Hallo Pedro
Ich denke, dass man die Hilfsbereitschaft einem anderen Wesen - einer anderen Spezies - gegenüber im Allgemeinen als „menschliches“ Benehmen betrachtet.
Vor einiger Zeit - ich schätze mal, vor gut einem Jahr - habe ich im Fernsehen einen Bericht aus einem Zoo gesehen, der dieses „menschliche“ Benehmen mit umgekehrten Vorzeichen zeigte.
Zuerst die Vorgeschichte, welche vom Reporter berichtet wurde:
Ein kleines Mädchen war auf die hüfthohe Mauer um ein Gorilla-Freigehege geklettert und von dort ca. 3m tief in den (trockenen) Graben um dieses Gehege gestürzt. Dort lag es bewusstlos und blutend.
Der Boss im Gehege, ein mächtiger Silberrücken, näherte sich darauf dem mädchen, tauchte seinen Finger in das blut und roch daran. Dann setzte er sich in geringer Entfernung mit dem Rücken zu dem Kind hin und hielt offensichtlich die anderen Mitglieder seiner Gruppe davon ab, sich dem verletzten Kind zu nähern.
Hier setzte der Filmbericht ein. Man sah den Silberrücken, hinter ihm lag das Kind und zwei Männer, wahrscheinlich Tierpfleger, ließen eine Leiter in den Graben hinab und bargen die Verletzte.
Das Verhalten des Silberrückens machte einen so überlegt menschlichen Eindruck, dass man überzeugt sein konnte, er hatte eine genaue Vorstellung davon, was da ablief, und beteiligte sich bewusst an der Hilfsaktion, indem er die Rolle dabei spielte, die eigentlich auch, ohne dass Betäubungsgewehre eingesetzt würden, nur er spielen konnte.
Das fiel mir spontan bei dem Stichwort „menschliches Benehmen von Tieren“ ein, wobei mir bewusst ist, dass diese Hilfsbereitschaft stammesgeschichtlich schon sehr früh angelegt sein muss, lange vor dem Erscheinen des Menschen.
Gruß merimies