Milkrun vs. Sammelgutverkehr?

Hallo,

ich beschäftige mich gerade, im Rahmen einer Seminararbeit, mit dem Thema „Transportkonzepte“
Hierzu veruche ich die Unterschiede und den Nutzen der Direktlieferung, des Milkruns und des Sammelgutverkehrs herauszuarbeiten.
Nun sind mir die Prinzipien der einzelnen Konzepte bekannt. Den Hauptnutzen von Milkruns und des Sammelgutverkehrs mit Konsolidierungspunkt, sehe ich in deren kapazitiven Auslastung.
Besonders bei Stückgut, bzw. Teilladungen kann man hiermit Lieferungen bündeln und so eine Kostenreduzierung anstreben.

Nun aber meine Frage: Wann wähle ich denn einen Milkrun und wann einen Sammelgutverkehr über ein Konsolidierungspunkt?
Ich sehe keinen Vor- bzw. Nachteil des einen gegenüber des anderen Konzeptes…
Eine weitere Frage stellt sich mir zu dem Konzept eines Gebietspediteurs.
Setzt dieses Konzept gleichzeitig einen Sammlegutverkehr vorraus?
Bzw. trennt man in der Praxis die Konzepte Sammelguttransport und Gebietsspediteur?

Schon einmal vielen Dank für die Mühe zur Beanwortung der Fragen!!!

Freundlich Grüße
Gerrie777

Moin,

der „Milkrun“ kommt nur für Güter in Frage, bei denen entweder nur ein Lade- und mehrer Entladepunkte oder mehrere Lade- und nur ein Entladepunkt bedient werden, da man anderenfalls die Strecke nicht nach räumlichen Gesichtspunkten planen kann sondern die Ladung in der richtigen Reihenfolge aufnehmen muss.
Der Sammelgutverkehr verhindert, das 20 Sprinter dieselbe Strecke langkajohlen, da die Ladungen der einzelnen Sprinter für den Hauptteil der Strecke auf einen großen Wagen geladen wird. Am Sammelpunkt wir die Ware wieder auf Sprinter verteilt und zugestellt.

Gruß,

Florian

Hallo Florian,

aber einen Milkrun kann doch auch z.B. in Polen nach einander Lieferant A,B,C,D abfahren und Ladung aufnehmen. Anschließend die Hauptstrecke nach z.B Köln fahren, um bei Lieferant X, Y und Z die Ware wieder zu entladen!
Somit habe ich mehrere Lade- und Entladepunkte und nach räumlichen Gesichtspunkten geplant!?!?

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Moin,

der „Milkrun“ kommt nur für Güter in Frage, bei denen entweder
nur ein Lade- und mehrer Entladepunkte oder mehrere Lade- und
nur ein Entladepunkt bedient werden, da man anderenfalls die
Strecke nicht nach räumlichen Gesichtspunkten planen kann
sondern die Ladung in der richtigen Reihenfolge aufnehmen
muss.

Ähm, ich dagegen würde behaupten, dass das alleine ein Thema der technischen Ausstattung ist. Wenn ich Heckbeladung mache, dann habe ich natürlich das Problem, dass ich nicht flexibel an die Ladung komme. Aber das ist schließlich nur eine Möglichkeit der Beladung.

Grüße
Jürgen

Hallo Gerrie777,

Nun aber meine Frage: Wann wähle ich denn einen Milkrun und
wann einen Sammelgutverkehr über ein Konsolidierungspunkt?

Ein Milkrun setzt in einem deutlich höheren Maße eine Nivellierung der Beförderungsmengen voraus als jede andere Variante. Er ist das starrste Konzept von allen. In der Regel hast Du feste Fahrstrecken, enge Transportmengengrenzen, feste, optimal angepasste Transportressourcen etc. Wenn sich also irgendjemand nicht an die „Regeln“ hält, bricht der Milkrun zusammen. Dies ist also nur für reife, transparente und kontinuierlich betreibbare Systeme geeignet, ansonsten droht das Transportsystem ineffizient oder gar störanfällig zu werden. Vorteil ist natürlich die absolute Vorhersagbarkeit der Laufzeit einer Ware.

Bist Du noch nicht so weit, hast Du mit großen Schwankungen zu kämpfen etc. ist das Bündeln von Ware in Konsolidierungspunkten eher das Mittel der Wahl. Hier kann Tag für Tag neu entschieden werden, mit welchen bzgl. der Transportmenge und -strecken optimalen Ressourcen die Ware transportiert wird. Dafür muss man halt in Kauf nehmen, dass es zu Varianz der Laufzeit der Ware kommt, da ggf. jeden Tag eine andere Strecke mit anderen Fahrzeugen gefahren wird …

Grüße
Jürgen

Moin,

schon mal mit nem 16-Tonner in der Fussgängerzone gewesen…
Seitenladung gut und schön, aber die wenigsten Entladestellen haben das Geschirr dafür.

Gruß,

Florian

Moin,

es ist aber zu zeit- und kostenaufwendig, in Polen mit dem 16-Tonner, der die Hauptstrecke fahren soll, die ganzen kleinen Ladestellen abzuklappern. Da kommt eher Sammelgutverkehr in Frage.

Nun befasse ich mich nicht direkt mit Milkruns, aber in meiner Firma wird sowas eingesetzt, ich werde morgen mal mit dem Kollegen, der das organisiert darüber sprechen und noch was dazu schreiben…

Gruß,

Florian

Moin Florian,

schon mal mit nem 16-Tonner in der Fussgängerzone gewesen…
Seitenladung gut und schön, aber die wenigsten Entladestellen
haben das Geschirr dafür.

Vielleicht ist Deine Weltsicht ja doch etwas eng. Es gibt nicht nur Ladestellen in der Fußgängerzone, an denen Ware umgeschlagen wird:wink:

Grüße
Jürgen