Hallo alle!
Ich kann nicht ganz nachvollziehen, wie sich derzeit erregt wird an US-amerikanischen Plaenen eine US-amerikanische Militaerverwaltung nach einem Schlag gegen Saddam vorlaeufig zu installieren. Aussenpolitisch bis dato eine gaengige Methode und wenigstens ein Konzept fuer die Foerderung eines anderen Systems im Irak als Saddam.
Was soll denn Dabbelju jr. sonst als erstes tun denn nicht eine provisorische uebergangsregierung einzusetzen?
Huhu Ihr Mitleser, bitte mich nicht wieder falsch verstehen(dingsbummsbrillen absetzen
, ich bin kein Fuersprecher eines Einmarsches in den Irak. Den Aufbau einer potemkinschen „Aufmarschkulisse“ befuerworte ich hingegen. Wie sonst koennte man einen notorischen Luegner wie Saddam endlich zu einer Preisgabe zu zwingen, was sich hinter seinen 3 dutzend Palaesten mit in Summe einer Flaeche von 31 km2 verbirgt. Ein Einmarsch koennte ganz gewaltig in die Hose gehen, genauso wie 10-jaehriges Warten ganz gewaltig in die Hose gehen koennte, dann waere Saddam vielleicht selber schon in der Lage ABC-MVW-Proliferation zu leisten an weitere Staaten oder gar gewisse Organisationen. Bisher ist Saddam immer noch selbst auf Proliferation angewiesen. Leider kann man nicht die moeglichen Alternativen ausprobieren, denn bisher laeuft Zeit naemlich immer noch nur geradeaus und nur linear 
In Folge sei also innerhalb der Diskussion mal angenommen, dass Dabbelju bei Saddam bereits vorgefahren waere, die moegliche Kriegsfrage und etwaige Verhinderung sowieso nur noch akademischen Charakter haette.
Nehmen wir an, dass Saddam der UNO nicht uneingeschraenkten Zugang zu allen Orten gewaehrt und ein Cowboy in Person eines Bretzelessers faehrt in Bagdad vor. Was anderes koennte und/oder muesste Bush jr. tun, als eine provisorische Regierung zu installieren? Es ist oft ueblich gewesen eine Militaerverwaltung durch den Sieger einzusetzen fuer mindestens eine Uebergangszeit. Die UNO will und wollte, und ja, darf sich auch gar nicht dem Problem eines gewaltsamen Sturzes einer Regierung/Regimes stellen. Bush hingegen wurde die Frage nach einem Nachher nach seinen Plaenen gestellt und Bush waere ihmo auch in der Pflicht eine Loesung nach seinem Einmarsch zu praesentieren.
Stellen wir uns doch mal 3 Moeglichkeiten nach einem Militaerschlag gegen Saddam durch einen US-amerikanischen Alleingang vor.
ad 1
Dabbelju faehrt bis bagdad vor, sieht nach was er an MVW finden kann, packt diese ein und zieht wieder ab, dass Land in einem schrecklicheren Zustand der Zerstoerung und des sicher nachfolgenden Buergerkrieges zuruecklasssen, als es vor dem „Feldzug gegen den Terror“ durch Bush et al vorgefunden wurde. Die Amerikaner ziehen sich zurueck ohne eine US-Militaeruebergangsregierung, ohne eine provisorisch-irakische Regierung(die muesste eh erst lange aufgebaut werden nach den Jahrzehnten der Herrschaft Saddams) und ohne die UNO ins land zu lassen oder wenigstens zu rufen.
ad 2
Dabbelju sagt nach Rueckzug der UN, sie darf sich jetzt gerne kuemmern und wirft ihr das besiegte Saddamregime mit einer eh schon vorher zerstoerten infrastrukur und einer eh schon leidenden Zivilbevoelkerung hin. Sozuagen alias: „Liebe UN, ihr wolltet keinen Krieg unter UN-banner, darum musste ich allein den schwarzen peter ziehen, darum schmeisse ich jetzt den von mir, von meinen Vorgaengern, von Saddam und der UN in den letzten Jahrzehnten verursachten Dreck euch hin, liebe UN, ihr duerft wenigstens jetzt aufraeumen, kuemmert euch im nachhinein, meine Aufgabe sehe ich als erledigt.“ Anschliessend kann man sich das Wirrwarr aus „UN-Weltregierungsbuerokratie“ und den einzelnen staatlichen Interessen der Mitglieder der UN vor, na das kann dauern und fragt sich was am Ende dabei herauskaeme.
(ad 2.5 
Keiner kaeme wohl auf die Idee, die USA koennten anfragen, ob sie nicht Rudi Sharping Bade-sex-spass-verteidigungsminister a.D. haben koennten fuer einen temporaeren Oberbefehl ueber einen Irak nach Saddam, um nicht den Eindruck aufkommen zu lassen, sie wollten alleine im Irak schalten und walten, tschuldigung fuer den Zynismus …
ad 3
Dabbelju installiert nach seinem auf „prophylaktischer Selbstverteidigung“ berufenen Angriffskrieg eine provisorische US-Militaerregierung, ordnet die Verhaeltnisse und baut eine eigenstaendige irakische Demokratie auf. Letzteres dauert nach der Herrschaft eines paranoiden Diktators ueblicherweise eine Weile. Dass Dabbelju zusehen wird, dass eine solche spaetere irakische Demokratie prowestlich und damit und auch pro-us-amerikanisch ausgerichtet sein wird, liegt mindestens auf der egoistischen Hand. Seien wir mal ehrlich, Egoismus ist eine menschliche Eigenschaft, und ohne personen- oder gruppenbezogenen Egoismus, saesse die Menschheit heute noch auf den Baeumen(vielleicht waeren wir dann gelangweilt-gluecklicher, wer weiss das schon
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Ach ja, ein ganz klein wenig offtopic: Lieber ein Bruch von bestehenden weltweiten geltenden(sollte) Gesetzen und von durch den Staat unterschriebenen Vertraegen bzgl Erforschung, Herstellung und Lagerung von MVW durch die USA als durch den Irak. Und im Vertrauen gesagt, fuer den Fall das ein Krieg bereits ausgestanden waere, lieber eine demokratisch legitimierte Regierung des Iraks als eine US-militaerische Uebergangsverwaltung und diese lieber als ein Regime wie das unter Saddam. Leider koennte man eine nicht direkt zu einer irakischen Demokratie springen, es sei denn Saddam wandelt sich vom moerderischen Despoten zum Gutmenschen.
Haben nicht viele Politiker weltweit und einige Diskutanten in den Brettern von w-w-w zu recht moniert, Dabbelju jr. haette kein Konzept fuer eine „Nachkriegsordnung“ und allein schon deshalb gehoere solch ein Krieg gegen einen Giftgasmoerderregime von vornherein verboten? Nun hat er ein Konzept, und ihmo das bestmoegliche Konzept, nun soll es auch falsch sein(unter der Vorgabe, dass Dabbelju schon in Badgad waere)?
Ach ja, ein ganz klein wenig offtopic: Lieber ein Bruch von bestehenden weltweiten geltenden(sollte) Gesetzen und von durch den Staat unterschriebenen Vertraegen bzgl Erforschung, Herstellung und Lagerung von MVW durch die USA als durch den Irak. Und im Vertrauen gesagt, fuer den Fall das ein Krieg bereits ausgestanden waere, lieber eine demokratisch legitimierte Regierung des Iraks als eine US-militaerische Uebergangsverwaltung und diese lieber als ein Regime wie das unter Saddam. Leider koennte man eine nicht direkt zu einer irakischen Demokratie springen, es sei denn Saddam wandelt sich vom moerderischen Despoten zum „Gutmenschen“, viel Spass beim Warten.
Und dann war da noch die Geschichte, die auch diesmal nach einem Krieg gegen Saddam ziehen wuerde und schon Dabbelju sr. daran hinderte oder besser er wurde gehindert durch andere Staaten und eigene Ueberlegungen bzgl.: Der immer noch schiitischen Mehrheit im Irak, wo alle Anlieger sunnitische Regime sind und damit dem schiitischen Iran misstrauen. Syrien und die Tuerkei haben weiter kurdische Minderheiten auch in ihren Laendern, da ist ihnen ein „Antikurde“ wie Saddam bisher in diesem Punkte zumindest recht gewesen.
Wenn Bush bis Bagdad marschieren sollte, halte ich den Punkt ad 3 immer noch fuer die beste aller moeglichen Uebergangsregelungen zu einer pluralistisch-freiheitlichen irakischen Demokratie (jaja ein wenig idealistisch getraeumt ich weiss), an eine bessere Loesung durch die UN glaube ich naemlich nicht. Habt Ihr Vorschlaege fuer Dabbelju nach einem Krieg? Ausser Brezelpakete natuerlich.
beste gruesse, peter
