Methan

In wiefern ist Methan ein Treibhausgas? Das es ja im Tertiär deutlich wärmer war als heute, müssten doch der im Permafrostboden eingeschlossene Methan in die Atmosphäre freigesetzt worden sein, was zu einer Aufheizung der Treibhausproblems geführt haben musste.
Gruß, Alexander

Methan als Treibhausgas
Hi,

In wiefern ist Methan ein Treibhausgas?

Methan hat zwei Sorptionsmaxima im langwelligen Bereich (um 3 µm und um 7 µm). „Treibhaus“-Wirkungsweise ist also durchaus ähnlich wie bei CO2.
Außerdem wird Methan atmosphärisch durch OH-Radikale oxidiert, als Endprodukt muesste CO, und letztlich wohl auch CO2 gebildet werden.

Welche quantitative Bedeutung der Emission aus Böden im Tertiär zukam, ist mir leider unbekannt.
Ältere Abschätzungen der „heutigen“ Situation gehen von jährlich 95 Mio t Emission aus Reisanbauböden aus (Khalil & Rasmussen 1982), Methan aus Verdauungstrakt der weltweit 1,3 Mrd Rinder: 120 Mio t, Verbrennung von Biomasse 25 Mio t, weitere anthropogene Tätigkeiten wie Umgang mit Erdgas, Freisetzung aus Mülldeponien etc. weitere 40 Mio t.
Bolin et al. (1986) zeigten signifikanten Zusammenhang zwischen Weltbevölkerung und CH4-Gehalt der Atmosphäre auf (0,22 ppm pro Mrd. Menschen).

Die hier dargelegten Weisheiten habe ich aus
Häckel: Meteorologie, UTB, 3. Aufl. (1993)
zusammengestellt.

Grüße,
Hasta Lavista

Das es ja im Tertiär
deutlich wärmer war als heute, müssten doch der im
Permafrostboden eingeschlossene Methan in die Atmosphäre
freigesetzt worden sein, was zu einer Aufheizung der
Treibhausproblems geführt haben musste.
Gruß, Alexander

Nachtrag: Methan als Treibhausgas
Hi,

wegen der angesprochenen atmosphärischen Oxidation sollte ein CH4-Flush während der Erwärmungsphase nur einen recht kurzfristigen Effekt haben.
Im Größenvergleich geht aus CH4-oxidation stammendes CO2 im atmosphärischen CO2 Pool dann wohl eher unter (atmosphärischer C als CH4 heute weniger als 0.5% des als CO2 vorhandenen atmosphärischen C).
Außerdem bedingte die Erwärmung von Permafrostbedingungen zu gemäßigteren Temperaturen durch Ankurbelung der Photosynthese sicherlich eine Erhöhung der in Biomasse gespeicherten C-Menge. Natürlich nimmt mit steigender Temperatur auch die Zersetzungs- und Mineralisationsrate von Nekromasse wieder zu, aber wenn sich ein System von Tundra z.B. in Richtung borealer Nadelwald oder gar Laubwald gemäßigter Breiten entwickelt, nimmt insgesamt die im System gespeicherte C-Menge erstmal kräftig zu.

Grüße,

Hasta Lavista

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