diese Frage lässt sich allein deswegen schon nicht beantworten, weil jeder eine andere Sicht der Dinge hat.
Ich halte eigentlich fast alle Zeitungen in Deutschland für meinungsfreiheitlich. Ebenso sind aber fast alle aufgrund ihrer politischen Vorgabe entsprechend eingefärbt. So finden sie auch ihre Leser.
Die Welt ist eher konservativ, die TAZ eher links, nur deswegen würde ich keine der beiden als nicht meinungsfreiheitlich bezeichnen.
Um zu verstehen, was Du meinst, müsste man wissen, welche Du favorisierst. Und warum gehört Bild Deiner Ansicht nicht dazu?
Welche Zeitung (Tages-, Wochen-) halten Sie für die jenige,
welche am geringsten ein Blatt vor den Mund nimmt
Nunja, ich würde die Qalität einer Zeitung nicht mit diesen Worten beschreiben. Denn es kommt natürlich auf das dran, was aus dem MunD rauskommst. Die Bildzeitung, die Du ja ausschließt, nimmt kaum ein Blatt vor den Mund - aber trotzdem verbreitet sie fast nur Quark.
Guten Journalismus findet man in verschiedenen Zeitungen - wobei ich das eher an Autoren festmachen würde als an Zeitungen. Was Prantl (und früher Riehl-Heyse) in der SZ machen, ist mE ausgezeichnet. Auch der Spiegel hat, trotz nerviger Marotten und etwas Selbstverliebtheit, seine Glanzstunden. Bei der taz habe ich gemische Gefühle: Die Schlagzeilen können in ihrer Polemik durchaus Bild das Wasser reichen, auch wenn die Inhalte deutlich besser sind.
Etwas Medienkompetenz und gesunde Menschenverstand schadet beim Lesen keiner Zeitung.
Ich muss feststellen, dass meine Frage nach „Meinungsfreiheitlichkeit“ ungenau gestellt ist.
Sicher hat Max in Antwort auf meine so gestellte Frage Recht, dass sich die BILD zu einem meinungsfreiheitlichen Medium zählen lässt. Jedoch verbinde ich mit Meinungsfreiheitlich eine gewisse Unabhängigkeit, die meiner Meinung nach bei der größten Zeitung eines Landes nicht gegeben ist. Ich vertrete die Position, dass eine Zeitung, die wirklich sagt was Sache ist, nicht in dem Maße auflagenstark sein kann („Die Leute wollen angelogen werden“) und guten Journalismus nicht zu diesem Verkaufspreis bieten kann.
Die einzige seriöse Zeitung, die ich als Feind der political correctness kennengelernt abe ist die Junge Freiheit, da deren Rechte gesinnung jedoch auch in den Artikeln stark zum Ausdruck kommt bin ich nun auf einer Alternative, die im besten Fall keiner politischen Richtung angefahtet werden kann, da dies meiner Meinung anch nicht dem Zustand der Unabhängigkeit entspricht.
Sicher hat Max in Antwort auf meine so gestellte Frage Recht,
dass sich die BILD zu einem meinungsfreiheitlichen Medium
zählen lässt.
Nun, das habe ich nicht geantwortet. Ich habe geschrieben, daß die Bild kein Blatt vor den Mund nimmt, daß ich aber nicht glaube, daß sie deswegen besonders „meinungsfreiheitlich“ sei - sofern das Wort „meinungsfreiheitlich“ hier überhaupt einen Sinn ergibt.
frei ist jemand in seiner Meinung nicht dann, wenn er einfach gegen die Mehrheit ist - frei ist er dann, wenn er vertritt, was er für richtig hält, selbst wenn es mit der Mehrheit übereinstimmen sollte.
Insofern ist auch die Auflagenstärke kein Argument.
„frei ist jemand in seiner Meinung nicht dann, wenn er einfach gegen die Mehrheit ist - frei ist er dann, wenn er vertritt, was er für richtig hält“
Das mag sein, setzt aber eine Ideologie voraus, aus der abgeleitet wird was aus dieser Sicht richtig ist. Ich bin auf der Suche einer ideologiefreien -> unabhängigen Zeitung.
Sie sollte mit dem liberalen Grundgedanken: „Ich teile Eure Meinung nicht, aber ich werde darum kämpfen, dass Ihr sie zum Ausdruck bringen könnt.“ (Voltaire) vereinbar sein.
Mit „was ich für richtig halte“ meine ich, dass man sich Fakten anschaut, und zu einem Urteil kommt, und die Meinungen anderer miteinander vergleicht, und sich seinen eigenen Teil azu denkt. Nicht, weil man mit einer o gewonnenen Ansicht irgendjemandem gefällt (oder auch irgendjemand besonderem nicht gefällt), sondern weil man selbständig zu dieser Ansicht gekommen ist.
Dazu gehört auch, zu sagen, dass man in einer bestimmten Sache nicht mit jemandem übereinstimmt, aber ihn seine Meinung vertreten läßt und ihm hilft, sie zu vertreten - weil man versteht und akzeptiert, warum der andere dies Meinung hat.
Einzige Grenze sollte sein, Ansichten zu verbieten, die dem Gemeinwohl und der Demokratie schaden - denn ohne Demokratie kann es auch Meinungsfreiheit nicht geben.
Desweiteren bin ich nun der Meinung, dass „Meinungsfreiheit“ in der Tat mit political incorrectness getauscht werden sollte und hoffe damit die Ausgangsfrage zu verdeutlichen.
„Kein Blatt vor den mund nehmen“ und meinungsfreiheitlich habe
ich als gleich bewertet.
Nunja, wenn ich kleine, unbhängige Zeitung betreibe, in der mein Redakteur jederzeit schreiben darf, daß Merkel von Außerirdischen abstammt, dann könnte man durchaus sagen, daß meine Zeitung kein Blatt vor den Mund nimmt, von ihrem Recht auf Meinungsfreiheit Gebrauch macht und in meiner Redaktion auch innere Meinungsfreiheit herrscht. Trotzdem wär’s ein Käsblatt.
vll. sollte man Meinungsfreiheit durch „political
uncorrectness“ ersetzten.
Auch nicht besser - nur weil etwas „political unorrect“ ist, muß ees nicht unbedingt WAHR oder RICHTIG sein. Das ist mE das falsche Kriterium.
deine Frage suggeriert eigentlich , dass du etwas bestimmtes Lesen möchtest.Ich vermute einmal ganz stark - deine Überzeugungen.
Es ist halt so, dass die Printmedien eine bestimmte Leserschaft, die sinkt und immer weniger Interesse an Politischem zeigt, bedienen müssen.
Da haben es natürlich Medien mit hohen Qualitätsanspruch immer schwerer.Das i s t allerdings eine Art der Unfreiheit.
Im Übrigen, warte nicht bis deine Meinung in der Zeitung steht sondern engagiere dich, teile deine Meinung laut mit.Dann wirds auch wieder mit der Freiheit.
Tja immer wieder dieser Holzmichl mit vielen Grüßen