Messung des Wärmeverbrauchs

Ich habe folgende Fragen:

  1. Gibt es ein Wärmemessgerät, der wirklich genaue, tatsächliche Verbrauchswerte in einem Raum zeigt?
  2. Ich habe einen Heizkörper, den ich seit Jahren überhaupt nicht anwende, trotzdem bei der Ablesung nach jeder Heizperiode wird Wärmeverbrauch in der Menge angezeigt, als ob ich den Heizkörper regelmäßig benützt hätte. Es handelt sich um ein Heizkostenverteiler nach dem Verdunstungsprinzip, deshalb wird der Messgerät voll über Null mit Flüssigkeit aufgefüllt. Trotzdem ein intensiver Verbrauch wird registriert obwohl kein Verbrauch stattfindet. Die Frage ist woher kommen diese Werte? Aus der Raumtemperatur? und wenn ja warum überhaupt ein Messgerät die Raumtemperatur als Wärmeverbrauch registriert anstatt Heizkörperwärme selbst?

Hallo!

Für Verdunster ist das Verhalten normal. Eben deshalb ist die Ampulle überfüllt, so wird die Kaltverdunstung ausgeglichen.
Insgesamt sind Verdunster einfach, aber technisch veraltet. Trotzdem sind Abrechnungen hinreichend genau und auch nach Heizkostenverordnung zugelassen.
Aber sie werden i.d.R. nach und nach gegen Elektronische Verteiler ersetzt, die z.B. fremdwärmegeschützt sind.

Und ein nennenswerter Verbrauch sollte sich nicht ergeben, wenn man Ventil ganz schließt und das dann auch wasserseitig wirklich dicht ist.

Ein echtes eichfähiges Messgerät für den Verbrauch wäre ein Wärmemengenzähler. Er gibt die physikalische Maßeinheit „Kilowattstunden“ aus.

An Einzelheizkörpern wäre das zu teuer, aber man setzt so ein Gerät für die ganze Wohnung ein. An den Heizkörpern sind dann keine Verteiler mehr dran.
Bedingung: Wohnung braucht eigene Zuleitung der Heizung (Vor- und Rücklauf)
Im Bestandsbau geht das dann oft nicht. Dann nimmt man Heizkostenverteiler an allen Heizkörpern.

Und so ein WMZ zeigt nichts an, wenn alle Heizkörper definitiv zu wären !

Aber natürlich zahlt man auch dann Grundkosten, 30 bis 50 % nach Wohnfläche des Gesamtverbrauchs des Hauses.

MfG
duck313

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Hallo Wikaariela,

Ein Heizkostenverteiler misst keine Verbrauchswerte, sondern liefert einen Wert, den man in Relation zu den anderen Geräten im gleichen Haus setzen kann. Er liefert quasi nur eine erste Näherung, wie ein Teil der Heizkosten unter den Mietern im Haus verteilt werden kann.

Aus ihm verdunstet immer Wasser, egal ob die Heizung an ist, oder aus. Es verdunstet aber mehr Wasser,

  • je wärmer die Heizung ist
  • je trockener die Luft ist
  • je schneller die Luft vorbeiströmt.

Alles drei sind gute Indizien für mehr abgenommene Heizleistung.

Wenn Du Deinen Verbrauch messen solltest, so müsstest Du einen Wärmezähler installieren.

Die Temperatur des Heizkörpers (ggf. + Luft) reicht zur Messung nicht aus, da daraus allein nicht abgeleitet werden kann, wieviel Wärme abgegeben wird.

Für die Abrechnung wäre dies aber nicht ausschlaggebend, da Du bei wärmeren Nachbarzimmern von diesen ohne eigene Heizung mitgewärmt wirst.

hi Achs,
Danke für Deine Antwort!
Es geht ja um Wärmezähler, der eben spinnt (Exemper - Firma Ista). Bei der Abrechnung alle Mieter bezahlen anteilige Grundkosten und dann noch eigenen Verbrauch nach Zählerstand von jedem Heikörper. Und ich habe es satt dafür zu bezahlen, was ich nicht verbrauche. Ist heutige Messtechnik noch nicht so weit um die tatsächliche Verbrauchswerte ermitteln zu können oder was ist da los? Unter Wärmezähler meine ich so eine Art von Thermometer auf dem Heizkörper.