Hi,
ich frage mich schon seit längerem, was der Unterschied zwischen Asteroid und Meteroid ist? Und was ist dann ein Meteor? Kann mir irgendjemand weiterhelfen?
MFG
André Horstmann
Hi,
ich frage mich schon seit längerem, was der Unterschied zwischen Asteroid und Meteroid ist? Und was ist dann ein Meteor? Kann mir irgendjemand weiterhelfen?
MFG
André Horstmann
Hi André,
hier ist die Antwort auf Deine Fragen:
Planetoiden:
[griech.] (Asteroiden, Kleinplaneten), planetenähnl. Kleinkörper (Durchmesser bis zu 750 km) auf ellipt. Bahnen (vorwiegend zw. Mars- und Jupiterbahn). Einige P. kommen auch der Erde sehr nahe (z. B. Hermes auf etwa doppelte Mondentfernung).
Meteore:
[griech.] Meteorite.
Meteorite:
[griech.], Körper extraterrestr. Ursprungs, die beim Eindringen in die Erdatmosphäre unter teilweiser oder vollständiger Verdampfung die als Meteore bezeichneten Leuchterscheinungen hervorrufen. Sie sind in der Mehrzahl wahrscheinl. Überreste von Kometen oder Planetoiden. Körper, die kleiner als etwa 0,1 mm im Durchmesser sind (Masse bis etwa 10-6 g), werden als Mikro-M. bezeichnet, wobei Masseteilchen von nur wenigen tausendstel mm Durchmesser den kosm. oder meteorit. Staub bilden. M. mit bis zu 10-3 g Masse verursachen teleskop. Meteore, solche mit Massen bis 10 g Sternschnuppen, noch größere M. erzeugen Feuerkugeln (Bolide). Die nicht verdampften Überreste großer M. erreichen als einzelnes größeres Stück, meist aber in vielen Zerfallsstücken über weite Gebiete verstreut (M.schauer, Steinregen) die Erdoberfläche. Man hat M.krater (Impakte) mit Tiefen von über 100 m und Durchmessern bis weit über 1 km gefunden (z. B. Sithylemenkatsee, Alas.: Tiefe 500 m, Durchmesser 12,4 km); sie sind auf sehr große M. zurückzuführen, die beim Aufprall explosionsartig verdampft sind. Derartige Riesen-M. (Masse weit über 1000 t) richten auch bei vorhergehendem Zerplatzen in großer Höhe noch großflächige Zerstörungen an (z. B. der 1908 an der Steinigen Tunguska niedergegangene Tunguska-M.). Der größte aufgefundene Meteorit (Grootfontain, Namibia) hat eine Masse von 60 t.
Man unterscheidet 1. Stein-M. (Aerolithe), die überwiegend aus Silicaten bestehen. Sind rundl., silicat. Körper (Chondren) in die silicat. Grundmasse eingebettet, so bezeichnet man sie als Chondriten; 2. Eisen-M. (Nickeleisen-M., Holosiderite), die überwiegend aus Meteoreisen bestehen, das bis zu 47 % Nickel, bis zu 0,5 % Kobalt, Edelmetalle sowie zahlr. Minerale enthält; man unterscheidet je nach Kristallstruktur zw. Hexaedriten, Oktaedriten und den sehr seltenen Ataxiten aus feinkörniger, strukturloser Meteoreisenmasse; 3. Stein-Eisen-M., die in Eisen eingebettete Steine enthalten.
Quelle:
Mayers Lexikon,
http://www.iicm.edu/ref.m10/
Gruß und ein schönes Wochenende
Ted
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Meteore:
[griech.] Meteorite.
Das ist irreführend, wenn nicht sogar falsch. Ein Meteor ist nämlich die Leuterscheinung, welche von einem Meteoriten in der Atmosphäre verursacht wird.
Werde ich an Herrn Meyer weitergeben! (o.T.)
Hier hat der Mr. Stupid recht. Das ist sogar noch viel allgemeiner. Das Meteor (nicht ‚der‘) ist grundsätzlich eine Erscheinung die im weitesten Sinne mit dem Wetter und unserer Atmosphäre im Zusammenhang steht. Nebel, Blitz und Hagelschlag sind Meteore. So auch die Leuchtspur eines verglühenden Meteoriten.
M.f.G. Alexander Berresheim
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Das Meteor (nicht ‚der‘) ist grundsätzlich eine
Erscheinung die im weitesten Sinne mit dem Wetter und unserer
Atmosphäre im Zusammenhang steht. Nebel, Blitz und Hagelschlag
sind Meteore. So auch die Leuchtspur eines verglühenden
Meteoriten.
Wenn man es also auf die Leuchtspuren außerirdischer Herkunft eingrenzen will, dann ist das (wirklich das?) Meteor eines Meteoriten eine Sternschnuppe und das eines Asteroiden oder Kometen ein Feuerball. Ich habe auch gehört, daß man einen Feuerball auch Bolid nennt, obwohl ich die Bezeichnung unpassend finde, da Bolid auf deutsch Geschoß heißt, was eher auf den Asteroiden selbst passen würde.
Wenn man es also auf die Leuchtspuren außerirdischer Herkunft
eingrenzen will, dann ist das (wirklich das?) Meteor eines
Meteoriten eine Sternschnuppe und das eines Asteroiden oder
Kometen ein Feuerball.
Soweit ich weiss, regnen auch bei den großen Sternschnuppenschwärmen sog. Feuerbälle vom Himmel. Diese sind aber „nur“ die Leuchtspuren größerer Meteroiten und nicht von Asteroiden oder Komenten. Allerdings sind die Meteoriten selbst gerade in Sternschnuppenschwärmen meist Überbleibsel von vorbeigezogenen Kometen.
C.
DER Meteor
Jedenfalls behauptet das das etymologische Wörterbuch des Deutschen…
Kubi
Jedenfalls behauptet das das etymologische Wörterbuch des
Deutschen…
Lieber Kubi.
Hierüber läßt sich streiten wie bei allen willkürlichen Festlegungen. Unter dem Einfluß der Aufklärung wurde im 17.JH das Wort ‚Meteor’ aus dem griechischen ‚meteoros’ = frei in der Luft schwebend, in die Wissenschaft eingeführt. Man bezeichnete damit alle Lufterscheinungen. Noch im letzten JH unterschied man zwischen Feuer- und Wassermeteoren. Erstere: Gewitter, Sternschnuppen, Feuerkugeln, letztere: Nebel, Regen, Schnee, Graupel, Hagel.
Da der Begriff als solches kein natürliches Geschlecht aufweist wurde ihm ein grammatikalisches zugewiesen, in der Fachsprache: sächlich. Diese Festlegung ist durch die Umgangssprache aufgeweicht und verwischt worden. Das hat auch in den Lexika seine Spuren hinterlassen. Man findet dort beides. Ich selbst bin der Meinung, wer in der Fach-Liga mitspielen will, soll sich bitte auch an ihre Spielregeln halten. Deshalb heißt es bei mir ‚Das Meteor’.
Nicht zu verwechseln ist das übrigens mit Festlegungen beim grammatikalischen Geschlecht bei anderen Dingen, die nicht verwischt wurden, sondern ihre offizielle Gültigkeit haben.
Z.B.: Schriftdeutsch > die Butter, die Schokolade, Baierisch > der Butter, der Schokolade.
Vorsicht ist geboten bei der/die Kartoffel und der/die Zwiebel, weil einmal die Knolle und einmal die Pflanze gemeint ist.
Zum Thema Meteore und Meteorite empfehle ich das gleichnamige 6. Kapitel, S. 272 ff in Meyers Handbuch über das Weltall.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim
Hallo Alexander,
Hierüber läßt sich streiten wie bei allen willkürlichen
Festlegungen.
Natürlich…
Da der Begriff als solches kein natürliches Geschlecht
aufweist wurde ihm ein grammatikalisches zugewiesen, in der
Fachsprache: sächlich. Diese Festlegung ist durch die
Umgangssprache aufgeweicht und verwischt worden. Das hat auch
in den Lexika seine Spuren hinterlassen.
Fragt sich, aus welchem Grunde die Umgangssprache aus einem sächlichen Begriff einfach einen männlichen gemacht hat…
Man findet dort
beides. Ich selbst bin der Meinung, wer in der Fach-Liga
mitspielen will, soll sich bitte auch an ihre Spielregeln
halten. Deshalb heißt es bei mir ‚Das Meteor’.
Nu ja, wenn du es so siehst…
Nicht zu verwechseln ist das übrigens mit Festlegungen beim
grammatikalischen Geschlecht bei anderen Dingen, die nicht
verwischt wurden, sondern ihre offizielle Gültigkeit haben.
*Lach* Und woran bemißt Du nun offizielle Gültigkeit, wenn nicht an Lexika? Nu bin ich gespannt…
Z.B.: Schriftdeutsch > die Butter, die Schokolade,
Baierisch > der Butter, der Schokolade.
Vorsicht ist geboten bei der/die Kartoffel und der/die
Zwiebel, weil einmal die Knolle und einmal die Pflanze gemeint
ist.
Ja ja, dann gibt es da noch der/das Filter, Tumore vs. Tumoren usw. Ich weiß, daß man sich oft über das Geschlecht streitet, aber wollte klarstellen, daß es eben NICHT eindeutig ist.
Gruß, Kubi
Nicht zu verwechseln ist das übrigens mit Festlegungen beim
grammatikalischen Geschlecht bei anderen Dingen, die nicht
verwischt wurden, sondern ihre offizielle Gültigkeit haben.*Lach* Und woran bemißt Du nun offizielle Gültigkeit, wenn
nicht an Lexika? Nu bin ich gespannt…
Wenn z.B. Kindern im Schulunterricht das nicht als Fehler angerechnet wird!
Z.B.: Schriftdeutsch > die Butter, die Schokolade,
Baierisch > der Butter, der Schokolade.
Nach …
… anfänglicher Euphorie ziehe ich mich jetzt jedenfalls endgültig aus diesem Thema zurück mangels Kompetenz.
Anfangs dachte ich noch, mit meinem Halbwissen etwas erreichen zu können, wurde zwischenzeitlich aber dahingehend belehrt, dass man zu diesem Themenkomplex (mindestens) eine Dissertation abfassen kann.
Euch noch viel Spaß!
Ted
Nicht zu verwechseln ist das übrigens mit Festlegungen beim
grammatikalischen Geschlecht bei anderen Dingen, die nicht
verwischt wurden, sondern ihre offizielle Gültigkeit haben.*Lach* Und woran bemißt Du nun offizielle Gültigkeit, wenn
nicht an Lexika? Nu bin ich gespannt…Wenn z.B. Kindern im Schulunterricht das nicht als Fehler
angerechnet wird!
Dann ist ja alles klar und der Meteor männlich. Das wird den Kindern in der Schule nämlich nicht als Fehler angerechnet. Übrigens beruht die Sprachregelung der Schule genau wie die der Lexika auf dem Duden, und von daher ist das das gleiche.
Gruß, Kubi