Mikro Kraft-Waerme-Kopplungsanlage selbst bauen

Hallo,

ich bin am Ueberlegen mir eine Mikro-KWK-Anlage selbst zu bauen und moechte fragen ob jemand Erfahrung, praktische oder rechtliche Tipps hat.

In der Theorie duerfte es ganz einfach sein: Man kauft sich ein altes Auto mit Erdgasantrieb, stellt den Motor in den Keller und laesst diesen ueber die Erdgasleitung versorgen (evtl. auch ueber den Druckgastank des Autos). Dann muss man nur noch einen herkoemmlichen Stromerzeuger dranklatschen, die Motorwaerme halbwegs sinnvoll nutzen und fertig ist die Mikro-KWK-Anlage.

So lange die Anschluesse von Fachleuten gemacht werden duerfte es doch rechtlich einwandfrei sein - oder?

Kann es noch andere Probleme geben?

Gruss

Desperado

Kann es noch andere Probleme geben?

Ohne auf die anderen Fragen eingehn zu könne oder zu wollen:

Schon der kleinste Auto-Motor ist um ein Vielfaches zu gross.

Für den Dauerbetrieb darf man ca ein Drittel der Nominalleistung eines FZ-Motors annehmen um in einen erträglichen Drehmomentbereich und zu einem guten Wirkungsgrad des Motors zu kommen.
Da ist man sehr schnell bei ca 10KW, die als elektrische Leistung zur Verfügung stehen.
Dazu kommt etwa das Doppelte an Wärmeleistung.
Das reicht für ein ganzes Haus bei tiefsten Temperaturen.

Wohin damit, wenn es mal nicht so kalt ist?

ich bin am Ueberlegen mir eine Mikro-KWK-Anlage selbst zu
bauen und moechte fragen ob jemand Erfahrung, praktische oder
rechtliche Tipps hat.

In der Theorie duerfte es ganz einfach sein: Man kauft sich
ein altes Auto mit Erdgasantrieb, stellt den Motor in den
Keller und laesst diesen ueber die Erdgasleitung versorgen
(evtl. auch ueber den Druckgastank des Autos). Dann muss man
nur noch einen herkoemmlichen Stromerzeuger dranklatschen, die
Motorwaerme halbwegs sinnvoll nutzen und fertig ist die
Mikro-KWK-Anlage.

So lange die Anschluesse von Fachleuten gemacht werden duerfte
es doch rechtlich einwandfrei sein - oder?

Kann es noch andere Probleme geben?

Hi!

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Energieversorger irgend ein selbst zusammengebasteltes Aggregat zur Stromeinspeisung zulässt.
Weiterhin ist ein PKW-Motor viel zu gross, für so eine Anwendung.
Gasanlagen sind genehmigungspflichtig, sowas wirst Du nie abgnommen bekommen,
bei einer Eigenbauanlage,
und im Keller gleich garnicht.
Gefragt sind da kleine Motore, die so 7 KW Leistung haben,
diese geben dann so 15 KW Wärme ab, mit der sich ein Haus gut heizen lässt.

Weiterhin sind PKW- Motore für eine Betriebsdauer von 5000 Stunden ausgelegt,
bedenke Ölwechsel, Zahnriemenwechsel,
und irgendwie musst Du die Motordrehzahl genau auf z.B. 3000 U regeln,
wie willst Du das machen?
Dann noch Netzsynchronisation,

vergiss das einfach, das wird nichts. Und wenn, dann zu teuer, zu wartungsintensiv und deshalb unwirtschaftlich.

Grüße, E !

Danke fuer all die Antworten.

Da ist man sehr schnell bei ca 10KW, die als elektrische
Leistung zur Verfügung stehen.
Dazu kommt etwa das Doppelte an Wärmeleistung.
Das reicht für ein ganzes Haus bei tiefsten Temperaturen.

Ich sehe da gar kein Problem denn fuer den Strom muesste man eine Einspeiseverguetung bekommen und die Waerme kann man fuer Warmwasser usw. nutzen - und wenn sie eben zu viel ist macht man eben das Fenster auf oder laesst den Motor eben nicht auf Volllast laufen.

Gruss

Desperado

Ich sehe da gar kein Problem denn fuer den Strom muesste man
eine Einspeiseverguetung bekommen und die Waerme kann man fuer
Warmwasser usw. nutzen - und wenn sie eben zu viel ist macht
man eben das Fenster auf oder laesst den Motor eben nicht auf
Volllast laufen.

Gut, damit hat sich das Thema wegen technischer Unbedarftheit und mangelndem Grundlagenwissen erledigt.

Der Selbstbau scheidet damit definitiv aus.

Ich sehe das als „theoretisches Gedankenexperiment“ ohne Chance auf Verwirklichung.

Gut, das wir mal darüber gesprochen haben… :wink:))

Gut, damit hat sich das Thema wegen technischer Unbedarftheit
und mangelndem Grundlagenwissen erledigt.

Der Selbstbau scheidet damit definitiv aus.

Ich sehe das als „theoretisches Gedankenexperiment“ ohne
Chance auf Verwirklichung.

Ja, ich gebe zu dass ich kein Experte auf dem Gebiet bin, deshalb frage ich ja. Woran wuerde das Ganze denn Deiner Ansicht nach prakisch scheitern?

Rechne Dir doch mal den Tagesbedarfe an Energie (Strom, Warmwasser, Heizung) für die Versorgung Deines Haushalts aus.

Auserdem bin ich schon von einem PKW- Kleinmotor (z.B. 1,0 ltr. vom Polo) ausgegangen der im untersten vernünftigen Leistungsbereich betrieben wird damit der Wirkungsgrad noch stimmt.

Die Leistung (noch) weiter zu drosseln oder den Motor gar im Leerlauf zu betreiben verringert die Effizienz drastisch und zerstört den Motor sehr bald.

Die Leistung (noch) weiter zu drosseln oder den Motor gar im
Leerlauf zu betreiben verringert die Effizienz drastisch und
zerstört den Motor sehr bald.

Das muss ja nicht unbedingt sein denn der Motor muss ja nicht staendig laufen, wenn die Einspeiseverguetung nicht kostendeckend ist reicht es ja wenn der Motor zu Zeiten laeuft wenn hohe Energieverbraucher betrieben werden. Fuer den Rest der Zeit koennen Akkus den Strombedarf decken (die gelegentlich vom Motor aufgeladen werden).

Hab noch nicht versucht die Wirtschaftlichkeit zu berechnen aber kann mir vorstellen dass es trotzdem wirtschaftlich ist, auch wenn der Wirkungsgrad meines Motors geringer sein sollte als der eines Gaskraftwerkes denn 1. Kann ich auch die Waerme (teilweise) benutzen, 2. Fallen keine Kosten fuer die Stromweiterleitung, Buerokratie… usw. an und 3. und das ist das wichtigste: Die Stromkonzerne koennen sich ihren Gewinn den sie mit mir machen abschminken.

Die Stromkonzerne koennen sich ihren Gewinn
den sie mit mir machen abschminken.

Das ist löblich :smile:
Die Frage ist nur, ob es sich rentiert.
Wenn man Idealist ist und über genügend Finanzmittel verfügt ist die Lage klar: Machen!

Nutzen kannst Du den Strom dann nur während der Betriebsphase von ca. 2 Std/ Tag.
Mit 10 KW elektrischer Leistung sollte das für Herd (falls elektrisch) Waschmaschine und Geschirrspüler (ggf. im Wechsel) reichen.
Das ist dann eine Frage des Timings.
Und den Tagesbedarf an Warmwasser erwärmt dann die „Abwärme“ des Motors.

Nur ist die Warmwassererzeugung und die Hausbeheizung mit einem speziellen Öl- oder Gaskessel effektiver und verschleissärmer als mit einem Kolbenmotor.

Wenn du jetzt realistisch eine Amortisationszeit rechnen willst kommst Du -selbst bei verfünffachung des Strompreises über die Lebensdauer der Anlage- auf Werte, die weit über der Lebensdauer der Anlage liegen.

Fazit: Es rechnet sich nicht, wenn Du die Erstellung der Anlage nicht in Eigenleistung ohne Anrechnung Deiner Arbeitskraft erstellst.

Von zulasungspflichtigen Leistungen für Gas- Trinkwasser- und evtl. Elektroinstalationsarbeiten mal ganz abgesehen.

Und wirklich autark bist Du damit immer noch nicht.

Dann doch lieber eine kombinierte Solar- und Photovoltaikanlage mit grossem Pufferspeicher und für den kurzfristigen Notfall ggf. noch einen Kleingenerator.

PS: Bei älteren Immobilien liegt das grösste Einsparpotenzial idR. in der guten und richtigen Wärmedämmung und sparsamem Verbrauch von Warmwasser.

Wenn du jetzt realistisch eine Amortisationszeit rechnen
willst kommst Du -selbst bei verfünffachung des Strompreises
über die Lebensdauer der Anlage- auf Werte, die weit über der
Lebensdauer der Anlage liegen.

Genau das ist der Punkt: Im Eigenbau sehe ich nur sehr geringe Kosten. Ein Erdgasauto mit funktionierendem Motor gibt es fuer wenige hundert Euros, ein Stromerzeuger zum dranbauen kostet auch fast nichts, ein paar Autobatterien kosten ebenso nicht die Welt, der Anschluss duerfte auch nicht so extrem teuer sein, dann kommt es natuerlich darauf an wie buerokratisch das ganze ist, aber so enorme Kosten sehe ich nicht. Oder wo sollen die sein?

Bei Befeuerung mit Erdgas (oder auch Flüssiggas) sehe ich das Problem in dem Nichtvorhandensein einer Zulassung gemäss DIN-DVGW des Motors zum Anschluss und für den Betrieb an einer Gasanlage und an einem (ggf. vorgeschriebenen) Kamin.
Ein Zertifikat für den Betrieb mit einem Brennwertwärmetauscher und einer Kunsstoffabgasleitung gibt es ja auch nicht.

Der ansonsen ggf. geneigte Gasinstallateur wird sich hüten (müssen) so ein Aggregat anzuschliessen.

Ähnliches gälte auch für ein dieselbetriebenes Aggregat.
Aber da käme man evtl. mit einem verständigen Schorni und einer Einzelabnahme zueinander.

Vor fast 10 Jahren ging das mit der Gasversorgung noch nicht mal mit einer Heiztherme für Flüssiggasbetrieb die nur eine polnische und keine deutsche Zulassung nach DIN-DVGW hatte.
Die namensgleiche deutsche Version der Therme hatte allerdings auch ein deutlich anderes Innenleben.

Der K®ampf wäre also vorprogrammiert.