Messtellen betrieb bei Anbieterwechsel

Nabend.
Eine Frage zum Szromanbieterwechsel, ich hoffe, die gehört hierein.

Man kann ja als Kunde den Messtellenbetrieb bei einem anderen Anbieter laufen lassen , als die eigentliche Stromversorgung.

  1. Wie wird das dann genau abgerechnet? Erhebt dann ein Anbieter keinen Grundpreis, den dafür der Messtellenbetreiber ganz bekommt? Oder nur zum Teil?
  2. Was für Gründe gibt es, den Messtellenbetrieb nicht beim zusammen mit der Versorgung bei einem Anbieter zu belassen?
    Gruß
    LB.

Nur ein Anteil des Grundpreises entfällt auf den Messstellenbetrieb.
Das sind bei meinen Stadtwerken z.B. 19,50€ im Jahr.
Ich könnte den MSB wechseln, würde dann z.B. bei Disco**** nur 100€ im Jahr bezahlen.

So langsam werden alle Zähler zu „modernen Messeinrichtungen“ gewechselt - das sind elektronische Zähler mit Datenschnittstelle (aber ohne Anbindung).
Es gibt auch „intelligente Messsysteme“ - das sind elektronische Zähler mit einer Datenschnittstelle, die auch mit dem Anbieter verbunden ist.

Was bringt dir das?

Nichts.
Ach Quatsch, nur ein Witz. Intelligente Messeinrichtungen mit Internetanbindung sind die Zukunft!
Nur so kannst du vom Arbeitsplatz über das Handy sehen, dass bei dir zu Hause gerade 123,8 Watt verbraucht werden.
Nur so kannst du Tages-, Monats- oder Jahresstatistiken einfach anschauen, auch Tagesverläufe sind sichtbar.
Damit kannst du richtig sparen!
(Sagen die Anbieter. Bitte frag mich nicht…)

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Oder sehen, dass deine Tochter Party feiert, weil durch Herd, Heimkino und Licht die Leistung exorbitant in die Höhe schnellte.
Mir fiel bisher nur ein Grund ein, den Messtellenbetreiber vom eigentlichen Versorger zu trennen: Wenn der Messtellenbetreiber zwecks Ablesung leichten Zugang hat (z. B. durch eigenen Schlüssel zum Trafo- und Zählerraum einer Wohnanlage). Aber sonst…

Und jeder andere kann das dann auch. Was ihm dann eine Garantie dafür liefert, dass du grad im Urlaub bist und die Bude unbewacht.

Geniale Idee.

Übrigens geht es gar nicht um die Fernablesemöglichkeit. Die Ablesung zahlt schließlich eh’ der Kunde. Wichtiger ist den Betreibern die Möglichkeit zur FernABSCHALTUNG. Wenn der Kunde nicht zahlt. Und natürlich die Möglichkeit zur Datensammlung. Die kann man schließlich verkaufen.

Vorab: Ich halte davon auch nicht viel.

Der Sinn dahinter ist folgender:

Damit das mit den erneuerbaren Energien (EE) klappt, muß der Stromverbrauch hübsch mit der Stromproduktion aus EE in Deckung gebracht werden. Wenn alle Welt abends um 18:00 Herd, Spülmaschine und Waschmaschine anschmeißt, und dann auch noch das neue Auto laden will, dann wird das mit den EE nichts. Das muß entzerrt werden, und das gelingt am besten… über den Strompreis! Wenn nachts zwischen 2 und 4 zu viel EE-Strom da ist, macht man den Strom dann billi zu anderen Zeiten teurer.
Das übt eine gewisse Lenkungswirkung aus. Wie der Verbraucher dann nachts um 2 die Waschmaschine an bekommt, und was der Nachbar dazu sagt, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Wir werden also in Zukunft Stromtarife haben, die für jede Stunde des Tages einen anderen Preis abrufen. Um das abrechnen zu können, braucht es einen Zähler, der den Stromverbrauch stundengenau erfassen kann. Allerdings will dann niemand 24 Werte, bei 15min-Auflösung sogar 96 Werte pro Zähler ablesen, deshalb soll das eben übertragen werden.

Der Zähler selbst ist teurer als ein normaler, er spart auch keinen Strom und der Verbraucher wird mit Blick auf die 96 Werten pro Tag auch keinen Strom sparen.

Übrigens, das gab es schonmal, nannte sich Nachtstrom. Mit einem speziellen Zähler wurde der tags und nachts verbrauchte Strom separat gemessen. Der Zähler war teurer als ein normaler, aber wenn man seine Nachtspeicherheizung nachst zu einem deutlich günstigeren Tarif laden konnte, hat man gespart.
(Ja, das gibt es heute immernoch. Ist aber eher ein Schatten seiner selbst)

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Blindes Vertrauen ist nie angebracht, aber ganz so simpel lassen sich die Smart-Meter-Gateways nicht austricksen. Grundvoraussetzung für die Zulassung ist z.B., dass die auf keinem Port von außen erreichbar sind, sondern immer selber die Verbindung aufbauen müssen. Wie dann der MSB mit den Daten umgeht, ist wieder ein neues Problem.

Richtig, das ist ein Abfallprodukt.
Es geht darum, flexible Tarife einzuführen. Es geht darum,. die Wärmepumpe so einzubinden, dass sie bevorzugt Wärme in den Speicher lädt, wenn der Strom gerade billig ist. Für die meisten Haushalte gibt es aber keine flexiblen Verbraucher - und wenn, dann dürfte ihnen die Intelligenz fehlen.

Nö.
Dem MSB ist egal, ob die Stromrechnung bezahlt wird (den interessiert nur seine Messstellenbetriebsrechnung). Wann abgeschaltet werden darf, ist gesetzlich geregelt. Abschaltkontakte hat nicht jedes „Smart Meter“. Wenn Kunden den Strom nicht bezahlen und sie einfach abgeschaltet werden können, werden weniger Kosten entstehen - sowohl für den säumigen Kunden als auch für die Allgemeinheit, auf deren Kosten solche Kunden leben.

Den meisten Kunden bietet so ein Smart Meter keinen Mehrwert - und wenn eine Datenerfassung keinen Nutzen hat, soll man sie unterlassen.
Wenige Kunden könnten von flexiblen Tarifen und steuerbaren Lasten profitieren.
Wenn SmartMeter über Smart-Meter-Gateway und APZ kommunizieren, hat man auch als Kunde Abschaltmöglichkeiten. Wenn die Dinger aber z.B. über LoRa-WAN kommunizieren, dann nicht.

Meine Stadtwerke sehen das anders:

Meine Stadtwerke sind aber auch sonst total super.
Die bieten z.B. „SauerlandStrom überall“ an - für Elektroautos. Ein ganz toller Tarif.
Oder „Sauerland Fahrstrom“ - für Elektroautos, die man zu Hause preiswert laden möchte.
Auch ein super Tarif.

Bloß: Die Tarife findet man nirgendwo. Immer bloß auf Anfrage. Müssen wohl ganz toll sein, dass man sich nicht traut, die zu veröffentlichen.

Aber was man veröffentlicht, ist die hervorragende Bilanz der 20 öffentlichen Ladepunkte in der Stadt. „Durchschnittlich 1 Megawattstunde im Monat“ … „toller Erfolg“ heißt es da.
1 Megawattstunde hört sich viel an. Das sind aber nur 1000 kWh. Also 50 kWh pro Ladepunkt.
Wenn man 3,6 kW Ladeleistung als Minimum annimmt, dann ergibt sich eine Auslastung von 1,9%. Die 1000 kWh beinhalten aber auch zwei Schnellladepunkte und mehrere mit 22 kW AC-Ladung. Das ist kein „Erfolg“, sondern ein Armutszeugnis - vermutlich auch wegen der „tollen Tarife“.

Die korrekte Einheit ist Tesla. 50kWh / Monat / Säule = 1 Tesla / Monat / Säule für den ganz kleinen Akku, sonst sind es 0,5-0,66 Tesla / Monat / Säule :slight_smile:

Abgesehen davon: Früher (so vor 5-10 jahren) hieß es, daß man am besten / günstigsten mit Gas heizt. Heute sollte man besser mit Strom heizen, weil man den eben theoretisch rein regenerativ erzeugen könnte. In der Realität sind wir davon aber noch weg, und kostentechnisch… sieht das auch etwas mau aus.

Moin,

Wie der Volksmund so treffend sagt: „Wir müssen sparen, koste es, was es wolle“. :wink:

In welchen Speicher? Wenn die WP gut eingestellt ist, dann soll sie möglichst durchgehend und gleichmäßig laufen.

-Luno

Da tagsüber in aller Regel die Außentemperatur erheblich höher ist als in der Nacht ergibt es durchaus Sinn, die WP tagsüber in einen Speicher arbeiten und nachts entsprechend weniger tun zu lassen.

Da kommt es aber natürlich genau drauf an, ob ein Speicher bereits vorhanden ist oder nicht (bzw. was er kostet) und wie das mit den Stromtarifen eigentlich aussieht.

Und dann wäre da natürlich auch noch eine Nachtabsenkung zu berücksichtigen.

Dass die WP am besten immer gleich läuft ist jedenfalls in dieser Allgemeingültigkeit behauptet schlicht falsch.

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Ich denke, dass man das nicht pauschalisieren kann.
Je weniger Heizwärmebedarf ein Gebäude hat, desto stärker fallen Fixkosten ins Gewicht.

Moin,

Okay, dann mal etwas präziser. Pauschal gilt aber nach wie vor, dass eine WP kein direkter Ersatz für eine bisherige Heizung auf Verbrennungsbasis ist.
Weiterhin sind wi r uns beide hoffentlich darüber einig, dass eine WP noch nicht für grössere Mehrfamilienhäuser so richtig geeignet ist.

[quote=„loderunner, post:10, topic:9478856“]
Da tagsüber in aller Regel die Außentemperatur erheblich höher ist als in der Nacht [/quote]

Bei einer Sole WP spielt das eine untergeordnete Rolle, aber bei der Luftwasserwärmepumpe LWWP schon. Besonders dann, wenn diese zusätzlich noch für Warmwasser sorgt, sollte man dieses dann mit ihrer Hilfe erwärmen, wenn es draussen am wärmsten ist und nicht in der Nacht.
Sie dankt es dir mit einer verbesserten JAZ, denn der Temperaturhub auf die benötigte Warmwassertemperatur ist einige Grade geringer als in der Nacht, was dann ihrer Effizienz zugute kommt.

Wir reden hier über eine WP und die läuft typisch mit einer Fußbodenheizung, Niedertemperaturheizkörper sind auch machbar, aber finden sich eher in einem Bestandsbau, der aufgrund der baulichen Gegebenheiten und den Umbaukosten keine FB zulässt.

Ein modernes und gut gedämmtes Haus kannst du nahezu nicht in der Nachttemperatur absenken. Typische Regel: schlecht gedämmte Altbauten sind dafür besser geeignet als besser gedämmte Häuser. Gerade das Aufholheizen (siehe auch http://aquarea.smallsolutions.de/index.php?title=Heizen_VS._Temperierung) kann in den erwähnten moderneren Häusern kaum einen Spareffekt erzielen, es kann sogar ins Gegenteil schlagen, wenn du aufgrund der höheren Wärmenachfrage den Wirkungsgrad deines Heizsystems verringerst.
Weiterhin hast due bei einer WP einer vergleichsweise geringe Vorlauftemperatur (wir nutzen 29 Grad) und ein Aufheizen dauert eh schon lange genug bei diesen geringen Temperaturen.

Der Kompressor einer WP nimmt dir übermaßige Starts übel. Und ja, wenn machbar, sollte eine WP am Anfang der Heizperiode anlaufen und am Ende entsprechend aufhören. Ziel ist es, mit möglichst wenig Takten auszukommen. Zu dieser pauschalen Aussage stehe ich nach wie vor.
Das lässt sich natürlich nicht immer erreichen, aber die Minimierung der Ein- und Ausschaltvorgänge einer WP sollte oberstes Ziel sein. Wer eine Brennwerttherme besitzt (in unserem alten Haus haben wir eine), der achtet kaum auf die Anzahl der Takte. Wer das bei einer WP ignoriert, wird bestraft. Die reagiert darauf nämlich mit einer deutlich schlechteren JAZ und einem vorzeitigen Ableben.

Was den Speicher angeht:
Wenn machbar, sollte man niemals einen Pufferspeicher einbauen. Optimal ist ein Speicher in Form der Gebäudemassen, siehe https://www.energie-experten.org/erneuerbare-energien/erdwaerme/erdwaermetauscher/betonkernaktivierung

Unser neues Haus hat eine Art von „Schwedenplatte“ (https://www.schwedenplatte.de), das gesamte Fundament ist gegenüber dem Erdreich gedämmt und dient insgesamt als Speicher.

Der der aus meiner Sicht wichtigsten Merksätze:
„In der Wärmepumpe brennt kein Feuer!“
(siehe http://aquarea.smallsolutions.de/index.php?title=In_der_Wärmepumpe_brennt_kein_Feuer!)

-Luno