Mikroskop

Hallo Experten,
ich würde gerne als Hobby mit dem Mikroskopieren von allem was unter ein Mikroskop passt beginnen und bräuchte ein paar Tipps von Leuten mit Erfahrung.
Hier im Archiv habe ich einen Beitrag gefunden wo ein so genanntes „Schülermikroskop“ empfohlen wird.
Bei meiner Ebaysuche fand ich aber unter anderem ein digitales Mikroskop zu einem (evtl zu)erschwinglichen Preis.
der link (weiss gerade nicht ob das erlaubt ist, sorry) http://cgi.ebay.de/Bresser-Digitales-Mikroskop-m-Kam…

Würde mir das jemand empfehlen oder lieber abraten?
Grüße
CAP

Ich habe jetzt noch ein andrees Bresser Mikroskop gefunden
http://cgi.ebay.de/Bresser-Duolux-Mikroskop-20x-1280…
das gibt es auch als Biolux
Kann mir jemand den Unterschied erklären?
Biolux ist um einiges günstiger, auch evtl weil noch ein paar Teile nicht dabei sind.
Ausserdem steht dort nicht welche Auflösung die Kamera dann hat.Weiß jemand wie gut die Bilder dann auf dem PC angezeigt werden bzw, ob man die gleiche Vergrößerung hat, wie beim Durchschauen?
Grüße
CAP

Hallo,

Die meisten kostengünstigen Mikroskopkameras arbeiten mit der jämmerlichen PAL-Auflösung 625 Zeilen, da nützt auch eine höhere Bildschirmauflösung nix. Wenn zum Einsteigen/Schnuppern geringes Budget vorgesehen ist, dann OK, vor allem wenn unsicher, ob man mit Mikroskopie weitermachen will. Erwartungen nicht zu hoch ansetzten was maximale Vergrösserung anbelangt.
Für höhere Ansprüche ist allerdings viel höheres Budget nötig.

Es grüßt
Der Daimio

hi,
Auf was sollte ich denn achten?
Da ist zB ein Mikroskop mit einer Vergrößerung von 600x.
Wo sind da die Grenzen, also was kann ich damit maximal klar beobachten?
CAP

Hallo!

Auf was sollte ich denn achten?
Da ist zB ein Mikroskop mit einer Vergrößerung von 600x.

Achte nicht zu sehr auf die Vergrößerung! Aus physikalischen Gründen kann ein Lichtmikroskop - egal wie gut es ist! - keine höhere Vergrößerung als ca. 500fach erreichen. Mit speziellen Tricks (Ölimersion) kann man die Vergrößerung auch noch auf 1000fach und bei besonders guten Mikroskopen auch noch etwas mehr ausreizen. Aber jeder, der Dir sagt, dass Du ohne Imersionsöl eine 1000fache Vergrößerung hinkriegst, lügt. (Zwar erreicht das Bild die entsprechende Größe. Dabei wird aber nur die Unschärfe und nicht der Detailreichtum vergrößert).

Teure Mikroskope sind nicht wegen der hohen Vergrößerung teuer, sondern wegen der scharfen, verzerrungsfreien und farbechten Abbildung und - was man viel zu leicht vergisst - wegen der stabilen und präzisen Mechanik.

Aber um auf Deine Frage zurück zu kommen: Viele Kursmikroskope bieten die Vergrößerungen 25x, 100x, 400x, 1000x(Öl) an. Die 400er-Vergrößerung reicht aus, um in tierischem Gewebe einzelne rote Blutkörperchen zu erkennen. In Pflanzenzellen erkennt man gut die zellulären Bestandteile (Tellkern, Chloroplasten, Tüpfel, …). Die 1000er(Öl)-Vergrößerung bräuchte man nur, um in tierischem Gewebe feinere Details zu erkennen oder um Bakterien klar zu erkennen. Allerdings: Das Mikroskopieren von einzelnen tierischen Zellen scheitert weniger an der Leistungsfähigkeit des Mikroskops als daran, dass es sehr schwierig ist, vernünftige Präparate herzustellen. Für größere tierische Präparate (Insektenbein, Insektenflügel, Feder, …) Sind die Standardvergrößerungen 25x bis 400x jedoch mehr als ausreichend. Einzeller (Pantoffeltierchen, Geißeltierchen, …) kann man auch sehr gut damit sehen.

Michael

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Moin,

Auf was sollte ich denn achten?

auf die Qualität der Optik.
Dummerweise hat gute Optik aber einen guten Preis.

Da ist zB ein Mikroskop mit einer Vergrößerung von 600x.

Das sagt überhaupt nichts über Qualität aus

Wo sind da die Grenzen, also was kann ich damit maximal klar
beobachten?

Mit üblichen (guten) Optiken ist eine 1000fache Vergrößerung möglich.
Allerdings bedarf es da schon des Tricks der Ölimmersion.

Gandalf

Hallo,

Auf was sollte ich denn achten?
Da ist zB ein Mikroskop mit einer Vergrößerung von 600x.

Vergrößerung nach oben ist eng begrenzt. Wenn da ein billiges Bresser
zu 60€ mit 1200-facher Vergrößerung prahlt, ist das reine Werbeverarschung.

Überlege auch, was du konket sehen willst. Geht es tatsächlich nur um
Vorgänge auf Zellebene, dann brauchst du des öfteren viel Vergrößerung.

Aber ein Pflanzenstück oder ein Insekt kannst du damit nicht untersuchen.
Dazu muß man unten bei 5…10fach anfangen und braucht etwas Abstand
zwischen Objektiv und Objektträger, um größere Strukturen zu erkennen.
Bei hoher Vergrößerung hast du auch eine winzige Tiefenschärfe, so das
die z.B. von einem Fliegenbein nicht mal die Stukturen in 3D siehst,
weil die Tiefenschärfe nur paar hunderstel mm ist.
Ich empfehle dir also eher ein Gerät, das bei 5…10fach anfängt und
wenn es bis zu ehrlichen 200-fach geht, kannst du schon viel mit anfangen.

Vergiß auch die elenden Dinger mit PC-Anschluss für paar €.
Klar, damit kann man für eine Präsentation mal paar Fotos machen,
aber selber reinsehen und Feinheiten in Struktur und Farben erkennen,
die der digitale Apparat nicht annähernd bringt, ist erstmal unverzichtbar.
Wirklich gute Digitalausrüstung kannst du dir noch nicht leisten.

Bresser scheint mir auch nur der aller billigste Kram zu sein.
Willst du was ordentliches, sind 200…300€ oder etwas mehr wohl
anzusetzen.
Ich denke, die Fa. Novex macht z.B. noch sehr preiswerte Mikroskope,
die aber qualitativ schon eine Klasse höher liegen.
http://www.mikroskop-shop.de/html/novex.html
So ab 250€ bekommt man hier schon etwas rel. ordentliches für den
Einstieg.

Und lass den Ebay-Kram. Da ist sehr wahrscheinlich nur Müll, den du
aber unter Umständen erst erkennst, wenn du es zu Hause hast und dann
ist es zu spät. Bei ordentlichen Internethändlern hats du auch
gesetzlich 14 Tage Rückgaberecht.
Gruß Uwi

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