Meine oma hat krebs, kann mir jemand helfen?

Hallo ihr Lieben da draußen,
ich bedanke mich schon im vor raus für ALLE, die meinen Beitrag durchlesen und mir helfen.
Ich weiß gerade leider überhaupt nicht wo ich anfangen soll. Ich bin mit meinem Latein am Ende. Ich kann nicht mehr.
Meine liebste Oma hat Krebs. Sie wohnt schon meine ganzen Lebensjahre mit mir zusammen in einem Haus und sie ist wie eine Mutter für mich, da ich rund um die Uhr bei ihr bin und z.b. auch Nachmittags zu ihr essen gehe, wenn ich von der Schule komme. Andere Großeltern hatte ich nie, die mochten mich nicht, aber das ist ja jetzt nicht entscheidend.
Es fing alles damit an, dass sie öfter zum Arzt musste, da sie immer blutigen Urin hatte. Dazu gingen viele Untersuchung weiter, dennoch ist man nicht zu einem Entschluss gekommen. Vor ca. 2/3 Monaten wurde herausgefunden, sie habe Blasenkrebs. Schlimm genug, aber ich hatte die Hoffnung, alles würde gut werden. Sie wurde operiert und bekam Chemotherapie. Dabei hatte sie enorme, unerträgliche Schmerzen. Die Ärzte reagierten nicht. Erst nach einer Zeit und sie wurde noch einmal operiert. Uns wurde die Hoffnung gemacht, keine weiteren Metastasen gefunden zu haben. Wir waren so froh und hatten die Hoffnung ihr würde es bald besser gehen.- Von wegen… Es wurde herausgefunden, die Metastasen seien explodiert, bis in die Lunge. Ich wusste, dies wird ihr Todesurteil. Mich damit abzufinden, gelingt mir nicht. Ich weine nur noch, meine ganze Lebensfreude ist verloren und am liebsten würde ich nichts anderes machen als 24/7 mit meiner Oma zusammen zu sitzen. Heute kam ein Brief, sie hätte weitere Metastasen in den Oberschenkeln. Sie so leiden sehen zu müssen macht mich fertig. Ich kann einfach nicht mehr. Und ich als 16 jährige fühle mich wie ein Kleinkind, weil ich nicht weiß was ich machen soll. Ich interessiere mich sehr für ihre Krankheit und bin oft bei ihr, aber zwischendurch muss ich jedes mal rausgehen und fange an zu weinen. Am 21. kriegt sie ihre Blase entnommen, was geschieht dann? Ich will sie nicht verlieren, sie ist gerade einmal 63 Jahre alt. Und sie sagt auch immer wieder sie will „es“ für uns tun, für Opa, Mama, meiner Schwester und mir. Sie hat doch noch nicht viel von meinem Leben mitbekommen.

Ich brauche dringend Rat und jemanden der mich aufklärt, der mir die Wahrheit und ehrliche Meinung sagt!
Danke :frowning:

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Hallo!

Sicherlich, das ist ein Schicksalsschlag für Euch Angehörige.
Aber zuerst doch für die Betroffene selbst.

Ich höre da wieder mal Arztschelte heraus, so als ob die Schuld seien oder etwas unterlassen hätten was es verhindert hätte, das es so schlimm ist wie es klingt.
Das solltest Du unterlassen, es hilft Dir und Oma überhaupt nicht. Es ist niemand Schuld.
Muss denn immer jemand „Schuld“ sein ?
Es ist Zufall, Bestimmung, eben Schicksal, ob man es bekommt oder nicht.

Und auch Metastasen kann man weder vorhersagen noch verhindern. Es hängt doch vom Entdeckungszeitpunkt ab und ob man chirurgisch noch etwas machen konnte.

offenbar war eine blasenschonende Methode zuerst angewandt worden, nun hat die Chemo oder Bestrahlung nicht den Erfolg gebracht.
Das ist bedauerlich aber auch das ist nicht vorhersehbar, bzw. was wäre denn anders gekommen wenn man Blase sofort entfernt hätte.

Das ist bestimmt alles abgewogen und mit Patientin besprochen worden.

Und mal ehrlich, es kommt nicht einfach ein Brief und da steht drin, die Metastasen haben sich ausgebreitet in die Beine.

So etwas wird immer im persönlichen Gespräch mit dem Arzt besprochen und wenn deine Oma zustimmt, kannst du sie dabei auch begleiten und dem Beratungsgespräch beiwohnen und auch selbst nachfragen.

Wenn die Blase nicht mehr funktioniert oder entfernt werden muss bekommt sie sicher einen künstlichen Ausgang, also ein dünner Schlauch aus dem unteren Bauchraum (Blasenkatheter, nur halt ohne Blase). Der Harn muss ja raus.
Er wird dann in einem Beutel meist am Oberschenkel gesammelt. Und gelegentlich im WC entleert.
Das ist unproblematisch und sicherlich die geringste Sorge Deiner Oma.
Ungewohnt, aber völlig unauffällig. Niemand sieht oder gar riecht etwa davon.

Wie es mit der Krebserkrankung weitergeht wird man besprechen. Ob noch Chancen bestehen den Krebs aufzuhalten, zu heilen wird wohl nicht mehr möglich sein.
Das kann niemand hier sagen und Dich beruhigen.

Schmerzen müssen nicht sein, dagegen gibt es gute und wirksame Mittel.
Sie wird sie sicherlich bereits erhalten. Sonst muss man es natürlich sagen, das es so ist. Niemand weiß es, wenn man nichts sagt.

Noch ein Wort, es ist wichtig das ihr Angehörigen nicht die Patientin unter Druck setzt, sie müsse " für Euch" dies und das machen. Sie müsse noch für Euch da sein.
Wenn sie sieht wie ihr darunter leidet, belastet sie das zusätzlich. Das muss man im Interesse der Patientin wirklich vermeiden.

Nein, es geht um ihre Krankheit und ob und wie lange sie damit noch leben wird. Und die Zeit kann man ihr sehr erleichtern, wenn man sie zwar unterstützt und ihr beisteht, aber sie auch nicht überfordert.

Es gibt (leider) Krankheiten die sind unheilbar, sie führen gewiss zum Tode.
Die Zeit bis dahin muss man dem Patienten erleichtern, das ist die Palliativmedizin bzw. -betreuung in speziellen Palliativprogrammen (der Krankenkassen) mit fachlicher Unterstützung durch spezialisierte Pflegedienste .
Wenn es gewünscht zuhause oder auch in speziellen Einrichtungen (Hospiz).

Mit freundlichen Grüßen
duck313

Vielen Dank erstmals für deine Antwort und Zeit.

Im Vorraus möchte ich sagen, dass ich nicht meinte, die Ärzte wären Schuld. Dennoch klagte meine Oma ständig über Beinschmerzen, auf denen sie sich kaum halten konnte.

Zum Thema es käme kein Brief, dass in den Beinen Metastasen wären muss ich leider widersprechen. Heute kam ein Brief, und es stand darin, Metastasen seien im linken Oberschenkel. Und das ist wohl mehr als erschreckend.

Niemals haben wir gesagt, sie müsse für UNS da sein. Wir für SIE und das ist mir im Klaren.

Ich versuche oft mit ihr zu lachen und beschäftige mich mit ihr… Wir reden zwar schon noch oft darüber, aber ich glaube es tut ihr auch gut, wenn ich mich dafür interessiere und ihr zuhöre. Überfordern denke ich, tue ich sie nicht.

Danke

Hallo,

zunächst lass dir sagen wie Leid es mir für dich und deiner Oma tut.

Ich finde es prima, dass du dich so um deine Oma kümmerst und das du als ein so junger Mensch, den Mut hast, dich öffentlich so zu äußern, du bist jetzt schon, wie ich finde, eine starke Persönlichkeit.

Lass dir helfen, duck hat da ja bereits einiges aufgezählt, dass beste ist, wie ich denke, zu einem Hospizverein zu gehen.

Gebt die Hoffnung aber nie auf, deine Oma ist erst 63 Jahre und da hat man auf jeden Fall noch mehr Kraft, als zb. mit 80!

Verzweifle nicht, denn das will deine Oma ja bestimmt nicht, das Leben ist manchmal verdammt hart, aber es werden auch wieder bessere Zeiten in deinem Leben kommen, auch wenn du es dir im Moment nicht vorstellen kannst. Wichtig ist das du dir jetzt helfen lässt, wir leben Gott sei Dank, in einem Land wo dies möglich ist.

Ich wünsche euch alles gute, bleib ein starkes Mädchen, dass nicht aufgibt, versprochen?

Viele Grüße, Zori

Liebes 12343,
Dich hat ein böses Los erwischt. Gibt es außer Dir nicht noch Andere, ďie Deine Sorge um die Großmutter mit Dir teilen können? Oder stehst Du da ganz alkeine?Auch wenn das ganz bitter ist glaube ich, dass Deine Großmutter ñach mehr lange leben wird. Du kannst Sie aber begleiten. Du hast soviel Liebe zu ihr, dass Du ihr helfen kannst, den letzten Weg zu gehen. Wenn Du ihr genau zuhörst - und Du kannst das - wirst Du spüren, was sie selber will. Weiter kämpfen oder lieber sterben. Dann geh an ihrer Seite mit.
Das ist ein Weg mit ganz vielen Steinen und Felsbrocken. An dem auch ältere Menschen als Du oft zerbrechen. Dass man dann weint, nicht mehr ein noch aus weiß, gehört dazu.
Wenn Du Unterstützung für Dich brauchst, sagst Du mir bitte Bescheid.
Liebe Grüße