Mikrofonsuche zur Geräuscherkennung

Hallo zusammen!
Ich bin auf der Suche nach einem Mikrofon.
Das Mikrofon ist zur Aufnahme eines Geräusch gedacht, welches eine zugeschlagenen Autotür erzeugt!! ca. 105 dB
Was für ein Mikrofon würdet ihr empfehlen? Charakteristik?
Welchen Preis haben gute Mikrofone?

Nebenbei noch ne kleine Frage:
Mikrofone haben einen mV-Spannungsausgang, oder?

Vielen Dank schon mal für die Antworten.

Moin,

diese Frage klingt mal nicht nach ‚wie schließe ich ein Mikro an meinen PC an‘, sondern nach echter Meßtechnik. Da kann ich meinen Senf dazugeben:

Meßmikrofone zeichnen sich dadurch aus, daß sie einen möglichst flachen Frequenzgang haben, d.h. alle Tonhöhen/Frequenzen werden gleich ‚laut‘ erfaßt, das aufgenommene Signal wird nicht schon durch das Mikro klanglich verändert.

Darüberhinaus müssen Meßmikrofone langzeitstabil sein, damit auch in x Monaten gleiche Geräusche das gleiche Ausgangssignal erzeugen.

Übliche Meßmikrofone haben einen Durchmesser von 1/2" (ca. 12 mm) und haben eine Kugelcharakteristik, d.h. sie nehmen Schall aus allen Richtungen gleich auf.

Die wesentliche Eigenschaft eines Mikrofons ist seine Empfindlichkeit - wird normalerweise in mV/Pa (milliVolt pro Pascal) angegeben. Pascal ist dabei die Einheits des Druckes (hier also Schalldruck), wobei ein Pascal Schalldruck einem Schalldruckpegel von 94 dB (deziBel) entspricht. Übliche Werte für Meßmikrofone sind 20 bis 50 mV/Pa, soll heißen: bei einem akustischen Signal von 95 dB am Eingang des Mikros kommen am Stecker 50 mV raus. Die Empfindlichkeit wird üblicherweise für die Frequenz 1000 Hz angegeben. Damit sind Meßmikrofone deutlich empfindlicher als Mikros aus dem Bühnenbereich (ca. 1 bis 5 mV/Pa für dynamische und 5 bis 15 mV/Pa für Kondensatormikros).

Alle Mikrofone (außer dynamischen Mikros) benötigen eine Spannungsversorgung. Um also ein Mikro auszusuchen, mußt Du zunächst mal wissen, was für eine Technik Dein Meßgerät hier unterstützt. Gängige Varianten sind die Phantomspannung (48 V, XLR-Stecker, symmetrischer Ausgang, die Konstantstromversorgung (häufig abgekürzt als ICP oder IEPE oder CCP; BNC-Anchluß) und die Versorgung für ‚echte‘ Kondensatormikrofone (200 V für die Kondensatorspannung, 28 oder 120 V für den integrierten Vorverstärker; Stecker heutzutage üblicherweise ein Lemo-Anschluß Typ 7B).

Erster Schritt ist also zu klären, woran Du das Mikro anschließen willst, was für einen Anschluß das Gerät hat und welche Spannungen es zur Verfügung stellt.

Echte, stabile Meßmikrofone liegen preislich zwischen 500,- und 1500,- Eur. Es gibt auch günstigere und teurere Varianten, je nach Spezialanforderung und Versorgungstyp (s.o.).

Erhältlich auch gerne über mich - ich verkaufe solche Dinger seit etlichen Jahren :wink:

Gruß, Bodo

Ich kann leider nicht helfen

Hi,
Danke schon mal für die Antwort.

Die Aufgabe hat sich nun etwas geändert aber die Fragen bleiben die gleichen. Das Geräusch kommt von einer Steckverbindung, welche ein „Klick“-Geräusch bei richtiger Montage erzeugt.
Ich suche also ein Mikro welches am besten einen integrierten Filter und einen Vorverstärker besitzt (kann auch ein kleines externes Gerät sein)! Was kannst du mir da empfehlen?

Am Mikrfon-Ausgang bräuchte ich eine Spannung zwischen ca. -/+ 2V. Wie kann man so was realisieren?

Über die Phantomspannung oder Konstantstromversorgung mach ich mir im moment noch keine Sorgen.

Das wichtigste wäre erst mal ein passendes Mikrofon…

Hast du (Bodo) einen Internetshop oder ähnliches?

Gruß, Fabse

Moin,
zwei Fragen habe ich zunächst:

  1. woran willst Du das Mikro anschließen, daß Du eine so gewaltige Verstärkung auf 2 V brauchst? Übliche Audiomeßgeräte oder Soundkarten brauchen keine zusätzliche Verstärkung.
  2. Mit welcher Art von späterer Signalverarbeitung entscheidest Du, ob der Klick denn wirklich ein Klick war und kein Klack? Was machst Du mit dem aufgenommenen Audiosignal? Hast Du einen Klick/Klack-Entscheidungsalgorithmus?

Zu Deinen Fragen: es gibt Phantomversorgungen, die eine einstellbare Verstärkung haben. Damit kommt man von Mikrofonpegel (wenige bis einige -zig MilliVolt) auf Line-Pegel (775 mV bis 1 V). Wenn Du ein einfaches Mischpult nimmst, hättest Du auch sofort eine Klangregelung, um Störgeräusche außerhalb des Klick-Frequenzbereiches zu unterdrücken. Aber: bei jeder Art von Verstärkung verstärkst Du auch Rauschen mit!

Ich habe mal einen Prüfplatz für Kugellager (in denen es auch klickt, wenn sich die Kugeln beim Drehen verklemmen und dann wieder losspringen) aufgebaut, den ich mit einem Körperschallsensor ausgestattet habe. Damit wäre sämtlicher störender Luftschall außen vor.

Laß mich doch mal etwas genauer wissen, was Du da eigentlich vor hast, für wen Du diesen Aufbau ‚erfindest‘, mit welcher Hardware Du arbeiten willst usw. Das ganze am besten an [email protected] - ist viel einfacher, als über dieses Web-Frontend.

Gruß, Bodo

Wenn’s noch aktuell ist . . . es geht eigentlich so ziemlich jedes Mikro, spontan würde ich zum Kleinmembran-Kondensator mit Niere tendieren, Bändchen wegen der Empfindlichkeit eher nicht. Beim Preis ist es wie mit allen Produkten: für die letzten drei Prozent bezahlt man unglaublich viel. Es hängt entscheidend vom Anspruch ab, ich denke aber, dass man für 100-200 Euro schon ziemlich gute Mikros kriegen kann. Die australische Firma mit dem skandinavischen Namen hat ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Zu beachten: Kondensatormikros brauchen eine Spannungsversorgung (Phantom), das bedeutet, dass der Vorverstärker dieses Merkmal haben muss. Die Ausgangsspannung hängt sehr vom Typ ab, liegt aber wohl so im mV-Bereich.

Gruß,
wd.