Menstruation bei nackt lebenden Frauen

Hallo,

in abgelege Urwaldgebieten gibt es doch vereinzelt noch Volksgruppen, die völlig nackt leben. Gelegentlich sieht man auch Fotos oder Dokumentarfilme darüber.

Was machen die Frauen eigentlich, wenn Sie ihre Tage haben? Einfach laufen lassen und ab und zu abwischen? Oder binden sie sich was davor oder stecken was hinein?

Grüße
Carsten

Keine Ahnung… ich hab mal was von Blättern oder anderen Pflanzen gehört, die sie sich "unter"binden. Ich weiß es aber nicht.

Auf Fotos oder in Filmen sieht man aber nie eine Frau, die äußerlich etwas vorgebunden hätte.

Wenn sich nun aber jeder meldet, der „keine Ahnung“ hat, wird das jetzt ein langer Thread. :smile:

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Problem: wer kennt denn eine Indianerin?
Moin,

wissen tue ich es nicht - ich hatte aber mal eine Dokumentation gesehen, in der das tägliche Leben solcher Völker dokumentiert wurde.
Speziell darauf eingenagen wurde zwar nicht, aber Frauen waren da ähnlich, wie in anderen Kulturen auch, zeitweise nicht am täglichen Leben beteiligt. Dies wurde zwar nicht speziell darauf zurückgeführt, dass sie bluteten, aber logisch ist das damit allemal zu erklären.

Von meiner Uroma (bei armen Leuten als Findelkind aufgewachsen) weiß ich auch, dass sie Unterhosen in ihrer Jugend nicht kannte. Sie erzählte, dass meine Schwester sich nicht so anstellen solle, früher habe sie den „Dreck“ immer mal wieder abgewicht und gut sei’s…

Also: Vermutung: lass langsam laufen und ab und an entsorgen…

LG
Ce

Hi Carsten,

ich habe auch keine richtige Ahnung, aber ich habe tw. Bücher (allerdings Romane) über die Urvölker Australiens gelesen. Dort wurde tw. beschrieben, dass die menstruierende Frauen sich für die Zeit der Blutung vom sozialen Leben zurück gezogen haben und vorübergehend allein gelebt haben. Sie haben dann durchaus Moose oder ähnliches zwischen die Beine gebunden.

Ich habe dann noch dieses hier gefunden: http://www.greenfamily.de/index.php?option=com_k2&vi…

Und hier noch was aus dem Archiv:
http://www.wer-weiss-was.de/mittelalter/periode-dama…

Gruß
Tina

Auf Fotos oder in Filmen sieht man aber nie eine Frau, die
äußerlich etwas vorgebunden hätte.

DJTrulla hat doch geschrieben: „… dass die menstruierende Frauen sich für die Zeit der Blutung vom sozialen Leben zurück gezogen haben“.

Wie sollen sie denn in einem Film deiner Wahl vorkommen?

Wenn sich nun aber jeder meldet, der „keine Ahnung“ hat, wird
das jetzt ein langer Thread. :smile:

Da habe ich tatsächlich keine Ahnung wie das funktionieren soll. Du vielleicht, damit der Thread nicht zu lang wird?

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Freie Menstruation
Hallo,

man kann auch lernen das Blut gezielt zu halten und dann ablaufen zu lassen. Das gibt es in vielen Völkern und wir dort so gehandhabt.
Dazu kann man das Buch „Freie Menstruation“ von Carolin Oblasser (oder so) lesen.
Der Beckenboden besteht ja auch nur aus Muskeln und man kann trainieren diese zu entspannen, wenn es gerade passt.
Ist wie Wasser lassen. Und aus Erfahrung kann ich sagen, es klappt und ist ne saubere Sache :wink:

Du öffnest mit der Frage ein ziemlich weites Feld.

Die Naturvölker gibt es nicht nur in abgelegenen Urwaldgebieten, sondern in der Wüste oder Steppe oder auf irgendwelchen Inseln genauso, also auch ganz unterschiedliches Klima.

Solange Frauen schwanger sind oder stillen, haben sie Ihre Menstruation eh nicht. Da die Frauen diese Völker stillen und nicht verhüten, sind sie fast nur im Zustand schwanger oder stillend. Somit haben sie auf schon zahlenmäßig deutlich weniger Blutungen.

Was den Umgang angeht, wenn es denn soweit ist, so gibt es nicht da keine einheitliche Einstellung und keinen einheitlichen Umgang. Das fängt damit an, welchen Stellenwert Menstruation hat: Bei manchen Völkern ist die erste Menstruation ein Ereignis, das gefeiert wird. Mit Einführungsritualen, Tänzen, Reinigungszeremonien, die Mädchen werden in die Geheimnisse der Frau eingeweiht. Es wird also begrüßt. In anderen Völkern findet genau das Gegenteil statt, das reicht von ausgegrenzt bis hin zu eingesperrt werden.

Ein weitere Faktor, der die Zahl der Zyklen reduziert, ist Empfängnisverhütung per Kräuter und Wurzeln. Wilder Yams bspw. enthält einen Wirkstoff, der auch für die Herstellung der ersten Kontrazeptiva verwendet wurde.

Dann gibt es diverse Möglichkeiten, mit dem Blut umzugehen. Von laufenlassen (das vielleicht nicht gerade vor der Kamera?) und häufiger Reinigung über draußen auffangen bis hin zu Tampons aus Naturmaterialien wie bestimmte Gräser, Moose, Schwämme.

Wenn man das alles so zusammen nimmt, dann ist eigentlich recht erklärlich, warum man davon ausgrechnet in den kurzen Momenten einer Doku, die das Thema Menstruation nicht im Mittelpunkt hat, nichts mitbekommt.

Was machen die Frauen eigentlich, wenn Sie ihre Tage haben?
Einfach laufen lassen und ab und zu abwischen?

Hallo,
zur moeglichen Menge lese man auch bei Kulvinskas nach,
in seinem Buch oder solche Fundstellen zb
http://payoli.wordpress.com/2011/09/25/menstruation/

Hi

Die Periode ist fast überall mit einem Tabu belegt, welches dazu führt, das die Frau in dieser Zeit sich nicht in der Öffentlichkeit zeigt und nur von ihren engsten weiblichen Angehörigen versorgt wird. Ein - meist männlicher Dokumentarfilmer - wird dort niemals eine menstruierende Frau zu Gesicht bekommen.

Die Melpa auf Papua (ich hatte mich damit im Studium befasst) leben die Frauen während ihrer Menstruation allein in speziellen Hütten etwas abseits und dürfen sich auf gar keinen Fall in die Nähe anderer Menschen oder von Nahrung aufhalten, da eine menstruierende Frau als giftig gilt.

Auch die brasilianischen Yanomami-Frauen sind während der Menstruation vollkommen zurückgezogen.

Wegen der Anzahl der Perioden: Traditionell lebende Naturvölker kennen allerlei, um eine Empfängnis zu erschweren bzw. eine Abtreibung herbeizuführen - somit sind die die Frauen gar nicht so oft schwanger.
Kindersegen gibt es nur dort, wo das Wissen verloren gegangen ist, man sich nicht interessiert oder bewusst (zb aus religiösen oder gesellschaftlichen Gründen) zulässt.

Gruss, Sama