Miele WaMa ihr Geld wert?

Hallo,

Jetzt im gleichen Brett ein sehr ähnliches Thema, nur diesmal nicht Bohrhämmer, sondern es geht um die geplante Neuanschaffung einer Waschmaschine.
Gibt es hier Vl jemanden, der idealerweise selbst WaMa Monteur ist oder war und das Innenleben von Waschmaschinen gut kennt.
Der wüsste am Besten, ob der Aufpreis für eine Miele objektiv begründet ist
Danke erstmal.
Grüße
Karl

ja, @Dennis.
Warte ab, er wird sich sicher melden und Tipp geben können wenn er das hier liest.

Eine Miele hat keinen AUFPREIS, sondern ist nur noch halb so teuer wie vor 38 Jahren. Warum ? Weil eine Miele W756 im Jahr 1983 929,24€ gekostet hat und heute die WDB030 nur noch 869,00€

Alles andere ist nur noch billigste Grütze, mit Kunststoffbehälter um die Trommel anstelle Edelstahl, einer dünnen Nabe für die Lager statt einem Verwindungssteifen Gußkreuz und ansonsten auch nur billigsten Komponenten. Entstanden aus der GeizistGeil-Welle von Saturn. Nicht ausschließlich geplante Obsoleszenz, sondern im Auftrag des zahlungsunwilligen Kunden eine NACH UNTEN entwickelte Qualität ist in den letzten 20 Jahren eingetreten, weil der Kunde nicht mehr ausgeben WILL (Ok, manche wenige können nicht, andere können nicht wirtschaften, dritte haben andere Konsumprioritäten).

Inflationsbereinigt müßte die billigste Miele heute mindestens 1800€ kosten.

Du hast zudem bei Miele die Möglichkeit für 355€ zusätzlich weitere 8 Jahre Garantieleistungen zu erkaufen, außer zerstochene Türmanschette und verstopfte Laugenpumpe ist ALLES dabei.

Du kannst bis zu 8 Jahren nach IBN einen Zeit und Betriebsstundenabhängigen Kulanzantrag erstellen (durch den Kundendienst machen lassen), wo die anderen ab dem ersten Tag des 25. Monats nach IBN alle abwinken.

Die Wahrscheinlichkeit, daß die Miele deutlich länger hält, als Mitbewerberprodukte ist deutlich größer und wenn Du BEGRÜNDET unzufrieden bist, wird Dir bei Miele geholfen.

Mein Waschsalon für Pferdedecken besteht nur aus Miele Geräten, nicht nur, weil ich sie selbst reparieren kann, sondern weil sie eben deutlich besser sind.

Hier wurde gerade drüber sehr aufschlußreich gesprochen: https://forum.electronicwerkstatt.de/phpBB/Ersatzteilbeschaffung/kampf_dem_elektroschrott-t156166f64_bs0.html

Ich selbst habe schon zig Waschmaschinen von Miele ordentlich aufbereitet, repariert und erfolgreich wieder verkauft, alle zufrieden. Viele haben damit „lange Nase“ auf Qualitative Geräte bekommen, statt dauernd neu zu kaufen.

Von den ganzen ehemaligen Deutschen Größen sind nur zwei übrig:

Miele
BSH (Bosch Hausgeräte GmbH mit seinen 15 Marken, u.a. Bosch, Siemens, Neff, Constructa, Gaggenau, Balay, Thermador, Viva)

Gestorben, verraten, verkauft sind:

Bauknecht
AEG
Zanker
EBD
Seppelfricke
Küppersbusch
Foron
Schwarzenberger
und was weiß ich wer noch alles

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Meine Quelle Matura von 1991 dürfte bei AEG in Nürnberg hergestellt worden sein. Funktioniert bis heute tadellos.

Gruß T

Danke erstmal :+1: Interessant !

Muss nochmal ein wenig nachbohren:

1.) wurden die Miele qualitativ auch schlechter während der letzten 40 Jahre?

2.) gibt es Modelle von Miele, die besser sind, als andere Miele?

Ohne Ahnung davon zu haben, würde ich vermuten, dass viel elektronischer Schnickschnack eher schlecht ist, weil fehleranfällig.

3.) sind Premium-Modelle von Bosch den Miele-Modellen ebenbürtig?

4.) Die von Dir genannten Marken, die verloren sind, sind entweder nicht mehr existent oder wurden von Chinesen aufgekauft, richtig ?
Unter den wohlklingenden Namen wie AEG oder Bauknecht wird heute Schrott verkauft, aber die Leute denken, es wäre gute alte deutsche Qualität
LG
Karl

Die es nicht gibt.
Geplante Obsoleszenz – Wikipedia

Bleib doch einfach bei dem, was Du beherrschst.

0.1 Freut mich
0.2 Gerne
1: Es gab immer wieder in Technikerkreisen bestimmte Modelle/Bauteilgruppen, „die man kennt“, weil Bekanntes defekt ging. Ist aber bei den Pkw genauso. Der Diesel kam, wurde schneller, sparsamer und stärker, es kam der Filter und die nun heute „Bekannten Probelem“ tauchten auf: Nicht mehr Kurzstreckentauglich. Oder: Probleme die wir früher nicht kannten sind heute omnipräsent, wie massive Verkeimung der Geräte durch Politisch und Werbeprosperiertes sparsam dosiertes Flüssigwaschmittel und Kaltwaschen. Früher bei 30/60/95 war alles gut und vergammelte Maschinen kannt man nicht.
2: Nein, alle gleichwertig und Ja, wie beim Auto auch: Mehr Schnickschnack ist IMMER größere Anfälligkeit. Hat die Maschine 2 Elektroniken (Standard) oder 5 ? Hat die Maschine Dampferzeugung für Dampfglättefunktion ? Hat die Maschine TwinDos und dieses wird (weil falsch suggeriert beim Verkauf) dennoch nur selten benutzt und die Leitungen verstopfen ??
3: Mit Sicherheit in vielen Punkten wie Programmauswahl und Komfort ja, haben aber dennoch Betongewichte und Plastebehälter, bei BSH gehen „gerne“ die Motormodule der BLPM Motoren defekt, also es ist ein Bekannter Fehler, ich vermute eine Preisfrage der Herstellung.
4: Bauknecht ging an die USA zum Whirlpool Konzern, keinerlei entwicklungs und Produktionsstätten in Deutschland, AEG an die Schwedische Electrolux, außer Backofenwerk on Rothenburg o.d.T. mit Kundendienstzentrale nichts mehr davon übrig. Alles andere Insolvent, Die slowenischen Gorenje gingen vor 2 Jahren an die Chinesen. Ja, der Bauknechtspruch „…weiß was Frauen…“ ist noch in einigen Köpfen bekannt, aber es hat sich so langsam richtig herumgesprochen, daß davon NICHTS mehr übrig ist. Gottlob Bauknecht war ein begnadeter Erfinder, Unternehmer, schwäbischer Geizhals, aus den Metall-Stanzabfällen der Großgeräte fertigte er Kleingeräte. ZANKER ist Name der Electrolux. Mittlerweile tauchen im Revier der weißen Ware Namen einiger Pioniere aus der ehemals braunen Ware auf: TELEFUNKEN GRUNDIG die nichts mehr mit der alten Garde zu tun haben, es sind reine Namenslizenzverwertungsfirmen die damit Geld machen, daß die türkische Arcelijk-Gruppe die BEKO vertreibt, die deutsche Leiche BLOMBERG kaufte es auf Ihre Maschinen stempelt. Max Grundig würde sich wie ein Propeller im Grab drehen, wüßte er das.

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Super. Danke👍
Der Skandal ist, das sowas wie Namenslizenzverwertungsfirmen überhaupt zulässig sind. Das ist doch legale Täuschung. Bei Bauknecht oder AEG ist Vl noch know-how mit übergegangen, aber im Falle dieser Namenslizenzverwertungsfirmen ist das ja nur Blendwerk.
Fazit: Eine Miele WaMa ist tatsächlich eine Investition

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Danke für deine Korrektur.

Ich hab den Artikel in Wikipedia auch gelesen.

Ich würde nicht sagen, dass es Obsoleszenz nicht gibt; diese ist lediglich nicht oder kaum nachweisbar.
Wundern würde mich das gar nicht und zuzutrauen wäre es den Herstellern in einem knallharten Friss-oder- Stirb-Wettbewerb allemal. Was aber natürlich kein Beweis ist, dass es Obsoleszenz gibt.
Der Hersteller langlebiger Geräte schadet sich selbst, weil er seltener verkauft. Dies muss er in seiner Preiskalkulation entsprechend berücksichtigen. Er braucht ne sehr hohe Marge, weil er diese Marge nur selten erzielt

Miele deckt mit den höheren Preisen auch Service und Kulanzleistungen die andere nicht bieten. Wenn Du so eine Gerät aufschraubst oder zerlegst, siehst Du aber auch die andere Wertigkeit, es geht schon los, daß eben der Behälter und die Gewichte aus Metallen sind, daß die Trommel dickeres Edelstahl hat (andere kannst mit dem Finger eindrücken), daß die Schöpfrippen aus dem Edelstahl der Trommel sind und nicht aus Kunststoff eingeklipst, die Front und Seitenwände sind emailliert, die Farbe der Kunststofftüren ist massiv Kunststoffgespritzt, nicht weißer Kunststoff lackiert, die Türschlösser deutlich robuster, ohne diese beweglichen abbrechenden Laschen usw. Es sind die kleinen Dinge, die zählen…

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Leuchtet ein.
Du kannst wahrscheinlich nur für die Miele WaMa sprechen, aber wie verhält es sich mit sonstigen Mielegeräten? Trockner, Mikrowellen, Backöfen, etc. Kühlschränke von Miele gibt es glaube ich nicht.
Mir blutet das Herz, wenn mir hier der Niedergang alter Marken wie AEG oder Bauknecht oder Grundig wieder bewusst wird. Aber das ist eben Marktwirtschaft. Der Bessere setzt sich durch, bzw. der, der für den Besseren gehalten wird

Genau. Hätten die Leute das finanziell gewürdigt, gäbe es diese Marken heute noch.

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Genau. Natürlich hält eine Billigwaschmaschine aus Vietnam eines türkischen Herstellers im Mittel nicht so lange wie eine Waschmaschine von Miele für ein Mehrfaches des Preises des Billigprodukts. Natürlich hat das damit zu tun, daß billigere Teile für eine billigere Konstruktion verwendet werden. Aber auch eine Billigwaschmaschine kann zehn oder 20 Jahre halten und auch eine Miele-Maschine nach zwei Jahren einen Defekt aufweisen.

Aber geplant ist da nichts. Wie soll man das als Hersteller auch planen? Schon mal gleich so, daß das mit den Verjährungsfristen bei der Sachmangelhaftung hinhaut? Der eine läßt die Waschmaschine täglich zweimal laufen, der andere nur alle zwei Wochen. Das funktioniert nicht.

Was auch eine Rolle bei diesem Thema spielt, ist das psychologische Moment. „Genau nach sechs Monaten und drei Tagen kaputt? Das ist doch bestimmt Absicht.“ Nein, ist es nicht. Kann gar nicht Absicht sein (siehe oben). Geht die alte Möhre aber nach fünf Jahren kaputt, kommt keiner darauf, da irgendeinen Zusammenhang mit gesetzlich vorgegebenen Fristen zu sehen.

Das einzige, was man dazu sagen kann, ist: „Wer billig kauft, kauft zweimal“, weil in billigen Geräten halt keine teure Technik/keine teuren Teile stecken können. Daß die Dinger nach einer gewissen Zeit auseinanderfallen und genau dafür genau ein Teil oder eine Baugruppe extra schwach ausgelegt ist, ist eine moderne Sage. Daß das ganze Teil schwach ist, mag wohl sein, aber deswegen ist dann ja auch der Preis niedrig.

Gruß
C.

Natürlich gibt es Kühlschränke von Miele. Und was den Rest angeht: natürlich sind auch die anderen Geräte von Miele hochwertiger als Produkte aus asiatischen Fabriken mit türkischem Label. Deswegen zahlt man für Herd und Kochfeld dann auch mal gut 4.000 Euro oder für einen Kühlschrank auch gerne 2.000.

Indem man das Gerät so konstruiert, dass es im Durchschnitt fünf oder sechs Jahre hält. Aber natürlich hast du Recht, im juristischen Sinn erfüllt das nicht den Tatbestand der „Planung“ .

Es gibt keinen juristischen Tatbestand der Planung. Was es gibt, sind billige Geräte mit billigen Bauteilen, die mal länger und mal weniger lang halten, und es gibt Geräte mit sehr viel höheren Preisen, in denen hochwertige Bauteile verbaut sind, die länger und mal weniger lang, aber in der Regel länger halten, als die in den billigen Geräten. Deswegen kosten die einen Geräte weniger und die anderen mehr.

Da wird nichts auf fünf oder sechs Jahre geplant. Es wäre wahrscheinlich teurer, ein Gerät so zu planen, daß es im Durchschnitt eine bestimmte Zeitlang hält als einfach hochwertigere Teile zu verwenden.

Wenn teure Geräte auch wirklich gut sind, dann ist es ja in Ordnung und billige Geräte minderwertig. Das wäre ja nur fair. Doof ist nur, wenn teure Geräte trotzdem nix taugen und über den hohen Preis Qualität lediglich vorgetäuscht werden soll.
Der umgekehrte Fall, dass billige Geräte versehentlich hochwertig sind, dürfte sehr selten sein😹

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Im juristischen Sinn wird man das nie beweisen können, aber ich glaube tendenziell schon, dass es sowas ähnliches wie Obsoleszenz gibt. Der Markt ist nicht fair. Auch günstige Geräte könnten länger halten, ohne deswegen im Preis viel teurer zu werden. Beweisen kann ich das nicht.

Das zeugt von einer weltfremden Vorstellung von Produktmarketing und -entwicklung. Natürlich will das Marketing wissen, wie lange ein Produkt hält, was seine voraussichtliche mittlere Lebensdauer ist und wie die Verteilung der zu erwartenden Ausfälle über die Zeit aussieht.
In jeder Entwicklungs- und Konstruktionsabteilung gibt es daher Ingenieure, deren Aufgabe es ist, die MTBF des Endprodukts aus den MTBF-Werten der verbauten Komponenten, der Produktionsqualität und weiterer Parameter zu ermitteln. Das ist bei Samsung und Beko nicht anders als bei Miele.

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