Natürlich gibt sie das nicht zu und schiebt Termin-Probleme vor. Klar, dass bei der kurzen Wahlkampfphase die Termine eng stehen, aber dass Frau Merkel keine Zeit finden würde, um sich zwei mal a 60 Minuten mit Herrn Schröder medial zu duelleieren, ist doch wohl eine ganz peinliche Ausrede. Also nur einmal Schröder vs. das Merkel.
Ich kann das zwar verstehen, man denke nur an Merkels zittrigen Auftritt, nachdem Köhler seine Entscheidung zur Auflösung des Bundestags bekannt gegeben hat. Da war ja 2002 selbst Stotter-Ede noch telegener… Aber schneidet sie sich damit nicht ins eigene Fleisch? Wer vor so einer Aufgabe kapituliert, wie soll der bzw. die denn das Land aus der Krise holen? Außerdem ist Merkels Angst vor dem Duell unbegründet. In den Duells zwischen Simonis/PHC und Rüttgers/Steinbrück, hat jeweils der Amtsinhaber gepunktet. Die Wahl gewonnen haben dann aber die scheinbar telegen unterlegenen Herausforderer.
Gruß André
Hätte ich auch.
Bin nunmal kein Schwätzer und Blender.
Sollense halt eine Internet-Forumsdiskussion machen, wennse denn ne Tastatur tippen können.
Pavel
mir ist die Begründung „Terminprobleme“ einfach daher komisch aufgestossen, dass Frau Merkel wohl vorgab, Wahlkampf machen zu müssen um so viele Menschen wie möglich zu erreichen -> komisch nur, daß sie durch die entsprechende Fernsehsendung weit mehr Menschen erreichen könnte. Ob da befürchtet wird, daß man evtl. eine dreiste Behauptung oder Beschimpfung (was da im Wahlkampf stellenweise abgelassen wird ist absolut unter aller Sau) um die Ohren gehauen bekommt?
Für mich persönlich wirkt das Ganze recht feige. Schade eigentlich, denn wenn sich Frau Merkel einmal nicht in wüsten Beschimpfungen verliert, kann sie mittlerweile stellenweise sogar ansehnlich reden - Mein Traumduell wäre dazu noch den Oskar und den Gysi ^^ … Redeschlacht wäre untertrieben.
Gruß
Daniel
Hallo André,
ich finde es eher seltsam, dass unsere Bundeskanzler immer Zeit hat.
Scheinbar haben wir in Deustchland z.Z. keine Probleme.
Wann wird eigentlich in Berlin mal regiert? Nach der Wahl, oder ist dann schon wieder irgendwo Wahlkampf.
Der „Kanzlerkalender“ ist jedenfalls auch heute leer:
http://www.bundeskanzler.de/Navigation/Aktuelles/kan…
Gruß, Joe
zwei mal a 60 Minuten mit Herrn Schröder medial zu
duelleieren,
hi,
einmal 90min reichen doch zu. mehr informationen kommen doch eh nicht rüber, weil der eine über die fehler des anderen spricht. ich fand die „duelle“ bisher nett anzusehen, aber nicht weiter erhellend. wenn rüttgers wegen dem duell gewonnen haben soll, fress ich einen besen…
ein kanzler/in sollte nicht unbedingt medial glänzen, sondern politisch. ich weiss nicht, was daran so schlimm ist, wenn man sich mal verspricht. nervösität zeigt m.E. eher noch respekt vor der sache, oder?
im übrigen: hat mal jemand die aktuellen wahlplakate gelesen? alles wie gehabt: wir sind toll, aber die anderen packens nicht. o-ton aller momentan im bundestag vertretenden parteien…
gruss vom
showbee
Hi Joe
ich finde es eher seltsam, dass unsere Bundeskanzler immer
Zeit hat.
Scheinbar haben wir in Deustchland z.Z. keine Probleme.
Wann wird eigentlich in Berlin mal regiert?
Genau deswegen hat Schröder ja die Vertrauensfrage gestellt: Er kann ja mit dieser Truppe im Rücken und den Mehrheitsverhältnissen nicht regieren (sagt er zumindest). Ergo hat er vieeeel Zeit, sich mit Merkel zu batteln.
Gruß André
Mein Traumduell wäre dazu noch den
Oskar und den Gysi ^^ … Redeschlacht wäre untertrieben.
Meines wäre Oskar vs. Westerwelle, moderiert von Michel Friedman und Olaf Henkel. Heissa, das wäre ein Spaß…
Gruß André
einmal 90min reichen doch zu. mehr informationen kommen doch
eh nicht rüber, weil der eine über die fehler des anderen
spricht.
stimmt schon. Eine Sabine-Christiansen-Sendung ist auch verschwendete Zeit. Aber im Prinzip auch jede Wahlkampfveranstaltung auf einem Marktplatz. Der Erkenntniswert tendiert gegen null. Aber mit dieser Begründung hat die CDU ja nicht argumentiert (wäre auch scheinheilig, sonst nehmen sie auch mit Kusshand jede Gelegenheit wahr, sich im TV zu präsentieren).
ich fand die „duelle“ bisher nett anzusehen, aber
nicht weiter erhellend. wenn rüttgers wegen dem duell gewonnen
haben soll, fress ich einen besen…
Genau das hab ich doch gemeint. Rüttgers hat das TV-Duell nach Umfragen und Medienberichten zufolge verloren. Trotzdem hat er die Wahl gewonnen. Also besteht ein viel kleinerer Zusammenhang als bisher angenommen.
ein kanzler/in sollte nicht unbedingt medial glänzen, sondern
politisch. ich weiss nicht, was daran so schlimm ist, wenn man
sich mal verspricht. nervösität zeigt m.E. eher noch respekt
vor der sache, oder?
nicht unbedingt. Sie kann auch Ausdruck von Unwissenheit oder schlechter Vorbereitung sein. Wenn Merkel ständig brutto mit netto verwechselt, könnte man da durchaus auch Rückschlüsse auf ihre finanzpolitische Bildung zulassen.
im übrigen: hat mal jemand die aktuellen wahlplakate gelesen?
alles wie gehabt: wir sind toll, aber die anderen packens
nicht. o-ton aller momentan im bundestag vertretenden
parteien…
das stimmt wohl. und wird sich in Zukunft auch nicht ändern.
btw: ein alltime favorit in Sachen Polit-Demontage war ein Auftritt der Jungpolitiker aller Parteien in der Sendung Live aus dem Schlachthof. Damals mussten die Jungunionisten, Julis, Grüne Jugend und Jusos diverse echte Wahlslogans den jeweiligen Parteien zuordnen. Es hat keiner geschafft…Der Juso ordnete den FDP-Slogan der SPD zu, der CDU-Heini machte sich ein Grünen-Wort zu eigen…
Gruß André
Hallo,
leider lässt sich die heutige Gesellschaft zu sehr vom Fernsehen einnehmen und manipulieren. Dies hatte bereits G.S. von der SPD vor drei Jahren genutzt um die noch unentschlossenen Wähler durch einen Fernsehauftritt zu blenden. Dies möchte er jetzt wohl in zweifacher Ausführung wiederholen. Weil doppelt bringt halt mehr!
Ich möchte keinen Kanzler/Kanzlerin, der gut im Fernsehen auftreten kann und eine Medienprofi (=Blender) ist; ich möchte endlich eine bessere Politik für das Land. Aber da dies wahrscheinlich auch die CDU nicht hinbekommt, sehe ich Dunkel (ich sage jetzt nicht ‚schwarz‘) für Deutschland.
Kurz und knapp: Schröder weiss, dass er nur noch durch das Fernsehen punkten kann. Für mich ist das aber keine Wahlgrundlage. Für viele andere Wähler leider schon.
Gruß
boba
Wahlkampfkonsumenten
Natürlich gibt sie das nicht zu und schiebt Termin-Probleme
vor. Klar, dass bei der kurzen Wahlkampfphase die Termine eng
stehen, aber dass Frau Merkel keine Zeit finden würde, um sich
zwei mal a 60 Minuten mit Herrn Schröder medial zu
duelleieren, ist doch wohl eine ganz peinliche Ausrede. Also
nur einmal Schröder vs. das Merkel.
Und das ist schon ein mal zu viel. Da gehts nicht um Inhalte, sondern darum, wer sympathischer ist oder dem anderen (scheinbar) besser an die Karre fährt. Der Bürger ist gar nicht in der Lage, zu beurteilen, ob Gegenargumente oder Kritik wirklich zutreffend sind. Er kann nur einschätzen, wer in diesem Augenblick glaubwürdiger wirkt.
Damit sind die TV-Diskussionen ein weiterer Schritt in Richtung auf eine informationsfreie Wahlentscheidung des Wählers. In zunehmendem Maße spielen emotionale Gründe eine Rolle, während Informationen und Tatsachen immer weiter in den Hintergrund treten.
In diesem Umfeld überrascht es nur wenig, daß Bauernfänger wie Gysi und Lafontaine mit schönen Versprechungen und geschliffenen Worten einen nicht unwesentlichen Teil der Bevölkerung auf ihre Seite gezogen haben.
Gruß,
Christian
Hallo,
Hi Joe
ich finde es eher seltsam, dass unsere Bundeskanzler immer
Zeit hat.
Scheinbar haben wir in Deustchland z.Z. keine Probleme.
Wann wird eigentlich in Berlin mal regiert?Genau deswegen hat Schröder ja die Vertrauensfrage gestellt:
Er kann ja mit dieser Truppe im Rücken und den
Mehrheitsverhältnissen nicht regieren (sagt er zumindest).
Ergo hat er vieeeel Zeit, sich mit Merkel zu batteln.
Schröder könnte in der Zeit aber auch wieder Werbeaufnahmen im Kaschmirmantel und Havana machen
Gruß
Schnorz
Gruß André
Herrlicher Vorschlag!!! o.w.t.
o.w.t., sagte ich doch…
Damit sind die TV-Diskussionen ein weiterer Schritt in
Richtung auf eine informationsfreie Wahlentscheidung des
Wählers. In zunehmendem Maße spielen emotionale Gründe eine
Rolle, während Informationen und Tatsachen immer weiter in den
Hintergrund treten.
Das mit dem „zunehmenden Maße“ würde ich so nicht unterschreiben. Schau dir einfach mal Wahlspots und -plakate der CDU aus den 50/60 Jahren an. Die Hauptaussage damals war, wenn ihr die SPD wählt stehen die Russen bald am Rhein. Da hatte man auch keine Probleme damit die Anti Sowjetische Hetze der Nazis einfach fortzuführen.
Dr. Helmut Kohl war auch ein Experte vor dem Herren wenn es in Wahlkampfzeiten darum ging, kl. Verfehlungen des polit. Gegners zu Elefanten aufzublasen und im Privat TV breittreten zu lassen. So gesehen sind TV-„Diskussionen“ nichts wirklich neues, das Niveau ändert sich nicht - man passt sich nur den Big Brother Sehgewohnheiten an.
Gruss Jan
Gebt denen eine automatische Knarre in die Hand - und ruh´ is´.
Da hätten wir auch ein richtiges Duell gesehen und nicht so ein Larifari …
gruß
moritzbock
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Hallo,
dann nenne mir nur ein Plakat, wo diese Aussage getroffen wurde. Deine Sprache ist klar. Du stellst die CDU mit den Nazis in einen Vergleich. Als Demokrat bist Du wohl nicht in diesem Land unterwegs.
Damit sind die TV-Diskussionen ein weiterer Schritt in
Richtung auf eine informationsfreie Wahlentscheidung des
Wählers. In zunehmendem Maße spielen emotionale Gründe eine
Rolle, während Informationen und Tatsachen immer weiter in den
Hintergrund treten.Das mit dem „zunehmenden Maße“ würde ich so nicht
unterschreiben. Schau dir einfach mal Wahlspots und -plakate
der CDU aus den 50/60 Jahren an. Die Hauptaussage damals war,
wenn ihr die SPD wählt stehen die Russen bald am Rhein. Da
hatte man auch keine Probleme damit die Anti Sowjetische Hetze
der Nazis einfach fortzuführen.Dr. Helmut Kohl war auch ein Experte vor dem Herren wenn es in
Wahlkampfzeiten darum ging, kl. Verfehlungen des polit.
Gegners zu Elefanten aufzublasen und im Privat TV breittreten
zu lassen.
Ich kann mich an keine Partei erinnern, die nicht auf der Gegenseite diese Chance nutze. Und was die Privaten anbelangt, zuerst nachdenken, bevor man solchen Unsinn verbreitet.
So gesehen sind TV-„Diskussionen“ nichts wirklich
neues, das Niveau ändert sich nicht - man passt sich nur den
Big Brother Sehgewohnheiten an.
Persönlich halte ich diese Sendungen ohnehin für überflüssig. Eine Sendung mit Christiansen sogar mehr als überflüssig.
Gruss Günter
http://www.ikg.rt.bw.schule.de/wahlen98/1952.html
Als Beispiel
das Plakat der FDP ist auch ganz lustig…
Gruß
Mike
Hallo,
dann nenne mir nur ein Plakat, wo diese Aussage getroffen
wurde. Deine Sprache ist klar. Du stellst die CDU mit den
Nazis in einen Vergleich.
Das Plakat hat Michael schon gepostet, ich erinnere mich an einen Trickfilm wo ein Wessi mit dem Auto durch das schöne Deutschland fährt und plötzlich auf die Grenze trifft - in den bösen Osten fährt und dort ist alles dunkelgrau, Stacheldraht überall … eben in bester Nemmersdorf Manier inszeniert … zurück im Westen alles ist grün, die Sonne strahlt - darum wähl CDU!!!
Als Demokrat bist Du wohl nicht in
diesem Land unterwegs.
Also ich würde Gorbatschow nie mit Göbels vergleichen … oder eine Org. Gehlen aufbauen …
Damit sind die TV-Diskussionen ein weiterer Schritt in
Richtung auf eine informationsfreie Wahlentscheidung des
Wählers. In zunehmendem Maße spielen emotionale Gründe eine
Rolle, während Informationen und Tatsachen immer weiter in den
Hintergrund treten.Das mit dem „zunehmenden Maße“ würde ich so nicht
unterschreiben. Schau dir einfach mal Wahlspots und -plakate
der CDU aus den 50/60 Jahren an. Die Hauptaussage damals war,
wenn ihr die SPD wählt stehen die Russen bald am Rhein. Da
hatte man auch keine Probleme damit die Anti Sowjetische Hetze
der Nazis einfach fortzuführen.Dr. Helmut Kohl war auch ein Experte vor dem Herren wenn es in
Wahlkampfzeiten darum ging, kl. Verfehlungen des polit.
Gegners zu Elefanten aufzublasen und im Privat TV breittreten
zu lassen.Ich kann mich an keine Partei erinnern, die nicht auf der
Gegenseite diese Chance nutze. Und was die Privaten anbelangt,
zuerst nachdenken, bevor man solchen Unsinn verbreitet.
In RTL wurde z.B. regelmässig einen Tag vor der Wahl verkündet „Der Umschwung ist da, Arbeitslosigkeit um 0,001% gesunken!“ - Die anderen Parteien waren leider absolut nicht in der Lage solche Aktionen zu fahren. Ich war ehrlich gesagt immer beeindruckt wie gut da die CDU Propagandamaschine funktioniert hat - die haben damals zumindest noch ihr Fach verstanden. Ich rede vom Zeitraum ab 1990 bis Abwahl Kohl.
Gruss Jan
Hallo,
dann nenne mir nur ein Plakat, wo diese Aussage getroffen
wurde. Deine Sprache ist klar. Du stellst die CDU mit den
Nazis in einen Vergleich. Als Demokrat bist Du wohl nicht in
diesem Land unterwegs.
Also, den vorgeworfenen Nazi-Vergleich musst du mir schon zeigen. Ich finde ihn jedenfalls nicht.
Dr. Helmut Kohl war auch ein Experte vor dem Herren wenn es in
Wahlkampfzeiten darum ging, kl. Verfehlungen des polit.
Gegners zu Elefanten aufzublasen und im Privat TV breittreten
zu lassen. So gesehen sind TV-„Diskussionen“ nichts wirklich
neues, das Niveau ändert sich nicht - man passt sich nur den
Big Brother Sehgewohnheiten an.
Mit Kohl geb ich dir uneingeschränkt recht. Allerdings erinnere ich an die Elefantenrunden der Strauß vs. Schmidt-Ära. Wenn die heute - selten genug - mal auf Phoenix wiederholt werden, klappt dir die Kinnlade runter: Redeanteile von weit über zwei Minuten (vgl. heute 20 sek) pro Statement, eine rhetorische Präzision eines Zeit-Leitartikels sowie eine argumentative Komplexität, die weder Schröder noch Merkel je erreichen können. Und die Leute haben das geschaut.
Also: das Niveau ist zum Teil doch spürbar gesunken. Wahlkampf bleibt aber weiterhin Wahlkampf und das heißt einfach zuspitzen, polemisieren und vereinfachen.
Gruß André