Mikrowelle + Metall

Hallo!

Jeder weiß eigentlich, es darf in einer Mikrowelle kein Metall verwendet werden.
Letztens hat bei uns ein Inder, der anscheinend keine Mikrowellengeräte kennt Popcorn auf Metallteller heiß gemacht. Auf jedenfall wurde es extrem heiß, so dass das Popcorn sogar anfing zu brennen. Glücklicherweise war ich in der Nähe und konnte noch schlimmeres verhindern.

Was ist denn der genau Grund, warum man kein Metall in ne Mikrowelle stecken soll und wieso wird es denn so extrem heiß (mir fällt grad ein, ich weiß gar nicht ob der Teller an sich wirklich extrem heiß wurde oder das Popcorn durch die MW so heiß wurde) und es enstehen sogar kleine Blitze.

Andere Frage. In der Tür der Mikrowelle ist ja eine Metalllochplatte, damit in das Gerät geschaut werden kann. Sind die Löcher kleiner als die Wellenlänge der MW und können diese MW deshalb nicht durch die Löcher? Kommen dort wirklich keine MW durch?

Viele Grüße

Jens

Jens

Hallo Jens
Durch die Löcher kommt beinahe nichts mehr .
Die Wellenlänge ist wesentlich größer als die Löcher .
Allerdings ist es nicht die Wellenlänge , sondern die halbe oder viertel Wellenlänge ( weiß ich so nicht , müßte ich nachschlagen ).
Wenn der Türverschluß oder der Schalter daran defekt ist , dann wird gefährlich .
Kein Metall zu verwenden bezieht sich hauptsächlich auf den Umstand , das das Metall ein Durchstahlen des Gutes vermindert , indem es reflektiert .
Wenn man kein mikrowellengeeignetes Geschirr verwendet , wird das Geschirr heiß , und das Gut bleibt kalt .
Glas geht fast immer gut .
Bei Metall passiert wahrscheinlich nichts schlimmes , aber ich kann natürlich nicht garantieren . Es käme auch auf die Art des Metalls drauf an .
MfG

Hallo Jens

Hallo

Durch die Löcher kommt beinahe nichts mehr .
Die Wellenlänge ist wesentlich größer als die Löcher .
Allerdings ist es nicht die Wellenlänge , sondern die halbe
oder viertel Wellenlänge ( weiß ich so nicht , müßte ich
nachschlagen ).

Interessiert mich jetzt genauer! Ist die Wellenlänge Entscheidend oder die halbe oder die viertel.
Kenne diese Einstufung nur aus dem Bereich der Funktechnik und Sendeantennen (hat irgendwas mit Erdung [1/4] und nicht Erdung [1/2]zu tun!?)

Wenn der Türverschluß oder der Schalter daran defekt ist ,
dann wird gefährlich .

ist klar

Kein Metall zu verwenden bezieht sich hauptsächlich auf den
Umstand , das das Metall ein Durchstahlen des Gutes vermindert
, indem es reflektiert .

es wird in einem Metalltopf nicht nur vermindert, das darin enthaltene Gut zu erwärmen, sondern ist meines erachtens gar nicht möglich, wegen metallische Abschirmung.

Wenn man kein mikrowellengeeignetes Geschirr verwendet , wird
das Geschirr heiß , und das Gut bleibt kalt .
Glas geht fast immer gut .
Bei Metall passiert wahrscheinlich nichts schlimmes , aber ich
kann natürlich nicht garantieren . Es käme auch auf die Art
des Metalls drauf an .
MfG

Danke Dir!

vielleicht kommen ja noch von anderer Seite noch nähere Informationen

Hallo Jens,

Metall an sich ist weniger das Problem, eher offene metallische Flächen. Das Gitter in der Tür ist ja entsprechend lackiert und auch z.B. der Grillteller in meiner Mikro, der problemlos auch beim Strahlenbetrieb im Gerät verbleibt. Allerdings habe ich mal einen Schraubglasdecke durch Unachtsamkeit im Gerät gelassen, und in den hat es mir in der Mitte gleich ein Loch reingebrannt. Denke mal, dass da in den Rand ein so starkes Feld induziert wurde, dass man einen ähnlichen Effekt wie in einem Induktions-Schmelzofen bekommt.

Gruß vom Wiz

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Jens!

Es gibt eine empfehlenswerte englisch-sprachige Seite (http://www.howstuffworks.com/index.htm), die beschreibt, wie Dinge funktionieren. Die Mikrowelle wird zum Beispiel auf http://home.howstuffworks.com/microwave.htm behandelt. Ich empfehle dir die weiterführenden Links zu besuchen, da geht’s immer mehr ins technische Detail.

Hat’s etwas geholfen?
Viele Grüße vom
—> Mayo

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Das Metall wirkt als Antenne, und es werden hochfrequente Ströme induziert. Die Spannungen sind hoch, und der Strom bewegt sich aufgrund der hohen Freqenz an der Oberfläche. Funken- und Büschelentladungen sind auch manchmal bei Radiosendeantennen zu beobachten. Dies ergibt Hitzewirkungen, Metallteile schmelzen oder verdampfen, Gase entstehen, etc.
Warum das schädlich für die Mikrowelle ist, weiß ich nicht. Mir fallen da folgende mögliche Gründe ein:
a) Es wir soviel Leistung aus dem Strahlungsfeld absorbiert, daß das Klystron nicht am Optimum arbeitet
b) Die Funken- und Büschentladungen beschädigen den Lack und es wird Ozon produziert, bzw. ist generell einfach ungesund
c) Das Essen brennt ab - will man auch nicht wirklich
d) Es werden Löcher irgendwo reingeschmolzen, wenn die Geometrie der „Antenne“ in der Mikrowelle ungünstig ist - also kann man nie vorhersehen, ob doch mal etwas schmilzt oder Feuer fängt.

Es gibt ja da recht interessante Experimente, die ich jedoch noch nicht gewagt habe, auszuprobieren, z.B. eine brennende Kerze in die Mikrowelle stellen. Die Flamme ist teilweise leitfähig (Plasma) und wird mächtig aufgeheizt, so daß eine menge braunes, giftiges Stickoxid entsteht…

Hallo Jens!

Hallo!

Es gibt eine empfehlenswerte englisch-sprachige Seite
(http://www.howstuffworks.com/index.htm), die beschreibt, wie
Dinge funktionieren. Die Mikrowelle wird zum Beispiel auf
http://home.howstuffworks.com/microwave.htm behandelt. Ich
empfehle dir die weiterführenden Links zu besuchen, da geht’s
immer mehr ins technische Detail.

Hat’s etwas geholfen?

Ist zwar nicht so einfach auf Englisch aber hab trotzdem so einigermaßen den Sinn verstanden. Gar nicht mal so schlecht die Seite.
Hat also etwas geholfen, Danke.

Viele Grüße vom
—> Mayo

viele Grüße zurück

Servus

Das Metall wirkt als Antenne, und es werden hochfrequente
Ströme induziert. Die Spannungen sind hoch, und der Strom
bewegt sich aufgrund der hohen Freqenz an der Oberfläche.
Funken- und Büschelentladungen sind auch manchmal bei
Radiosendeantennen zu beobachten. Dies ergibt Hitzewirkungen,
Metallteile schmelzen oder verdampfen, Gase entstehen, etc.
Warum das schädlich für die Mikrowelle ist, weiß ich nicht.
Mir fallen da folgende mögliche Gründe ein:
a) Es wir soviel Leistung aus dem Strahlungsfeld absorbiert,
daß das Klystron nicht am Optimum arbeitet

Klystron =Hochleistungsverstärker?

b) Die Funken- und Büschentladungen beschädigen den Lack und
es wird Ozon produziert, bzw. ist generell einfach ungesund
c) Das Essen brennt ab - will man auch nicht wirklich

in dem Fall, wo ich vorgestern anwesend war ist das Essen abgebrannt!

d) Es werden Löcher irgendwo reingeschmolzen, wenn die
Geometrie der „Antenne“ in der Mikrowelle ungünstig ist - also

Durch das Metall entstehende Interferenzen, oder wie?

kann man nie vorhersehen, ob doch mal etwas schmilzt oder
Feuer fängt.

Es gibt ja da recht interessante Experimente, die ich jedoch
noch nicht gewagt habe, auszuprobieren, z.B. eine brennende
Kerze in die Mikrowelle stellen. Die Flamme ist teilweise
leitfähig (Plasma) und wird mächtig aufgeheizt, so daß eine
menge braunes, giftiges Stickoxid entsteht…

lieber nicht in der Küche ausprobieren!

Grüße

Jens

Warum das schädlich für die Mikrowelle ist, weiß ich nicht.

es ist prinzipiell auch nicht schädlich, allerdings kann es unter bestimmten Umständen zu Komplikationen kommen. Hier halten es die Hersteller wie der Gesetzgeber (insbesondere der deutsche): Um jegliche Verantwortung auszuschließen verbietet man einfach alles, was nicht lebensnotwendig für die Menschen oder die großen Konzerne ist, sofern auch nur der geringste Verdacht besteht, dass es eventuell schädlich oder gar gefährlich sein könnte.

Mir fallen da folgende mögliche Gründe ein:
a) Es wir soviel Leistung aus dem Strahlungsfeld absorbiert,
daß das Klystron nicht am Optimum arbeitet

Da ist übrigens ein Magnetron drin. Absorbieren tut das Metall eher nicht. Die Energie wird u.U. nur ungünstig verteilt.

b) Die Funken- und Büschentladungen beschädigen den Lack und
es wird Ozon produziert, bzw. ist generell einfach ungesund

Das ist das Hauptproblem, insbesondere, wenn Metallteile dicht nebeneinander liegen, bzw. ein Metallteil dicht am Metallgegäuse. Durch die hohen Feldstärken kommt es dann zu Lichtbogenentladungen.

c) Das Essen brennt ab - will man auch nicht wirklich

Das wird durch die hohen Feldstärken an den Metallränder natürlich begünstigt.

Prinzipiell kann man auch etwas in einem offenen Metalltopf erhitzen. Das ist allerdings uneffektiv, weil die Mikrowelle nur von oben in den Topf eindringen kann.

Jörg

Hi,

ein paar Bilder und Versuchsbeschreibungen:
http://home.earthlink.net/~marutgers/fun/microwave/m…
http://angel.elte.hu/~andras/lb.html

LG
Stuffi

Hallo Jens

Interessiert mich jetzt genauer! Ist die Wellenlänge
Entscheidend oder die halbe oder die viertel.
Kenne diese Einstufung nur aus dem Bereich der Funktechnik und
Sendeantennen (hat irgendwas mit Erdung [1/4] und nicht Erdung
[1/2]zu tun!?)

Also ich habe mal in Deiner Visitenkarte nachgeschaut und da steht etwas von „Kommunikationselektroniker“ .
Dann wirst Du das selbst am besten rauskriegen .
Und zwar gibt es eine bestimmte Antennenbauform , welche aus einem Rohr besteht , welches Innen aus einer Induktionsschleife besteht , und welches einen Schlitz aufweist . Der Schlitz ist dann das genaue Gegenstück zu einem Lambda viertel oder halbe Dipol ( was ich jetzt nicht mehr genau weiß ) .
Darauf würde ich mich beziehen , denn wenn der Schlitz zu klein ist , ist die Antenne zu stark fehlangepasst und sie strahlt nicht mehr .
Den Unterschied zwischen einer Bohrung und einem Schlitz würde ich nur in der Polarisationswirkung sehen , nicht in der Durchlässigkeit für Frequenz .

Kein Metall zu verwenden bezieht sich hauptsächlich auf den
Umstand , das das Metall ein Durchstahlen des Gutes vermindert
, indem es reflektiert .

Immer diese Tippfehler …
Es sollte natürlich „Durchstrahlen“ heißen .

MfG

kleine Korrektur
es ist ein Magnetron drin und kein Klystron.
Stickoxid ist nicht braun.
Ansonsten fallen mir noch paar böse Experimente ein: Bleistift, Energiesparlampe, Ei, Glühlampe.
Das mit der Kerze muss ich sofort probieren - danke!!

wie Durchmesser Schraubglas?
vielleicht etwa 6cm? - dann war er eine lambda/2-Antenne und der Strom ist dabei in der Mitte am größten.
Ansonsten: die Türlackierung dient wirklich nur dem Rostschutz und hat keine Schutzfunktion.

die halbe.
aber bei Löchern mit geringerem Durchmesser kommt auch was durch, nur kann es sich nicht ausbreiten. Daher ist vor der Tür in einem Abstand noch eine Glasplatte.
Die halbe Wellenlänge ist 6cm.
Interessant ist die Türdichtung. Sie ist ja nicht leitend verbunden, sondern ist ein Schlitz mit lambda/4 Länge, in welchem noch eine „Falle“ ist: eine Nut die ebenfalls 1/4 Wellenlänge tief ist.
Weiß jemand, ob darin ein Absorber ist?
Übrigens kommt da ganz schön was durch - es ist richtig Ballett mit einer Schottkydiode zu messen.

Hallo,

Stickoxid ist nicht braun.

doch, eine Sorte Stickoxid nämlich NO2 ist braun.

http://www.uni-bayreuth.de/departments/didaktikchemi…

Gruß Uwi

es ist ein Magnetron drin und kein Klystron.

Verzeihung :smile:

Stickoxid ist nicht braun.

gibts in verschiedenen Farben und Giftigkeiten

Ansonsten fallen mir noch paar böse Experimente ein:
Bleistift, Energiesparlampe, Ei, Glühlampe.

Erzähl doch mal was da passiert, ich wills nicht selber versuchen

Das mit der Kerze muss ich sofort probieren - danke!!

War mir nicht sicher, ob es eine Kerze war, ich glaube ein Streichholz in einer Glasglocke, ich werde mal suchen, den Link zu finden

Gruß
Moriarty

IIh-iss ja eklig (danke)k.T.

den Hamster vergessen

es ist ein Magnetron drin und kein Klystron.
Stickoxid ist nicht braun.
Ansonsten fallen mir noch paar böse Experimente ein:
Bleistift, Energiesparlampe, Ei, Glühlampe.
Das mit der Kerze muss ich sofort probieren - danke!!

und nicht zu vergessen, falls dein Hamster mal naß ist dann ab zum trocknen in die Mikrowelle mit ihm.

Hoffe das nimmt niemand ernst!!!
Bitte nicht machen!!!

böseböse (aber es war glaub ich ein Hund)
NO2 ist doch braun, sorry

selber essen macht fett
du kannst dich nicht entscheiden, einen Bleistift zu opfern oder hast eine pingelige Frau (aus diesem Grund habe ich eine Mikrowelle in meinem Labor:wink:. Beides ist löblich.
Aber ich werd´s dir trotzdem nicht verraten - vielleicht kannst DU ja mal raten und ich sage dann „heiß und kalt“*grins*

Noch ein Tipp - aber bitte Fenster auf danach!!
Eine „AOL“-CD-ROM reintun! (es gehen natürlich auch andere, aber die verdienen den Tod nicht annähernd so sehr!). Am besten auf eine Tasse Wasser legen. LÜFTEN NICHT VERGESSEN!