Messer schleifen

guten morgen zusammen,
ich habe das gefühl, dass ich meine küchenmesser eher stumpfe als
schleife. was mache ich da nur falsch?
danke für eine gebrauchsanweisung (equipment: messer + wetzstahl von
möbelum).
gruß
astrid

Hallo Astrid,
mir wurde kürzlich ein Wetzstahl geschenkt, der eine Zugabe zu einem Messerkauf war. Nachdem ich damit ein Messer stumpf gemacht habe, wurde er entsorgt.
Für den Feinschliff nutze ich nun wieder den Ring auf der Rückseite eines Porzellantellers. Versuch das mal beim Zwiebelschneiden. Du wirst überrascht sein.

Mit freundlichen Grüßen
Ulf

Hallo Astrid,

mein Vater war mal Hobbyschlachter *grins.
Seine Methode benutze ich (mit Erfolg), hoffe ich kann es dir erklären.
Du setzt das Messer am Anfang vom Griff an, am unteren Rand vom Wetzstein/Wetzstahl, minimalst geneigt halten - fast parallel zum Wetzstein…dann ziehst du das Messer nach oben rechts (falls du Rechtshänder bist), das gleiche machst du von unten (also das Messer unter dem Wetzstein ansetzen), immer abwechselnd.
Und immer die gleiche Richtung, auf keinen Fall die Klinge hin- und herziehen.
Geht auch umgekehrt (du setzt das Messer oben an), finde ich aber umständlicher.

Scharfe Grüße :wink:
Maja

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Guten morgen astrid,

was sind das für Messer?
Edelstahl oder Kohlenstoffstahl (= nicht rostfreie Messer)

Edelstahlmesser müssen regelmäßig mit einem SChleifstein geschärft werden, Kohlenstoffstahlmesser nicht.

Bei Edelstahl wird mit dem Wetzstahl nur die Kante aufgerichtet, die sich beim Benutz immer wieder umbiegt.
Ist diese scharfe Kante abgetragen, nutzt ein Wetzstahl nichts mehr, die Kante muß erneut geschliffen werden.

Gandalf

Stähle ‚schleifen‘ und ‚abziehen‘
Hallo Astrid,

wenn Messer erstmal stumpf sind müssen sie wieder geschliffen werden.

Das klingt erstmal banal - der Vorgang ist aber eine wirklich heikle Angelegenheit (nur zu schnell werden unfachmännisch geschliffene Stähle ruiniert). In der Tat handelt es sich beim Schleifen um das Abtragen von Material. Erfolgt diese Materialabtragung zu brutal (zu viel Hitzeentwicklung, zu viel ausgeübter Druck, falscher Winkel, etc.) wird nur Schrott produziert. Es ist ein wirkliche Kunst, einen Stahl richtig gut zu schleifen. Gute Messerschmiede (davon gibt es nicht viele) können das und die Kosten sind gar nicht so schlimm. Es lohnt sich auf jeden Fall ein gutes Messer zum Schleifen zu einem Messerschmied zu bringen (aber bloss nicht die Schuhfritzen in den Einkaufzentren). Der Vorgang lässt sich hier nicht ausreichend beschreiben (im Sinne einer Gebrauchsanleitung) - da heisst es „learning by doing“. Ein guter Messerschmied wird es Dir sicherlich erklären und zeigen können. Möglicherweise darfst Du direkt dabei zusehen und vielleicht bringt er es Dir sogar bei (wissend, dass Du es mit Deinen im Haushalt befindlichen Mitteln sowieso nicht machen kannst:smile:. Wenn der Stahl erstmal geschliffen wurde, kommt es auf die richtige Pflege an - dies bedeutet u.a. auch das sogenannte Abziehen (Aufrichten des Grates). Gandalf hat ja bereits eine entsprechende andere Antwort geschrieben.

Mein dringender Tip:
Wenn es sich um wirklich gute Messer handelt, diese zu einem guten und wirklichen Messerschmied zu bringen. Er wird sie Dir wieder schleifen (sofern sie nicht bereits ruiniert sind) und Dir zeigen/beibringen (u.U. auch mit Dir etwas üben) wie Du sie zukünftig „abziehst“. Das ist nicht zu teuer und lohnt sich auf jeden Fall bei wirklich guten Messern (und ich vermute jetzt mal ganz kühn, dass dem so ist, denn für ein Billigmesser hättest Du hier wohl kaum gepostet).

Wir haben es so gemacht und unser 6-teiliges Küchenmesserset hat damals deutlich über 1000 DM gekostet. Es ist meine hauswirtschaftliche Aufgabe diese Werkzeuge in bestem Pflege- und Erhaltungszustand zu erhalten. Ich kontrolliere sie wöchentlich auf das Genaueste und ziehe sie ab (so wie es „mein“ Messerschmied mir einst beibrachte). Die Messer sind rasierklingenscharf und in wirklich allerbestem Zustand. Selbstverstädnlich kommt auch keines dieser Geräte in die Spülmaschine - sie werden von Hand gewaschen. Dennoch bringe ich sie alle paar Jahre zum Messerschmied, sozusagen zur Begutachtung oder Nachkontrolle und manchmal nimmt er tatsächlich etwas Material vom Einen oder Anderen Messer ab, d.h. er schleift sie etwas nach. Wir haben schon oft, ob unserer Küchenwerkzeuge, Lob erhalten (was mich persönlich - ich gebe es gerne zu - doch gelegentlich mit leichtem Stolz erfüllt).

So, und nun bring Deine Messer zu einem Messerschmied.

Ich hoffe, das diese kleine Einlassung hilfreich für Dich war.

Freunldiche Grüsse
Ray

Hallo,

schau mal beim nächsten Kebab-Laden, da siehst du, wie das geht.

das Messer wird direkt am Messerschaft an den Wetzstahl angelegt und zwar an dessen Spitze. Dann wird mit einer gleichmäßigen Bewegung das Messer auf den Schaft des Wetzstahls zubewegt und dabei gleichzeitig das Messer nach unten bewegt, so dass die Bewegung die Messerspitze zum Wetzstahlschaft führt. Dabei ist die Schneide auf den Schaft des Wetzstahls (also den eigenen Körper) gerichtet (Vorsicht: nicht in die Finger schneiden, lieber die Bewegung deutlich vor dem Schaft des Wetzstahls beenden). Dabei wird abwechselnd auf der einen und der anderen Seite des Wetzstahls gewetzt um beide Seiten der Schneide gleichmäßig zu bearbeiten.

Der Winkel zwischen Klinge und Wetzstahl ist dabei so als wollte man vom Wetzstahl einen dünnen Streifen abschneiden (etwa wie beim Schälen einer Gurke).

Beim Wetzen wird mit wenig Kraft gearbeitet. Ich fahre vor jeder Messerbenutzung kurz zwei- dreimal locker über den Stahl. Dann wird das Messer eigentlich nie stumpf.

Obwohl ich Edelstahlmesser besitze, schleife ich am Schleifstein auch nur nach, wenn das Messer durch zu grobe Behandlung schartig geworden ist. Man kann mit dem Wetzstahl solche Messer durchaus dauerhaft scharf halten.

Gruß, Niels

messer abziehen: Umfrage
Hallo,

da wir beim Thema sind:

In welche Richtung zieht ihr eure Messer ab?

Am Wetzstahl entlang von unten nach oben, oder andersrum.

Im einen Fall wird das Messer so geführt, daß praktisch der Wetzstahl von der Schneide zum Rücken des Messeres geführt wird, im anderen Fall andersrum.

Hintergrund:
Beim Abziehen soll die umgebogene Schneide wieder aufgerichtet werden. Das geht doch nur, wenn ich das Messer von unten nach oben (vom Körper weg führe), so daß der Wetzstahl den Grat aufrichtet. Im anderen Fall wird ja der Grat erst recht umgebogen, oder nicht?

In den Anleitungen lese ich eigentlich immer, daß beide Methoden funktionieren, allerdings wird die Methode von oben nach unten (also zum Körper hin) immer favorisiert.

Gerhard

Hallo Gerhard,

In welche Richtung zieht ihr eure Messer ab?

eines Voraus:
Ich benutze seit geraumer Zeit nur noch Messer aus Kohlenstoffstahl, also die rostenden.

Die schärfe ich, indem ich die Messer mehr oder weniger im rechten Winkel zum Wetzstahl bewege, eine Winzigkeit nach oben 8bzw. von mir weg), wenn die Schneide in meine Richtung zeigt.
Ob das so klassisch richtig ist, kann ich nicht sagen, jedenfalls werden die Messer so scharf, daß sie locker die Überreifetomatenprobe bestehen.
Kaputtgegangen sind sie über die Jahre auch nicht, also scheint es nicht allzu verkehrt zu sein.

Gandalf

Hallo Gerhard,
Wenn ich mich mit meinem bescheidenen Wissen der Diskussion anschliessen darf.
Wenn Du keine hochwertigen Messer hast wirst Du mit Nachschleifen keinen Erfolg erzielen. Diese lassen sich oftmals gar nicht richtig schärfen. Und wenn dann halten sie die Schärfe nicht lange.
Aber ansonsten teile ich die Meinung der anderen die sagen erst mal ein sauberer Grundschliff mit 12-15°, von Hand oder mit dem Bandschleifer ist egal, anschliessend mit einem feinen Schleifstein nacharbeiten. Der professionelle Messerschleifer wird die Klinge noch polieren. Damit erhältst Du bei entsprechender Sorgfalt und ausdauer eine rasiermesserscharfe Klinge die nur noch ab und zu mit einen Wetzstahl nachgearbeitet werden muss.

Gruß Armin

Hallo, Astrid,
so: http://www.messerversand.de/pflege/schaerfen.htm
und wenn es der Fachmann machen soll, ist das auch nicht so teuer.
Auch wenn es darum geht, Bestecke zu reparieren ist Solingen die Adresse
http://www.messerversand.de/hilfe/reparatur.htm?uid=…

Gruß aus Solingen
Eckard

Hallo,

Wenn Du keine hochwertigen Messer hast wirst Du mit
Nachschleifen keinen Erfolg erzielen. Diese lassen sich
oftmals gar nicht richtig schärfen. Und wenn dann halten sie
die Schärfe nicht lange.

also ich habe vor über 2 Jahren ein Messer von TCM für 4 Euro gekauft. Das habe ich bis heute noch nicht nachschleifen müssen (immer nur mit Wetzstahl). Neben dem WMF für 60 Euro ist es das schärfste Messer, das ich habe. Geht durch Rindfleisch wie Butter (quer zur Faser). Insgesamt habe ich die Feststellung gemacht, dass bei billigen Messern der Unterschied mehr in der Verarbeitungsqualität (Griff) als in der Fähigkeit zur Schärfe liegt.

Gruß, Niels