Meine Katze mußte eingeschläfert werden

Hallo!
Gestern habe ich panikartig meine Katze beim Tierarzt einschläfern lassen - und seitdem quälen mich Schuldgefühle und ich vermisse sie so sehr.
Sie litt seit Jahren an Plamazellgingivitis, einer Immunkrankheit, das Zahnfleisch und der Rachen waren ständig entzündet, aber mit Antibiotika in Spritzen und Tablettenform hat sie immer wenigstens zeitweise sich super wohl gefühlt und gefressen. Wenn es ihr schlechter ging, mußte ich mit ihr wieder zum Tierarzt. Sie putzte sich nicht mehr selbstständig und ihr fröhliches Wesen veränderte sich. Nun hatte ich sie seit TAgen vermisst und am Samstag kam sie übel zugerichtet nach Hause (vermutlich war sie in einer Tierfalle oder Stacheldraht gefangen gewesen), Eiter kam aus dem Mund (der Stress hatte die Plasmazellvinigitis wohl ganz heftig wieder ausbrechen lassen), Maden waren an ihrem Körper. Da es Wochenende war, konnte ich die Tierärztin nicht erreichen. Ich wusche Cheila, was für sie eine Qual war, und am anderen Morgen rief ich dann beim Notdienst-Tierarzt an.
Cheila stank derweilen fürchterlich, fressen konnte sie nicht mehr, und mein Mann bestärkte mich, dass Tier endlich zu erlösen. Der wirklich nette Tierarzt meinte auch, dass eine neue Weiterbehandlung keinen dauerhaften Erfolg bringen würde, das Immunsystem von Cheila war arg geschwächt. Da es mir finanziell nicht so gut geht, hatte ich auch Angst vor den großen Kosten, die mit Röntgen, einer Weiterbehandlung etc. immer neu auf mich zukommen.
Irgendwie handelte ich panikartig und entschied mit dem Tierarzt, Cheila, die erst 6 Jahre alt war, von ihrem Leid zu erlösen und einschläfern zu lassen. Sie schnurrte laut und heftig, als ich sie streichelte, während sie die Beruhigungsspritze und dann eine Überdosis SChlafmittel gespritzt bekam.
Seitdem komme ich nicht zur Ruhe.
Mein Sohn heult, warum wir nicht alles getan haben, um sie wenigstens noch bis zum Winter bei uns behalten zu können.
Ich sehe Cheila immer vor mir, wie sie übel zugerichtet aber voller Vertrauen sich zu uns nach Hause schleppte, nur um von mir dann einen Tag später in den Tod befördert zu werden.
Sie war ein liebe und häusliche Katze, nun fehlt sie hinten und vorne.
Ich fühle mich so schuldig und würde alles am liebsten wieder rückgängig machen, auch wenn ich einen Kredit aufnehme müßte, um ihre Krankheit weiter zu behandeln.
GEht es jdn. ähnlich?

Mach dir keine Vorwürfe!
Es hört sich hart an, aber es war für die Katze wirklich das beste, wenn sie wie du sagst nicht mehr frass - entschuldige Korrektur nicht fressen konnte!
Wenn ich gekonnt hätte , ich hätte auch nen Kredit aufgenommen, wenn es meine Katze gewesen wäre - wenn Chancen auf Heilung bestanden hätten!
Mach dir keine Vorwürfe!
Nimm dir und deiner Familie die Zeit die Trauer zu verarbeiten, vielleicht könnt ihr euch irgendwann wieder eine Katze zulegen.
http://www.tierkrankenkasse.net/index.php/tierkranke…
Jetzt hast du das Gefühl der Link kommt zu spät, aber vielleicht ist es für die nächste Katze ne Überlegung wert!
Halt mich auf dem laufenden wie es euch geht!
Viel Glück und Liebe Grüsse
Antje

Hallo Antje,
deine Antwort ist sehr lieb, vielen Dank.
Dennoch bleiben jetzt einfach die Schuldgefühle, so wie am Sonntag würde ich heute nicht mehr handeln.
Lebendig machen kann ich Cheila auch nicht mehr.
Aber vielleicht könnte sie mit ein paar Spritzen etc. noch die nächsten Wochen vor dem Winter geniessen. Fühle mich einfach wie eine Mörderin.
Der Notdienst-Tierarzt war sehr nett und ich hoffe jetzt einfach, dass er Cheila nicht eingeschläfert hat, weil er dachte, ich wünsche das so.
Sie war ganz apathisch und er erzählte mir, dass ihr Immunsystem sich einfach keiner Krankheit mehr widersetzen kann.
Trotzdem…
Aber vielen Dank für den Trost.
Heute fehlt sie mir sehr im Haushalt, sie war viel um mich rum, ging nicht mehr weit weg vom Haus, seit sie an Plasmazellvingitis litt.
Es schmerzt mich auch sehr, wie arg mein Sohn leidet, für den die Katze ein enges Familienmitglied war.
Warum war ich vergangenes Wochenende nur so aufgeregt und nicht fähig, logisch weiter zu denken. Die vielen Maden in Cheilas äußerlicher Wunde und ihr apathisches Wesen und das Gewürge im Hals hatten mich vollkommen aus der Fassung gebracht.
Wäre das alles heute - am Montag - passiert, hätte ich anders reagiert, wäre ich mit ihr natürlich zu meiner Tierärztin, die Leben um jeden Preis verlängert und preislich auch tragbar ist.
Der Notdienst-Tierarzt war aber einige Kilometer entfernt in der Schweiz und kannte ja auch Cheilas lange Krankheitsgeschichte nicht so gut. Sie hat sich in den vergangenen 4 Jahren doch immer wieder aufs Neue aufgerappelt.
Wir haben Cheila in unserem Garten begraben, mein Sohn hat ihr ein Kreuz mit Namen geschnitzt und viele Blumen aufs Grab gelegt.
Ich kann das Kätzchen (schöne rote Tigerkatze, zumindest zu der Zeit, als sie sich noch alleine putzen konnte) einfach nur um Verzeihung bitten.

Liebe Bianca

Es ist immer sehr schwierig, wenn ein Tier schwer krank ist wie deine Katze, einerseits in einem genug stabilen Zustand, dass es das Leben immer wieder geniessen kann, und andererseits doch auch immer wieder mit Schüben, in welchen es dem Tier schlecht geht. Immer wieder steht man vor der schwierigen Entscheidung „wann ist es so weit“? Wir wälzten diese Frage über ein Jahr lang bei unserem Hund.

Vielleicht hätte man eure Katze nochmals aufpäppeln können, und sie hätte nochmals ein paar schöne Wochen mit euch gehabt. Doch bald hättet ihr wieder vor einer gleichen Situation gestanden. Hätte es sich dann wirklich gelohnt für die Katze, sie diese Qual durchleiden zu lassen, wenn sie ein paar Wochen später vielleicht dann doch hätte eingeschläfert werden müssen?

Auch ohne den Zwischenfall mit der Falle oder dem Stacheldraht wäre die Entscheidung irgendwann fällig geworden, und sie wäre ebenfalls nicht einfach gewesen: Wenn es der Katze schleichend immer schlechter geht, macht man sich danach so oder so ein schlechtes Gewissen. Hat man sie zu früh „erlöst“, hätte sie das Leben doch noch etwas geniessen können? Oder hat man sie, nachträglich betrachtet, nicht viel zu lange leiden lassen?

Eure Katze war schwer krank, und die Entscheidung zum Einschläfern nur eine Frage der Zeit. Dass sie nun so akut so schlecht dran war, hat euch die Entscheidung erleichtert bzw. abgenommen. Ja, vielleicht hätte sie noch ein paar schöne Wochen bis im Winter haben können - vielleicht aber auch nicht! Vielleicht hätte sie auch ein paar Wochen leiden müssen, bis klar gewesen wäre, dass die Behandlung nicht mehr genügend fruchtet. Und dann hättest du ebenfalls ein schlechtes Gewissen gehabt.

Ein grosser Teil deiner schlechten Gefühle kommt vermutlich daher, dass es so schnell ging („panikartig“). So wie du die Situation schilderst, ist es sehr gut möglich, dass du mit ein oder zwei Tagen mehr Zeit am Ende zum gleichen Resultat gekommen wärst.

Ich hätte an deiner Stelle so gehandelt wie du, und wahrscheinlich hätte ich ebenfalls diesen Gewissenskonflikt im Nachhinein. Aber glaub mir: Spontane Bauchentscheidungen sind häufig richtig.

Ich wünsche dir alles Gute - und erklär deinem Sohn in aller Ruhe, warum man einem Tier zuliebe halt manchmal nicht alles tun darf, um es „wenigstens noch bis in den nächsten Winter“ zu haben.

Liebe Grüsse
Ursula

Hallo,
Dein Artikel hat mich sehr berührt.
Ich war mal in einer sehr ähnlichen Situation,hatte meiner Katze damals durch eine Tumorentfernung noch ein Jahr geschenkt,mußte mich aber dann auch schweren Herzens zum Abschied entscheiden.
Es gehört sehr viel Liebe dazu sein Tier zu erlösen. Und es ist schön,daß Du sie bei Dir im Garten begraben hast.
Und vielleicht ist sie ja auch vertrauensvoll zu Dir gekommen um Dich um Erlösung von ihren Qualen(Schmerzen?) zu bitten.
Lass Dir Zeit und Dich umarmen
von Oscara

Hallo Bianca,

so wie am
Sonntag würde ich heute nicht mehr handeln.

Bist du dir da sicher, wir haben auch schon Katzen einschläfern müssen und danach Schuldgefühle gehabt. Aber du kennst dein Tier und du hast aus dem Bauch heraus entschieden und das mit Sicherheit richtig. Auch wenn du ihr vielleicht ein paar Tage oder Wochen unter Qualen „geschenkt“ hättest. Wenn es dann vorbei ist macht man sich Schuldgefühle, man sieht ja das Leid nicht mehr direkt, man denkt an das Gute (in deinem Fall vielleicht das schnurren) und nicht mehr an die Schmerzen die das Tier bis dahin erlitten hat. Das Negative vergisst man schneller habe ich selber schon bemerkt.

Der Notdienst-Tierarzt war sehr nett und ich hoffe jetzt
einfach, dass er Cheila nicht eingeschläfert hat, weil er
dachte, ich wünsche das so.

Mach dir da mal keine Sorgen, ich denke heutzutage sind die Tierärzte da sehr, sehr ehrlich.

Sie war ganz apathisch und er erzählte mir, dass ihr
Immunsystem sich einfach keiner Krankheit mehr widersetzen
kann.

Und vielleicht hätte sie noch nicht mal die Kraft gehabt sich den Nebenwirkungen der Medikamente zu widersetzen.

Es schmerzt mich auch sehr, wie arg mein Sohn leidet, für den
die Katze ein enges Familienmitglied war.

Das verstehe ich, ich habe auch lange damit gekämpft als mein Vater unseren Dackel hat einschläfern lassen. Aber es ging nicht mehr, er hatte einen Hirntumor. Aber man lernt zu vergessen.

Wäre das alles heute - am Montag - passiert, hätte ich anders
reagiert, wäre ich mit ihr natürlich zu meiner Tierärztin, die
Leben um jeden Preis verlängert und preislich auch tragbar
ist.

Wenn es dich beruhigt, dann rede mal mit deiner Tierärztin drüber, ich bin mir sicher, sie hätte genauso wie der Notdienst-TA entschieden.

Du hast schon richtig reagiert. Du hast deiner Katze viel Qualen erspart.
Fühl dich gedrückt.

Grüße Ute

Hallo

Aber vielleicht könnte sie mit ein paar Spritzen etc. noch die nächsten Wochen vor dem Winter geniessen.

Ja, vielleicht. Aber vielleicht hätte sie auch immer Schmerzen gehabt und hätte gelitten. Du musst bedenken, wenn man einem Tier die Krankheit schon so krass ansieht, dass es dann meistens wirklich schon sehr schlimm ist.

Überleg mal, wieviele Krankheiten man einem Menschen ansieht. Normalerweise sieht man nicht viel, der Arzt macht die Diagnose, und die Mitmenschen erfahren es nur dadurch, dass der Kranke sagt, er sei krank.

Besonders, wenn noch viele ärztliche Behandlungen notwendig sind, um ein Tier am Leben zu erhalten, ist es nicht gesagt, dass sich das für das Tier lohnt, weil Tiere unter Tierarztbesuchen ja oft sehr stark leiden.

Fühle mich einfach wie eine Mörderin.

Das kann ich verstehen, aber die Alternative wäre eben, die Tiere von alleine sterben zu lassen. Beim Einschläfern weiß man nie, ob es jetzt richtig ist oder nicht.

Viele Grüße

1 Like

Euch allen vielen herzlichen Dank für euer Mitgefühl.
Mein Sohn und ich sassen an Cheilas Grab und haben viel über sie gesprochen. Sie fehlt uns einfach sehr. Im Moment denken wir, dass wir nie wieder eine so süsse Katze haben können.
Aber warten wir die Zeit ab.
Auf jeden Fall tut es gut, euere Antworten zu lesen.
Sie nehmen mir nicht mein Schuldgefühl, aber dennoch beruhigen sie mich. DANKE.

Euch allen vielen herzlichen Dank für euer Mitgefühl.
Mein Sohn und ich sassen an Cheilas Grab und haben viel über sie gesprochen. Sie fehlt uns einfach sehr. Im Moment denken wir, dass wir nie wieder eine so süsse Katze haben können.
Aber warten wir die Zeit ab.
Auf jeden Fall tut es gut, euere Antworten zu lesen.
Sie nehmen mir nicht mein Schuldgefühl, aber dennoch beruhigen sie mich. DANKE.

Hallo Bianca,

ja es geht mir auch so, es ist NIE der richtige Augenblick und hinterher verfolgt es einen wochenlang.
Aber damit bist Du nicht alleine… und jeder dem Einschläfern egal ist, der hat nichts übrig gehabt für sein Tier.
Schöner ist, wenn sie einfach einschlafen, wenn man nicht damit rechnet, aber das ist leider so selten der Fall.
Tiere können wir erlösen und dadurch bleibt ihnen oft eine Menge erspart. Du hast das schon richtig gemacht und ich bin sicher, bei Dir wird bald ein neuer Platz im Herzen frei…neben Deiner jetzt.

LG Margit

Guten Abend.

Ich weiß wohl, welche große Lücke im Leben ein kleines Tier hinterlassen kann - aber vielleicht helfen dir meine Gedanken ein wenig.

Katzen haben entgegen dem Volksglauben keine neun Leben, sondern nur eines, und das ist bedeutend kürzer, gefährlicher und im Normalfall weniger komfortabler als unseres. Stell dir vor, deine Katze hätte nicht bei euch, sondern irgendwo halb oder ganz wild leben müssen. Mit ihrer Immunkrankheit wäre sie einem langsamen, qualvollen Tod zum Opfer gefallen - ohne jede Möglichkeit, dieses Sterben, dieses Verrecken zu beschleunigen. Sie hätte in der Natur keine Chance gehabt und wäre entweder von dem Ungeziefer, das sie befallen hätte, aufgefressen worden oder aber Hungers gestorben, weil sie irgendwann nicht mehr hätte fressen können.

Anstatt dessen hat sie bei euch gelebt, und ihr habt sie so gut versorgt, wie ihr konntet. Als sie krank war, habt ihr sie nicht einfach entsorgt, wie es bei den "Nutz"katzen auf dem Bauernhof geschieht, sondern ihr habt ihr Pflege und Zuwendung zuteil werden lassen. Dafür hat sie euch vertraut bis zum Schluss, und als es nicht mehr ging, habt ihr sie schmerzlos erlösen lassen; der letzte Liebesdienst und der schwerste - nicht für das Tier, sondern für euch.

Kein Tierarzt, ob nun Not- oder „normaler“, wird ein Tier einfach so einschläfern, sondern er wird abwägen, was für das Tier das Beste ist, und das den Tierhaltern dann nahelegen. Die Entscheidung dafür, dem Tier weitere Leiden zu ersparen, ist fast nie auf egoistische Gründe zurückzuführen, sondern sie ist Ausduck der Verantwortung, die man übernimmt, wenn man Tierhalter wird. Und weil die Tiere eben nicht so lange leben wie der Mensch, ist es auch die Verantwortung des Menschen, zu entscheiden, wann man ein Ende machen muss. Zahnfleischentzündung, kaputtes Immunsystem und zusätzlich noch Parasitenbefall in offenen Wunden - stell dir vor, siehe oben, die Katze hätte das, ohne menschliche Unterstützung, bis zum sicheren Ende allein aushalten müssen. Dagegen ist das Sterben durch die schmerzlose Injektion eine Wohltat. Nur weil die Medizin, auch die Tiermedizin, weit genug fortgeschritten ist, Leiden und Qual bis ins Unendliche zu verlängern, für eine nicht mehr lebenswerte Existenz, muss sie es nicht auch mit aller Gewalt tun. Und eine Entscheidung, die Katze noch bei euch zu behalten, wäre zwar Ausdruck eurer Zuneigung zu dem Tier, aber nicht eurer Empathie für die Leiden des Tieres gewesen.

Verantwortung für ein Lebewesen heißt auch Verantwortung für dessen Wohlergehen, und wenn dieses nicht mehr gewährleistet ist, dann gehört auch die Verantwortung für den letzten Weg dazu. Diese habt ihr - hast du - übernommen, und wenn du das deinem Sohn erklärst, wird er es sicherlich verstehen. Dass man, siehe meinen ersten Satz, um das Tier, das ja fester Bestandteil des eigenen Lebens war, trauert, ist völlig normal; aber auch ein mit allen Mitteln verlängertes Leben würde irgendwann zu Ende gehen, und die Frage, ob es nicht doch besser gewesen wäre, der Katze auf ihrem letzten Weg die Schmerzen zu ersparen, würde sich immer noch stellen. Euer Tier hat alles bekommen, was es brauchte, sogar, als nichts mehr helfen konnte, die letzte Hilfe. Nicht leichtfertig und nicht aus dem Bauch heraus, wie du schrubst, sondern bewusst und richtig. Einen Teil der Schmerzen, die du dem Tier erspart hast, musst du jetzt in Form deiner Zweifel tragen; aber auch das heißt verantwortungsvoll handeln für das Lebewesen, das sich dir anvertraut hat und nicht enttäuscht worden ist.

Gruß Eillicht zu Vensre

Besser kann man es nicht sagen!!!
Es werden sicher tröstende Worte sein!!
Gruß Evelyn

Hallo, habe gesehen, es sind nochmals Antworten gekommen. Es ist mitten in der Nacht und ich kann nicht schlafen. Bin halt wegen allem einfach noch traurig. Lieb, wie viele Leute - und all ihr, die geantwortet habt, Anteilnahme zeigen, habe aber das Gefühl, ich habe sie nicht verdient. Ich muß immer an die letzten Tage unserer Cheila denken, sie waren einfach nicht schön. Fühle mich halt trotzdem mitschuldig an ihrem Ende, auch wenn sie Schmerzen hatte, aber bei einem Menschen versucht man halt doch imemr bis zum Schluß alles, warum nur hatte ich einfach an diesem schicksalhaften Morgen Panik?
Trotzdem danke für die tröstenden Worte an alle.

Hallo Bianca,

das ist ja auch kein Wunder. Es sind ja grad erst ein paar Tage ins Land gezogen seitdem. So schnell geht das leider nicht.

Und die tragischen Umstände machen die Sache nicht eben leichter.

Du kannst dir aber relativ sicher sein, dass euer Tierarzt nicht eben mal so nebenbei eine Katze einschläfert, weil Frauchen gerade mal Panik schiebt. Wie schon angesprochen, sie hatte ein kaputtes Immunsystem, schwere, entzündliche Verletzungen und ganz bestimmt grausame Schmerzen.

Du darfst ja zum einen nicht vergessen, dass ein Tier, anders als wir Menschen, nicht weiß, das es eines Tages sterben muß. Die arme Kleine wußte nur eins: Sie leidet ganz furchtbar.

Was hätte der Doc ansonsten tun können? Maximale Intensivtherapie? Palliativmedizin? Wie hättest du der Ärmsten, wenn du ihr dieses Leid und die Qualen mittels schwerer Schmerzmittel lindern wolltest, ohne sie einschläfern zu lassen, diese Medikamente verabreichen können ohne maximalen Stress für das Tier?

Entweder die zwangsweise orale Verabreichung oder eine Infusionskanüle. Beides mit erheblichem zusätzlichen Stress für die Maus verbunden. Denn dass diese Zwangsmedikation ihre Schmerzen lindert, ist ihr definitiv nicht begreiflich zu machen, alles, was die Kleine mitbekäme, wäre, dass ihr geliebter Mensch ihr wiederum noch mehr wehtut mit dieser Maßnahme.

Dies wäre, jedenfalls, was mich betrifft, nur bei einer halbwegs gesicherten Heilungschance zu verantworten. Meine Tiger wehren sich immer verzweifelt, wenn ich denen aus irgendwelchen Gründen Medis reinzustopfen habe, und wenn es zehnmal zu deren Besten ist.

Ich kann dich so gut verstehen. Momentan lebe ich mit Katze Nr. 8 und 9 zusammen. Das Ableben der Herrschaften 1 bis 7 war jedesmal eine absolute Tragödie für mich und es hat weiß der Geier ganz wesentlich länger als ne knappe Woche gebraucht, um halbwegs damit fertigzuwerden.

Einen lieben Gruß

Annie