört sein möchte, kommt das Schild draussen an die Tür. Wenn sie sich nicht an die Absprachen hält und plötzlich jemand anders mit im Bad steht vergeht es ihr vielleicht.

Samstagmittag bemerke ich, daß sie sie komplett mit einem
Handgriff in irgendeinen Schrank befördert hat.

Aufs Bett kippen. das hat mich immer sehr gestört. Wenn sie es dann auf den Boden schmeisst, muss sie es vom Taschengeld erstatten.

keine Spur. Daraufhin habe ich meiner Tochter - in Absprache
mit meinem Mann - untersagt, auf den geplanten
Freundinnen-Geburtstag zu gehen, stattdessen mal in Ruhe
aufzuräumen und zu überlegen, was hier wohl alles verkehrt
gelaufen sei.

Hm, da hätte ich aber an Stelle Deiner Tochter auch auf stur geschalten, oder habt ihr ihr das vorher angedroht? Konsequenzen, die sich meine Eltern einfach spontan haben einfallen lassen, haben mich immer auf die Palme gebracht. Mir waren klare fest abgemachte Dinge lieber, die konnte ich auch weitaus besser annehmen.
Und gerade dieses in Ruhe überlegen, das hätte mich wahnsinnig gemacht. Ich wusste ganz genau was nicht ok war.

sei alles schiefgelaufen. Sie habe gesagt, wir KÖNNTEN sie gar

Hm, wäre sie wirklich abgehauen?

Und was immer wir uns einfallen lassen
würden, Taschengeldentzug oder so, wäre ihr egal.

Da blieb ihr ja auch gar nichts andere übrig, als das zu sagen :wink: Gerade in dem Alter will man allem trotzen und glaubt auch noch, dass es einem nichts ausmachen würde. Aber tief innen drin…

zu ihr raufgegangen, habe sie gefragt, was sie möchte und ob
sie nicht doch runterkommen will. Ich habe versucht, mit ihr
zu reden. Sie will nicht.

Abwarten. Ich denke, sie muss sich erstmal selbst darüber klar werden, was sie eigentlich möchte, und wie sie mit euch umgehen soll. Einerseits will sie natürlich ihre Freiheiten geniessen, andererseits ist sie nicht unabhängig genug, das durchzuziehen, denke ich.

Um nicht noch einen draufzusetzen, habe
ich auf Androhung irgendwelcher Konsequenzen verzichtet.

Was wird auf ihrer Entschuldigung stehen?
Meine Mutter hätte mich wegen sowas nicht gedeckt. Ich hätte es allerdings auch nicht gut gefunden. Sie hat mir durchaus die ein oder andere Entschuldigung geschrieben, wenn ich nicht zur Schule wollte, aber das hätte sie niemals gemacht wenn ich trotzig gewesen wäre. Es hätte für mich auch sehr sehr inkonsequent ausgesehen. Meiner Meinung nach braucht man gerade in dieser schwierigen Zeit, in der sich für einen und in einem selbst so viel ändert, gewisse Dinge, die Bestand haben. Dazu gehört auch Konsequenz seitens der Eltern. Zumal Du sie für ihr Verhalten ja indirekt belohnst.

Ich weiß im Augenblick ehrlich nicht, was ihr Problem ist. Ist
es ein Zuviel oder ein Zuwenig?

Beides! In der Pubertät muss man sich erstmal selbst entdecken und Grenzen austesten. Mal kann man sich selbst nicht leiden, dann entdeckt man wieder ganz tolle erwachsene Seiten. Gleichzeitig muss man mit denen erstmal umgehen lernen. Man braucht sehr viel Zeit für sich, aber eben auch Rückhalt. Man hat Angst davor, erwachsen zu werden, verantwortung zu tragen, in die Welt gehen zu müssen.
Natürlich ist es für Eltern sehr schwer, damit zurechtzukommen, aber für die andere Seite ist es das auch.

eher schlecht Bescheid; sie macht sich lustig über Mütter von
Freundinnen, bei denen täglich Hausaufgaben abgefragt werden
und alle bestens Bescheid über tägliches Hausaufgaben-Pensum
und Klassenarbeiten wissen - da kann ich nicht mithalten, habe
alles von Anfang an in ihre Verantwortung gestellt, und sie
schafft ohne großen Aufwand beste Zensuren)?

Meine Mutter hat sich bei mir auch nicht um schulische Dinge gekümmert, ich hatte ja nie Probleme. Sie war allerdings immer fleissig auf mein Drängen bei jedem Elternabend. Ich hätte mir gewünscht, dass sie, statt zu meckern dass ich stinkfaul wäre, sich viel mehr dafür interessiert hätte. Gleichzeitig hätte ich aber auch nicht gewollt, dass sie sich einmischt. Es ist ein ziemliches Balancieren, und wenn man selbst schon nicht genau weiss, was man möchte, dann ist es für alle anderen natürlich umso schwerer.
Ich würde allerdings an Deiner Stelle jetzt nicht damit anfangen, nach Noten oder so zu fragen…da wird sie garantiert sperren.

Was soll ich jetzt tun? Morgen ist unterrichtsfrei. Was tue
ich, wenn sie am Mittwoch immer noch nicht gehen will?

Kannst Du vielleicht versuchen, auf sie zuzugehen, ohne die erziehende Mutter zu sein? Eher die freundschaftliche? Wenn Du alle erziehungsdinge mal aussen vor lässt (die regeln sich eh nicht so schnell), und einfach mal erzählst, von Dir und Deiner Pubertät? Vielleicht auch,d ass Du sie nach wie vor magst, auch wenn ihr zwei euch zur Zeit öfter in die Haare bekommt, und dass es Dich traurig macht, dass Euer Verhältnis zur Zeit so schlecht ist?
Ich habe meine Mutter in meiner Pubertät oft als Furie gesehen, die mir nichts gutes will. Hier nörgeln, da was ändern, hier rumerziehen, und mich vor allen Leuten blossstellen was für eine schreckliche Tochter ich doch bin. Nur in manchen Momenten, da war dieser besondere Zauber, der ein gutes Verhältnis ausmacht, da hat sie mich gleichberechtigt behandelt, wie eine Erwachsene, auch wenn ich mich absolut nicht so benommen habe.
gegen Erziehungsversuche wird sie sich wehren, gegen Drängen und Zwang sowieso. Versuch mal, auf einer ganz anderen Scheine weiterzukommen. Akzeptiere, dass sie erwachsen wird, dass sie Regeln immer schwerer akzeptieren wird, wenn sie keinen Sinn sieht. Sie nabelt sich ganz langsam ab. Gestehe ihr das zu, und versuche, sie zu begleiten. Ich denke, dass sich dann so einige Probleme fast von alleine lösen.

Liebe Grüsse
Bine

Nur schon mal kurz vorab - sobald ich Zeit habe, werde ich versuchen, ausführlicher auf die einzelnen Antworten einzugehen:

Meine Tochter hat die Schule gar nicht geschwänzt! Sie ist heimlich hingegangen. Eigentlich eine völlig groteske Situation - Tochter geht heimlich zur Schule, damit Mutter es nicht bemerkt. Was für mich im nachhinein u.a. besagt, daß der Sektor, auf dem ich ihr immer volle Eigenverantwortung gelassen habe, nämlich Schule, tatsächlich ihr Ding ist und sie das auch weiß. Ich war mittags, als sie nach Hause kam (mein Mann hat sie dort gesucht und abgeholt), so erleichtert, daß ich nur noch geweint habe und sie so ein bißchen von dem gespürt hat, wieviel uns an ihr liegt. Seither (Montag) ist sie wie umgewandelt. Hat sogar ihrem Bruder auf dessen großer Party geholfen, Getränke für die Gäste rangeschleppt, Würstchen gegrillt etc. Gestern haben wir ansatzweise ein Gespräch geführt, in dem es um Zimmerordnung etc. ging. Einerseits will sie dort ihren Freiraum, andererseits aber will sie auch, daß ich nach wie vor abends zum Gutennachtsagen und morgens zum Wecken reinkomme - weiß aber auch, daß es mir schwerfällt, zwischen diesem ganzen Unrat die Balance zu halten (in doppeltem Sinne). Da werden wir irgendwas aushandeln müssen. Daß die Nummer mit dem Partyverbot am Wochenende von meiner Seite ein Akt reiner Hilflosigkeit war, habe ich schon gewußt, als ich es verhängte. Ich habe mir dabei alle partyverbote zugute gehalten, die ich bisher nicht verhängt habe (und es war das erste Mal). Trotzdem war das vermutlich verkehrt. Aber Hilflosigkeit ist ja meist nichts Gutes.

Dankbare Grüße schon mal an alle, die sich mit mir den Kopf zerbrochen haben

Aia

Hallo Aia,

ich hätte viel zu sagen, aber doch nichts Neues. Doch eines muss ich jetzt sagen:

Einerseits will sie dort ihren Freiraum, andererseits aber
will sie auch, daß ich nach wie vor abends zum Gutennachtsagen
und morgens zum Wecken reinkomme - weiß aber auch, daß es mir
schwerfällt, zwischen diesem ganzen Unrat die Balance zu
halten (in doppeltem Sinne). Da werden wir irgendwas
aushandeln müssen.

Dass Ihr aushandeln wollt, finde ich super. Und vergiss nicht: Wenn Du gefahrlos durchkommst, herrscht schon genug Ordnung!

Daß die Nummer mit dem Partyverbot am
Wochenende von meiner Seite ein Akt reiner Hilflosigkeit war,
habe ich schon gewußt, als ich es verhängte. Ich habe mir
dabei alle partyverbote zugute gehalten, die ich bisher nicht
verhängt habe (und es war das erste Mal). Trotzdem war das
vermutlich verkehrt. Aber Hilflosigkeit ist ja meist nichts
Gutes.

Und hierzu möchte ich Dich echt beglückwünschen. Fehler macht jeder, aber solange man immer noch weiß, dass es ein Fehler war (und sich nicht immer wieder drauf herausredet), dann ist alles nicht so schlimm. Lass das aber auch Deine Tochter wissen! Ich fand immer am gräßlichsen (und nicht nur in der Pubertät, auch später noch) dass meine Mutter sich immer als die superperfekte, nie Fehler machende Frau hingestellt hat. Das hat bis in die eigene Kindererziehung hinein Giftpotenzial gehabt.

Und noch eins: Wenn ich mir bei meiner Tochter gar nicht mehr weiter gewusst habe, habe ich versucht, sie in den Arm zu nehmen, und hab gesagt: „Ich hab Dich lieb!“

Nicht immer wollte sie in den Arm genommen werden (das habe ich dann respektiert) und gerne antwortete sie: „Ich hab mich auch lieb“.

Das habe ich mit einem: „Das ist schön, dass Du Dich bei allen Problemen selber lieb haben kannst.“ quittiert. Erst kürzlich hat sie mir bestätigt, dass das bei aller Ironie, die sie darin geargwöhnt hatte, doch auch ein Rückhalt war: „Meine Mutter kapiert, dass nicht alles einfach ist.“

Viel Kraft noch mit dem Pubi,

Gruß, Karin

PS: Falls Du den Nerv für einen Spruch aus der Eltern hast:

„Pubertät ist die Zeit, wenn die Eltern schwierig werden.“

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Hallo Aia,
Bei uns ist es zur Zeit ganz ähnlich,-nur hier ist es unser 17 jähriger Sohn.
Unsere Tochter machte so selten Probleme ,dass wir uns gar nicht mehr an Einzelheiten erinnern können;sie ist jetzt 20 und hat gerade ihr Abi erfolgreich bestanden.
so,nun zu Sohnemann,Er war in der Schule nie der Lerntyp,halt eher praktisch veanlagt.Er hat jetzt eine von ihm selbst ausgesuchte Lehrstelle in einem Handwerksberuf;und dies macht ihm echt Spass.Nun ein Problem, er muss um 1/2 5 aufstehen (was ihm fast immer gelingt) sieht aber nicht ein abends zu einer vernünftigen Zeit zuhause zu sein ( ca. 22.00 Uhr-ist das vernünftig?)
So viele Verspätete S und U Bahnen kann es eigentlich nicht geben. Busse fahren einfach an Haltestellen durch und wir warten wieder mal auf einen Aruf von ihm.Nur das geht halt nicht weil der sch… Akku vom Handy schon wieder leer war. Telefonzelle??was ist das. Ach ja zum Badezimmer auch er pflegt sich sehr intensiv zu pflegen,eigentlich sehr lobenswert,wenn aber der nachste auch mal rein will,oder noch schlimmer auf WC muß Antwort:da kann ich doch nichts dafür.(Wir haben leider nur ein Bad mit integrierter Toilette).
a könnt man noch ewig weiterezählen. – Ich bin dazu übergegangen : Es kann nur besser werden - Augen (fast)zu und durch.
Mitfühlende ,liebe Grüße Uwe

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