Guten Tag,
ich habe momentan Probleme mit meiner Tochter. Ich werde zu Beginn kurz die Vorgeschichte schildern und dann das aktuelle Problem erläutern.
Ich bin alleinerziehend, wohne mit meiner Tochter in einer kleinen Wohnung über meinen Eltern. Wir haben alle eine liebevolle Beziehung zueinander und meine Eltern und ich kümmern uns gemeinsam um Sophie. Zum Vater besteht gar kein Kontakt ( will er nicht)
Meine Tochter hat eine Sprachentwicklungsverzögerung, sie fing erst mit 4 Jahren an in Sätzen zu reden. Wir haben alles abklären lassen (SPZ, Augenarzt, HNO) sie bekam Sprachfrühförderung. Ich habe sie nie sonderlich unter Druck gesetzt. Wir haben locker Sprechen geübt z.B. in der Badewanne Silbenspiele, sie hat dann auch angefangen Fortschritte zu machen.
Beigleitend hatte sie massive Wutausbrüche, bei denen hat sie sich selbst und mich verletzt oder Gegenstände kaputt gemacht. Sie hat sich die Haare büschelweise ausgerissen, sich selbst gebissen, manchmal bis aufs Blut und ihr Gesicht zerkrazt. Das haben wir im Lauf der Zeit recht gut in den Griff bekommen.
Nun ist es so, dass sie „Maxikind“ ist und Vorschulunterricht im Kindergarten bekommt. Jeden Tag ca. 1 Stunde und unterschiedliche, abwechslungsreiche Themen (Technik, Sport, Silben und Wörter, Zahlen usw). Ähnliche sachen machen wir mit ihr zu Hause auch. Ich habe einen Lückkasten und zwei Vorschulhefte mit denen wir üben.
Zu Hause ist Sophie voll bei der Sache. Sie macht mit Freude diese Übungen (Logik, ABC, rechnen, malen etc.) Ich muss ihr Grenzen setzen damit sie überhaupt aufhört. Sie lässt sich die Übungen erklären und setzt sie dann meistens richtig um. Sie kann allerdings Fehler schlecht wegstecken. Ich erkläre ihr das es nicht schlimm ist und wir ja deswegen üben. Sie verwirft Blätter auf denen sie übergemalt hat (es entspricht nicht ihren Ansprüchen an sich selbst) und wenn sie Aufgaben mit dem Lückkasten falsch gemacht hat ist es schwer sie zu Überzeugen diese einfach nochmal zu machen. Sie setzt sich dann hin, hält sich die Augen zu und macht gar nichts mehr. Ist ja nicht schlimm, ich biete ihr dann an Spielen zu gehen und die Aufgabe ein anderes mal zu machen. Will sie aber auch nicht.
Im Maxiunterricht kann sie allerdings gar nichts!! Sie kann weder malen, noch zuhören, selbst Aufgaben die sie zu Hause im Schlaf bewältigt kann sie nicht. Sie geht seit einem halben Jahr dahin und weiß immer noch nicht in welche Ordner sie ihre Sachen abheftet. Ich war einmal dabei und habe mir den Unterricht angesehen weil ich es nicht glauben konnte.
Zeitweise gewinnt man den Eindruck das sie einfach nicht versteht was man von ihr will. Wenn ich sie frage woran es liegt, sagt sie, sie traut sich nicht oder ihr ist es zu langweilig.
Sophie hört auch oft einfach nicht zu und versteht deswgen vieles falsch und fühlt sich ungerecht behandelt. Z.B sie möchte auf der Korbschaukel mit schaukeln, ihr wird gesagt sie soll kurz warten bis die anderen Kinder ausgeschaukelt habe. Sophie dreht sie um und sagt mit Tränen in den Augen: Frau … lässt mich nicht schaukeln!! Selbst wenn man ihr das dann nochmal erklärt, ist für sie Fakt, das sie nicht Schaukeln darf.
Sie verschließt sich auch zunehmend in der letzten Zeit. Wenn ich sie frage wie es im Kiga war bekomm ich oft keine Antworten. Sie redet nicht mit mir über ihre Problem und fängt wegen jeder Kleinigkeit an zu weinen.
Ich bin gerade dabei sie bei der Ergotherapie anzumelden, mache mir aber Sorgen das sie tiefliegendere Probleme haben könnte (Psychische) sie kaut auch stark an den Fingernägeln.
Hat jemand Erfahrung und kann mir helfen??
Was würdet ihr tun??