Mietwohnung binnen 5 Minuten vergeben?

Hallo Tina,

„strafbar“ hier im landläufigen Sinne von Rechtsanspruch des
Benachteiligten auf z.B. finanziellen Ausgleich.

Hi,

das es einen zivilrechtlichen Anspruch geben könnte, war mir klar. Mir ging es um die Strafbarkeit.

Ich nehme an, auch der UP unterstellt keinen
Straftatbestestand.

Dann könnte er das ja äußern.

Sorry für die falsche Wortverwendung.

Kein Problem, ist ja nun geklärt.

Gruß
Tina

Willkommen in der Welt!

ist doch egal wann d. 5 Minuten anfingen. Verblüffend ist
dabei viel mehr
der Umstand, dass Arme, Kranke und Schwache munter und
regelmäßig
benachteiligt und (versteckt) diskriminiert werden.

Dein Problem und der Grund, warum Deine Diskussionen regelmäßig aus dem Ruder laufen, ist, daß Du immer gleich eine Klassenkampf- und Diskriminierungsnummer daraus machst und mit Stereotypen „argumentierst“. Ein Manager konkurriert nicht mit einem behinderten Hartz IV-Empfänger um eine Wohnung und ein Zahnarzt nicht mit einer zwölfköpfigen Migrantenfamilie aus Kasachstan. Da geht es um völlig verschiedene Wohnlagen, Ausstattungsniveaus usw.

Wenn Du im örtlichen Käseblatt oder bei Ebay’s Kleinanzeigen einen alten Fernseher, Phrasendrescher oder Sack mit Vorurteilen verkaufen willst, dann verkaufst Du auch an den ersten der da ist und den verlangten Kaufpreis zahlt. Genauso macht das ein Vermieter. Der einzige Unterschied ist, daß der sich noch überlegen muß, ob der potentielle Mieter die Miete über einen längeren Zeitraum zahlen kann.

Das einzige, was man sinnvollerweise von staatlicher Seite - indirekt - regeln könnte und sollte, ist das Angebot an Wohnraum. Dummerweise hat es der Staat durch Gesetzgebung und Rechtsprechung erfolgreich geschafft, daß das Angebot an Wohnraum - und zwar vor allem das Angebot an günstigem Wohnraum - in den letzten gut 20 Jahren deutlich knapper wurde. Darüber muß man sich aber nicht wundern, wenn man einerseits den Preis für die Errichtung von Wohnraum über die Anforderungen an Sicherheit (Brandschutz, Hygiene usw.) und Energieeffizienz systematisch nach oben treibt und andererseits die Rechte der Mieter so stärkt, daß man jeden nur bedauern kann, der so blöd ist, Wohnraum im unteren und mittleren Preissegment zu vermieten.

Und so entstehen insbesondere in den Städten, in denen der Wohnraummangel am eklatantesten ist (man suche Ursache und Wirkung), vor allem Wohnungen im oberen und Luxussegment. Hinzu kommt, daß jetzt diejenigen, die vor 30 oder 40 Jahren mit ihren damals noch jungen Kindern in die Vorstädte zogen, heute als Rentner oder Fastrentner verstärkt den Weg zurück in die Stadt finden, die heute um einiges komfortabler, ruhiger und sauberer ist als noch zu Zeiten des massenweisen Exodus’, was die Knappheit natürlich noch verstärkt.

Die Konsequenz ist, daß Vermieter und Makler (*) heute nicht mehr zu Gruppenbesichtigungen laden müssen, sondern bei Kündigung eines Mieters einfach auf die vorhandene Warteliste zurückgreifen, was die Vergabe der Wohnung natürlich beschleunigt. Diesem Trend kann man sich aktiv stellen oder man kauft sich wie in der Vergangenheit irgendwann am Samstag eine Zeitung und fängt nach zwei Stunden erfolgloser Telefoniererei das Lamentieren an und schwafelt etwas von Diskriminierung und himmelschreiendem Unrecht.

(*) Hier ist es übrigens inzwischen so, daß man als privater Vermieter oder Verkäufer als erstes von zig Maklern angerufen wird, die sich mit den abenteuerlichsten Versprechungen um ein Mandat bemühen, weil es ansonsten nichts mehr zu makeln gibt. Davon abgesehen, gibt es hier bekanntermaßen Straßenzüge, in denen schon seit Jahrzehnten keine Wohnung öffentlich zur Miete ausgeschrieben wird, weil alles unter der Hand vergeben wird.

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