Milchfluss steigern

Hallo,

unser Baby ist einen Monat alt und wir kommen gerade dahinter, dass wir es aus Unwissenheit haben hungern lassen: meine Hebamme hat uns geraten, das Kind „höchstens alle 2 Stunden“ anzulegen und es notfalls schreien zu lassen, was wir schweren Herzens auch gemacht haben. Auch eine Stillberaterin hat uns nichts anderes gesagt.

Nun haben wir erfahren, dass es durchaus Kinder gibt, die es öfter brauchen, gestillt zu werden, teilweise stündlich in den ersten Wochen.

Mein Milchfluss ist -wohl durch die Anlegeweise in den ersten Wochen- ziemlich zurückgegangen. Inzwischen haben wir uns von der Hebamme getrennt und legen nun nach Bedarf an, und der Milchfluss erholt sich langsam wieder. Nun bin ich aber ziemlich gespannt, wie es weitergeht: kann sich der Milchfluss ganz wieder erholen? Oder eiert es weiter, wenn der Milcheinschuss in den ersten Wochen nicht gut stattgefunden hat? Wir haben bis vor 3 Tagen bei jeder Stillmahlzeit im Schnitt 35 ml zugefüttert.

Danke schonmal! Liebe Grüße,
Mira

Hallo Mira,

Mein Milchfluss ist -wohl durch die Anlegeweise in den ersten
Wochen- ziemlich zurückgegangen. Inzwischen haben wir uns von
der Hebamme getrennt und legen nun nach Bedarf an, und der
Milchfluss erholt sich langsam wieder. Nun bin ich aber
ziemlich gespannt, wie es weitergeht: kann sich der Milchfluss
ganz wieder erholen?

aus eigenem Erleben (vor über dreißig Jahren): Ja, der Milchfluss kann sich wieder erholen, aber nur, wenn Du es schaffst:

Wir haben bis vor 3 Tagen bei jeder Stillmahlzeit im Schnitt 35 ml zugefüttert.

die Zufütterei zu beenden. Was allerdings gerade Probleme machen kann, ist die Tatsache, dass nach 4 bis 6 Wochen das Baby stark wächst und deshalb nochmal einen erhöhten Milchbedarf hat.

Mal meine Geschichte im Zusammenhang: Aus gesundheitlichen Gründen (bei mir) war ich vor knapp 32 Jahren mit meiner Tochter 6 Wochen in der Klinik. Da damals so richtig das „vor und nach jeder Mahlzeit wiegen und dann nach Lehrbuch zufüttern“ herrschte, da außerdem wegen meiner Gesundheitsprobleme die Milch kurzfristig zurückgegangen war, war meine Tochter an eine nennenswerte Menge an zugefütterter Babynahrung gewöhnt. Ich kam also nach Hause und spielte das „Wiegen, stillen, wiegen, füttern“-Spiel weiter.

Allerdings erschien es dem Kinderarzt, den ich alsbaldigst aufsuchte, als vertrüge meine Tochter die Zwiemilchernährung nicht so gut. Daher (und weil meine Tochter auch durchaus mehr als wohlgenährt erschien) stellte ich die Zufütterei auf ärztliches Anraten ein. Es wurden ein paar Wochen, in denen ich zu nicht viel mehr kam als Stillen und Ruhen. Es war ja auch genau die vertrackte Zeit des verstärkten Wachstums! Aber: Ich habe danach meine Tochter bis zum achten Lebensmonat voll gestillt. Und es entstand damals dann auch kurzfristig in der Mütterberatung der Verdacht, ich würde mein Kind überfüttern. Gut, als ich dann vom voll Stillen sprach, kam gleich die Mär von der einseitigen Ernährung hinterher, obwohl ich aus anderen Quellen (durch den Kinderarzt) schon wusste, dass MM eben nicht so eineitig ist wie Fläschchen und Co, weil ja die Mutter auch nicht nur Gras frisst wie die Kühe.

Gruß, Karin

Hallo,

was ist denn das für eine Hebamme?

Lege dein Kind an, wenn es Hunger hat. Immer!! Leider kann das in der ersten Zeit auch jede Stunde sein.
Der Körper merkt dann, dass mehr Milch gebraucht wird und fährt die Produktion hoch. Das dauert aber etwas und geht nicht innerhalb von ein paar Tagen.

Ich hatte extrem viel Milch (ca. 1,5 Liter vor jedem Stillen musste ich ausstreichen) und es hat dann fast 4 Wochen gedauert bis mein Körper verstanden hat, dass ich einfach nicht so viel Milch brauche.

Vielleicht kannst du dir auch Milchbildungstee aus der Apotheke oder der Drogerie holen? Die sollen sehr gut sein.

Ansonsten echt immer anlegen wenn er es will. Und dann klappt das schon wieder.

Alles Gute

Hallo Mira,
ja die Milchmenge kann sich durch häufigeres Anlegen wieder dem erhöhten Bedarf des Babys angleichen. Es geht nur nicht von heute auf morgen, man braucht etwas Geduld. Milchbildend wirkt u.a. Fenchel-Anis-Kümmel-Tee, viel trinken soll man ja sowieso.
Unsere Kinder wurden nach Bedarf gestillt, mit der Zeit fanden sie ihren eigenen Rhythmus. Der kann aber auch immer wieder schwanken und in Wachstumsphasen dazu führen, dass sie plötzlich wieder öfter gestillt werden müssen.
Lass dich nicht entmutigen, auch wenn Du noch eine Weile zufüttern musst.
Liebe Grüße
florestino

Hi,

„höchstens alle 2 Stunden“
anzulegen und es notfalls schreien zu lassen, was wir schweren
Herzens auch gemacht haben. Auch eine Stillberaterin hat uns
nichts anderes gesagt.

ja, leider gibts die Ansicht auch heute noch …
Gut, dass ihr nach eurem Gefühl handelt!

Ja, der Milchfluss kann sich wieder erholen, ist auch eher selten, dass er es nicht tut. Ich würde an euerer Stelle gar nichts mehr zufüttern, sondern einfach noch häufiger anlegen. Und, wenn möglich, bei jeder Mahlzeit an beiden Brüsten anlegen.

Wenn du es noch verstärken möchtest, kannst du abpumpen, da gibts ganz gute Pumpen, die man mit Rezept vom Frauenarzt in der Apotheke leihen kann. Damit regst du zum einen den Milchfluss an und hast außerdem Muttermilch parat, wenn du meinst, dein Baby hätte mal zu wenig abbekommen. Dann musst du nicht mit Säuglingsnahrung zufüttern.

Ich wünsche euch viel Erfolg!

Gruß
Cess

Hi,

Lege dein Kind an, wenn es Hunger hat. Immer!! Leider kann das
in der ersten Zeit auch jede Stunde sein.

hier war es manchmal jede halbe Stunde - und dann mal 4-6 h Pause. :smile:

Ich hatte extrem viel Milch (ca. 1,5 Liter vor jedem Stillen
musste ich ausstreichen) und es hat dann fast 4 Wochen
gedauert bis mein Körper verstanden hat, dass ich einfach
nicht so viel Milch brauche.

Dito. Ich musste auch irgendwie runterfahren.

Vielleicht kannst du dir auch Milchbildungstee aus der
Apotheke oder der Drogerie holen? Die sollen sehr gut sein.

Muss gar nicht zwingend, es reicht einfach Fencheltee - ich habe Fenchel-Anis-Kümmel geliebt, konnte den aber in der Zeit leider gar nicht trinken, weil die Milch gleich übergelaufen ist - und musste dann auf reduzierenden Pfefferminztee umsteigen. :smile: Diese Tees kann ich also aus eigener Erfahrung auch empfehlen. Malzbier soll auch Wunder wirken!

Gruß
Cess

Und Sekt hilft! Wenn ich den trinke, dann kribbelt’s nicht nur im Bauch, sondern auch gut in den Brüsten :wink:

(Aber natürlich nur ein Glas und auch nicht jeden Tag.)

Und Sekt hilft! Wenn ich den trinke, dann kribbelt’s nicht nur
im Bauch, sondern auch gut in den Brüsten :wink:

deshalb konnte ich mir ein Schlückchen immer nur in der absolut „gefräßigen“ Zeit gönnen - wenn’s also ausnahmsweise nicht wirklich gereicht hat und Kind nach 1-2 Stunden schon wieder wollte.

Grüße
Bröselchen
die, die meiste Zeit 2 hätte stillen können.

Hallo,

das wird alles wieder.
Das Wichtigste ist, wenn Du die Milch wieder steigern willst, dass Du gut isst und genügend trinkst. Ruhe bringt auch sehr viel.
Im Notfall lege ich eine Woche mit Deinem Kind ins Bett, ruhe Dich aus und lass es soviel wie möglich trinken und nuckeln. Das bringt am meisten.
Malzbier kann noch helfen, Stilltee und es gibt ja das Stillbuch von Hannah Lothrop. Da steht das wichtigste drin und ist ein Helfer in der Stillzeit bei allen Problemchen.

Grüße, Salbei

PS: Geniesse die Zeit mit Eurem Würmchen…

Guten Tag,

Ich stille meine kleine jetzt 4 monate und hatte am anfang genau die gleichen probleme .meine maus kam alle 1- 1 1/2stunden sogar nachts.meine hebamme hatte mir dann empfohlen so oft wie möglich anzulegen und viel zu trinken 1,5-2 liter ( stilltee sowie malzbier ) . hat super geklappt stille jetzt voll und kann jetzt sogar die pre nahrung weg lassen

Servus,

meine
Hebamme hat uns geraten, das Kind „höchstens alle 2 Stunden“
anzulegen und es notfalls schreien zu lassen, was wir schweren
Herzens auch gemacht haben. Auch eine Stillberaterin hat uns
nichts anderes gesagt.

Also aus welchem Jahrhundert stammen denn die beiden. Könnte man ja fast verklagen dafür.

Nun haben wir erfahren, dass es durchaus Kinder gibt, die es
öfter brauchen, gestillt zu werden, teilweise stündlich in den
ersten Wochen.

Wir sind von Anfang an so verfahren, dass unsere Kleine Milch bekam, wenn sie wollte. Sie machte sich dann durch Schmatzen etc. bemerkbar. Anfangs war es ca. alle 2 Stunden, später pendelte es sich bei alle 4-6 Stunden ein.

Mein Milchfluss ist -wohl durch die Anlegeweise in den ersten
Wochen- ziemlich zurückgegangen.

Kann sein, wobei ich 2 Stunden Abstand jetzt noch nicht sooo lange finde.

Inzwischen haben wir uns von
der Hebamme getrennt und legen nun nach Bedarf an, und der
Milchfluss erholt sich langsam wieder. Nun bin ich aber
ziemlich gespannt, wie es weitergeht: kann sich der Milchfluss
ganz wieder erholen?

Bei einer gesunden Brust, etc. eindeutig „Ja“, da sich die Brust in der Regel an den Milchbedarf anpasst.

Oder eiert es weiter, wenn der
Milcheinschuss in den ersten Wochen nicht gut stattgefunden
hat?

Wichtig ist jetzt eine gewisse Regelmäßigkeit, damit sich die Brust auf den Milchbedarf einstellen kann.

Wir haben bis vor 3 Tagen bei jeder Stillmahlzeit im
Schnitt 35 ml zugefüttert.

Wie oft?
35 ml scheint mir nämlich recht wenig zu sein, unsere Tochter lag in dem Alter bei 80-120 ml alle vier Stunden.

Ein Daumenwert sagt, dass ein Baby ca. 1/6 des Körpergewichts am Tag trinken sollte. Ein anderer guter Indikator ist die Fontanelle am Kopf, sie sollte nicht zu eingefallen sein (-> ein Zeichen für Flüssigkeitsmangel).

Gruß,
Sax

Hi,

sorry, ich hatte das „zufüttern“ überlesen. Somit revidiert sich meine Aussage diesbezüglich.

Gruß,
Sax