Messen von PWM-Signalen mit True RMS Meßgerät

Hallo,

anbei ein Bild von einem Schaltplan auf dem ein 230Volt Motor mit elektronik zu sehen ist, die über ein PWM Signal angesteuert wird.

http://img452.imageshack.us/img452/712/pwmsignal8bi.jpg

An dem Sollwertmodul liegen 24Volt Gleichspannung an und die meßbare PWM Spannung liegt je nach Einstellung des potis zwischen 0 und 12Volt.

Bedeutet das, wenn ich mit einem True RMS Meßgerät (muß es unbedingt ein True RMS GErät sein?) eine PWM Spannung von z.B. 12Volt Messe, real eine zu 50 50 gepulste Ein/aus Spannung von 24Volt anliegt?

Kann ein True RMS Meßgerät die effektive Spannung eines PWM-Signals überhaupt messen? Ich denke ja, bin mir nur nicht ganz sicher, deswegen Frage ich hier nochmal nach.

Wenn ich am Motorstecker, siehe Bild die kontakte 2 und 3 messe (Meßgerät auf DC)zeigt mein Meßgerät abwechselnd 0Volt und -17Volt an, wie kommt das?

Mein Fehler liegt bestimmt daran, das ich Ground (Pin 1) nicht mit Ground vom PE gleichsetzen kann. Würde es gehen, wenn -1 einer Gleichspannungsquelle das gleiche Potenzial wie Pe haben würde?

Liegt in der Praxis +1 meistens über PE und -1 meistens unter dem Potenzial von PE?

Warum liegen zwischen Pin 3 und 5 4V an, wenn das Schütz 15K73M nicht angezogen hat?
Sobald das Schütz den Stromkreis schließt liegen 230V an, ansonsten nur 4V. Müßten es nicht 0volt sein?Liegt es an den Filterkondensatoren 15RC73M, die noch aufgeladen sein könnten?
In der Motorelektronik leigen zwischen den Pins 3,4 und 5 auch noch Filterkondensatoren, wahrscheinlich könnten die, bedingt durch die Restladung, für die Spannung von 4V verantwortlich sein, oder?

siehe Bild:
http://img353.imageshack.us/img353/8234/esarsrdt3ea.jpg

Grüße Matthias und vielen Dank im Vorraus für Eure geduldigen Bemühungen mir die Fragen zu beantworten.

Hallo,

anbei ein Bild von einem Schaltplan auf dem ein 230Volt Motor
mit elektronik zu sehen ist, die über ein PWM Signal
angesteuert wird.

http://img452.imageshack.us/img452/712/pwmsignal8bi.jpg

An dem Sollwertmodul liegen 24Volt Gleichspannung an und die
meßbare PWM Spannung liegt je nach Einstellung des potis
zwischen 0 und 12Volt.

Bedeutet das, wenn ich mit einem True RMS Meßgerät (muß es
unbedingt ein True RMS GErät sein?)

Ja!
http://wwwex.physik.uni-ulm.de/lehre/waswenn/default…

eine PWM Spannung von z.B.
12Volt Messe, real eine zu 50 50 gepulste Ein/aus Spannung von
24Volt anliegt?

Deine DC-Messung kannst Du da vergessen.

Kann ein True RMS Meßgerät die effektive Spannung eines
PWM-Signals überhaupt messen?

Ja.
Überleg mal, was der Begriff bedeutet.

Ich denke ja, bin mir nur nicht
ganz sicher, deswegen Frage ich hier nochmal nach.

Wenn ich am Motorstecker, siehe Bild die kontakte 2 und 3
messe (Meßgerät auf DC)zeigt mein Meßgerät abwechselnd 0Volt
und -17Volt an, wie kommt das?

Mein Fehler liegt bestimmt daran, das ich Ground (Pin 1) nicht
mit Ground vom PE gleichsetzen kann. Würde es gehen, wenn -1
einer Gleichspannungsquelle das gleiche Potenzial wie Pe haben
würde?

Liegt in der Praxis +1 meistens über PE und -1 meistens unter
dem Potenzial von PE?

Warum liegen zwischen Pin 3 und 5 4V an, wenn das Schütz
15K73M nicht angezogen hat?
Sobald das Schütz den Stromkreis schließt liegen 230V an,
ansonsten nur 4V. Müßten es nicht 0volt sein?Liegt es an den
Filterkondensatoren 15RC73M, die noch aufgeladen sein
könnten?
In der Motorelektronik leigen zwischen den Pins 3,4 und 5 auch
noch Filterkondensatoren, wahrscheinlich könnten die, bedingt
durch die Restladung, für die Spannung von 4V verantwortlich
sein, oder?

siehe Bild:
http://img353.imageshack.us/img353/8234/esarsrdt3ea.jpg

Grüße Matthias und vielen Dank im Vorraus für Eure geduldigen
Bemühungen mir die Fragen zu beantworten.

Kann ein True RMS Meßgerät die effektive Spannung eines
PWM-Signals überhaupt messen? Ich denke ja, bin mir nur nicht
ganz sicher, deswegen Frage ich hier nochmal nach.

Hallo,

grundsätzlich schon, aber jedes Messgerät hat eine Grenzfrequenz, darüber hinaus wird es nichts sinnvolles mehr anzeigen. Zunächst sind die True-RMS-Voltmeter für das 50 Hz-Netz ausgelegt, müssen aber viel höhere Frequenzen verarbeiten, weil sie ja auch stark deformierte Spannungsverläufe noch richtig bewerten sollen.

Bei heutigen DC-DC-Wandlern kann ein PWM-Signal aber bei einigen MHz liegen, da muss man dann schon im Datenblatt nachschauen, bis zu welcher Frequenz der Wandler im Messgerät mitmacht. Die PWM-Frequenz muss dazu weit unterhalb der Grenzfrequenz liegen.

Gruss Reinhard

Hallo,

anbei ein Bild von einem Schaltplan auf dem ein 230Volt Motor
mit elektronik zu sehen ist, die über ein PWM Signal
angesteuert wird.

Ich sehe da einen 130V-Motor. Das ist 230V/Wurzel(3).

Wenn ich am Motorstecker, siehe Bild die kontakte 2 und 3
messe (Meßgerät auf DC)zeigt mein Meßgerät abwechselnd 0Volt
und -17Volt an, wie kommt das?

Der Schutzleiter ist nicht unbedingt die Masse, auf die sich die PWM bezieht. Ob Du -17V oder +17V misst, kommt darauf an, wie Du Deine Messspitzen anklemmst. Daß Du permanent verschiedene Werte bekommst,liegt daran, daß ein Digitalmultimeter immer nur die Spannung zum Zeitpunkt der Abtastung anzeigt. Und der ist halt asynchron zur PWM, also misst er mal PWM low und mal PWM high.
Bei DC-Messung wird keine Mittelwertbildung vorgenommen wie bei TrueRMS.

Liegt in der Praxis +1 meistens über PE und -1 meistens unter
dem Potenzial von PE?

Wenn PE und Masse nirgendwo verbunden sind, ist es völlig unvorhersagbar, welche Spannung zwischen beiden zu messen ist.

Warum liegen zwischen Pin 3 und 5 4V an, wenn das Schütz
15K73M nicht angezogen hat?

Evt. kapazitiv oder induktiv verursachte Spannung. Das Digitalmultimeter hat einen so hohen Innenwiderstand, daß diese Spannung noch messbar ist. Mit einem Analogmultimeter würdest Du wahrscheinlich nichts feststellen (wenn es keinen Verstärker mit hohem Eingangswiderstand hat).

Liegt es an den Filterkondensatoren 15RC73M, die noch aufgeladen
sein könnten?

Schließ die Dinger halt mal kurz und miss nochmal. Z.B., indem Du mal den Strommessbereich an der selben Stelle verwendest. Aber Vorsicht: nicht, daß plötzlich das Schütz schaltet! Oder daß Du einen Kurzschluß an ganz anderer Stelle verursachst. Also nur im komplett stromlosen Zustand.

Gruß
Axel

Hi Axel,

auch dir vielen Dak für Deine ausführlichen und hilfreichen Antworten.

nur eine Frage. wieso meinst du zu wissen, das es sich bei dem motor um einen mit 130V handelt?

Ich habe die beiden Phasen gegeneinander gemessen und mein Meßgerät zeigte 230V an. Auch wenn ich jeweils eine der Phasen gegen PE gemessen habe, dann zeigte mir das Meßgerät jeweils 130V an. Das sagt mir doch, dass auf jeder Phase Spannung drauf ist und als Resultat dann 230V,oder nicht?

Grüße, Matthias.

Hallo,

Warum liegen zwischen Pin 3 und 5 4V an, wenn das Schütz
15K73M nicht angezogen hat?
Sobald das Schütz den Stromkreis schließt liegen 230V an,
ansonsten nur 4V. Müßten es nicht 0volt sein?Liegt es an den
Filterkondensatoren 15RC73M, die noch aufgeladen sein
könnten?
In der Motorelektronik leigen zwischen den Pins 3,4 und 5 auch
noch Filterkondensatoren, wahrscheinlich könnten die, bedingt
durch die Restladung, für die Spannung von 4V verantwortlich
sein, oder?

Grüße Matthias und vielen Dank im Vorraus für Eure geduldigen
Bemühungen mir die Fragen zu beantworten.

Hallo Matthias
Kann es denn sein, dass der Schütz falsch rum eingebaut ist?
Laut Schaltplan müssten an den Klemmen IMMER 230V anliegen solange der Motorschutzschalter eingeschaltet ist!

Gruß Armin

@Mods
Diesen und vorigen Artikel bitte löschen.
Hatte nicht alles gelesen…

nur eine Frage. wieso meinst du zu wissen, das es sich bei dem
motor um einen mit 130V handelt?

Weil da ein Witzbold in blau „130V“ hingeschrieben hat !!

Allerdings kann das nicht sein, da die Eingangsklemmen mit „230/1“, „230/2“ und „230/3“ beschriftet sind und ein Motorschutzschalter und ein Schütz die Spannung nicht auf 130V runterregeln.

MfG Peter(TOO)

Hallo Matthias ,

anbei ein Bild von einem Schaltplan auf dem ein 230Volt Motor
mit elektronik zu sehen ist, die über ein PWM Signal
angesteuert wird.

http://img452.imageshack.us/img452/712/pwmsignal8bi.jpg

An dem Sollwertmodul liegen 24Volt Gleichspannung an und die
meßbare PWM Spannung liegt je nach Einstellung des potis
zwischen 0 und 12Volt.

Mit WAS hast du das gemessen ??

Bedeutet das, wenn ich mit einem True RMS Meßgerät (muß es
unbedingt ein True RMS GErät sein?)

Ja, ein normales DVM würde dir bei 20V Spitzenspannung, im Wechselspannungsbereich, etwa 28V anzeigen

eine PWM Spannung von z.B.
12Volt Messe, real eine zu 50 50 gepulste Ein/aus Spannung von
24Volt anliegt?

So in etwa.

Die Schalter, die Schutz- und Entstörschaltung im PWM-Modul haben ja auch noch einen Spannungsabfall, wodurch im durchgeschalteteten Zustand wohl nicht 24V am Ausgang anliegen werden. Wenn wir mal von einer Spitzenspannung von 20V ausgehen, ist das Tastverhältnis dann 40:60.

Kann ein True RMS Meßgerät die effektive Spannung eines
PWM-Signals überhaupt messen? Ich denke ja, bin mir nur nicht
ganz sicher, deswegen Frage ich hier nochmal nach.

Im Prinzip ja, aber nur solange du innerhalb der Spezifikation misst, also den Frequenzbereich nicht überschreitest.
Der Frequenzbereich von DVMs kann recht unterschiedlich sein.
Billige Baumarktgeräte sind oft nur gerade für 50Hz zu gebrauchen. Viele günstige sind für 50-60Hz ausgelegt. Dann folgt der Bereich bis 400Hz (400Hz ist in der Aviatik gebräuchlich). Mein True RMS DVM macht 40Hz bis 100kHz, hat aber auch schon einige Jahre auf dem Buckel …

Also, Bedienungsanleitung lesen !!!

Wenn ich am Motorstecker, siehe Bild die kontakte 2 und 3
messe (Meßgerät auf DC)zeigt mein Meßgerät abwechselnd 0Volt
und -17Volt an, wie kommt das?

Du misst undefinierte Potentiale !!!

Es geht nirgends aus der SChaltung hervor, dass die 24V iegendwo mit PE verbunden sind !!
Du könntest also genausogut zwischen deinem rechten Zeh und der Spitze des Eiffelturms messen…

Mein Fehler liegt bestimmt daran, das ich Ground (Pin 1) nicht
mit Ground vom PE gleichsetzen kann.

Richtig.

Würde es gehen, wenn -1
einer Gleichspannungsquelle das gleiche Potenzial wie Pe haben
würde?

Welches „-1“ ??
Zumindest an X2 gibt es zwei Anschlüsse welche mit „-1“ bezeichnet sind. Wer garantiert, dass diese intern auch miteinander direkt verbunden sind ??
Nur wenn JA, wäre PE dann ein Bezugspotential.

Liegt in der Praxis +1 meistens über PE und -1 meistens unter
dem Potenzial von PE?

NEIN !!
Zwischen PE und „1+“ oder „-1“ besteht kein definiertes Potential !!

Warum liegen zwischen Pin 3 und 5 4V an, wenn das Schütz
15K73M nicht angezogen hat?
Sobald das Schütz den Stromkreis schließt liegen 230V an,
ansonsten nur 4V. Müßten es nicht 0volt sein?Liegt es an den
Filterkondensatoren 15RC73M, die noch aufgeladen sein
könnten?
In der Motorelektronik leigen zwischen den Pins 3,4 und 5 auch
noch Filterkondensatoren, wahrscheinlich könnten die, bedingt
durch die Restladung, für die Spannung von 4V verantwortlich
sein, oder?

Das kann am Filterkondensator liegen, kann aber auch irgendeine Störspannung sein.
Wenn dein Voltmeter einen Eingangswiderstand von 1MOhm hat, dann entsprechen 4V einem Strom von 4µA. Dein DVM wird aber 10 bis 100MOhm haben …
Messe mal die Spannung zwischen dir und PE, du wirst da noch höhere Spnnungen messen, weil du als Antenne wirkst.

Grüße und vielen Dank im Vorraus für Eure geduldigen
Bemühungen mir die Fragen zu beantworten.

Eigentlich frage ich mich immer mehr, was heute eine Ausbildung noch Wert ist ?!?!

MfG Peter(TOO)

Hallo Peter,

vielen Dank für Deine Antworten. die haben mich ein kleines Stück weit weitergebracht. Dafür tauchten aber wieder etliche neue Fragen auf, die ich später stellen werde.

An dem Sollwertmodul liegen 24Volt Gleichspannung an und die
meßbare PWM Spannung liegt je nach Einstellung des potis
zwischen 0 und 12Volt.

Mit WAS hast du das gemessen ??

Ich habe mein Meßgerät auf Gleichspannun gestellt. Aber in diesem Antwortzweig wurde mir mitgeteilt, dass das wohl völlig falsch sei. So wie ich Euch verstanden haben muß ich im AC Bereich messen, weil nur in diesem Bereich der effektive Meßwert (True RMS)berechnet wird.
Mein Flukemeßgerät hat eine Frequenz von 0,5Hz bis 1000kHz

Eigentlich frage ich mich immer mehr, was heute eine
Ausbildung noch Wert ist ?!?!

Ja, das ist eine gute Frage.

Ich habe eine 3 1/2 jährige ausbldung als Mechatroniker gemacht. Im Betrieb hatten wir eigentlich keinen!!! Ausbilder der sich im elektrischen Bereich auskannte. Der Ausbilder hatte zwar elektriker gelernt, hatte uns aber nie etwas gezeigt! Das Konzept der ausbildung war, die azubis sollen nicht zum lernen angetrieben werden, sondern von sich heraus die initiative ergreifen und anfangen zu lernen. Ohne Projekte und Hilfestellung wußte man gar nicht was man machen soll.
Erst nach der Ausbildung, als man langsam ins kalte Wasser geschmissen wurde und mit der Technik zu tun hatte, stellten sich mir die Fragen und ich fing an zu grübeln, zu überlegen, fragen zu stellen und zu lesen. Ein Teil dieser Arbeit hätte man bestimmt schon gut in der Ausbildung abdecken können und den anderen größten Teil lernt man teils in der Praxis und teils im Selbststudium.

Der andere praktische Teil der Ausbildung bezog sich auf die Mechanik, Drehen, Fräsen Gewindeschneiden usw.

In der Berufsschule verhielt es sich vom Lernstoff verhältnismäßig genauso. Teils mechanik teils Eletrik. und ohne Praxisbezug lernt es sich in der Ausbildung sehr schlecht. aus diesem Grund bin ich jetzt fleißig dabei und auf Eure Unterstützug angewiesen.
Woher habt ihr bloß das ganze Grundwissen? Studium,Ausbildung? Gibt es nicht für meine ganzen Fragen auch noch Fachbücher?

Grüße, Matthias.

Hallo Matthias,

Ich habe eine 3 1/2 jährige ausbldung als Mechatroniker
gemacht. Im Betrieb hatten wir eigentlich keinen!!! Ausbilder
der sich im elektrischen Bereich auskannte.

Und wie löst dann der Betrieb elektrische STörungen in der Praxis ??!!

Der Ausbilder
hatte zwar elektriker gelernt, hatte uns aber nie etwas
gezeigt! Das Konzept der ausbildung war, die azubis sollen
nicht zum lernen angetrieben werden, sondern von sich heraus
die initiative ergreifen und anfangen zu lernen. Ohne Projekte
und Hilfestellung wußte man gar nicht was man machen soll.

Ist natürlich der geringste Aufwand für den Betrieb. Dabei stellt sich mir aber die Frage WAS ihr denn die ganze Zeit gemacht habt ??

Als ich Lehrlinge ausbildete (Elektroniker), gab es z.B. beim Schema zeichnen Vorgaben in der Art, dass die Schaltung am Ende leicht lesbar ist (Also nicht nur elektrisch richtig, sonder die Bauteile so angeordnet, dass Funktionseinheiten zusammen gruppiert sind und die Grundschaltung einer Transistor-Stufe sofert erkannt werden kann und natürlich, dass der Signalfluss möglichst von links nach rechts ist).
Wenn das Ganze nicht meinen Vorstellungen entsprach wurde das besprochen und nochmals gemacht :wink:

Bei manchen Dingen, habe ich sie einfach ihren Fähigkeiten entsprechend in kalte Wasser geschmissen, allerdings nicht ohne ihnen vorher zu zeigen wo die Rettungsringe (Literartur und ich) zu finden sind. Zudem hat man natürlich Fixpunkte festgelegt, also z.B. Ende Schaltungsentwurf, Ende Layoutentwurf usw. Bei Fehlern, welche sie eigentlich selber finden konnten, gab es von mir als Hilfestellung meist nur „blöde Fragen“ in der Form „erkläre mal, wie dieser Teil funktioniert“. Bei Dingen bei denen es um Erfahrung geht, habe ich ihnen natürlich schon die „Tricks“ verraten underklärt.

Erst nach der Ausbildung, als man langsam ins kalte Wasser
geschmissen wurde und mit der Technik zu tun hatte, stellten
sich mir die Fragen und ich fing an zu grübeln, zu überlegen,
fragen zu stellen und zu lesen. Ein Teil dieser Arbeit hätte
man bestimmt schon gut in der Ausbildung abdecken können und
den anderen größten Teil lernt man teils in der Praxis und
teils im Selbststudium.

Ein guter Lehrmeister sollte seine Lehrlinge eigentlich auf das Berufsleben vorbereiten. Dazu gehört für mich vor allen das selber nachdenken und erkennen von Zusammenhängen … Allerdings gehört das für mich schon zu den AUfgaben der Eltern.

Der andere praktische Teil der Ausbildung bezog sich auf die
Mechanik, Drehen, Fräsen Gewindeschneiden usw.

OK, das gehört ja auch zum Mechatroniker.

In der Berufsschule verhielt es sich vom Lernstoff
verhältnismäßig genauso. Teils mechanik teils Eletrik. und
ohne Praxisbezug lernt es sich in der Ausbildung sehr
schlecht.

Naja, aber Messtechnik sollte schon im Untericht behandelt werden und da hast du entweder geschlafen (das ist jetzt nicht persönlich gemeint) oder die Ausbildung war auch in diesem Punkt sehr mangelhaft.
Gerade die Geschichte mit den Potenzialen gehört zu den Grundlagen.

aus diesem Grund bin ich jetzt fleißig dabei und auf
Eure Unterstützug angewiesen.
Woher habt ihr bloß das ganze Grundwissen? Studium,Ausbildung?
Gibt es nicht für meine ganzen Fragen auch noch Fachbücher?

OK, ich habe seeehr früh angefangen und hatte das Glück Fachleute zu haben, welchen ich Löcher in den Bauch fragen konnte :wink:)
Daneben habe ich viel gelesen, auch Dinge welche meistens keiner liest, wie z.B. „Reliability Reports“, das sind die Untersuchungen welche z.B. Halbleiterhersteller machen um die Zuverlässigkeit ihrer Bauteile zu gewährleisten. Da steht u.A. sehr viel über die Ausfallmechanismen von Bauteilen drin.

Dann sind auch die ganzen „Application Notes“ immer recht Aufschlussreich, besonders wenn man ein gutes Gedächnis hat …

Allerdings stelle ich fest, dass z.B. dass sich eines der Standardwerke der Elektronik „Halbleiter Schaltungstechnik“ von Tietze/Schenk in den letzten Jahrzehnten sehr verändert hat. Ganze Abschnitte über Transistor- und Operationsverstärker Grundschaltungen und auch Trafo/Gleichrichter-Schaltungen sind gestrichen worden und durch Kapitel über MicroProzessoren und komplexere Integrierte-Schaltungen ersetzt worden.
Allerdings helfen die Grundlagen beim Verständnis der komplexen ICs und wenn man einmal etwas spezielles benötigt bleibt einem auch heute manchmal nur der diskrete Aufbau.

MfG Peter(TOO)

Allerdings stelle ich fest, dass z.B. dass sich eines der
Standardwerke der Elektronik „Halbleiter Schaltungstechnik“
von Tietze/Schenk in den letzten Jahrzehnten sehr verändert
hat. Ganze Abschnitte über Transistor- und
Operationsverstärker Grundschaltungen und auch
Trafo/Gleichrichter-Schaltungen sind gestrichen worden und
durch Kapitel über MicroProzessoren und komplexere
Integrierte-Schaltungen ersetzt worden.

Hallo Peter(TOO),

Irgendwie wundert mich das nicht: Ulrich Tietze ist hier in Erlangen beim Lehrstuhl für technische Elektronik http://www.lte.e-technik.uni-erlangen.de/ angestellt. Dieser hat seit einigen Jahren (ich glaub’ 4 oder 5) einen neuen Chef, Prof. Dr. Weigel, der fleissig dabei ist, den Lehrstuhl zum Kommunikationstechniklehrstuhl umzubauen.
Dementsprechend musste dann auch der Tietze/Schenk angepasst werden, um dem Lehrplan von Hr. Weigel gerechnt zu werden …

Was vorher schon mit dem Buch passiert ist, kann ich nicht sagen.

Ich selbst habe zwar mit diesem Lehrstuhl nichts zu tun, ich kenne aber etliche Leute, die mir Obiges berichtet haben.

Gruß
peherr

Hallo peherr,

Irgendwie wundert mich das nicht: Ulrich Tietze ist hier in
Erlangen beim Lehrstuhl für technische Elektronik
http://www.lte.e-technik.uni-erlangen.de/ angestellt. Dieser
hat seit einigen Jahren (ich glaub’ 4 oder 5) einen neuen
Chef, Prof. Dr. Weigel, der fleissig dabei ist, den Lehrstuhl
zum Kommunikationstechniklehrstuhl umzubauen.
Dementsprechend musste dann auch der Tietze/Schenk angepasst
werden, um dem Lehrplan von Hr. Weigel gerechnt zu werden …

Was vorher schon mit dem Buch passiert ist, kann ich nicht
sagen.

Ich habe hier:
3. Auflage 1976
5. Auflage 1980
9. Auflage 1989
11. Auflage 1999

Zwischen der 5. und 9. kamen die µP hinzu, wodurch einiges weggefallen ist. ABer auch alle anderen Auflagen unterscheiden sich, durch Weglassungen.
So langsam sollte ich mal wieder nach der aktuellen Auflage umsehen :smile:

MfG Peter(TOO)

Hallo Peter

Und wie löst dann der Betrieb elektrische STörungen in der
Praxis ??!!

In den letzten drei Jahren nach meiner Ausbildung habe ich zu 95% mechanische und drucktechnische Aufgaben gelöst.
Meine kollegen haben erkannt, das ich die Schaltpläne ein wenig Lesen konnte und auch so ganz fit in der Maschinensteuerung und der Computertechnik bin. Maschinenfehlercodes auslesen und daraus Rückschlüsse auf den Fehler ziehen.
Z.B. können die nicht ganz alten Maschinenmodelle mittels eines Fehlercodes kommunizieren, das z.B. ein 24V gleichstrommotor nicht angeschlossen ist. Dann gibt es zwei Möglichkeiten, das Kabel vom Schaltschrank zum Motor ist an irgend einer Klemme unterbrochen oder der Motor ist elektrisch tot. Solche einfachen Fehler zu finden, bereitet mir z.B. keine großen Schwierigkeiten.

Desweiteren kann ich bei Maschineninstallationen bei Fehlern schauen, ob die Elektrik richtig verkabelt wurde, alle Spannungen vorhanden sind usw.

Neulich habe ich rausgefunden, warum ein elektrisch betätigtes 4/2 Wegeventil nicht geschaltet hat. Spannung war an den abgezogenen Steckkontakten vorhanden, doch beim Raufstecken zuckte das Ventil trotzdem nicht. Ursache war: Die 24V Spannung war aufgrund eine losen Verbindung im Schaltschrank nicht belastbar und brach beim geringsten Stromfluß durch die Spule des Ventils zusammen. Ein Meßgerät mit einem sehr hohen Innenwiderstand kann natürlich nicht prüfen in wie weit die Spannung belastbar ist.

Im Mai bekomme ich den ersten elektrischen 2wöchigen Grundlehrgang für die Maschinen.
dort geht es u.a. um das Spannungsversorgungskonzept, die Hauptantriebssteuerung, Stellantriebe, Softwareupdates der Maschinen, um nur einiges vom Inhalt zu nennen.

Anschließend werde ich mit leichten elektrischen Fehlersuchen in den Anlagen beginnen.

die ganz alten Maschinen sind mit VPS aufgebaut und an solchen Maschinen kann ich auch schon jetzt mit meinen Kenntnisstand Fehler suchen. Z.B. herausfinden warum die Maschine nicht auf Betrieb geht, weil z.B. einer der unzähligen Nockenschalter der Schutzgitter nicht richtig schließt oder der Öffner/Schließer nicht mehr schaltet. oder die Antriebsmotoren ruckeln weil die Kohle-oder Schleifringbürsten abgenutzt sind.

Also, es gibt schon etliche dinge, die ich mit meinem jetzigen wissenstand, auch schon tun kann.

Mit meiner jetzigen Lernmethode (Selbsstudium mit Unterstützung des Netzes) erziele ich kurz-bis mittelfristig die meisten Erfolge, weil ich das gelernte umgehend auf meiner Arbeit anwenden kann und es auch für den Anforderungsgrad ausreicht.

Mir ist schon klar, dass ich mittelfristig schauen sollte, auf welchem Wege ich eine professionelle Weiterbildung neben der Arbeit durchführe.
Darüber werde ich die nächsten Monate genau nachdenken. Ich hätte die Möglichkeit ein nebenberufliches 31/2 jähriges Studium zum Elektroingenieur zu machen.

Grüße, Matthias.

Ist natürlich der geringste Aufwand für den Betrieb. Dabei
stellt sich mir aber die Frage WAS ihr denn die ganze Zeit
gemacht habt ??

uns z.B. Zeit gelassen beim Aufbau von elektropneumatischen Schaltungen, sowie die dazugehörige Erstellung von Schaltplänen.

Desweiteren hat uns der Leiter der Ausbildung Präsentationen für andere Firmen einstudieren lassen, um zu zeigen wie toll doch die Ausbildung sei und wie selbständig wir doch lernen. Darauf hat er großen Wert gelegt. Das lag auch daran, das wir das erste Mechatronikerlehrjahr waren. Das war 1999.

Grüße, Matthias.