Hi Nino!
Ich bin Schweißfachingenieur, arbeite aber nicht mehr in dem Bereich. Beide Themen sind ziemlich umfassend, ich weiß momentan nicht, in welcher Tiefe du dich da auf die Klausur vorbereiten musst. Also ich fang mal an:
Metallurgie des Schweißens:
Beim (Schmelz-)Schweißen wird ein gewisser Teil des Grundwerkstoffs sowie des Zusatzwerkstoffs aufgeschmolzen. Im Schmelzbad vermischen sie sich dann, bevor sie zur Schweißnaht erstarren. Dabei treten alle möglichen Vorgänge auf, wie du sie aus der Werkstoffkunde kennst. (Stichworte: Ausscheidungen, Karbide, Gefüge, Wärmebehandlungsverfahren, Fe-C-Schaubild, ZTU-Schaubild,…) Diese Vorgänge bewirken, dass sich der Schweißnahtbereich anders verhält als der Grundwerkstoff. Um Vorhersagen treffen zu können, in welcher Weise sich die Eigenschaften in der Schweißnaht von denen des Grundwerkstoffes unterscheiden, ist es wichtig über diese Vorgänge bescheid zu wissen.
Schweißplanung:
Wenn man ein Bauteil mit vielen Schweißnähten hat, kann man nicht einfach „drauflosschweißen“. Man würde dann z.B. an verschiedenen Stellen mehr Wärme in das Bauteil bringen als an anderen. Dies hätte Auswirkungen auf die Spannungen im Bauteil (Verzug!), die Korrosionsbeständigkeit, die mechanisch-technologischen Eigenschaften und so weiter. Dort ist auch wieder der Bezug zur Metallurgie hergestellt. Es ist enorm wichtig zu wissen, wie das Metall im Bereich der Schweißnaht auf die eingebrachte Wärme reagiert, um einen sinnvollen Schweißplan zu erstellen.
Ich hoffe, dass das ausreicht… Solltest du noch mehr Infos benötigen melde dich einfach wieder!
Schönen Gruß
Björn