Menschen immer krimineller?

Ich (15) bin letztens vom Sport nach Hause gegangen, weil meine Eltern mich dieses mal nicht fahren konnten.

Ich geh einen Berg hoch und seh 2 Jugendliche (16 - 18). Ich bemerke, dass sie mich sehen und sie „verstecken“ sich in einer kleinen Gasse neben der Straße. Kurz davor hab ich noch einmal die Straßenseite gewechselt, da ich denen nicht so ganz getraut habe (Immerhin hab ich einen 300 Euro Badmintonschläger). Dann kam ich zu einer Bushaltestelle. Da stiegen wieder 2 Jugendliche aus und hatten mich auch schon wieder im Auge (Hat ich das Gefühl). Jedenfalls warteten die nur an der anderen Straßenseite bis ich rüber komme. Ich bin dann aber noch einen weiteren Umweg gegangen, da ich denen ebenfalls nicht getraut hatte. Zudem waren die älter (17- 20).

Es war gerade mal 20:45 und dann laufen solche Leute schon durch die Sadt und lauern einem auf? Ich find, dass die Menschen sehr assozial werden / zum Teil schon sind.

Was hättet ihr ein meiner Stelle gemacht? Einfach auf dem selben Weg bleiben und abwarten was passiert?

Kann es sein, dass ich Angst hab, da in den Medien sehr oft davon gesprochen wird, wie Leute von Jugendlichen zusammengeschlagen und beraubt worden sind?

Was hätte ich an deiner Stelle gemacht?

Das kommt auf die Situation an.

Wenn dir dein Leben und deine Gesundheit lieb ist,
dann solltest du besser die Straßenseite wechseln und
einen Umweg in Kauf nehmen.

Wenn du es auf eine Konfrontation anlegst, musst du damit
rechnen, lebenslange gesundheitliche Schäden davon zu tragen.
Das ist nicht lustig. Du bist 15 Jahre alt. Würdest du
in dem Alter ein Körperteil einbüßen, sagen wir mal einen
Zahn, ein Auge, eine Hand oder ein Ohr, dann wirst du
ein Leben lang jeden Tag mit diesem Schaden konfrontiert
werden: Auch wenn du 20 bist, wenn du 30 bist, wenn du 60
oder 80 bist. In jeder Lebenslage: Beim Spielen mit dem
Computer, beim Autofahren, im Job wenn du für andere
Menschen einen Vortrag hältst, beim bezahlen an der
Supermarktkasse, schlicht überall. Es wird sehr schwer
sein, so etwas auszublenden, weil es immer wieder da
ist (bzw. weg ist, wenn ein Zahn fehlt).

Jemand, der dir den Zahn ausschlägt, das Auge zermatscht,
die Hand unbrauchbar macht oder das Ohr schädigt, wird
vielleicht für 5 Jahre in den Bau wandern (wenn
überhaupt) und danach ist das Thema für ihn Schnee
von gestern. Für dich aber wird der Schaden lebenslang
so präsent sein, als wäre es erst gestern passiert.

Das jedenfalls wird dich erwarten, wenn du dich auf einen
vermeidbaren Konflikt einlässt.

Du solltest dein Leben so einrichten, dass du solche
Situationen, wie du geschildert hast, meidest und
möglichst sogar aktiv vermeidest. Hier hättest du
wirkungsvolleren Handlungsspielraum als in der Situation
selbst (wo das weglaufen wohl noch die beste Idee wäre).

Thema „Meiden“

  • Wenn du deinen Wohnort wählen kannst, dann wähle eine
    Gegend, in der möglichst gebildete und gut verdienende
    Menschen wohnen. Diese Leute haben Arbeit (und daher
    keine Zeit, ihre Mitmenschen zu vermöbeln). Sie
    haben meistens einen Job, der ihnen Spaß macht oder eine
    Zukunftsperspektive (und kümmern sich eher darum, dass
    ihre Umwelt menschenfreundlicher wird anstatt sie
    und die dort lebenden Menschen zu zerstören). Sie
    nehmen seltener Drogen als Menschen in ärmeren und
    zerütteteren Gegenden (und haben sich dadurch besser
    unter Kontrolle). Das Wichtigste: Solche Menschen haben
    etwas zu verlieren und wissen daher selbst, wie wichtig
    eine intakte Gemeinschaft ist. Die Menschen in armen,
    zerrütteten und gewalttätigen Gegenden haben in der
    Regel nichts zu verlieren. Viele von denen bekommen eine
    asoziale Einstellung, was dazu führt, dass sie
    rücksichtslos ihre Triebe ausleben. Wenn beim Ausleben
    ihrer Triebe andere Menschen zu Schaden kommen, ist es
    ihnen egal, solange sich die geschädigten Menschen nicht
    wehren. Wehren sie sich aber, dann gibt es Krieg. Ergo,
    und das ist ganz wichtig: Meide Gegenden, die von Menschen
    bevölkert sind, die nichts zu verlieren haben! Das ist
    mein absolutes Lebensmotto! Und ja, ich wohne in
    Deutschland!

Situationen, wie von dir geschildert, zu meiden heisst,
ihnen durch Nachdenken aus dem Weg zu gehen. Meiden
ist eher passiv.

Thema „Vermeiden“

Die eher aktive Form ist das VER-meiden. Man kann die
von dir beschriebenen Situationen nie ganz vermeiden.
Aber jeder Mensch kann mithelfen, das Ausmaß solcher
Situationen so gering wie möglich zu halten.

Was du aktiv machen kannst: Das Wichtigste ist, dass du
selbst (du bist 15 Jahre alt und hast den Weg noch vor
dir), dass du selbst einer von denen wirst, die etwas
zu verlieren haben.

Kümmere dich um eine exzellente Ausbildung (Schule,
Abitur, Studium). Mach aus dir einen gefragtion Spezialisten.
Solltest du eher Schulmuffel sein (und auf Studium keine
Lust haben), ist das zwar schade (und du solltest unbedingt
deine Entscheidung nochmal überdenken), aber auch ohne
abgeschlossenem Studium ist es möglich, dass du dich
beruflich spezialisierst und so ein Teil der zivilen
Gesellschaft wirst. Siehe dazu EKS (Engpasskonzentrierte
Strategie) von Wolfgang Mewes.

Werde beruflich und sozial Teil der zivilen Gesellschaft.
Nütze der Umwelt, indem du Werte schaffst, für die andere
Menschen bereit sind, Geld auszugeben. Mit dem so verdienten
Geld kommst du selbst zu Vermögen. Bau dir in einer
netten Gegend ein Haus und sorge allein durch deine
Anwesenheit dafür, dass diese Gegend nett bleibt.
Mach dir Gedanken, wie du dein Vermögen und die Vermögen
deiner Nachbarn schützen kannst (vor denen, die nichts zu
verlieren haben). Setze Kinder in die Welt und sorge
dafür, dass diese Kinder zu gebildeten Menschen heranwachsen,
die selbst zu wertvollen Persönlichkeiten werden, die
wiederum zu den Guten gehören werden.

Wenn du das alles gemacht hast, dann hast du etwas zu
verlieren: Deine Freunde, deine Frau, deine Kinder, dein
Haus, dein Vermögen, das Vertrauen deiner Nachbarn.

Du wirst nie auf die Idee kommen, selbst Wegelagerer zu
werden, mit dem Ziel, andere zu vermöbeln. Je mehr Menschen
so werden, wie ich es empfehle, umso wirkungsvoller wird
der Sumpf derer, die nichts zu verlieren haben, ausgedünnt.
Je weniger es von denen gibt, umso weniger Platz brauchen
sie, den sie bevölkern. Je weniger Platz sie für sich,
für ihre Triebe und ihre Drogen vereinnahmen, umso sicherer
werden wiederum die Straßen.

Das ist der Unterschied zwischen Meiden und Vermeiden.

Meiden heisst, dass du dem Übel aus dem Weg gehst.

Vermeiden heisst, dass dein gesamtes Leben darauf
ausgerichtet ist, dass du dem Übel deine Energie
entziehst. Das Übel braucht Energie, um zu wachsen.
Wirst du einer von denen, dann führst du deine Energie
dem Übel zu und es wächst. Wirst du einer von den
Guten, dann führst du deine Energie NICHT dem Übel
zu und es wird ausgehungert. Durch Aushungern kann
das Übel vermieden werden, wenn genügend
Zeitgenossen mitmachen.

Vermeide das Übel, wie von mir empfohlen. Dadurch
investierst du deine Energie in positive, lebenswerte
Alternativen. Diese Alternativen stehem dem Übel dann
gegenüber und verdrängen es.

Punkt.

Hallo xXJokerXx,

ich kann gut verstehen, dass Du an jenem Abend Angst bekommen hast. Und Du
hast sicher genau das Richtige getan, als Du der möglichen Konfrontation aus dem
Weg gegangen bist. Aggressive Menschen gibt es natürlich seit Anbeginn der
Menschheit, und die Meldungen in den Medien lassen es oft erscheinen, dass es
immer mehr Jugendliche gibt, die sich auf Unschuldige stürzen und sie
zusammenschlagen. Du musst hier zwei Seiten sehen. Einerseits sind die
Zeitungen und Fernsehsender nicht daran interessiert, über Jugendliche zu
berichten, die sich anderen gegenüber völlig normal und gewaltfrei verhalten, weil
natürlich nur die Gewalttaten eine Meldung wert sind. Wir leben in einer
Gesellschaft, in der die Medien die Wahrnehmung unserer Welt bestimmen. Das
heißt, wenn viel über Gewalttaten berichtet wird, bekommen die Bürger den
Eindruck, die Jugendlichen werden immer gewalttätiger. Würde also im
Umkehrschluss überall davon berichtet, wie Jugendliche alten Menschen über die
Straße helfen, bekäme die Öffentlichkeit den Eindruck, die Jugendlichen von heute
seien hilfsbereiter als früher. Sei deshalb immer kritisch gegenüber den
Meldungen aus Fernsehen und Zeitungen.
Ein Blick auf die Statistik des Bundeskriminalamtes zeigt, dass in den letzten
Jahren die Jugendkriminalität eher gesunken ist
(http://www.bka.de/pks/pks2008/index2.html). Aber das gilt durchschnittlich
bundesweit, sodass in einzelnen Städten vielleicht sogar die Jugendkriminalität
gestiegen ist. Experten sind der Ansicht, dass viele Kinder verrohen, weil ihre
Eltern kaum noch für sie da sind, sie stattdessen vor den Fernseher oder
Computer gesetzt werden und sie dort keine soziale und emotionale Intelligenz
entwickeln können. In den Familien wird nicht mehr gesprochen, Aggressionen
werden nur noch über Gewalt an anderen ausgelebt. Sie erleben oft selbst Gewalt
in den Familien, lernen, dass man Schwächere unterdrücken muss. Wo wenig
Bildung und hohe Arbeitslosigkeit herrscht, gibt es mehr Gewalt.
Aber was nützt Dir dieses Wissen, wenn Du Dich bedroht fühlst?
Wenn Du den Eindruck hast, in Deiner Gegend gibt es mehr gewaltbereite
Jugendliche (und Du kannst Dich dieser Gegend nicht fern halten), solltest Du
nicht mehr allein dort entlang gehen. Vielleicht macht es auch Sinn, eine Form der
Selbstverteidigung zu lernen, das gibt Dir zumindest das Gefühl, nicht mehr ganz
so wehrlos zu sein, falls Du einem Konflikt nicht ausweichen kannst. Manche
wappnen sich auch mit Pfefferspray, das sie immer bei sich tragen. Bei der Polizei
gibt es Beamte, die an Schulen gehen, und Schüler darüber aufklären, was man
am besten tun kann. Vielleicht gibt es das in Eurer Stadt auch. Frag doch mal
nach. Denn ich könnte mir vorstellen, dass Du nicht der Einzige bist, der sich
manchmal hilflos fühlt.

Hallo Joker,

Du scheinst ja selbst einen Faible für „fiese Gestalten“ zu haben, wenn Du Dich Joker nennst (wie in Batman) oder meinst Du den Kartenspiel-Joker? :wink:
Spaß beiseite. Ich bin mir nicht sicher, ob die Welt immer schlechter wird, oder ob wir nur immer besser darüber informiert sind, was es alles Schlechtes gibt. Das subjektive Bedrohungsgefühl steigt dadurch natürlich und die Risikowahrnehmung verändert sich ebenfalls. Im schlimmsten Fall ängstigt man sich dann wegen Dingen, die „gefühlt“ ständig passieren, aber in Realität gar nicht häufig der Fall sind. Beispiel: die meisten Menschen haben mehr Angst, bei einem Flugzeugunglück zu sterben, als bei einem Autounfall, dabei ist die Wahrscheinlichkeit für einen tödlichen Autounfall extrem viel höher.
Soviel zum einen Teil Deiner Frage.
Auf der anderen Seite ist die Gefahr überfallen, verprügelt und/oder bestohlen zu werden natürlich eine reale Gefahr. Auch wenn es sicher übertrieben ist, sich bei jedem Jugendlichen, der komisch schaut oder irgendwo stehen bleibt, Sorgen zu machen, so ist es doch sicher schlau, wenn Du weiterhin Deinem Bauchgefühl traust und defensiv reagierst. D.h. so wie Du Dich verhalten hast (Rückzug, Ausweichen) ist es sicher nicht falsch.

Schöne Grüße
A. Müller-Schörnig

Hi,

sorry hab mich zu spät angemeldet.

Bist du ein Mädel oder Junge?

Ist auch egal,

in solch eine Situation gehst du einfach auf den beiden zu , wenn das noch nicht so spät ist und fragst: was da so für ein Problem gibt? Und ob du helfen kannst?

Das macht die Leute sehr stützig, du solltest niemals zeigen das du vor etwas Angst hast. Ist doch nichts passiert oder?
Und wenn du dich verfolgt füllst, dreh dich um und mach mit deinem Handy ein paar Bilder von diesen Leuten, danch zur Polizei und mach eine Anzeige.

Füllst du dich auf der stelle bdroht, bleib stehen und ruf der Polizei sofort, beschreibe Situation ( das du schon seit stunden in der Stadt verfolg wirst) beschreib deine Position ( strasse, Stadt etc) bleib stehen und warte…

Ob du Junge oder Mädel bist, wenn du so spät auf der Strasse alleine läufst und solchen Arsch. begegnest,

versuche dich seht unauffällig zu kleiden, auf keinen Fall attraktiv, geh immer selbstbewusst aud aufrichtig, halte dein Handy auf Allrbereitschaft in der Tasche, wenn die Angriff starten kannst du noch die Taste drücken…damit jemand oder 112 mithört was dir gerade passiert, schrei laut und auf alle Fälle lerne dich selbst zu verteidigen ( ein kurs).

Sonnst versuch ab 21:00 uhr zur zweit Unterwegs zu sein,

mann lebt nur einmal, schutze dein Selbst so gut du kannst…

mit 15 ist es sehr gefärlich…

gruß

Nina, sorry für ein parr fehler, komme halt nicht aus DE

Einerseits hast Du meines Erachtens recht: Die Verrohung innerhalb der Gesellschaft hat zugenommen und Rücksicht und Verständnis werden immer seltener.
Andererseits ist Deine Reaktion jedoch vielleicht etwas zu heftig gewesen. Willst du zukünftig nur noch die Seite wechseln und Umwege gehen und dein Leben von deiner Angst dominieren lassen? Davon rate ich dir ab. Sicherlich gibt es Situationen, die man nicht unbedingt suchen sollte, so manches bewertet man aber auch über.