Hallo!
Ich bin sehr traurig, ich hoffe, dass ich hier ein paar Meinungen finde, die mich beruhigen können.
Meine Oma ist 83 Jahre, sie hatte vor einigen Jahhren einen Schlaganfall. Davon hatte sie sich einigermaßen erholt.
Am Montag bekam sie angeblich ganz plötzlich ohne Vorankündigung eine Lungenentzündung. Mittwoch wurde sie ins Krankenhaus gebracht. In der Nacht mußte sie auf die Intensivstation verlegt werden, da die Nieren ausfielen. Sie scheidet von ca. 1 1/2 Ltr. getrunkener Flüssigkeit max. 60-100 ml wieder aus. Ausserdem ist sie Diabetikerin.
Sie hängt jetzt an allen möglichen Schläuchen. Sie soll jetzt in ein anderes Krankenhaus verlegt werden, wo noch mehr Schläuche und Kabel an sie gehängt werden. „Die Intensivmedizinische Betreuung könnte in diesem Krankenhaus besser genutzt werden, in dem jetzigen seien sie am Ende dessen, was sie für sie tun könnten. Und sie sei körperlich noch so stark, dass man das auf jeden Fall tun solle.“
Ich war heftigst entsetzt, als ich das hörte! Sie liegt im Sterben und muß jetzt noch so leiden, was sind das für Menschen, die sowas zulassen!?!
Mein Opa hat mir untersagt, nochmal meine Oma sehen zu dürfen. Beim letzten Besuch haben wir viel gelacht, Maikäfer liefen über die Wand, das Kreuz wanderte, wir färben nächste Woche ihre Haare, und sie wartet auf die Erdbeeren, die ich ihr versprach zu bringen. Sie ist durcheinander, weiß nicht das sie stirbt und ich hab`s ihr auch nicht gesagt. Die leibliche Tochter meines Opas erzählte ihm, wir (meine 18 jährige Tochter und ich) hätten die arme Frau so aufgeregt, dass sie ganz fertig war und daraufhin verbot er uns das Zimmer. Dazu muß man sagen, dass zwischen uns Frauen ihrerseits großer Hass ist, mir ist sie inzwwischen egal, sie hat keine Macht mehr in meinem Leben. Sie nutzt aber jede Gelegenheit ( welche Gott sei Dank selten sind) um mir einen mitzugeben, jetzt indem sie meinem Opa diesen Sch… erzählt hat und konsequenterweise wir nicht mehr zu meiner Oma dürfen.
Ein Gespräch ist nicht möglich und er blockt alles ab was von uns kommt (Telefonate).
Ich habe vorletzte Nacht im KH gesessen und gewacht, vor der Station, kam ja nicht mehr rein.
Muß sie jetzt alleine sterben? Warum kann ein Mensch das so zulassen? Ist es falsch von mir, zu denken, dass sie diese Quälerei nicht verdient hat? Warum darf ein von Hass geleiteter Mensch soviel Einfluß nehmen? Und warum darf dieser Mann einfach bestimmen, dass sie Menschen, die sie lieben und mögen, sie nicht mehr begleiten?
Sie fantasiert, aber sie erkennt noch alle um sich rum. Mein Problem ist, dass sie 300 km entfernt liegt. Ich habe seit ihrer Einlieferung 1800km abgerissen und würde auch weiter hinfahren, aber bringt es was, wenn ich im KH hocke und sie nicht sehen darf, sie nicht weiß, dass ich da bin?
Ich weiß nicht mehr weiter und hätte gern eure Meinungen gehört…
Liege ich falsch, gibt es Wege, etwas zu erreichen, kann ich was tun, rein rechtlich gesehen???
Wie seht ihr die moralische Seite, bin ich auch nur egoistisch und will auf meine vermeintlichen (moralischen) Rechte pochen?
Bitte sagt mir einfach, wie ihr darüber denkt, vielleicht kann ich daraus etwas für mich finden.
Danke!
Grüße
Sabine