Mikrofon an Rechner anschließen --> viel zu leise

Hallo!
Also, wie gesagt habe ich ein Gesang Mikrofon (BEHRINGER XM8500) an meinen Rechner angeschlossen, zwecks Aufnehmen von Gesang und Gitarre. Also habe ich mir einen Adapter genommen (von 6,3 female auf 3,5mm male Klinke) und das Mikro an den Mikroeingang meiner Soundkarte angeschlossen. So weit so gut.
Als nächstes wollte ich das Mikro mit Windows einrichten (Systemsteuerung -> Audio …), doch beim Rechner kam nur minimal was an. 2. Versuch: KRISTAL Audio Engine wieder war das Aufgenommene seeeehr schwach, wenn auch bei maximaler Lautstärke verständlich.

Und jetzt die eigentliche Frage: Was muss ich tun, damit ich mit dem Mikro arbeiten kann? Einen Vorverstärker anschließen?

Hallo,

Als nächstes wollte ich das Mikro mit Windows einrichten
(Systemsteuerung -> Audio …), doch beim Rechner kam nur
minimal was an.

die Impedanz (der elektrische Innenwiderstand) des Mikrofons muss zum Eingang passen (hochohmig/niederohmig).

Und jetzt die eigentliche Frage: Was muss ich tun, damit ich
mit dem Mikro arbeiten kann? Einen Vorverstärker anschließen?

Das würde wohl helfen.

Gruß

S.J.

Hi Tobi,

Consumer-Soundkarten und Onboard-Soundlösungen sind für Elektret-(„Multimedia“-)Mikrofone ausgelegt. Dynamische Mikrofone wie dein Gesangsmikro sind zu „leise“.

Du hast folgende Möglichkeiten:

  • Mikrofonvorverstärker oder gleich ein Kleinmischer. Dadurch wird der Mikrofonpegel auf Line-Niveau angehoben.

  • „Multimedia“-Mikrofon verwenden. Nachteil: die Qualität ist im Allgemeinen sehr bescheiden.

  • Musik-taugliches Audiointerface verwenden. Die billigsten USB-Lösungen, die auszupacken sich überhaupt lohnt, beginnen bei etwa 30 Euro, ab 100 Euro werden sie langsam brauchbar. Vergl. z.B. diese Aufstellung bei thomann.de: http://www.thomann.de/de/cat.html?gf=usb_audio_inter… .

  • ein USB-Mikrofon verwenden. Da ist ein AD-Wandler eingebaut oder auch nur beigelegt. Halte ich für nicht so empfehlenswert, da wird wohl meist ein preiswertes Mikrofon mit einem billigen Interface verwurstet. Ich habe aber keine eigenen Erfahrungen.

Willst du mit möglichst wenig Aufwand ein wenig herumspielen, dann kannst du es z.B. mit so einem Teil versuchen: http://www.thomann.de/de/the_tbone_micplug_usb.htm .

Interessierst du dich ernsthafter für das Musikmachen am PC, dann würde ich zumindest zu so einem Audio-Interface raten: http://www.thomann.de/de/tascam_us122_l.htm . Da ist auch gleich Cubase LE dabei, mit dem man (nach Einarbeitung) schon einiges anstellen kann. Damit sollte dann auch das Einspielen von Spuren zu vorhandenen Material klappen (Stichwort Latenz).

Bist du eher der Live-Musiker und willst den PC nur wie einen Kassettenrekorder verwenden, um dich selbst zu überprüfen oder Ideen festzuhalten, dann kannst du dir auch einen kleinen Mischer zulegen. Ganz billige Geräte bekommt man ab etwa 30 Euros (z.B. http://www.thomann.de/de/behringer_ub502_eurorack_5k… ), mit zunehmender Qualität, Kanälen und internen Effektgerät wird es schnell teurer. Die Ausgänge des Mischpultes verbindest du dann mit dem Line-In der Soundkarte.

Außer Thomann gibt es noch andere ebenso gute Anbieter, oft kosten die gleichen Geräte auch ähnlich viel (auch wenn sie x Prozent unter „Listenpreis“ verkauft werden).

Liebe Grüße

Madders

Vielen Dank Madders für die umfang- und aufschlussreiche Antwort! :wink:
Ich denke, ich werde mir gleich ein kleines brauchbares Mischpult bestellen, denn in Zukunft werden auch Aufnahmen einer Band u.Ä. folgen, wobei sich mehrere Eingänge bezahlt machen werden.
Nochmals vielen Dank.

Tobi

Hallo nochmal!
Leider hat sich mein Problem immernoch nicht gelöst.
Ich habe mitlerweile fogenden Vorverstärker:
http://www.thomann.de/de/swissonic_mp101.htm
Nun, wenn ich meinen E-Bass anschließe funktioniert alles wunderbar. Doch bei dem Mikrofon kommt nach wie vor nur ein sehr schwaches Signal am Rechner an. Es macht keinen Unterschied, ob der Schalter für die 48V Phantomspannung aktiviert ist, oder nicht. Nun sehe ich 2 mögliche Problemherde:

  1. Die Phantomspannung kann über die 6,3mm input- Klinke nicht
    eingespeist werden (es gibt noch einen XLR Stecker für das Input)
  2. Die Phantomspannung funktioniert nicht.

Kann mir jemand weiterhelfen?

Tobi

Ah, ok. Ich hab’ mir von einem Kumpel ein Kabel mit 2 XLR-Steckern besorgt, und siehe da, das Problem ist verschwunden.

ABER:
Genausoschnell, wie das alte verschwand, tauchte ein neues Problem auf.
Irgendwie reagiert das Mikro nicht auf „leise“ Geräusche (wie z.B. normales Reden, wobei das Mikro etwa an’s Kinn oder in 5cm Abstand gehalten wird).
Die üblichen Plopp’s kommen allerdings am Rechner an, z.B. wenn man an den Metallkorb klopft.
Sprich: erst ab einer gewissen Lautstärke werden die Geräusche von Verstärker und Mikro verarbeitet…

Tobi

Nachtrag: Vom Mikro werden sie verarbeitet, wie die Lautstärkeskala auf dem Verstärker zeigt.

Hi Tobi,

Phantomspeisung ist bei dem BEHRINGER XM8500 wurscht; als dynamisches Mikro braucht es die nicht, wird durch sie aber auch nicht beschädigt.

Außerdem steht in der Beschreibung, der Vorverstärker habe einen XLR-Mikro und einen Klinken-Instrumenten-Eingang. Das bedeutet wohl:

  • auf dem Klinkeneingang ist eh keine Phantomspeisung (gibt es bei Klinke sowieso nur selten, und wenn, dann bei symmetrischen Verbindungen).

  • der Klinkeneingang hat, da für Instrumente gedacht, wiederum eine falsche Impedanz. Deswegen wird das Mikro wohl auch mit Vorverstärker zu leise sein.

Besorge dir noch ein XLR-Mikro-Kabel und dann sollte, mit etwas Glück, die Aufnahme klappen.

Liebe Grüße

Madders

Puh, nach langem Hin und Her funktioniert jetzt alles so, wie es soll. Nachdem ich mir ein XLR-Mikrokabel besorgt hatte und es immernoch nicht ging (trotzdem „Vielen Dank!“ an Madders) schrieb ich dem Kundenservice von Thomann. Mir wurde der Tip gegeben, die Verbindung zw. Verstärker und Rechner mit diesem (http://www.thomann.de/de/cae_20035_kamerakabel.htm) Kabel aufzubauen. Und siehe da! - es geht. Dennoch frage ich mir, warum das nicht mir einem normalen XLR/Klinken-Kabel zusammen mit einem Adapter ging… schon seltsam.

Grüße
tobi