Hi Leutz
Ich poste in diesem Brett, weil es letztlich ein politisches Thema ist.
Wenn eine Berufsgruppe mit der Entlohnung/Bezahlung ihrer Arbeit unzufrieden ist, dann kann sie in den Streik, den Ausstand, den Abeitskampf treten. Das ist bekannt, legitim, nachvollziehbar und in Ordnung.
Nun gibt es aber jedesmal (naturgemäß?) Protest aus anderen Bevölkerungsgruppen oder Berufsgruppen, wenn eine Berufsgruppe in den Streik tritt. Das ist bei den Metallarbeitern, dem Öffentlichen Dienst und den Ärzten so.
Bei letzteren wird besonders gern protestiert, wenn sie in den Streik eintreten. Das fängt schon an beim Wort „Streik“. Da nelden sich dann so besondere Biedermänner zu Wort, die meinen, das wäre kein Streik, weil es keine Arbeiter wären, andere Schlaumeier meinen, Ärzte dürfen aus etghisch-moralischen Gründen nicht streiken usw usf.
Ich halte das alles für bigott, doppelbödig, letztlich politisch naiv.
Aus meiner Sicht hat jede Berufsgruppe das Recht, in den Streik, Ausstand oder Artbeirskampf einzuterten, eagl wie man es nennen möchte und egal, ob es sich um Metallarbeiter, Pfarrer oder Ärzte handelt.
Meine Frage hier im Forum an Euch ist: Wie seht Ihr das, wie steht Ihr dazu?
Wie schon angedeutet, möchte ich keine windigen formal-juristischen oder pseudomoralischen Antworten hören, sondern politische.
(Und auch nicht sowas wie „Ist doch jetzt garnicht aktuell“, denn der nächste Ärzte-Streik kommt bestimmt.)
Es grüßt Euch
Branden
Hi!
Meine Frage hier im Forum an Euch ist: Wie seht Ihr das, wie
steht Ihr dazu?
Ganz einfach: weniger Streiken, mehr arbeiten. Weniger fordern, mehr leisten.
Dann klappt´s irgendwann auch wieder mit einer größeren Anzahl neuer Arbeitsplätze.
Ich wiederhole: alles eine Frage der richigen Rahmenbedingungen.
Grüße,
MATHIAS
Hi!
Meine Frage hier im Forum an Euch ist: Wie seht Ihr das, wie
steht Ihr dazu?Ganz einfach: weniger Streiken, mehr arbeiten. Weniger
fordern, mehr leisten.
Dann klappt´s irgendwann auch wieder mit einer größeren Anzahl
neuer Arbeitsplätze.
Ich wiederhole: alles eine Frage der richigen
Rahmenbedingungen.
Nanü? Die kriegen für mehr Leistung dann automatisch weniger Lohn gesenkt oder gar mehr? So einfach ist das?
verwundert:
Frank
Nanü? Die kriegen für mehr Leistung dann automatisch weniger
Lohn gesenkt oder gar mehr? So einfach ist das?
Genau, Frank, mir war die Antwort da auch zu flach, um überhaupt darauf einzusteigen.
Gruß,
Branden
Nanü? Die kriegen für mehr Leistung dann automatisch weniger
Lohn gesenkt oder gar mehr? So einfach ist das?Genau, Frank, mir war die Antwort da auch zu flach, um
überhaupt darauf einzusteigen.
Nuja, man muß halt nur aufgeklärt werden : http://dl.lustich.net/bilder/niemals-sex.jpg
;o)
Gruß
Frank
Nuja, man muß halt nur aufgeklärt werden :
http://dl.lustich.net/bilder/niemals-sex.jpg
Ja, das ist sehr hübsch, Frank, und dem Paar konnte offenbar geholfen werden. So frei nach Verona Feldbusch: „Hier werden Sie geholfen.“
Gruß,
Branden
Hallo,
der Streik war vor vielen Jahren mal ein probates Mittel, mit dem sich die geknechtete Arbeiterschaft wesentliche und substanzielle Rechte erkämpfte.
Wofür wird in Deutschland heute gestreikt? Bspw. für 3 Stunden weniger Arbeit in der Woche, allerdings natürlich nicht, weil man einfach weniger arbeiten will (was wenigstens ehrlich wäre), sondern weil man ganz doll viele Arbeitsplätze schaffen will. Daß das seit 20 Jahren nicht funktioniert, interessiert da eher niemanden. Dann wird natürlich auch gern mal zum Streik aufgerufen, wenn AG und Gewerkschaften bei den Verhandlungspositionen einen fröhlichen Prozentpunkt auseinanderliegen. Besonders brillant sind natürlich die Streiks bei Unternehmen, die ohnehin schon in ihrer Existenz bedroht. Zur Verfolgung des verständlichen Verlangens, seinen Arbeitsplatz nicht zu verlieren, wird dem Unternehmen dann der Todesstoß versetzt.
Alles in allem werden für - in der Gesamtbetrachtung - Lappalien tausende wenn nicht millionen Unbeteiligte in ihrer Lebensführung beeinträchtigt, Arbeitsplätze risikiert und nicht zuletzt aus volkswirtschaftlicher Sicht Milliarden von Euros verballert.
Um ein Gefühl für die Bedeutungslosigkeit der Veranstaltung zu bekommen: Wofür wollen denn die Ärzte jetzt streiken?
Interessiert,
Christian
Hallo Christian
Um ein Gefühl für die Bedeutungslosigkeit der Veranstaltung zu
bekommen: Wofür wollen denn die Ärzte jetzt streiken?
Was soll ich jetzt ernsthaft auf die so polemisch gestellte Frage antworten?
Nun, ich versuchs trotzdem :
Der letzte (jüngste) Streik richtete sich gegen unangemessene Arbeitsbedingungen, Patienten-Kopfpauschalen, also massenhaft nicht-vergütete Arbeit, drohende Zerstörung kleiner Praxen, Schichtdienst und *Überstunden im Krankenhaus, insbesondere für übermüdete Chirurgen und und und.
Gruß,
Branden
Hallo,
der Streik war vor vielen Jahren mal ein probates Mittel, mit
dem sich die geknechtete Arbeiterschaft wesentliche und
substanzielle Rechte erkämpfte.
die Arbeiterschaft heute wird mehr und mehr geknechtet, verdient immer weniger, muss immer mehr leisten für immer weniger Geld, demnächst kommen Eingriffe in die Tarifverträge, Herr WW will sie ganz abschaffen oder gar verbieten??
Ach ja und es schadet ja nur so ein Streik der kostet unser aller Geld??
Wo lebst Du denn mach mal die Augen auf!
Den Betrieb muss Du mir zeigen, der durch einen Streik hohe Verluste hinnehmen muss, das ist kalkuliert bis auf den Cent und wird nach dem Streik brav alles wieder eingefahren!
Wofür wird in Deutschland heute gestreikt? Bspw. für 3 Stunden
weniger Arbeit in der Woche, allerdings natürlich nicht, weil
man einfach weniger arbeiten will (was wenigstens ehrlich
wäre), sondern weil man ganz doll viele Arbeitsplätze schaffen
will. Daß das seit 20 Jahren nicht funktioniert, interessiert
da eher niemanden.
Eines funktioniert seit zwanzig Jahren nicht, die ständige Entlastung der Arbeitgeber und Belastung der AN- das hat man noch nicht kapiert. Die AG haben trotz ständiger Entlastung keine Arbeitsplätze geschaffen-und das durch Mehrarbeit Arbeitsplätze entstehen sollen, dass musst Du mir mal genau erklären, wie das funktioniert. Seit zwanzig Jahren fahren wir damit immer schlechter, weil immer weniger Menschen immer mehr Arbeit leisten müssen- dadurch entstehen Arbeitslose- dafür brauche ich nur logisch zu denken.
Dann wird natürlich auch gern mal zum
Streik aufgerufen, wenn AG und Gewerkschaften bei den
Verhandlungspositionen einen fröhlichen Prozentpunkt
auseinanderliegen. Besonders brillant sind natürlich die
Streiks bei Unternehmen, die ohnehin schon in ihrer Existenz
bedroht. Zur Verfolgung des verständlichen Verlangens, seinen
Arbeitsplatz nicht zu verlieren, wird dem Unternehmen dann der
Todesstoß versetzt.
die in der Mehrzahl hohe Gewinne einfahrenden Unternehmen, die nicht ausbilden und keine Leute einstellen werden einfach von Dir unterschlagen??
Alles in allem werden für - in der Gesamtbetrachtung -
Lappalien tausende wenn nicht millionen Unbeteiligte in ihrer
Lebensführung beeinträchtigt, Arbeitsplätze risikiert und
nicht zuletzt aus volkswirtschaftlicher Sicht Milliarden von
Euros verballert.
Du scheinst es ja reichlich zu haben. Für mich sind zwanzig € im Monat keine Lappalien- sondern überlebenswichtig!
Um ein Gefühl für die Bedeutungslosigkeit der Veranstaltung zu
bekommen: Wofür wollen denn die Ärzte jetzt streiken?
Das ist eine Unverschämtheit- alleine eine solche Frage zu stellen- ich hoffe Du bist niemals auf einen Krankenhausaufenthalt angewiesen.
Sorry- aber bei einer solchen Sichtweise dreht sich mir der Magen um.
Frank
Hallöchen,
Um ein Gefühl für die Bedeutungslosigkeit der Veranstaltung zu
bekommen: Wofür wollen denn die Ärzte jetzt streiken?Was soll ich jetzt ernsthaft auf die so polemisch gestellte
Frage antworten?
- Polemik [ griechisch pólemos >Krieg
Ach ja und es schadet ja nur so ein Streik der kostet unser
aller Geld??
Wo lebst Du denn mach mal die Augen auf!
Den Betrieb muss Du mir zeigen, der durch einen Streik hohe
Verluste hinnehmen muss, das ist kalkuliert bis auf den Cent
und wird nach dem Streik brav alles wieder eingefahren!
Du hast recht. Ich habe von so komplizierten Dingen wie Wirtschaft und ähnlichem keine Ahnung. Ich versuche zwar, mich daran täglich aufs neue zu erinnern, aber schaffs halt nicht immer. Tut mir leid, meine Sinne waren vermutlich von der freiwilligen und unbezahlten Sonntagsarbeit, die ich heute morgen erledigt habe, irgendwie getrübt.
Bis dahin,
Christian
hi!
Meine Frage hier im Forum an Euch ist: Wie seht Ihr das, wie
steht Ihr dazu?Ganz einfach: weniger Streiken, mehr arbeiten. Weniger
fordern, mehr leisten.
Dann klappt´s irgendwann auch wieder mit einer größeren Anzahl
neuer Arbeitsplätze.
Ich wiederhole: alles eine Frage der richigen
Rahmenbedingungen.
Nanü? Die kriegen für mehr Leistung dann automatisch weniger
Lohn gesenkt oder gar mehr? So einfach ist das?
Richtig.
„Löhne hoch, Leistung runter“ war das Prinzip der letzten 30 Jahre. Nun muss man eben mal wieder „was tun“.
Große Teile der Arbeitnehmer machen das sowieso schon. Nur die faulen Schreihälse hört man eben am lautesten, da sie die meisten Zeit für Demos u.s.w. aufwenden können…
Grüße,
Mathias
Immer die gleichen?!
Hi!
Wenn eine Berufsgruppe mit der Entlohnung/Bezahlung ihrer
Arbeit unzufrieden ist, dann kann sie in den Streik, den
Ausstand, den Abeitskampf treten. Das ist bekannt, legitim,
nachvollziehbar und in Ordnung.
Das sehe ich ähnlich, und unter gewissen Umständen halte ich das auch für gerechtfertigt!
Nun gibt es aber jedesmal (naturgemäß?) Protest aus anderen
Bevölkerungsgruppen oder Berufsgruppen, wenn eine Berufsgruppe
in den Streik tritt. Das ist bei den Metallarbeitern, dem
Öffentlichen Dienst und den Ärzten so.
Kann es daran liegen, dass ausgerechnet diese (zumindest die ersten beiden) immer die ersten sind, die laut mit Streik drohen?
Ich war mal für nicht allzu lange Zeit in einem Betrieb beschäftigt, der dem Metalltarif NRW „angehörte“.
In meiner dort tätigen Zeit kam es zwei mal zu Verhandlungen. Zwei mal wurde auch direkt der Ruf nach Streiks (zumindest aber mal WARNstreiks) laut - egal, ob da schon ein spruchreifes Angebot seitens der Arbeitgeber auf dem Tisch lag!
Ich kann mich erinnern, an einem (konzerninternen) Seminar in Dortmund teilgenommen zu haben. Irgendwann in der Pause sprch mich jemand an: Wusstest Du eigentlich, dass wir heute streiken? Wir schauten uns an und fingen an zu lachen!
Meine Güte - der Metalltarif hat eine Arbeitszeit von 35 Std./Woche (die eh kein halbwegs ausgelasteter Mitarbeiter schafft - ich lag bei 45 Std.), ein für die Großindustrie eher gehobenes Entgeltniveau und schon fast unvergleichbare Zustände, was das Thema „Sozialer Arbeitsplatz“ betrifft!
Da sollte man schon erwarten dürfen, dass die Arbeitgeber zumindest mal ein Angebot machen dürfen, bevor der Ruf nach Streiks laut wird!
Der gute alte öffentliche Dienst…
Wie soll ein Arbeitgeber, der definitiv kein Geld hat, große Sprünge machen?
Oder anders: Ist es nicht sinnvoller, mal auf Erhöhungen zu verzichten, statt diese in Anspruch zu nehmen und seinen Job zu riskieren?
Bei letzteren wird besonders gern protestiert, wenn sie in den
Streik eintreten. Das fängt schon an beim Wort „Streik“. Da
nelden sich dann so besondere Biedermänner zu Wort, die
meinen, das wäre kein Streik, weil es keine Arbeiter wären,
Naja - vielleicht sollte man zwischen „Streik“ (bei den angestellten Ärzten) und „Protestaktionen“ bei den selbständigen unterscheiden
andere Schlaumeier meinen, Ärzte dürfen aus
etghisch-moralischen Gründen nicht streiken usw usf.
Wobei ich auch der Meinung bin, dass die „medizinische Versorgung“ bei solchen Aktionen gesichert sein muss (was aber bislang auch immer der Fall war).
Meine Frage hier im Forum an Euch ist: Wie seht Ihr das, wie
steht Ihr dazu?
Wie gesagt: Wieso sind es immer die gleichen Berufsgruppen (Ärzte sehe ich da noch nicht einmal)???
Wie oft streiken Metzger, Bäcker, ITler, Banker, Lageristen, Flugbegleiter, Verkäufer, Steuerfachleute, etc.?
Und wirklich „besser“ geht es denen ganz sicher nicht!
Wie schon angedeutet, möchte ich keine windigen
formal-juristischen oder pseudomoralischen Antworten hören,
sondern politische.
Wenn Politik irgendetwas wie Gemeinschaft bedeutet, dann zähle ich ja zu dieser und äußere einfach mal das, was ich dazu denke…
(Und auch nicht sowas wie „Ist doch jetzt garnicht aktuell“,
denn der nächste Ärzte-Streik kommt bestimmt.)
Ich finde es viel bedenklicher, dass ich letztens bei meinem Augenarzt lesen musste: Leider können wir momentan keine neuen Patienten aufnehmen!
Ich kenne den Hintergrund nicht - aber wenn DAS keine Art des Streiks ist…
LG
Guido
Hi Guido
Wie gesagt: Wieso sind es immer die gleichen Berufsgruppen
(Ärzte sehe ich da noch nicht einmal)???
Ja, das ist wirklich eine interessante Frage!
Wie oft streiken Metzger, Bäcker, ITler, Banker, Lageristen,
Flugbegleiter, Verkäufer, Steuerfachleute, etc.?
Und wirklich „besser“ geht es denen ganz sicher nicht!
Wir sollten dazu hier nochmal eine extra Umfrage starten, oder?
Es grüßt Dich
Branden
Hallo Christian,
Nun, ich versuchs trotzdem
:
Der letzte (jüngste) Streik richtete sich gegen unangemessene
Arbeitsbedingungen, Patienten-Kopfpauschalen, also massenhaft
nicht-vergütete Arbeit, drohende Zerstörung kleiner Praxen,
Schichtdienst und *Überstunden im Krankenhaus, insbesondere
für übermüdete Chirurgen und und und.aha. Als nächstes streiken vermutlich die Notare.
Ich kenne leider keinen Notar, der 24 Studen am Stück ohne Pause arbeiten muss. Meine Freundin macht gerade Bereitschaftsdienst als Ärztin in einem öffentlichen Krankenhaus. Insgesamt 20€ gibt es für eine ganze Woche (incl. Wochenende). Würdest du dafür arbeiten? Muss irgend ein Notar dafür arbeiten?
Schlag mal die Ärztezeitung auf und schau, wie viele Praxen zu verkaufen sind. Gerade Allgemeinmediziner will wegen der schlechten Bezahlung keiner mehr werden. Inzwischen gibt es in Deutschland schon Versorgungslücken.
Aber das ist bestimmt alles kein Grund zum streiken, oder?
Gruß,
Hannes
Hallo Hannes
Ich kenne leider keinen Notar, der 24 Studen am Stück ohne
Pause arbeiten muss.
Ich auch nicht. Die lesen mal was von einem Blatt ab, unterschreiben was und kriegen schonmal 100.000 Euro für ne halbe Stunde Arbeit.
Meine Freundin macht gerade
Bereitschaftsdienst als Ärztin in einem öffentlichen
Krankenhaus. Insgesamt 20€ gibt es für eine ganze Woche
(incl. Wochenende). Würdest du dafür arbeiten? Muss irgend ein
Notar dafür arbeiten?
Du bringst es locker auf den Punkt, Hannes.
Es dankt Dir
Branden