Merci für die Umweltschädigung durch unnötiges Plastik

Hallo,

es gibt Kartons die eine Plastikschicht brauchen um z. B. den flüssigen Inhalt halten zu können, darum geht es mir nicht. Mir geht es um Verpackungskartons die aus rein ästhetischen Gründen z. B. glänzende Schriftzüge aus Plastik nutzen.

Zum einen wird beim bekleben des Kartons unnötig viel Plastik benutzt, denn die gesamte Schrift wird auf den Karton gestanzt und nicht nur die einzelnen Buchstaben, das bedeutet, dass der größte Teil des Plastikrohstoffes ungenutzt entsorgt wird.

Zum anderen ist die Wiederverwertung ein Problem:

Wieso wird so ein umweltschädliches Verhalten nicht gesetzlich untersagt oder durch öffentlichkeitswirksame Kampagnen von Umweltschützern an den Pranger gestellt?

Gruß
Desperado

Weil die Politik/ der Staat/ die Bürokratie deutlich langsamer dreht als die Wirtschaft und die Gesellschaft.

Und im schlimmsten Fall: damit schädigen wir unseren Wettbewerbsvorteil oder wenn wir das verbieten, kostet das Millionen Arbeitsplätze.

Kannst Dir was aussuchen oder weitere Scheinargumente hinzufügen.

Grüße
Pierre

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Nennt sich Heißfolienprägung. Und sicher besteht der Text aus Buchstaben.
Es wird allerdings nicht der gesamte Karton beklebt sondern der Text wird mit einem heißen Stempel auf den Karton gedrückt.

Jedenfalls geht bei dem Prozess viel mehr Plastik in den Müll als auf den Karton.

Hauptsache es schafft/sichert Arbeitsplätze und stabilisiert die Wirtschaft. Das ist heutzutage die Ent - Schuldigung für Alles, was ein schlechtes Gewissen verursachen könnte.

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Nach der deutschen (wieder-)Vereinigung wurde viel über die „billigen“ Verpackungen der Ost-deutschen Produkte gelacht und abfällig gesprochen.
Ich kaufe aber schon immer das Mehl und nicht die bunte Tüte drumherum.
Dann fiel uns sehr schnell auf dass beim Verkauf der äußere Eindruck zuweilen wichtiger ist als der Inhalt. Daran hat sich nicht viel geändert. Mehr Schein als Sein eben.
Leider ist das auf der menschlichen Ebene genau so. Die guten Selbstdarsteller kommen im Leben schneller weiter. Leider sind sie nicht immer besser als die Mitbewerber. Wohin das führt sieht man u.a. an unseren Politikern.

Habe übrigens vor einer Woche erstmals AA Batterien (Achtung, Umgangssprache!) in einer plastikfreien Blisterverpackung kaufen können. Es tut sich also langsam was.
Bunt genug war die trotzdem. Dabei hätte ich sie auch gekauft wenn einfarbig auf Recycling Karton gedruckt wäre.

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Früher gab es immer Mehl in bunten Stoffsäcken. (Im Supermarkt, nicht im Osten.) Die Säcke wurden dann zu Geschirrtüchern, habe noch jede Menge davon. Hab ich lange nicht mehr gesehen. Würde ich aber glatt der Verpackung wegen so kaufen :wink:

Hmm, dann hast du noch nie bei Aldi eingekauft. Und bei IKEA auch noch nicht. :stuck_out_tongue: Und irgendwo anders hatte ich auch welche gekauft, ich weiß aber nicht mehr, wo.

Nö, hatte bisher keinen Bedarf.
Das waren Akkus fürs Telefon, von den anderen habe ich noch genug Reserven.

Die Frage ist, wieviel Arbeitsplätze es sichert wenn Plastikbuchstaben auf Kartons gedruckt werden, was ein größtenteils automatisch ablaufender Prozess ist.

Klar wäre es ein Wettbewerbsnachteil wenn die eine Pralinenpackung nicht glänzen würde und die anderen schon, also sollte hier der Gesetzgeber entsprechende Gesetze zum Schutz der Umwelt erlassen.

Wenn er das so detailliert tut wie hier verlangt wird, kommt sowas wie das schreckliche „Duale System“ von Bierdosen-Jürgen heraus, das beiläufig bereits jetzt dazu führt, dass Unternehmen, die Kartonverpackungen mit Folienbuchstaben drauf entsprechende „Lizenzen“ dafür buchen müssen.

Wenn die Kartons ordentlich in den Restmüll und nicht ins Altpapier gegeben würden, müßten die Müllheizkraftwerke viel weniger Schweröl zufeuern.

Schöne Grüße

MM

Also nach meinem Kenntnisstand gehören Kartons ins Altpapier. :thinking:

Das ist aber nicht gut, wenn Folienbuchstaben drauf sind. Dann stören sie die Wiederverwertung zu Kartonagen. Wenn man sie in den Restmüll tut, ersetzen sie Schweröl, das im Müllheizkraftwerk zugefeuert werden muss, weil im Restmüll PET und Kartonagen fehlen. Das ist besser.

Meine leeren Quarkbecher usw. tu ich auch immer in den Restmüll, weil es mir nicht gefällt, wenn sie in Indonesien ins Meer geworfen werden. Besser ist es, wenn die Nudelfabrik von Birkel ihre Prozesswärme mit weniger Einsatz von Öl bekommt, und dabei helfen die Quarkbecher.

Das Altpapier, das wir bei den Pfadis gesammelt haben, hat richtig Geld gebracht, weil da kein solcher Müll dazwischen war. Das war echtes Recycling.

Schöne Grüße

MM

frage hierzu:
was ist eigentlich mit den offsetfarben & sonstiger schadstoffsättigung aller bedruckten papiere?

e.c.

Servus,

die - wasserunlöslich - werden tatsächlich mit Seife rausgewaschen: Das Altpapier kommt in Bassins mit Seifenlauge, durch die von unten her Luft gedrückt wird. Wenn man von unten her Wasser in das Bassin drückt, schwimmt die ausgewaschene Farbe an der Oberfläche als dunkelgrauer Schaum weg. Wass man mit der Plörre dann macht, weiß ich allerdings nicht - ich schätze mal, dass man den Farbschlamm durch Absetzen und dann Trocknen zur Verbrennung aufbereiten kann.

Ein Problem beim De-Inking scheinen die wasserlöslichen Druckerfarben für kleine Auflage zu bilden - ich weiß nicht, wie man die rauskriegt, aber es scheint, dass da seit ihrem massenhaften Auftauchen auch technische Läsungen gefunden wurden.

Was da sonst so mit bei ist, weiß ich nicht - zur Zeit der erwähnten Pfadi-Sammlungen wurde Zeitungspapier zur Verhütung von Schimmel und anderen Pilzen mit Quecksilber versetzt, das auf diese Weise unverändert über das Altpapier zu verarbeitetem Altpapier weiterhin seine Wirkung tat.

Schöne Grüße

MM

Achtung: meine Erfahrungen sind mindestens 15 Jahre alt und beziehen sich auf eine mündliche Aussage!

Der örtliche Entsorger fuhr mal eine Zeit den Schlamm für das Papierwerk der Nachbargemeinde ab, er lagerte es auf seinem Gelände in offenen Containern zwischen (das Zeug stinkt bestialisch) und anschließend wurde es verbrannt (das hat er mir jedenfalls gesagt als ich mich über den Gestank beschwert habe).

Der Entsorger ist schon lange tot, seine Firma aufgekauft, die Müllverbrennungsanlage nahebei gibt es auch nicht mehr - das Papierwerk gibt es aber noch. Und wenn ich da so manchmal vorbeiradle habe ich wieder diesen lieblichen Geruch in der Nase. Beim Klopapierhersteller in der anderen Richtung mieft es übrigens genauso