Mietminderung auf Grund von übersteigertes Heizen

Liebe Community,

ich muss bei mir viel Heizen, damit ich zu Hause keinen Schimmel bekommen. Nun meint der Vermieter, dass das Heizen dazu gehört um Schimmel nicht zu bekommen.

Im Internet habe ich bei einem Rechtsanwalt folgendes gefunden:
„Können Feuchtigkeitsschäden und Schimmel aber nur durch übersteigertes, über das normale Maß hinausgehende Heizen und Lüften verhindert werden, liegt ein Mangel der Mietsache vor, den der Mieter nicht zu vertreten hat und eine Mietminderung ist möglich (LG Hbg. 29.08.1997, Az. 311 S 88/96). Den Mieter trifft nicht die Pflicht, bauphysikalische Mängel der Mietsache durch für ihn unzumutbares Verhalten auszugleichen.“

Aber was ist denn ein normales Maß? Woran wird das gemessen?

Wäre für jede Hilfe dankbar.

LG

EMma

Hallo,

zunächst mal wäre zu definieren was „viel“ heizen wirklich bedeutet. Welche Raumtemperatur herrscht in den einzelnen Räumen vor?
Sind alle Räume beheizt oder gibt es auch Räume die nicht beheizt werden wie z.b. das Schlafzimmer.

Des weiteren wäre die nächste Frage wie gelüftet wird.

Grundsätzlich gilt, dass JEDEN Tag im Sommer 3 mal, im Winter 2 mal in regelmäßigen Abständen gelüftet wird.
Dabei sind die Fenster komplett (nicht auf Kipp) zu öffnen, und die Innentüren aller Räume zu öffnen.
Dadurch findet der größt mögliche Luftaustausch statt.

Wäsche sollte nicht in der Wohnung getrocknet werden, da diese noch mehr Feuchtigkeit abgibt.
Wenn eine Waschmaschine oder ein Kondenstrockner in der Wohnung ist muss nach jedem Waschgang die abgegebene Feuchtigkeit auch wieder raus.

Nach dem Duschen und nach einem Bad in der Badewanne muss die Feuchtigkeit direkt weg. Deshalb muss das Badfenster komplett, nach jedem Duschgang, geöffnet werden und die Luft ausgetauscht werden.
Gibt es kein Fenster im Bad so muss dies über 2 Fenster in anderen Räumen getan werden, mit geöffneten Türen.

Ich bin mir selber im Klaren darüber, dass dies nicht so einfach zu realisieren ist. Dies kann aber vom Vermieter verlangt werden. Gerade wenn die Fenster mal in einem älteren Gebäude erneuert wurden so ist dies enorm wichtig.

Wenn man sich selber zugestehen kann, dass man dieses Lüftungsverhalten einhält, dann kann man auch über eine Mietminderung nachdenken. Der Vermieter kann dieses Lüftungsverhalten jedoch auch ganz einfach kontrollieren.
Ein Feuchtemessgerät in der Wohnung mit Aufzeichnung zeigt da ganz schnell aufschlüsse drüber.
Wenn man dann nicht korrekt Lüftet, dann wirds natürlich spannend.

Wenn die Waschmaschine die Luftfeuchtigkeit erhöht, dann sollte man sie austauschen, weil sie dann undicht ist. Ansonsten erhöht eine Waschmaschine die absolute Luftfeuchtigkeit nicht und sie reduziert sogar vorübergehend die relative Luftfeuchtigkeit und zwar dadurch, daß sie den Raum aufheizt.

Gruß
C.

Das ist soweit korrekt, bis man diese öffnet und die nasse Wäsche heraus holt.

Damit hat aber die Waschmaschine nichts zu tun, sondern das ist der Trocknungsvorgang - also entweder Trockner oder aufhängen. Daß man da für Lüftung sorgen muß, versteht sich von selbst. Ich wollte nur verhindern, daß sich als neue Volksweisheit in den Köpfen festsetzt, daß der Betrieb einer Waschmaschine die Luftfeuchtigkeit im Raum erhöht. Vereinzelte Aussagen dieser Art gibt es nämlich schon im Internetz und da muß m.E. keine zukommen.

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Genau, darum geht es mir ja eigentlich? Gibt es da Richtwerte? „Durchschnittswerte“? Orientierungswerte?

Wir haben zu Hause in jedem Zimmer ein Hygrometer und achte so sowohl auf die Temperatur als auch auf die Luftfeuchtigkeit.

Wie bitte schön lüften Berufstätige im Sommer 3x? Außer, wenn sie Urlaub haben und diesen zu Hause verbringen …

Das geht quasi nur morgens vor der Arbeit, direkt nach der Arbeit und Abends vor dem Zubett-gehen.

Was sagt denn das Hygrometer? Temperatur und Luftfeuchtigkeit?

Meinem Hygrometer geht’s gut, danke der Nachfrage, allerdings wohnen wir im Fachwerkhaus und haben Gott sei Dank keine Schimmelprobleme. :stuck_out_tongue_winking_eye:

hi,

naja, also ich stimmte dir zu, dass eine Waschmaschine keine relevanten Wassermengen freisetzt.

Aber: in einem kleinem Raum reichen 15 ml Wasser aus um die Luftfeuchte von 50% auf 60% (bei 20°) zu erhöhen.
Über 2 Stunden, bei 60 Grad wäre das nun durchaus im Bereich des denkbaren. Die Waschmittelschublade wird nicht Luftdicht schließen.

Ich habe das bei mir durchaus auch schon bemerkt, dass der Raum danach eine höhere Feuchte hatte. Kurz Fenster auf und gut ist es, aber zu behaupten, da würde kein Wasser austreten ist doch etwas … fraglich.

grüße
lipi

hi,

solang es warm ist schon mal gar nicht. Da holt man sich ja mehr ins Haus rein als raus geht.

Sonst ist das doch kein Problem.
Einmal früh,
einmal am Nachmittag
und dann klingelt mein Wecker nochmal um halb 3 :stuck_out_tongue:

grüße
lipi

Ach so, na dann! :smiley: