Da der Text doch sehr lang ist habe ich die essentiellen Fragen mal dick hervor gehoben.
Hallo,
ich weiß, dass es bereits sehr viele Themen zu diesem Thema gibt, aber da es bei jedem wohl etwas individuell ist möchte ich euch meinen Stand der Dinge einmal präsentieren und würde mich über Tipps und Anregungen freuen.
Also ich bin gelernter Industriemechaniker, 28,75 Jahre jung und möchte eine Teilzeitweiterbildung besuchen. Meine Abschlussprüfung habe ich mit 1,6 (dank verpatzter Abschlussprüfung Tel I) und die Schule mit 1,1 abgeschlossen. Ich persönlich würde mich aber auch eher als 1,5er Kandidat einstufen. Zwischenzeitlich habe ich noch staatl. geprüfter Informatikassistent - Fachrichtung Technik abgeschlossen (Durchschnitt 3,0) und eine Lehre zum Fachinformatiker - Anwendungsentwicklung abgebrochen (Zu theoretisch, nur im Büro - nix für mich!). Ich war eigentlich immer ein Durchschnittsschüler, was allerdings eher an meiner Faulheit lag als an meinem Können. Die Ausbildung hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich habe vorher einiges an Selbstvertrauen aufgetankt. Daher denke ich mal, dass ich mittlerweile das leiste, was ich zu können im Stande bin. Das Versäumte werde ich aber wohl nicht mehr aufholen können.
Auf jeden Fall will ich nicht auf der Stelle treten und weiter auf der Karriereleiter steigen. Zurzeit bin ich schwer am Überlegen in welche Richtung ich gehen soll. Techniker oder Meister und Mechanik oder Mechatronik? Dazu auch gleich meine erste Frage: Ist es überhaupt möglich als Industriemechaniker seinen Meister/Techniker mit dem Schwerpunkt Mechatronik zu machen? Wenn ja, würdet ihr mir dazu raten? Elektronik war noch nie mein Steckenpferd, aber es interessiert mich ungemein. Ich habe gelernt wie immer und trotzdem habe ich eine 5 oder 6 in dem Bereich Drehstromtechnik geschrieben. Zum Glück gab es in der Arbeit auch noch einen Teil zu Pumpen. Durch meine 1 dort konnte ich die Note auf 4 drücken (leider war der Großteil der Arbeit auf Drehstromtechnik ausgelegt, somit ist das meine einzige Arbeit in der gesamten Ausbildung die schlechter als 2 war). Mit den Anfängen der Theorie (URI, Reihen-/Parallelschaltung, Digital-/Analogtechnik…) habe ich keine Problem, aber sobald es etwas mehr ins Detail geht steigt mein Gehirn einfach aus. Warum keine Ahnung, vielleicht fehlen mir da die Gehirnwindungen für!?
Ich habe schon etwas über Techniker - Maschinentechnik (Mechatronik) gelesen und denke das wäre so die richtige Richtung. Ich möchte nicht nur konstruieren und planen, sondern auch instandhalten und aufbauen. Insbesondere interessieren mich Sachen wie SPS, Elektropneumatik und Verdrahtung von Maschinen. Dieser Teil wurde in meiner Ausbildung, wenn überhaupt, leider nur leicht angerissen. **Sollte ich mich aufgrund meiner Mechaniker-Ausbildung vielleicht doch lieber von der Mechatronik fernhalten und anschließend nach dem Meister/Techniker eher Qualifizierungslehrgänge (SPS, Automatisierungstechnik…) besuchen?
Wo kann man sich diesbezüglich persönlich beraten lassen? Agentur für Arbeit, IHK, Technikerschule…?**
Ein Kollege meinte, dass man als Meister auch in so Sachen wie Buchhaltung, Mitarbeiterführung etc. eingeführt wird. Das strebe ich nicht an. Ausbilder oder Ausbildungsbeauftragter kann ich mir dagegen sehr gut vorstellen, aber dafür kann ich ja nach der Technikerausbildung auch noch den Ausbilderschein oder ähnliches machen?!
Also nachdem was ich so gehört habe geht der Industriemeister doch sehr stark in die Richtung Anlagenbuchhaltung, Politik & Wirtschaft für die Unternehmensgründung und Material- und Personaldisposition für den Chefsessel. Wie du schon erkannt hast will ich das nicht, sondern ich will mich sowohl theoretisch/planerisch als auch praktisch mit den Sachen auseinandersetzen können/dürfen.
Diese Themen werden nach meinen Informationen bei Staatl. geprüften Techniker eher etwas weniger behandelt und es kommen eher Inhalte wie Konstruktion, Statik, CAD etc. vor.
Also am Liebsten würde ich etwas in Richtung Konstruktion tun, aber dabei halt nicht nur am PC sitzen, sondern auch selber schrauben und warten - um es mal lapidar auszudrücken. Der Beruf müsste aber wohl erst noch erfunden werden, oder? Technikermeister?
Zudem habe ich noch gehört, dass der Techniker im Gegensatz zum Meister auch im Ausland anerkennt wird. Stimmt das denn? Ich habe schon mal 2 Monate in Spanien gearbeitet und wer weiß was die Zukunft so bringt?
Bei meinen noch ziemlich jungen Recherchen habe ich herausgefunden, dass die IHK hier in Kassel den Geprüften Industriemeister Fachrichtung Mechatronik anbietet. Wäre das meinen Wünschen und Vorstellungen nach das Richtige und nach wie vor die Frage, ob das für mich mit meinem Mechanikhintergrund möglich/ratsam ist?
Dann kam hier noch die Aussage, dass ein Industriemeister etwas anderes ist als richtiger Handwerksmeister. Industriemeister wäre also sowas wie Handwerksmeister light. Auch du schei*e! Jetzt bin ich total durcheinander… http://www.techniker-forum.de/welche-weiterbildungsm…
Mehr fällt mir gerade nicht ein, auch wenn ich bestimmt noch sehr viel mehr zu fragen hätte. Vielen Dank schonmal im Vorraus für eure Tipps.
Tim