Was hätte ich an deiner Stelle gemacht?
Das kommt auf die Situation an.
Wenn dir dein Leben und deine Gesundheit lieb ist,
dann solltest du besser die Straßenseite wechseln und
einen Umweg in Kauf nehmen.
Wenn du es auf eine Konfrontation anlegst, musst du damit
rechnen, lebenslange gesundheitliche Schäden davon zu tragen.
Das ist nicht lustig. Du bist 15 Jahre alt. Würdest du
in dem Alter ein Körperteil einbüßen, sagen wir mal einen
Zahn, ein Auge, eine Hand oder ein Ohr, dann wirst du
ein Leben lang jeden Tag mit diesem Schaden konfrontiert
werden: Auch wenn du 20 bist, wenn du 30 bist, wenn du 60
oder 80 bist. In jeder Lebenslage: Beim Spielen mit dem
Computer, beim Autofahren, im Job wenn du für andere
Menschen einen Vortrag hältst, beim bezahlen an der
Supermarktkasse, schlicht überall. Es wird sehr schwer
sein, so etwas auszublenden, weil es immer wieder da
ist (bzw. weg ist, wenn ein Zahn fehlt).
Jemand, der dir den Zahn ausschlägt, das Auge zermatscht,
die Hand unbrauchbar macht oder das Ohr schädigt, wird
vielleicht für 5 Jahre in den Bau wandern (wenn
überhaupt) und danach ist das Thema für ihn Schnee
von gestern. Für dich aber wird der Schaden lebenslang
so präsent sein, als wäre es erst gestern passiert.
Das jedenfalls wird dich erwarten, wenn du dich auf einen
vermeidbaren Konflikt einlässt.
Du solltest dein Leben so einrichten, dass du solche
Situationen, wie du geschildert hast, meidest und
möglichst sogar aktiv vermeidest. Hier hättest du
wirkungsvolleren Handlungsspielraum als in der Situation
selbst (wo das weglaufen wohl noch die beste Idee wäre).
Thema „Meiden“
- Wenn du deinen Wohnort wählen kannst, dann wähle eine
Gegend, in der möglichst gebildete und gut verdienende
Menschen wohnen. Diese Leute haben Arbeit (und daher
keine Zeit, ihre Mitmenschen zu vermöbeln). Sie
haben meistens einen Job, der ihnen Spaß macht oder eine
Zukunftsperspektive (und kümmern sich eher darum, dass
ihre Umwelt menschenfreundlicher wird anstatt sie
und die dort lebenden Menschen zu zerstören). Sie
nehmen seltener Drogen als Menschen in ärmeren und
zerütteteren Gegenden (und haben sich dadurch besser
unter Kontrolle). Das Wichtigste: Solche Menschen haben
etwas zu verlieren und wissen daher selbst, wie wichtig
eine intakte Gemeinschaft ist. Die Menschen in armen,
zerrütteten und gewalttätigen Gegenden haben in der
Regel nichts zu verlieren. Viele von denen bekommen eine
asoziale Einstellung, was dazu führt, dass sie
rücksichtslos ihre Triebe ausleben. Wenn beim Ausleben
ihrer Triebe andere Menschen zu Schaden kommen, ist es
ihnen egal, solange sich die geschädigten Menschen nicht
wehren. Wehren sie sich aber, dann gibt es Krieg. Ergo,
und das ist ganz wichtig: Meide Gegenden, die von Menschen
bevölkert sind, die nichts zu verlieren haben! Das ist
mein absolutes Lebensmotto! Und ja, ich wohne in
Deutschland!
Situationen, wie von dir geschildert, zu meiden heisst,
ihnen durch Nachdenken aus dem Weg zu gehen. Meiden
ist eher passiv.
Thema „Vermeiden“
Die eher aktive Form ist das VER-meiden. Man kann die
von dir beschriebenen Situationen nie ganz vermeiden.
Aber jeder Mensch kann mithelfen, das Ausmaß solcher
Situationen so gering wie möglich zu halten.
Was du aktiv machen kannst: Das Wichtigste ist, dass du
selbst (du bist 15 Jahre alt und hast den Weg noch vor
dir), dass du selbst einer von denen wirst, die etwas
zu verlieren haben.
Kümmere dich um eine exzellente Ausbildung (Schule,
Abitur, Studium). Mach aus dir einen gefragtion Spezialisten.
Solltest du eher Schulmuffel sein (und auf Studium keine
Lust haben), ist das zwar schade (und du solltest unbedingt
deine Entscheidung nochmal überdenken), aber auch ohne
abgeschlossenem Studium ist es möglich, dass du dich
beruflich spezialisierst und so ein Teil der zivilen
Gesellschaft wirst. Siehe dazu EKS (Engpasskonzentrierte
Strategie) von Wolfgang Mewes.
Werde beruflich und sozial Teil der zivilen Gesellschaft.
Nütze der Umwelt, indem du Werte schaffst, für die andere
Menschen bereit sind, Geld auszugeben. Mit dem so verdienten
Geld kommst du selbst zu Vermögen. Bau dir in einer
netten Gegend ein Haus und sorge allein durch deine
Anwesenheit dafür, dass diese Gegend nett bleibt.
Mach dir Gedanken, wie du dein Vermögen und die Vermögen
deiner Nachbarn schützen kannst (vor denen, die nichts zu
verlieren haben). Setze Kinder in die Welt und sorge
dafür, dass diese Kinder zu gebildeten Menschen heranwachsen,
die selbst zu wertvollen Persönlichkeiten werden, die
wiederum zu den Guten gehören werden.
Wenn du das alles gemacht hast, dann hast du etwas zu
verlieren: Deine Freunde, deine Frau, deine Kinder, dein
Haus, dein Vermögen, das Vertrauen deiner Nachbarn.
Du wirst nie auf die Idee kommen, selbst Wegelagerer zu
werden, mit dem Ziel, andere zu vermöbeln. Je mehr Menschen
so werden, wie ich es empfehle, umso wirkungsvoller wird
der Sumpf derer, die nichts zu verlieren haben, ausgedünnt.
Je weniger es von denen gibt, umso weniger Platz brauchen
sie, den sie bevölkern. Je weniger Platz sie für sich,
für ihre Triebe und ihre Drogen vereinnahmen, umso sicherer
werden wiederum die Straßen.
Das ist der Unterschied zwischen Meiden und Vermeiden.
Meiden heisst, dass du dem Übel aus dem Weg gehst.
Vermeiden heisst, dass dein gesamtes Leben darauf
ausgerichtet ist, dass du dem Übel deine Energie
entziehst. Das Übel braucht Energie, um zu wachsen.
Wirst du einer von denen, dann führst du deine Energie
dem Übel zu und es wächst. Wirst du einer von den
Guten, dann führst du deine Energie NICHT dem Übel
zu und es wird ausgehungert. Durch Aushungern kann
das Übel vermieden werden, wenn genügend
Zeitgenossen mitmachen.
Vermeide das Übel, wie von mir empfohlen. Dadurch
investierst du deine Energie in positive, lebenswerte
Alternativen. Diese Alternativen stehem dem Übel dann
gegenüber und verdrängen es.
Punkt.