Metrik zu Goethes 'Vor Gericht'

Hallo,
da ich nach meheren versuchen der Metrik mächtig zu werden gescheitert bin. Möchte ich nun eure Hilfe in anspruch nehmen. Ich bräuchte eine Analyse von „Vor Gericht“ ich hab auch bei google nichts nützliches gefunden. Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

Von wem ich’s habe, das sag’ ich euch nicht,
Das Kind in meinem Leib.
Pfui, speit ihr aus, die Hure da!
Bin doch ein ehrlich Weib.

Mit wem ich mich traute, das sag‘ ich euch nicht,
Mein Schatz ist lieb und gut,
Trägt er eine goldne Kett‘ am Hals,
Trägt er einen strohernen Hut.

Soll Spott und Hohn getragen sein,
Trag‘ ich allein den Hohn.
Ich kenn ihn wohl, er kennt mich wohl,
Und Gott weiß auch davon.

Herr Pfarrer und Herr Amtmann ihr,
Ich bitt‘ laßt mich in Ruh!
Es ist mein Kind und bleibt mein Kind,
Ihr gebt mir ja nichts dazu.

Lorenz Neumann

Jamben mit männlichem Endreim
Hallo,

in der deutschen Dichtung ist ein Versmaß nie so streng eingehalten worden. Ob zwischen zwei Hebungen nun eine oder zwei Senkungen liegen, ist eher irrelevant. Da in diesem Gedicht kein Schema zu finden ist, nach welchem die Senkungen verteilt wären, war es wohl dem Dichter wirklich egal.
Der einsilbige Auftakt in jeder Zeile ist das entscheidende Kriterium für einen durchgehenden Jambus. Zugunsten des natürlichen Sprachrhythmus wird dieser aber hin und wieder aufgeweicht, z.B. bei „Trägt er eine goldne Kett’ am Hals.“

Liebe Grüße
Immo