Menschenrechte in Bezug auf Mohammedkarikaturen

Abend!
Ich weiß wirklich net, ob ich hier richtig bin, habe aber nichts anderes gefunden… :wink: meine frage an euch wäre:

Freie Meinungsäußerung und Religionsfreiheit, aber auch die „Würde des Menschen ist unantastbar“ sind ja in unserem Grunsgesetz sowie auch in den Menschenrechten der UN verankert.

Wie verhalten sich diese Gesetze eurer Meinung nach in Bezug auf die Mohammedkarikaturen?

MfG

Christian

Wie verhalten sich diese Gesetze eurer Meinung nach in Bezug
auf die Mohammedkarikaturen?

Moin, moin Christian,

mit den Menschenrechten wirst Du in diesem Fall nicht weit kommen:

diese Menschenrechte gelten für lebende Menschen, Individuen also, die sowohl Objekte als auch Subjekte des Rechts sein können.

Mohammed ist seit 1374 oder so Jahren tot - Tote kann man nicht beleidigen. Mit übler Nachrede, Verleumdung etc kannst Du auch nichts reißen, denn Mohammed ist als toter weder Subjekt noch Objekt des Rechts.
Objekt könnte er sein, wenn die Totenruhe gestört worden wäre, aber das ist ganz eindeutig auch nicht der Fall.

Im übrigen befindet sich Mohammed außerhalb des Geltungsbereichs des Grundgesetzes. Ich weiß nicht, ob die staatlichen Organe der Bundesrepublik Deutschland verpflichtet sind, die Menschenrechte eines ausländischen Staatsbürgers - gab es zu Zeiten des Mohammed überhaupt schon ein kodifiziertes Staatsbürgerrecht? Müßte er nicht mangels eines gültigen Reisedokuments als staatenlos betrachtet werden? - auf dem Territorium eines Staates, auf das die Staatsorgane der Bundesrepublik keinen Einfluß und keinen Zugriff haben, durchzusetzen, zu wahren oder zu verteidigen.

Das Gericht läßt die Klage nicht zu und lehnt die Eröffnung einer Hauptverhandlung ab.
Revision ist nicht möglich.
Die Kosten des Verfahrens trägt der Kläger.

Gruß - Rolf

Hallo Christian,

ich meine, dass die Karikaturen die Würde des Menschen auch nicht mehr verletzen, als beispielsweise eine Werbung, wo jemand kopfüber aus dem Fenster gestürzt wird, weil man an seine Jeans will (kam mal im spanischen TV, aber nicht für lange) oder eine Werbung, wo ein Mann seiner Frau einen eingesteckten Fön in die Badewanne wirft, weil sie nervt (das kam bei uns).

Und das waren jetzt nur zwei Beispiele von vielen.

Aber man kann natürlich andererseits nicht ein Unrecht gegen ein anderes aufrechnen. Das hebt sich ja nicht gegenseitig auf, sondern es ist eben beides nebeneinander da.

Die Muslims in den arabischen Ländern reagieren nur etwa heftiger - meiner Meinung nach zu einem Teil auch deshalb, weil sie noch angestachelt werden und außerdem die Karikaturen oft gar nicht kennen. (Mir hat jemand erzählt, dass auf Al Jazeera einige Karikaturen gezeigt wurden - aber nicht diejenigen, um die es eigentlich ging, sondern irgendwelche anderen, in denen Mohammed sexuell mit Kindern aktiv war - na da würde ich auch protestieren. Wenn auch nicht ganz so gewalttätig.)

Wahrscheinlich würde es unserer Gesellschaft besser gehen, wenn in den Medien generell nicht so viel provoziert und gestritten würde. Wenn man nach einem harten Arbeitstag (so man Arbeit hat) nach Hause kommt, dann muss man sich doch nicht unbedingt mit den Probleme von irgendwelchen wildfremden Leuten befassen (GZSZ sage ich da nur - die streiten immer, wenn ich das einschalte). Eine normale Reaktion, wenn man jemanden verletzt hat, wäre dass man sich entschuldigt, und nicht dass man auf seine Pressefreiheit pocht.

Schöne Grüße

Petra

Hi,

diese Gesetze sind in diesem Fall nicht anwendbar.
Die Sache mit diesen Karikaturen ist doch nicht der Grund, wohl aber ein willkommener Anlass für gewisse Kräfte in der islamischen Welt, mal so richtig auf den Putz zu hauen. Man sollte nicht vergessen oder übersehen, dass in vielen dieser Länder ebenfalls recht deftige Karikaturen über Juden und „den Westen“ publiziert werden.
Das Problem der demonstrierenden Muslims ist aber wohl, dass sie gut austeilen, aber keineswegs einstecken können. Wenn’s gegen „den Westen“ geht, dann immer feste druff. Umgekehrt aber lassen sie das Sensibelchen raushängen. Konsequent ist das nicht.
Meiner Meinung nach schaden die sich auf den Islam berufenden Terroristen und deren Hintermänner dem Islam mehr als das eine wie immer geartete Karikatur jemals könnte.
Seltsamerweise aber habe ich in diesem Zusammenhang bisher keine Demonstrationen dieser Größe und Heftigkeit gesehen. Immerhin sind es die Terroristen, die die Muslims weltweit in Misskredit bringen und sonst niemand. Das wird aber offenbar als normal angesehen und hingenommen und kein Mensch fragt in diesen Fällen nach Menschenrechten und nach dem Recht zu leben.
Es wird also mit zweierlei Mass gemessen und das ist auf Dauer nicht hinnehmbar, finde ich.
Hinweisen möchte ich noch darauf, dass ich hier keinesfalls alle Muslims über einen Kamm scheren will. Es gibt bei ihnen eine Menge - wahrscheinlich mehrheitlich - sehr ehrenwerte Menschen, die genau wie wir auch in Ruhe und Frieden leben wollen und wie wir nach einem bisschen Glück im Leben streben, die gute Nachbarn und Freunde sind und mit denen man gutnachbarlich zusammenleben kann.
Auch ihre Rechte werden von ihren eigenen Glaubensbrüdern mit Füssen getreten, das sollte man nicht vergessen.

Hm, ist jetzt doch etwas länger geworden…:smile:

Viele Grüße
WoDi

Freie Meinungsäußerung und Religionsfreiheit, aber auch die
„Würde des Menschen ist unantastbar“ sind ja in unserem
Grunsgesetz sowie auch in den Menschenrechten der UN
verankert.

Wie verhalten sich diese Gesetze eurer Meinung nach in Bezug
auf die Mohammedkarikaturen?

Ich wüsste nicht, wie man da einen Zusammenhang konstruieren könnte.

Sonst zu jeder Rabulistik bereit
Schorsch

Hallo,

also das Grundgesetz verhält sich schon einmal gar nicht. Das gilt ja nur für deutsche Staatbürger. Mohammed war aber ganz entschieden kein solcher nd der Autor der Zeichnungen ist es auch nicht. Auch die randalierenden Muslime in den arabischen Ländern sind keine solchen - das läuft also am Ziel vorbei.

Die Menschenrechte - wessen Würde wurde denn verletzt? Der Prophet ist schon ne Weile tot, der kann da wohl nicht gemeint sein. Und irgend jemand anderes wurde nicht dargestellt, muß sich also auch nicht angegriffen fühlen. ZUmal man ja auch mal fragen muß, wo das Ganze passiert ist - nämlich in Dänemark. Und Dänemark ist nicht unbedingt ein Land, in dem die Muslime die Mehrheit bilden.

Man muß ja immer auch die Verhältnismäßigkeit sehen bei der Sache. Ständig werden Karikaturen aller Art veröffentlicht - auch welche, die den christlichen Glauben aufs Korn nehmen. Ganz zu schweigen von solchen, die auf Politiker oder bestimmte Nationen zielen.
So gesehen wären die ganzen Ossiwitze und Polenwitze, die Herr Schmidt im Fernsehen reißt bzw. gerissen hat im Laufe der zeit auch alle ein Fall für den Staatsanwalt und die alten Ostfriesenwitze auch.
weil da nämlich immer die Würde irgendwelcher Menschen angegriffen wird.
Dann aber sind wir wieder da, wo wir schon mal waren in der DDR - nämlich an der Stelle, an der man echt jeden Satz überlegen muß, den man sagt irgendwo. (Obwohl damals galt, daß die besten poltischen Witze allemal noch an den Parteischulen zu hören waren.)

Wir leben nicht mehr im Mittelalter, wir leben in einer sehr offenen gesellschaft. jeder darf praktisch anglauben und anbeten, was er will. Und was dem einen heilig ist, muß dem anderen noch lange icht heilig sein. Ich weiß nicht, wie Du Dir das vorstellst - baer wenn ich auf alle nur möglichen Befindlichkeiten der Welt Rücksicht nehmen wii, dann darf ich wahrscheinlich gar nichts mehr. Ich denke, da muß man einfach auch akzeptieren, daß sich ein Andersgläubiger auch anders äußert. Zumal, wie gesagt: Was geht es einen Araber an, was irgendein Käseblatt in Dänemark druckt? ich frage doch auch nicht, was in irgendeiner Zeitung in Kairo, Damaskus, Teheran oder sonstwo über das Christentum steht. Weil das nicht meine Länder sind und weil mich das nichts angeht und weil ich nicht das recht habe, mich in das Leben der Menschen dort einzumischen. Aber dann möchten diese bitte auch respektieren, daß das hier unsere Länder sind in einem anderen Kulturkrei - und sich da raushalten.

Gernot Geyer

Hallo

Freie Meinungsäußerung und Religionsfreiheit, aber auch die
„Würde des Menschen ist unantastbar“ sind ja in unserem
Grunsgesetz sowie auch in den Menschenrechten der UN
verankert.

Wie verhalten sich diese Gesetze eurer Meinung nach in Bezug
auf die Mohammedkarikaturen?

Karikatur ist eine Kunstform, die von der Übertreibung lebt und daher für den Betroffenen selten schmeichelhaft ist. Sofern sich die Karikatur im weitesten Sinn mit tatsächlichen Handlungen des Betroffenen beschäftigt, ist die Würde dieses Menschen ja nicht betroffen (er hätte sich halt „anständig“ benehmen sollen…). Nun hat Mohamed nie Bomben geworfen; Islamisten beziehen sich aber auf seine Worte, die - so die Rechtfertigung der Terroristen und der sie unterstützenden Staaten - die bekannten Aktionen gegen Glaubensfeinde gut heißen.
Also Menschenrechtsverletzungen und Verstöße gegen die Religionsfreiheit im westlichen Sinne kann ich nicht erkennen.

Hallo !

Was mich dabei interessiert ist, gibt es denn eigentlich authentische Bilder von Mohammed?

Es kann sie doch nicht geben, da diese Bilder ganz sicher im moslemischen Raum niemals gezeigt wurden.

mfgConrad

Hallo !

Was mich dabei interessiert ist, gibt es denn eigentlich
authentische Bilder von Mohammed?

Von Mohamed kann es keine authentische Bilder geben, den die Porträtkunst gab es damals noch nicht. Und wenn: Mohamed hat die bildliche Darstellung von Menschen verboten, deshalb hätte er sich auch nie abbilden lassen.

Es kann sie doch nicht geben, da diese Bilder ganz sicher im
moslemischen Raum niemals gezeigt wurden.

Trotzdem haben islamische Künstler Mohamed (wie sie ihn sich vorstellten) und Szenen aus seinem Leben bildlich dargestellt. Dabei wird Mohamed teils en face dargestellt, oftmals aber ist sein Gesicht verhüllt.
Schau mal nach unter http://www.zombietime.com/mohammed_image_archive/
oder google Dich durch.

Wolfgang D.