Meine Impulsivität nervt mich!

Hey,

ich könnte mich mehrmals täglich selbst in den Arsch treten, weil ich oftmals wegen Kleinigkeiten an die Decke gehen könnte!

Besonders im Straßenverkehr geh ich ab wie das HB-Männchen! Da leide ich unter Verfolgungswahn irgendwie!? Ich fühle mich persönlich angegriffen, wenn mich jemand überholt, mich bedrängt, mich schneidet … könnte dann genau dasselbe mit dem Gegenüber tun, was ich dann auch manchmal mache. Macht jemand Lichthupe, schalte ich die Warnblinkanlage ein und, oder werde langsamer, um den Nachfolgenden auszubremsen. Ich steige an Kreuzungen regelmäßig aus, gehe zu dem Fahrer hinter mir, um diesen anzuschreien, weil er so dicht aufgefahren ist, habe schon teilweise die Autotüren aufgemacht und rumgeschrien, bin aber nie körperlich geworden. Wenn jemand nicht so will, wie er meiner Meinung nach sollte oder muss, gestikuliere ich wild und man merkt, sieht, dass ich … was sage … schreienderweise!

Ich weiß, dass das alles scheiße ist und man nicht machen sollte und irgendwann krieg ich evtl. mal eine aufs Maul deswegen. D. h., um genau zu sein, ist mir genau das schon mal passiert, weil ich eine zu große Fresse in der falschen Situation gegenüber den falschen Leute hatte!

Das will ich alles gar nicht!

Was ich will!? Ich will einfach viel ruhiger werden. Das soll alles an mir abprasseln! Ich möchte seriös und vor allem souverän wirken und sein!

Wie lernt man denn bitteschön, eine solche Impulsivität nicht abzulegen, sondern so einzudämmen und kontrollierbar zu machen, dass ich die dann nur rauslasse(n kann), wenn ich mal alleine im Wald bin oder so?! Denn ganz ohne Emotionen möchte ich dann auch nicht sein! Ich will kein toter Fisch sein, werden!

Ich habe schon mal was davon gehört, dass Kampfsport/-kunst/Selbstverteidigung dabei hilfreich sein könnte, aber vor allem Zeit dafür habe ich überhaupt keine. Ich bin sowas von beruflich und privat eingespannt, dass ich kaum Zeit für Hobbys oder so habe! Einzig mit dem Fahrrad fahre ich täglich - zur Arbeit und zurück!

Wie paradox sich das auch anhört, ich bin sonst ein echt freundlicher und hilfsbereiter Mensch, der hin und wieder mal eine zu große Klappe hat!

Begegnet man mir auf unterstem Niveau, steige ich sogar oft, meist noch eine Stufe tiefer, anstatt da oben zu bleiben, wo ich mich nämlich sonst auch, besonders beruflich, aber auch privat, bewege(n kann).

Es sollte also was sein, was ich möglichst schnell, möglichst einfach und möglichst alleine lernen kann, sofern das alles so geht!

Ich freue mich auf eure Ratschläge.

Danke und Grüße

Hallo Leon,

was für einen Ausgleich von deinem Beruf schaffst du dir? Abgesehen vom Radfahren. Was machst du zum Entspannen, runterzukommen, als Hobby, am Wochenende?

lg, Dany

Denn ganz ohne Emotionen möchte
ich dann auch nicht sein! Ich will kein toter Fisch sein,
werden!

Hallo,

das obere ist mir aufgefallen. Möchtest du dich vielleicht von deiner Impulsivität nicht wirklich verabschieden, weil das für dich bedeuten würde, „ein toter Fisch“ zu sein?

Man kann aber durchaus starke Gefühle haben, OHNE gleich zu zu reagieren, wie du es beschreibst.

Überlege doch mal, wann du Ärger, Trauer, Wut, Freude spürst, ohne in die Luft zu gehen. Dann male dir diese Situationen immer wieder aus und versuche, mehr davon zu haben.

Wenn du deine Implse gar nicht in den Griff bkommst, empfiehlt sich eine Verhaltenstherapie oder Antiaggressionstraining. Der erste Ansprechpartner wäre da dein HAusarzt.
Vie Erfolg!

Lieber Leon, …schalt bitte nicht ab, sondern nur einen Gang runter…und bitte lies diese Zeilen…Danke…also…Was macht Dich so?..Wieso bist Du so? und vorallem, weißt Du eigentlich, das Du sehr gefährlich lebst. …Ich fahre seit 30! Jahren Auto, nun nicht mehr, das haz Gründe…, ABER zurück zu Dir… Du bist moralisch verpflichtet Dich im Strassenverkehr ordentlich zu benehmen, natürlich gibt es Stressituationen, keine frage, mit einem gutem Kopf kommst Du sicherlich weiter, aber das nicht nur , oder überhaupt im Stassenverkehr, !!!Ein Auto ist eine Waffe,…vergiss das nicht…Kinder, Fußgänger, ältere Menschen,…alles Idioten für Dich??? mach besser keinen Scheiß und frage Dich mal, wo Deine Agressionen herkommen, das kann es nicht sein!!!lg

Hi,

Hey,

ich könnte mich mehrmals täglich selbst in den Arsch treten,
weil ich oftmals wegen Kleinigkeiten an die Decke gehen
könnte!

Das ist gut. Du bemerkst Deine Aussetzer und bist Dir bewusst, dass sie nicht nur die anderen stressen, sondern in erster Linie Dir selber.
Hoffnungslos sind die Fälle, wo nicht eingesehen wird, dass etwas im Verhalten schief läuft.

Ich weiß, dass das alles scheiße ist und man nicht machen
sollte und irgendwann krieg ich evtl. mal eine aufs Maul
deswegen. D. h., um genau zu sein, ist mir genau das schon mal
passiert, weil ich eine zu große Fresse in der falschen
Situation gegenüber den falschen Leute hatte!

Eins auf’s Maul kriegen ist eine Möglichkeit, es kann auch passieren, dass Du eine Anzeige bekommst (wegen Nötigung oder Beleidigung) und das kratzt schon erheblich am Ego.

Das will ich alles gar nicht!

Die Einsicht kommt zu spät, weil die Impulsivität zu hoch ist.

Was ich will!? Ich will einfach viel ruhiger werden. Das soll
alles an mir abprasseln! Ich möchte seriös und vor allem
souverän wirken und sein!

Gut!

Wie lernt man denn bitteschön, eine solche Impulsivität nicht
abzulegen, sondern so einzudämmen und kontrollierbar zu
machen, dass ich die dann nur rauslasse(n kann), wenn ich mal
alleine im Wald bin oder so?! Denn ganz ohne Emotionen möchte
ich dann auch nicht sein! Ich will kein toter Fisch sein,
werden!

Ich habe schon mal was davon gehört, dass
Kampfsport/-kunst/Selbstverteidigung dabei hilfreich sein
könnte, aber vor allem Zeit dafür habe ich überhaupt keine.
Ich bin sowas von beruflich und privat eingespannt, dass ich
kaum Zeit für Hobbys oder so habe! Einzig mit dem Fahrrad
fahre ich täglich - zur Arbeit und zurück!

Es sollte also was sein, was ich möglichst schnell, möglichst
einfach und möglichst alleine lernen kann, sofern das alles so
geht!

Du machst es Dir definitiv zu einfach und zu bequem. Das mit dem Kampfsport trifft sicher zu, weil es zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt (quasi genau das wonach Du suchst): es verbindet den Sport und die körperliche Wahrnehmung mit dem Geist (Ruhe, Konzentriertheit und Respekt vor dem „Gegner“). Ich kenne einen Anwalt mit einer 50 Stunden-Woche und Familie, der unter keinen Umständen die Yoga-Stunde ausfallen lassen würde oder der Tontechniker, der bis nachts um drei Arbeitet, aber nach dem Aufstehen joggen geht. Es ist weniger eine Frage der Organistation als des Willens.

Im Grunde genommen geht es um folgendes Prinzip: innehalten, (bewusst) atmen und Wahrnehmung. Um dahin zu gelangen gibt es verschiedene Methoden, sei es Kampfsport, joggen, Yoga, Alxander-Technik oder eine Psychotherapie. Eine Stunde pro Woche solltest Du dafür aufbringen können. Es sei denn Du schaffst es von eigenen Kräften Stresssituationen als Solche nicht zu akzeptieren, aber das scheint bei Dir eben nicht der Fall zu sein.

One life - it’s up to you how you live it.

Beste Grüße

Moin,

Macht jemand Lichthupe, schalte ich die Warnblinkanlage ein und, oder werde langsamer, um den Nachfolgenden auszubremsen.

Ach, du warst das also? :smile:

Impulsivität als Überbegriff ist insofern richtig, dass du ohne zu überlegen und ohne Rücksicht auf mögliche Folgen spontan handelst. Spezieller betrifft dich hier eine bekannte (unvermeidbare) Emotion: Wut oder Zorn. Ursache oder Auslöser ist eine (störende) Handlung anderer, aufgrund derer du dich angegriffen - gestört - aus deiner Ordnung gebracht - gegen deine Regeln verstoßend usw. siehst. Zorn und Wut reagieren dann meist sofort.

Das will ich alles gar nicht!
Was ich will!? Ich will einfach viel ruhiger werden. Das soll
alles an mir abprasseln! Ich möchte seriös und vor allem
souverän wirken und sein!

Fragen:
Haben sich deine Wutausbrüche eigentlich (für dich) gelohnt?
Hast du eher Schaden daraus gezogen?
Hast du irgendetwas an den Ereignissen im Nachhinein verändert?

(Vermutliche) Antworten:
Nein
Ja
Nein

==> Alles unnötig verschwendete Energie und Zeit…

Ich habe schon mal was davon gehört, dass Kampfsport/-kunst/Selbstverteidigung dabei hilfreich sein könnte

Da spendiere ich die dritte zu „Chillis Fliegen“:

Du übst dich darin, mit Angriffen (oder störenden Handlungen anderer, s. oben) auseinanderzusetzen und umzugehen, ohne dass du dir oder dem anderen Schaden zufügst. Folge wird sein, gelassener zu reagieren aus Routine heraus. (Langfristiges Projekt! Wie alles, was du unternehmen musst, um nachhaltige Veränderungen zu erzielen).

Noch ein Tipp: Lesen, über Wut und Zorn, oder Emotionen allgemein. Im Netz, besser in Büchern (wie z.B. Logik der Gefühle von Aaron Ben Ze’ev oder „Gefühle lesen …“ von P. Ekman oder „Gefühl und Mitgefühl …“, auch von Ekman). Neuro- oder Hirnphysiologische Literatur halte ich persönlich für weniger hilfreich.

Franz

Zur Entspannung nicht direkt etwas. Oftmals nur auf der Couch liegen, Filme schauen. An Besuchswochenenden, dieses mit meinen Kindern verbringen. Diese Wochenenden stehen dann im Fokus der Kinder.

Kaum bis gar keinen Kontakt mit anderen, Freunden.

Im Frühling, Sommer gehts regelmäßig an den See. Dort sonnen, grillen, spielen …

Deine Antworten sind korrekt!

Was meinst du mit „Chillis Fliegen“?

Hallo,

ich könnte mich mehrmals täglich selbst in den Arsch treten,
weil ich oftmals wegen Kleinigkeiten an die Decke gehen
könnte!

such mal im im Web oder im hiesigen Archiv (http://www.google.de/#hl=de&newwindow=1&sclient=psy-…) nach dem Begriff „Frustrationstoleranz“ - Du wirst einigen Aufschluss über Dein Problem erhalten, z. B. in /t/aggressionen/659235/2

Gruß
Kreszenz

Was meinst du mit „Chillis Fliegen“?

Aus dem Posting von Chili (nur ein „l“, übersehen):
Das mit dem Kampfsport trifft sicher zu, weil es zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt (quasi genau das wonach Du suchst): es verbindet den Sport und die körperliche Wahrnehmung mit dem Geist (Ruhe, Konzentriertheit und Respekt vor dem „Gegner“).
Wobei Chili bereits meinen Punkt schon ein wenig mit aufgenommen hat (Respekt vor dem Gegner), ich dies aber eher in Bezug auf das Erlernen des Umgangs mit „Angriffen“ allgemein betrachte, nicht nur im Sport.

Franz

Lieber Leongaultier,
wie lange bist du schon so? Gibt es einen Auslöser (z. B. die Scheidung bzw. Trennung von deiner Frau)? Falls nein, könnten es auch übernommene Gefühle von jemandem in deiner Familie sein (Eltern, Großeltern, Onkel, Tanten etc.). Wer hatte einen Grund, so wütend und aggressiv zu sein und war es nicht. So oder so könnte dir eine Familienaufstellung helfen. Da könntest du Einblicke über die Gründe für dein Verhalten bekommen und auch erste Lösungsschritte gehen. Kann man im Einzel oder in der Gruppe machen. Es ist eine alternative und auch umstrittene Lebenshilfemethode. Musst du also selber zahlen. Fand ich aber sehr effizient. Falls es dich interessiert informiere dich doch mal darüber, gibt z. B. ein gutes kleines Büchlein von Ulsamer und Hell „wie hilft Familien-Stellen“. Oder schau mal im Netz bei Wikidia oder z. B. hier http://www.andrea-hofmann.de/de/publikationen-artike… oder hier http://www.sorge-dich-nicht-liebe.de/familienaufstel….
Gute Besserung wünscht Toewanda