Hallo Forumsmitglieder!
Mich würden eure Meinungen zu Peter Scholl-Latour und seinen Büchern interessieren!
Meine Meinung nach dem Lesen von „Der Fluch des Jahrtausends“: Etwas überheblich, aber sehr interessant, schreibt Dinge, die ich noch nie an anderer Stelle gelesen oder gehört habe, sehr pessimistisch (man kann auch depresssiv werden nach der Lektüre), illusionslos, bietet auch keine Lösungen an, beschreibt aber bestimmte politische Hintergründe sehr klarsichtig. Ob er mit seinen Prognosen wirklich immer so genau richtig lag, kann ich nicht beurteilen.
Was meint ihr?
Christian
Hallo,
also, ich finde, dass man Informationen aus den Scholl-Latour Büchern mit etwas Vorsicht genießen muss - manchmal ist es die momentan halt sensationellste These, die er vertritt. Er ist ja nicht umsonst zuallererst Journalist… Entsprechend finde ich auch seinen Schreibstil ein bisschen zu „reißerisch“. Und ich mag nicht, dass er sich zur absoluten Autorität erklärt, sprich, Gegenmeinungen, die durchaus fundiert sind, völlig übergeht. Man darf sich also nicht nur bei ihm informieren. Mit all dem im Kopf lese ich seine Bücher aber trotzdem gerne… 
Gruß
Lisa
Hallo
Mich würden eure Meinungen zu Peter Scholl-Latour und seinen
Büchern interessieren!
Peter Scholl-Latour ist meiner Meinung nach einer
der verkannten „politischen Philosophen“ unserer
Zeit. Seine Analysen und Vorhersagen mögen nicht
immer 100%-ig stimmen, aber sie stimmen eben immer
90%-ig. Und das halte ich für etwas Ungeheuerliches 
Niemand, aber auch gar niemand kann das derzeit „bieten“.
Viele politische Entwicklungen und Konflikte wurden
von PSL mit beängstigender Genauigkeit vorhergesagt.
Meine Meinung nach dem Lesen von „Der Fluch des Jahrtausends“:
Etwas überheblich, aber sehr interessant, schreibt Dinge, die
ich noch nie an anderer Stelle gelesen oder gehört habe, sehr
pessimistisch (man kann auch depresssiv werden nach der
Lektüre), illusionslos,
Das ist eher Dein Problem als sein Problem. Was kann er dafür,
wenn Du nichts wusstest 
bietet auch keine Lösungen an,
beschreibt aber bestimmte politische Hintergründe sehr
klarsichtig. Ob er mit seinen Prognosen wirklich immer so
genau richtig lag, kann ich nicht beurteilen.
Interessant sind erst Fälle, wo PSL irrte. Dann ist immer
etwas Aussergewöhnliches im Hintergrund passiert. Er ist
halt nicht „irgendwer“, er ist „der PSL“ und sogar ein
persönlicher Bekannter der Ayatollah im Iran gewesen,
wie Du sicher weisst.
Vielleicht ist er eine Art „Ibn Batutta“ der Neuzeit 
(vgl. http://islamicbookstore.com/b5943.html)
Sein Verdienst ist vor allem, eine recht gute Analyse
der politischen- und Welt-Situation der (abendländischen-)
Nachwelt zu hinterlassen. Das ist unschätzbar. Ich kaufe seine
Bücher auch, um meine Ehrfurcht vor dem alten Mann zu zeigen.
(Auch wenn ich sie nicht immer vollständig lese 
Wenn ich hier „Kritiken“ an PSL lese, so frage
ich mich vor allem, an welchem Masstab dieser
gemessen werden soll …
Grüße
CMБ
Hallo,
also, ich finde, dass man Informationen aus den Scholl-Latour
Büchern mit etwas Vorsicht genießen muss - manchmal ist es die
momentan halt sensationellste These, die er vertritt. Er ist
ja nicht umsonst zuallererst Journalist… Entsprechend finde
ich auch seinen Schreibstil ein bisschen zu „reißerisch“. Und
ich mag nicht, dass er sich zur absoluten Autorität erklärt,
sprich, Gegenmeinungen, die durchaus fundiert sind, völlig
übergeht. Man darf sich also nicht nur bei ihm informieren.
Mit all dem im Kopf lese ich seine Bücher aber trotzdem
gerne…
Hallo Lisa,.
Tatsache ist aber auch, dass entgegen der „ernannten Praktiker und Kenner von Nahost“ oder auch anderen Bereichen PSL stets in seiner Analyse zur arabischen Politik, zum Islam und zu entsprechenden Chancen und Risiken weitgehend durch die Entwicklung Recht bekommen hat. Leider muss man sagen.
Gruss Günter
Hallo
Peter Scholl –Latour gehört zu den Menschen die sehr Objektiv berichten. Er ist ein wunderbarere Journalist.
Der nicht blendet oder nur von einer Seite berichtet.
Er machte einen wunderbare Aufklärungsjournalismus.
Wir brauchten mehr Menschen wie ihn die, die Menschen Aufklären.
Ich kann nur meinen Bewunderung für ihn aussprechen.
Mit freundlichen Grüßen
Hicham Bekouri
Der Mann der den Islam erfand
Hi,
Peter Scholl-Latour hat seine besten Jahre weit hinter sich. Aus einem durchaus begabten Journalisten ist ein seniler Opa geworden.
Wer in Diskussionen gebürtigen Irakern, die 30 Jahre dort lebten, erklären will wie ihr Staat dort funktioniert, und alle Einwände einfach ignoriert, der sollte besser die Klappe halten.
Grüße
Tom
Hallo Christian,
der Mann hat meinen Respekt.
Was ich an dem Mann mag, dass seine Reportagen das wiedergeben, was die Leute in den arabischen Ländern tatsächlich sagen.
Ich kenne sonst nicht einen westlichen Repoter der fließend arabisch spricht und sich somit dolmetscherunverfälscht mit den Meschen unterhalten kann.
Er malt manchmal die Welt noch schwärzer als sie zu sein scheint. Unbestritten meinerseits. Aber das meiste was er von sich gibt hat erschreckend viel Hand und Fuss.
Manch Politiker der sich mit den selben Themen beschäftigen muss, könnte hier viel von ihm lernen. (Mal ganz davon abgesehen, dass man sich nur vor Ort ein richtiges Bild von der Lage machen kann.)
Ich mag an Ihm eben auch, dass er KEINE Lösungen anbietet. Es ist nicht seine Aufgabe dies zu tun und so nebenbei bemerkt, glaube ich dass er Recht hat, dass es selbst in ferner Zukunft für viele Probleme dieser Welt keine Lösung geben wird. Nehmen wir doch mal als Beispiel den Streit um Jerusalem… da dort 3 große Religionen Ihre heiligen Stätten haben und mindestens 2 davon nicht bereit sind, diese in die Hände von anderen zu legen, kann ich mir nicht vorstellen, dass es hier jemals eine Lösung geben wird…
Usw. usw.
Gruß Ivo
Hallo Christian,
Mich würden eure Meinungen zu Peter Scholl-Latour und seinen
Büchern interessieren!
Da ich in Zeitnot bin, kopier ich nur mal kurz ein altes Posting von mir hier rein. Muß auch vorausschicken, daß ich das Buch „Der Fluch des Jahrtausends“ nicht gelesen habe.
Wünsche ansonsten schönes Wochenende!
Gruß,
Christiane
Hier das Posting:
Genau dies ist einer der schlimmsten „selbst ernannten“ sog. Experten. Fällt in die gleiche Kategorie wie Konzelmann. Wenn’s Dich interessiert, hier 2 Bücher dazu:
Verena Klemm / Karin Hörner (Hrsg.): Das Schwert des „Experten“. Peter Scholl-Latours verzerrtes Araber- und Islambild. Heidelberg: Palmyra Verlag 1993. ISBN 3-9802298-6-6 Buch anschauen
Gernot Rotter: Allahs Plagiator. Die publizistischen Raubzüge des „Nahostexperten“ Gerhard Konzelmann. Heidelberg: Palmyra Verlag 1992. ISBN 3-9802298-4-X Buch anschauen
Hier noch ein Kommentar zu o.g. Büchern kopiert aus einer Homepage zum Thema: „Islam im Unterricht“:
Beide Bücher mußten geschrieben werden, weil sog. „Experten“ Bücher herausgegeben haben, die vor Halb- und Unwahrheiten nur so strotzen und die in verantwortungsloser Sensations- und Bestsellerlüsternheit ein Feindbild vom Islam im Westen aufbauen. Die Zeit fürwahr ist günstig, denn hoffähig gewordener Neofaschismus und offener Rassismus sowie die immer komplizierter werdende Sicht gesellschaftlicher Zusammenhänge bilden einen guten Nährboden für die Konstruktion dieses neuen Feindbildes. Gelang es dem hamburger Islamwissenschaftler Rotter, bei dem sich Konzelmann sich reichlich bedient hatte, noch relativ einfach, Konzelmann des Plagiats (Konzelmann hat pauschal 35.000,00 DM an Rotter gezahlt) zu überführen: rund ein Drittel seines Buches ist abgeschrieben, ein weiteres Drittel praphrasiert Texte aus natürlichnicht angegebenen Quellen. Der Rest besteht aus Interpretationen, Rassismen und Erfindungen sowie seitenlangen Ergüssen über Gewalt und Sexualität. Letzteres hebt nicht nur die Auflage seiner Bücher, sondern belebt und bestätigt ein altes Vorurteil der Europäer gegenüber der arabischen Welt neu: Araber haben nichts anderes im Kopf als Vielweiberei und damit verbundene ausschweifende Sexualität und den Rest ihrer Zeit verbringen sie damit zu, andere Leute zu betrügen und umzubringen.
Da ist Scholl-Latour schon schwieriger beizukommen, denn er geht nicht so dummdreist vor wie Konzelmann und genießt in der Öffentlichkeit mehr Seriosität. Dennoch weisen die beiden HerausgeberInnen, hamburger IslamwissenschaftlerInnen, und die Mitautoren in akribischer Kleinarbeit überzeugend nach, „daß Peter Scholl-Latour in diesem Buch stellvertretend für viele steht, deren Äußerungen über den Islam als Konglomerat gegativer Haltungen und Vorurteile zu entlarven sind, welche Angst, Mißverständnis, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus schüren. Immer wider entdecken wir hinter dem dadurch geschaffenenen Zerrbild das Gesicht des Westens, der auf die vielfältigen Kulturen des islamischen Orients seine eigenen unbewältigten Widersprüche und Unmenschlichkeiten projiziert“ (S. 21).
SchülerInnen eines Oberstufenkurs könnte vielleicht Scholl-Latours Machwerk Das Schwert des Experten (Heyne "Sach"buch 226) einer Metaphern-Analyse unterziehen. Sie würden fündig werden bei Naturkatastrophen-, Diffamierungs-, Prototyp-, historische Vergleichs-, Monster- und rassistische Metaphern. In der Zeitschrift der Gewerkschaft IG Medien Publikation + Kunst 4/1992, S. 16 ist eine solche Mataphern-Analyse von Jutta Bernard vom Medienprojekt Tübinger ReligionswissenschaftlerInnen abgedruckt.
Hallo,
ich zitiere Deinen Text:
Dennoch weisen die beiden HerausgeberInnen,
hamburger IslamwissenschaftlerInnen, und die
Mitautoren in akribischer Kleinarbeit überzeugend
nach, "daß Peter Scholl-Latour in diesem Buch stell-
vertretend für viele steht, deren Äußerungen über
den Islam als Konglomerat gegativer Haltungen
und Vorurteile zu entlarven sind, welche Angst,
Mißverständnis, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus schüren.
Das ist so geil Ich hab so gelacht 
(gleich mal nachschauen gehen, ob PSL wieder ein
neues Buch geschrieben hat …)
Grüße
you made my day
CMБ
Hallo, du würdest an seiner Stelle in seinem Alter mit einem Hund spazieren gehen oder in einem Heim leben.
Er ist auch in diesem Alter aktiv und ich denke viel aktiver als viele Jüngere, reist immer noch um die Welt(war vor ein Paar Tagen in China) und berichtet auf seine Art und Weise, über die man streiten kann
Gruß
sphinx
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