Du öffnest mit der Frage ein ziemlich weites Feld.
Die Naturvölker gibt es nicht nur in abgelegenen Urwaldgebieten, sondern in der Wüste oder Steppe oder auf irgendwelchen Inseln genauso, also auch ganz unterschiedliches Klima.
Solange Frauen schwanger sind oder stillen, haben sie Ihre Menstruation eh nicht. Da die Frauen diese Völker stillen und nicht verhüten, sind sie fast nur im Zustand schwanger oder stillend. Somit haben sie auf schon zahlenmäßig deutlich weniger Blutungen.
Was den Umgang angeht, wenn es denn soweit ist, so gibt es nicht da keine einheitliche Einstellung und keinen einheitlichen Umgang. Das fängt damit an, welchen Stellenwert Menstruation hat: Bei manchen Völkern ist die erste Menstruation ein Ereignis, das gefeiert wird. Mit Einführungsritualen, Tänzen, Reinigungszeremonien, die Mädchen werden in die Geheimnisse der Frau eingeweiht. Es wird also begrüßt. In anderen Völkern findet genau das Gegenteil statt, das reicht von ausgegrenzt bis hin zu eingesperrt werden.
Ein weitere Faktor, der die Zahl der Zyklen reduziert, ist Empfängnisverhütung per Kräuter und Wurzeln. Wilder Yams bspw. enthält einen Wirkstoff, der auch für die Herstellung der ersten Kontrazeptiva verwendet wurde.
Dann gibt es diverse Möglichkeiten, mit dem Blut umzugehen. Von laufenlassen (das vielleicht nicht gerade vor der Kamera?) und häufiger Reinigung über draußen auffangen bis hin zu Tampons aus Naturmaterialien wie bestimmte Gräser, Moose, Schwämme.
Wenn man das alles so zusammen nimmt, dann ist eigentlich recht erklärlich, warum man davon ausgrechnet in den kurzen Momenten einer Doku, die das Thema Menstruation nicht im Mittelpunkt hat, nichts mitbekommt.