Hallo Grilla,
Aber er wird sich
fragen, ob seine Anziehungskraft auf dich sich auf das
„Sichgutverstehen“ beschränkt, oder ob er auch irgendetwas
körperlich Attraktives an sich hat, was auf dich positiv
wirkt, was ja menschlich wäre.
Hätte ich ihn dann geküsst, mich küssen lassen, umarmen etc.? Aber ich glaube zu verstehen - die Bestätigung, immer wieder, ist wichtig…
Kurzum, da ist
etwas in ihm, was ihn aufwühlt.
Genau. Er ist verliebt. Ich verwechsle das jetzt aber auch nicht mit Liebe! Doch auch Verliebtheit „passiert“ nicht so einfach, oder? Er meinte, er trüge das schon seit Monaten mit sich herum, bis er irgendwann nicht mehr anders konnte und sich mir erklären musste. Erst am nächsten Tag (oder gleich Abend - jedenfalls „danach“) seien ihm die Konsequenzen, die das Ganze bedeuten könnte, wirklich bewusst geworden. Und diese Erkenntnis ist wohl der eigentlich Grund seiner inneren Verwirrung.
Weil es in seiner Ehe kriselt, hat er sich in mich verliebt?
Das klingt so nach Unfall und Rettung in Sicht. In fast allen
Ehen kriselt es immer wieder, und es gibt ständige Aufs und
Abs, so wie man mehrmals in seinem Leben Schnupfen bekommt.
Und das klingt so entsetzlich sachlich 
Ich glaube, dass du ihm etwas gibst, was ihm fehlt: höchst
persönliche Zuwendung und Bestätigung.
Ja, ich bin seine Sekretärin. Toll, stimmt’s? Es liegt in der Natur des Berufs, dass man sich da sehr nahe kommt.
Ich habe eine ausgesprochene Schwäche für Spiele mit offenen
Karten.
Ich auch…
Darum möchte ich dir raten, mit ihm ganz offen über
Eure Beziehung zu reden.
Schon kurz „danach“ hatten wir dazu Gelegenheit und diese auch ganz ordentlich genutzt. Was mich ein wenig erstaunte, war, dass er sofort davon ausging, dass ich wohl erwartete, etwas Festes werde daraus. Er räumte ein, dass er es wohl „nicht schaffen würde“ seine Frau/Familie zu verletzen, sich dermaßen illoyal zu verhalten. Natürlich fand ich es auch höchst anständig - irgendwie. Aber welche Frau möchte schon so deutlich zurückgewiesen werden? Er meinte, ein Doppelleben könne er sich aber auch nicht vorstellen. Also alles wieder rückgängig, fragte ich? Zwei Schritte vor, einen zurück?
Nun ja, alles noch sehr frisch und voller unkontrollierbarer Eindrücke. Ich jedenfalls war noch gar nicht (bin noch gar nicht) an diese Stelle gelangt, wirklich alles in Frage zu stellen, machte mir nun aber natürlich trotzdem derlei Gedanken.
Wenn für dich Sexualität kein Thema
ist, er sich aber stille Hoffnungen macht, dann wird Eure
Freundschaft irgendwann an Kränkung wegen Zurückweisung
leiden.
Für mich ist Sexualität durchaus ein Thema. Nur, Du verstehst, nach dem Thema siehe oben habe ich mich dahin gehend sehr zurückgenommen. Ich möchte ihn nicht in so eine Situation bringen, mit der offenbar (noch) nicht bereit ist, damit umzugehen. Natürlich wäre es nicht schwer für mich, ihn „eines Besseren zu überzeugen“. Aber das würde mir irgendwie wie Diebstahl vorkommen. Verstehst Du, was ich meine?
Was für mich nicht in Frage käme, wäre Sex im Büro oder ein Hotel buchen oder derartig Würdeloses. Ich käme mir da schlecht vor. Nicht grundsätzlich, sondern in diesem besonderen Fall.
Oder seine Unbefangenheit verwandelt sich in
Verunsicherung und Mißtrauen, was Euch auch nicht gut tun
kann.
Wie also sich richtig verhalten?
Dass das alles nicht ohne Blessuren abgehen wird, darüber bin ich mir absolut im Klaren und willig, dieses Risiko einzugehen. Ich begehre ihn auch körperlich sehr, würde ihm das auch gern deutlicher zeigen…
*sei-ratlos*
Liebe Grüße
Jana