Aber wie meinst du das mit dem sozialen Zusammenhang unserer
Vorfahren? Kannst du mir das genauer erläutern?
Ich hätte gedacht, dass du selbst draufkommst - aber manchmal schätzt man als Älterer auch falsch ein, was man als Schüler wusste oder einorden konnte.
Wäre echt nett von dir:smile:
Dann bin ich mal so nett:
Die Menschen lebten früher (halb-)nomadisch in kleinen oder zumindest überschaubaren Gruppen. Da kannte jeder jeden, und zwar nicht nur vom Sehen, sondern recht gut.
Wenn dann Chef sagt: „Ihr vier jagt das Mammut Richtung Berg, wir warten hinterm Fels“, dann wird nicht diskutiert oder geklagt „mein Nagel ist eingewachsen, mir tut der Fuß weh“. Man tut, was Chef sagt, und wird mit einem Stück Mammut belohnt.
Auch beim Wandern macht es wenig Sinn, endlose Streitereien zu beginnen, ob hinter der Bergkette wirklich Regen gefallen ist und frische Früchte warten. Die Gruppe muss zusammenbleiben, denn kleine Grüppchen haben wenig Chancen.
AAABER: Da jeder jeden kennt, ist ein Chef, der falsch entscheidet, auch schnell weg vom Fenster.
Das ist sehr vereinfacht das Leben, das unser Verhalten über Millionen von Jahren prägte. Und erklärt auch unsere Neigung, zu gehorchen, auch wenn man den Sinn nicht unbedingt einsieht. Zugegeben sehr pauschal.
Mit dem Übergang zum Leben in Städten und Staaten funktioniert die soziale Kontrolle in der Gruppe nicht mehr. Der Herrscher umgibt sich mit besonders kriecherischen Exemplaren der Gattung Mensch, die die Drecksarbeit für ihn erledigen und selbstbewusster Nachwuchs (=potentielle Konkurrenten) wird kaltgestellt.
Solchen Karrieristen würdest du nicht dein Leben anvertrauen, wenn ein Mammmut zu erlegen wäre. Aber rund um die Welt, ob nun Merkel oder Kim Jong Dingenskirchen, wird die an sich gute Treue (und Vertrauen) des Menschen von Leuten ausgenutzt, die nur eines haben, nämlich die Fähigkeit und die Kaltschnäuzigkeit, die Menschen in ihrem Sinn auszunützen.
Bin jetzt etwas abgeschweift, aber ich hoffe, du erkennst, worauf ich hinaus will, Zoelomat